Das Id-Gebet

Die Stellung des `Id Gebetes

Das `Id Gebet ist wajib (Pflicht), so die Mehrheit der Gelehrten. Der  Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam)) führte es konsequent durch und befahl es uns, es ebenfalls zu tun. Er verlangte sogar die Anwesenheit aller Frauen. Umm  `Atiyyah  (möge Allah mit ihr zufrieden sein) berichtete, dass der Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam) sagte:

"...lasst die Frau (keine Sklavin), die Jungfrau und Frau trotz Regelblutung  beim `Id-Gebet  erscheinen . Und bezeugt das Gute und die Gebete der Gläubigen. Allerdings, was die Frauen mit der Regelblutung betrifft, so sollen sie sich von der Musalla fernhalten (heisst nicht am Gebet selbst teilnehmen)."

Sheikhul Islam ibn Taymiyyah sagte:

"...Deshalb geht unsere Meinung in die Richtung, dass das `Id-Gebet fard-`ayn (Pflicht für jedes Individuum) ist. Das ist ebenso die Meinung von Abu Hanifa und anderen. Es ist auch die Meinung von Ash-Schafii und Imam Ahmad. Die Meinung einiger Leute, dass es nicht wajib sei, ist höchst unwahrscheinlich, weil es eines der größten Rituale des Islam darstellt. Dafür kommen mehr Menschen zusammen als zum Freitagsgebet. Und der markante Takbir wurde seinetwegen erlaubt.

Und die Meinung der Leute, die sagen es sei fard Kifayah (Pflicht nur für eine Gruppe) ist unberechtigt"

Al-Shawkani sagte:

"Wisse, dass der Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam) konsequent an jedem `Id betete, es nie vernachlässigte. Er(sallaAllahu `alaihi wa sallam) befahl den Leuten zu den Festgebeten hinaus zu gehen. Er(sallaAllahu `alaihi wa sallam) befahl sogar, dass die Frau (keine Sklavin), die Jungfrau und selbst die Frau mit der monatlichen Periode dafür hinaus gehen sollen, mit der Bemerkung, dass die Letztere sich vom Gebet zurückhält, und so konnten alle das Festgebet wahrnehmen. Er(sallaAllahu `alaihi wa sallam) befahl weiterhin, dass die Frau, die keinen Jilbab (Ganzkörperbekleidung) besaß, sich einen von ihren Freundinnen ausleihen solle. Das alles beweist, dass dieses Gebet wajib ist, auf jeden einzelnen, nicht nur kifayah. Der Befehl an die Muslime, dafür hinauszugehen, beinhaltet am Gebet teilzunehmen (außer die, die ausgenommen sind). Das ist der Inhalt seiner (sallaAllahu `alaihi wa sallam) Ausführungen, denn mit Hinausgehen ist hier die Teilnahme am Gebet gemeint. Falls also das Hinausgehen dafür so bedeutend ist, so ist es die Durchführung des Gebetes erst recht.

Ein weiterer Beweise für seine Wichtigkeit ist, dass es das Freitagsgebet ausradiert, wenn `Id auf einen Freitag fällt. Das, was nicht wajib ist, kann nicht das, was wajib ist, ausradieren. Außerdem ist bestätigt, dass der Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam) es konsequent ausführte als gemeinsames Gebet (Jamaa) von der Zeit an, als es Gültigkeit erhielt bis zu seinem Tod. Hierzu sei erwähnt, dass er (sallaAllahu `alaihi wa sallam) den Leuten befahl, für das Gebt hinaus zu gehen.

In Zusammenhang mit den Hadithen von Umm Athia sagte Sheikh al-Albani:

"Der genannte Befehl des Propheten(sallaAllahu `alaihi wa sallam) deutet auf eine Pflicht hin: Wenn es wajib ist, dafür hinaus zu gehen, so ist es wajib zu beten, da es eine besondere Priorität hat. Folglich ist es eine Pflicht und nicht nur eine spezielle Empfehlung."

 

Kein Gebet vor oder nach dem `Id-Gebet

Dem `Id-Gebet sollte kein Sunnah-Gebet vorausgehen oder folgen, es sei denn, man betet in der Moschee anstatt in der musalla, hier sollte man  dann Zwei Raka'a Sunnah beten und sich dann hinsetzen.

Ibn Abbas(möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtet:

"Der Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam) ging hinaus (aus seinem Haus) am Tag des `Id ul-Fitr, betete zwei Raka'a, und betete nicht davor oder danach."

Ibnul-Qayyim sagte:

"Weder er(sallaAllahu `alaihi wa sallam) noch seine Gefährten beteten, wenn sie den Musalla erreichten, weder vor dem ´Id-Gebet noch danach."

Und Ibn Hajar sagte:

„Kurz: es gibt kein bestätigtes Sunnah-Gebet vor oder nach dem `Id –Gebet –im Gegensatz zur Meinung  derer, die es mit dem Jumu'a Gebet (Freitagsgebet)vergleichen"

Aber es ist von Ibn-Sa'eed al Khudri bestätigt, der sagte:

"Der Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam) betete nie vor dem `Id-Gebet; wenn er jedoch wieder in seinem Haus ankam, betete er (sallaAllahu `alaihi wa sallam).

Al-Albani kommentierte dies:

"Also die Ablehnung, vor oder nach dem `Id-Gebet zu beten, bezieht sich nur beim Beten in der Musalla"

 

Die Zeit des `Id-Gebetes

Abdullah bin Busra (möge Allah mit ihm zufrieden sein) ging hinaus mit einigen Leuten , um Fitr oder `Adha zu beten am Morgen. Er drückte seine Unzufriedenheit bezüglich der Ausdehnung des Gebetes durch den Imam über die Tasbih Zeit hinaus aus, und sagte:

"Wir (zur Lebenszeit des Propheten (sallaAllahu `alaihi wa sallam)  waren mit dem Gebet um diese Zeit  schon fertig"

Dies ist der authentischste Bericht bezüglich dieses Themas. Es gibt einige andere Überlieferungen, allerdings sind sie nicht sicher bezüglich ihrer Überlieferungskette.

Ibnul Qayyim sagte:

"Der Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam) zog den Zeitpunkt des `Id ul Fitr-Gebet hinaus und war zügig mit dem Beten des  `Adha -Gebetes. Und Ibn `Umar, trotzt seiner konsequenten Hingabe zur Sunnah, ging nicht hinaus, bevor die Sonne aufging"

Sidiqq Hasan Khan sagte:

"Die Zeit der zwei `Id- Gebete ist, nach dem die Sonne die Höhe eines Speers erreicht hat bis zum Mittag. Es ist jedoch besser, das`Adha -Gebet zur frühstmöglichen Zeit zu beten, um den Leuten die Möglichkeit zu geben ihr Opfertier zu schlachten. Und es ist empfohlen, das Al-Fitr- Gebet zu verzögern, um den Leuten die Möglichkeit zu geben, ihre Sadaqqah zu spenden (Zakat'ul Fitr).

 

Spätes Berichten von der Sichtung des Neumondes

Falls der `Id- Tag nicht festgelegt ist bis spät in den Tag (über die Zeit des `Id-Gebetes hinaus), dann ist das `Id-Gebet am nächsten Tag zu verrichten.

Abu Ummayr bin Annas berichtete, dass einige seiner Onkels, die zu den Ansar gehörten, und Gefährten des Propheten (sallaAllahu `alaihi wa sallam)waren, ihm erzählten:

"Der Neu-Mond von Schawwal war unsichtbar für uns. Also fasteten wir weiter an diesem Morgen; Später am Tag, kam eine Gruppe von Reisenden an und bezeugte vor dem Gesandten Allahs (sallaAllahu `alaihi wa sallam), dass sie den Hilal (Neumond) am gestrigen Tag gesehen hätten, also befahl er(sallaAllahu `alaihi wa sallam) den Leuten das Fasten an diesem Tag zu brechen, und am kommenden Morgen zur Musalla hinauszugehen."

 

Kein Athan oder Iqamah

Dem `Id-Gebet gehen kein Adhan und keine Iqamah voraus. Jabir bin Sumurah berichtet:

"Ich verrichtete das `Id-Gebet gemeinsam mit Allahs Gesandtem (sallaAllahu `alaihi wa sallam), mehr als nur einmal, ohne Adhan oder Iqamah"

Ibn Abbas and Jabir (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte:

"Es wurde nie Adhan ausgerufen für das `Id-Gebet, weder am Fitr noch zum ` Adha"

Ibn ul Qayyim sagte:

"Er (sallaAllahu `alaihi wa sallam) hätte, an der Musalla angekommen, das Gebet ohne Adhan, Iqamah oder Verkündung „gemeinsames Gebet“  begonnen. Folglich ist es Sunnah dies ebenfalls vor dem Festgebet nicht zu tun"

As- Sana'ani kommentiert dies:

"Dies beweist, dass es nicht erlaubt ist, zum Gebet zu rufen (Adhan zu machen).

Falls man  es jedoch tut, so ist es eine Erneuerung (Bid'ah)"

 

Beschreibung des `Id-Gebetes

Zahl der Rak'as:

Das `Id-Gebet besteht aus zwei Rak'a (ganze Gebetseinheiten) `Umar (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtete:

"Das Gebet der Reisenden besteht aus  zwei Rak'a, Adha- Gebet ebenso aus zwei Rak'at, Fitr-Gebet aus zwei Rak'at und das Freitags-Gebet auch aus zwei Rak'at. Dies ist ihre Länge, wie von Mohammed (sallaAllahu `alaihi wa sallam) überliefert wurde".

Der Beginn

·                     Wie jede andere Tat im Islam sollte man mit der wahren Absicht beginnen. Die Absicht sollte im Herzen gefasst worden sein, bevor man beginnt.

·                     Wie jedes andere Gebet auch beginnt man die erste Rak'a (eine Gebetseinheit) mit dem Takbir (Lobpreisung Allahs), danach folgt das Eröffnungs-Bittgebet.

Zusätzliche Takbire

·                     Nach dem Eröffnungs-Bittgebet folgen sieben takbire in  der ersten Rak'ah. Ebenso Takbir wenn man sich zur Zweiten Rak'ah erhebt, dann folgen fünf takbire. ´Aishah(möge Allah mit ihr zufrieden sein) sagte:

"Allahs Gesandter (sallaAllahu `alaihi wa sallam) sagte an beiden `Id-Gebeten  (Fitr und `Adha), Takbir, sieben mal in der ersten und fünf mal in der zweiten Rak`ah–außer den zwei Takbiren zum Ruku(Beugung)"

Imam Al Baqawi kommentierte:

"Das ist die Meinung der meisten Gelehrten der Sahabah und der Generation danach: bevor man Qur`an rezitiert, in der ersten Rak'ah des Eid-Gebetes, sieben Takbire zusätzlich zum Anfangs-Takbir und in der zweiten fünf Takbire zusätzlich zu dem Takbir, den man sagt, wenn man sich wieder erhebt." Dies wurde berichtet von Abu Bakr, `Umar, Ali (möge Allah mit ihnen zufrieden sein) und anderen.

·                     Es ist Sunnah, Takbir zu sagen, bevor man rezitiert, wie es in dem Hadith von `Amar bin U'ayb, von seinem Vater, von seinem Großvater Ibn `Umar (möge Allah mit ihnen zufrieden sein) überliefert wurde wie folgt:

"Zum `Id-Gebet sagte Allahs Gesandter (sallaAllahu `alaihi wa sallam) sieben Takbire in der ersten Rak'ah, rezitierte Quran, sagte den Takbir und verbeugte sich, warf sich nieder, stand wieder auf, sagte fünf mal den Takbir, rezitierte, sagte Takbir, verbeugte sich, und ging dann in die Niederwerfung"

Ibnul Qayyim kommentiert dies alles:

·                     Es gibt keine authentischen Überlieferungen die beschreiben, ob der Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam) seine Hände hob bei diesen zusätzlichen Takbiren oder nicht. Aus diesem Grunde sagte Sheikh al-Albani:

"Die Überlieferungen von `Umar und seinem Sohn (möge Allah mit ihnen zufrieden sein), macht sie nicht zur Sunnah.

Besonders wenn wir wissen, dass diese Überlieferungen nicht authentisch sind. Bezüglich der Überlieferung von `Umar (möge Allah mit ihm zufrieden sein) so ist sie im „Al-Baqawi“ zu finden mit einer schwachen Überlieferungskette, und was die  Überlieferung durch seinen Sohn angeht so war ich bis jetzt nicht im Stande, diese zu lokalisieren."

Allerdings auf der Grundlage einiger allgemeiner Hadithe die berichten, dass das Erheben der Hände zum Takbir bei den regelmäßigen Gebeten üblich war, erlauben einige Gelehrte das Erheben der Hände zu den zusätzlichen Takbiren. In diesen Zusammenhang sagt Ibnul Qayyim;

"Ibn `Umar, der für seine volle Hingabe zur Sunnah bekannt war, erhob seine Hände zu jedem einzelnen Takbir."

Und al-Albani kommentierte bezüglich eines gleichen Themas:

""Keiner würde seine Hände heben wenn er nicht daran glaubte, dass Ibn `Umar es nicht gemacht hätte ohne die Erlaubnis des Propheten(sallaAllahu `alaihi wa sallam)"

·                     Es gibt keine authentischen Überlieferungen die darauf hinweisen, dass die Leute mit dem Takbir ihre Stimme erhoben hinter dem Imam. Die Sunnah ist, al-dhikr (Gedenken an Allah), im Geheimen zu sagen

·                     außer in besonderen Fällen, bei denen das Gegenteil bestätigt wurde. Dies ruft Situationen hervor, in denen das Erheben der Stimme andere Betende stören würde. Aus diesem Grund ist es für niemanden außer dem Imam erlaubt, die Stimme zum Takbir zu erheben.

·                     Es gibt keinen Dhikr zwischen den Takbiren, was vom Propheten (sallaAllahu `alaihi wa sallam) bestätigt ist.

·                     Allerdings wird berichtet, das Ibn Mas'ood sagte:

·                    "Zwischen den Takbiren gibt es ein Lobpreisen Allahs und den Segenswunsch an den Propheten(sallaAllahu `alaihi wa sallam)."

Ibnul Qayyim sagte:

Der Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam) verharrte in Stille nach jedem zweiten Takbir, und nichts ist berichtet bezüglich Dhikr diesbezüglich."

·                     Der Takbir ist eine Sunnah (empfohlene Tat). Es zu unterlassen (bewusst oder unbewusst) macht das Gebet nicht ungültig. Es gibt keine Uneinigkeit unter den Gelehrten was das betrifft. Jedoch gibt es keinen Zweifel daran, dass jemand, der es bewusst vernachlässigt die Sunnah des Propheten (sallaAllahu `alaihi wa sallam) vernachlässigt.

 

Die Rezitation

·                     Nachdem Takbir sollte jeder das "Awudh"(Bitte um Schutz vor dem Shaytan) und "bismillah“ (Im Namen Allahs) sagen

·                     Danach folgt die "Fatiha" (Die Eröffnende, 1. Sure des Qur`an) was eine der vorgeschriebenen Säulen des Gebetes ist

·                     Danach folgt das Rezitieren von Suratu al-Qaaf (50) in der ersten Rak'ah und Suratu al-Qamar (54) in der zweiten Raka'ah

·                     Als Alternative kann man Suratu A`laa(87) rezitieren, in der ersten Raka'ah und Suratu al-Ghashiah (88) in der zweiten.

 

Ibnul-Qayyim sagte:

"Alle beiden Überlieferungen  wurden authentisch berichtet als Taten des Propheten (sallaAllahu `alaihi wa sallam) -nichts anderes ist daher authentisch."

In der Rezitation dieser speziellen Suren zum `Id-Gebet steckt Weisheit.

Gelehrte wie An-Nawawi oder Asch-Schawani diskutierten diesbezüglich.

 

Etwas vergessen im Gebet

Das Ausgelassene beim `Id-Gebet wird auf die Art und Weise nachgeholt wie zu jedem anderen Gebet auch, es gibt hier keinen Unterschied.

 

Das Verpassen des ´Id Gebetes

Falls einer das gemeinsame Beten des `Id-Gebetes verpasst hat, muss er zwei Rak'ah beten. Imam Al-Bukhari nannte ein ganzes Kapitel "Einer der das ´Id-Gebet verpasst,  muss zwei Raka'ah beten" Und fügte ein, dass 'Ata' sagte:

"Wenn einer das `Id-Gebet verpasst hat, betet er zwei Raka'ah."

Al Hafiz bin Hajir kommentierte dies:

"Es sind wichtige Punkte in dieser Darlegung enthalten"

·                     Die Erlaubnis, das `Id-Gebet nachzuholen für denjenigen, der es verpasst hat mit der Jama'ah (Gemeinschaft der Gläubigen) zu beten, unabhängig davon ob es unfreiwillig oder absichtlich geschah.

·                     Und es wird mit Zwei Rak'ah abgeleistet.

Walliyuallah al Dahlawi sagte:

"Dies ist die Meinung von Asch-Schafi'i. Falls jemand das Gebet mit dem Imam verpasst, so sollte er zwei Raka'at beten, um die besondere Stellung des Betens des `Id-Gebetes zu wahren, trotz der Tatsache, dass er die Besonderheit des Gebetes mit dem Imam und der Jama'ah verpasst hat"

 

Imam Malik sagte:

"Meiner Meinung nach sollte jeder, der das `Id-Gebet allein betet, ob Frau oder Mann, sieben Takbire in der ersten Raka'ah sagen, vor dem Rezitieren und fünf in der zweiten Raka'ah vor dem Rezitieren"

Und Ibn Qudamah sagte:

"Derjenige, der zu spät zum `Id-Gebet kommt, sollte das nachholen was er verpasst hat. Dies ist wahr für jedes Gebet"

 

`Id-Khutba (Festansprache)

Zeit

Es ist Sunnah, dass die Khutba auf das `Id-Gebet folgt.

"Ich ging zum `Id-Gebet gemeinsam mit Allahs Gesandtem (sallaAllahu `alaihi wa sallam), Abu Bakr, `Umar and `Uthman (möge Allah mit ihnen zufrieden sein). Alle beteten vor der Khutba."

Ibn `Umar (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte:

"Der Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam), Abu Bakr und `Umar(möge Allah mit ihnen zufrieden sein) beteten das `Id-Gebet vor der Khutbah"

Al Bukhari hob diese Hadithe hervor und zwar mit dem Titel , " Das Kapitel bezüglich des Haltens der Khutbah nach dem `Id-Gebet".

Walliyulah al Dahlawi kommentierte dies :

"Er meint, dass dies (das Beten vor der Khutbah) die Sunnah von Allahs Gesandtem (sallaAllahu `alaihi wa sallam) war und die Gewohnheit der rechtgeleiteten Khulafa (Kalifen)(möge Allah mit ihnen zufrieden sein) nach ihm. Das spätere Verdrehen (halten der Khutbah, dann das Gebet) ist eine Erneuerung, eingeführt durch Marwan".

Das äußert auch ganz deutlich Abu Sa'eed al Khudri (möge Allah mit ihm zufrieden sein) der sagte:

"Am Tag von Al-Fitr und al-Adha, ging der Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam) hinaus (aus seinem Haus) zur Musalla, und das erste, was er tat war die Durchführung des Gebetes. Dann drehte er (sallaAllahu `alaihi wa sallam) sich in Richtung der Menschen und stand auf, während diese auf ihrem Platz sitzen blieben.

Er wies sie zurecht, gab ihnen Ratschläge und befahl ihnen.

Danach, wenn er (sallaAllahu `alaihi wa sallam) wollte, schickte er eine Expedition hinaus, verteilte Aufgaben, und ging dann wieder.

Die Leute folgten dieser Tradition, bis ich dann mit Marwan, der zu der Zeit Emir (Oberhaupt) von Madinah war, zum Gebet des `Id ul-Fitr und `Id ul-`Adha ging. Als wir die Musalla erreichten, sah ich einen Minbar (Stufen auf die man sich stellt, um von dort aus zu den Menschen zu sprechen), welcher von Kathir ibn Salat hergestellt wurde.

Marwan begann, die Stufen hinauf zu gehen vor dem Gebet.

Ich langte nach seinem Hemd, doch er wehrte mich ab, er ging die Minbar hoch und hielt die Khutba vor dem Gebet.

Ich sagte zu ihm " Im Namen Allahs, Du hast die Sunnah geändert!“ Er antwortete: „Oh Abu Sa'eed, das was Du weißt ist schon längst vergangen“. Ich sagte:  „Bei Allah, das was ich weiß ist besser, als das was ich nicht kenne. So erklärte Marwan, dass die Leute nicht sitzen bleiben und zuhören würden, wenn er die Khutbah  nach dem Gebet halten würde, also halte er sie davor.

Imam at-Tirmidhi kommentierte:

"Die akzeptable Version nach den Gelehrten, dem Propheten(sallaAllahu `alaihi wa sallam), seinen Gefährten und anderen ist, dass das `Id-Gebet der Khutbah voran gehen soll."

Es wird berichtet, dass der erste, der die Khutbah vor dem Gebet hielt, Marwan bin Al-Hakam war.

 

Takbir am Anfang der Khutbah

Einige Imame beginnen diese Khutbah mit dem Takbir. Dies hat keine Stütze in der Sunnah. Es gibt ein schwaches Hadith, das einige als Beweis nehmen.

Al-Albani sagte diesbezüglich:

"Der Hadith, in welchem von Sa'dul Qarz berichtet wird, dass der Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam) bei seinen Khutbas den Takbir laut sagen würde, und bei der `Id-Khutba öfter"-  ist ein schwacher Hadith. Abgesehen davon deutet nichts daraufhin, dass man die Khutba mit dem Takbir beginnt, sondern sagt nur aus, dass er(sallaallahu `´alaihi wa sallam) immer

wieder in der Khutba den Takbir gesagt haben soll."

Daher sollte man auch bei dieser Khutba mit der Lobpreisung Allahs beginnen.

Ibnul Qayyim sagte:

"Allahs Gesandter (sallaAllahu `alaihi wa sallam) begann seine Khutbas immer mit Alhamdullilah. Nicht einmal ein einziger authentischer Hadith deutet daraufhin, dass er zur `Id-Khutba mit dem Takbir begann".

 

Eine oder Zwei Khutbas?

Es gibt keinen authentischen Hadith, welcher auf eine Teilung der Khutba hinweist, mit einem Teil, den man im Sitzen hält wie zum Jumu`ah-Gebet. Die einzige Überlieferung diesbezüglich ist schwach.

Aus diesem Grunde sollte die Khutba als eine Einheit gehalten werden, welches das ursprüngliche Verständnis davon widerspiegelt.

 

Das Stehen auf dem Minbar

Es ist nicht erlaubt, einen  Minbar zur Musalla zu bringen oder eine direkt dort hinzubauen. Dies können wir aus dem vorherigen Hadith von Abu Sa'eed entnehmen, wo er sagt:

"Dann drehte er(sallaAllahu `alaihi wa sallam) sich um und stand auf in Richtung der Menschen, wobei diese an ihrem Platz sitzen blieben. Er wies sie zurecht, gab ihnen Ratschläge und befahl…," welches ganz klar macht, dass er (SallaAllahu `alaihi wa sallam) nicht auf einen Minbar hinauf stieg. Abu Sa`eed(möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte außerdem zu Marwan, "Bei Allah, Du hast die Sunnah verändert.“ Sein Einspruch hier richtet sich auf zwei Dinge: "Das Errichten eines Minbar und das Halten der Khutba vor dem Gebet."

Auch berichtet Jabir bin Abdillah (möge Allah mit ihm zufrieden sein):

"Ich erlebte mit Allahs Gesandtem (sallaAllahu `alaihi wa sallam) das Gebet zu einem `Id-Tag. Er begann mit dem Gebet vor der Khutbah ohne Adhan und Iqamah. Dann stand er auf, sich an Bilal anlehnend, und befahl den Leuten, sich vor Allah zu fürchten..."

Dies deutet ganz klar darauf hin, dass er (sallaAllahu `alaihi wa sallam) während der gesamten Khutba hindurch nicht auf einem Minbar stand.

 

Die Khutba anhören

Bei der Khutba anwesend zu sein ist nicht wajib, im Gegensatz zum `Id-Gebet. Abdullah bin as Sa'id berichtet, dass er gemeinsam mit dem Propheten(sallaAllahu `alaihi wa sallam) zum `Id-Gebet ging und als er(sallaAllahu `alaihi wa sallam) das Gebet beendet hatte, sagte er(sallaAllahu `alaihi wa sallam):

Wir sollten eine Khutba haben, deshalb lasst jeden, der es wünscht  zu bleiben um die Khutba anzuhören, verbleiben und wer es wünscht zu gehen, gehen.

Ibnul Qayyim kommentierte dies:

"Er (sallaAllahu `alaihi wa sallam) gab allen, die zum `Id-Gebet kamen die Möglichkeit selbst zu entscheiden zur Khutba da zu bleiben oder zu gehen."

 

Falls `Id auf einen Freitag fällt

Falls `Id auf einen Freitag fällt, ist es für den Mann frei gestellt , ob er zum Freitagsgebet geht oder nicht. Abu Hurayra  berichtet, dass in einem solchen Fall der Prophet (sallaAllahu `alaihi wa sallam) sagte:

"Zwei `Ids sind auf diesen Tag gefallen, deshalb ist, wer es wünscht, vom Freitagsgebet  befreit. Jetzt sollten wir es beten."

Und Iyas bin Rahmalah Asch-Schai sagte:

"Ich war Zeuge als Mua,wiyah bin Sufyan , Zayid bin Arqam fragte „Hast du mal mit Allahs Gesandtem(sallaAllahu `alaihi wa sallam) erlebt, dass `Id und Freitag am selben Tag waren? Er sagte: „Ja.“

Er fragte: “Was tat er (sallaAllahu `alaihi wa sallam)?“ Er sagte: „Er (sallaAllahu `alaihi wa sallam) betete das `Id Gebet, dann erklärte er uns die Optionen bezüglich des Freitagsgebetes, und sagte: „Lasst jeden, der es wünscht das Jumu`ah-Gebet verrichten."

Dies ist der Weg der Gefährten (möge Allah mit ihnen zufrieden sein). Es wird beispielsweise berichtet, dass an einem solchen Tag, Ali (möge Allah mit ihm zufrieden sein) gesagt hat:

"Lass den, der es wünscht zum Freitags-Gebet kommen und der, der zu Hause bleiben möchte, möge zu Hause bleiben.

Eine ähnliche Überlieferung ist bei Bukhari dokumentiert:

'Uthman (möge Allah mit ihm zufrieden sein), berichtet, dass Abdullah bin Abu Zubeyr (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte:

"Es sind zwei `Id-Feste, die auf den gleichen Tag gefallen sind, diese Tatsache macht sie zu einem."

Dann betete er (möge Allah mit ihm zufrieden sein) an diesem Tag zwei Rak'ah am Morgen, zum `Id-al Fitr, und betete erst wieder zum Asr."

Asch-Schawani kommentierte dies:

"Daraus kann man entnehmen, dass er nicht zum Dhuhur betete. Und diejenigen die das Freitagsgebet  aus diesem Grunde nicht beten, brauchen nicht Dhuhur zu beten.  Das ist die Meinung von 'Ata'...“

Im Zusammenhang, mit den vorausgegangenen Berichten und anderen von `Umar und Ibn Abbas (möge Allah mit ihnen zufrieden sein), meint Ibn Taymiyah:

"Die Gelehrten haben drei verschiedene Meinungen diesbezüglich:

·                     Dass jeder das Freitagsgebet beten muss, unabhängig ob er das `Id-Gebet verrichtet hat oder nicht. Das ist die Meinung von Imam Malik und anderen.

·                     Das Freitagsgebet wird zu einer Option für die Menschen in den Dörfern und auf dem Land. Dies wurde so von `Uthman praktiziert (möge Allah mit ihm zufrieden sein) und Asch-Schafi'i hat es so übernommen.

·                     Dass die, die das `Id-Gebet verrichtet haben, das Freitagsgebet nicht zu beten brauchen. Allerdings muss der Imam das Freitagsgebet halten für die, die es beten wollen.

Dies wurde authentisch von Allahs Gesandtem (sallaAllahu `alaihi wa sallam) und seinen Gefährten überliefert. Und die Gelehrten lernten aus dieser Überlieferung, wie Imam Ahmed. Andere hatten nicht diese Einsicht und lernten nicht daraus.

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