Jihad und Terror

Islam und Terrorismus

Dr. Bilal Philips

Islam mit dem Schwert verbreitet: Das gewöhnliche Bild, dass der Islam von einem Araber verbreitet wurde, der auf dem Rücken eines Kamels durch die Wüste reitet, mit dem Quran in der einen und einem Krummsäbel (ein gebogenes Schwert) in der anderen Hand und einem die Wahl zwischen dem Annehmen des Islams oder das Verlieren des Kopfes lässt.

Wie bereits vorher zum Thema der Abtrünnigkeit erwähnt, ist eine gewaltsame Konvertierung im Islam verboten. Die Religion wurde nicht mit dem Schwert verbreitet. Es gab militärische Konfrontationen zwischen dem muslimischen Staat und den bestehenden Weltmächten Rom und Persien. Jedoch wurden die eroberten Gebiete unter muslimische Führung gestellt und die Bevölkerung war frei in ihrem eigenen Glauben zu bleiben. Muslime regierten Ägypten, Palästina und Libanon seit dem 8.Jahrhundert und beträchtliche christliche Gesellschaften existierten weiterhin über die vergangenen 13 Jahrhunderte hinweg. Muslime regierten in Spanien 700 Jahre und in Indien 1000 Jahre lang, ohne dass die breite Mehrheit der Bevölkerung zum Islam konvertierte.

Das größte islamische Land in der heutigen Zeit ist Indonesien, mit mehr als 200 Millionen Bürgern, das nie einen muslimischen Soldat sah. Der Islam wurde dort, in Malaysia und in den Philippinen durch den Handel verbreitet. Das war ebenfalls der Fall bei der Verbreitung des Islams in Westafrikanischen Ländern, wie beispielsweise Nigeria, Ghana, Senegal, Tschad und Niger. Außerdem ist der Islam in der heutigen Zeit die am schnellsten wachsende Religion in Amerika, mit  zwischen 300 und 500 Konvertiten täglich. Dies geschieht ohne irgendwelchen Soldaten oder Missionare.

 

Terrorismus

Terrorismus wird von der amerikanischen Regierung definiert als eine Androhung oder Anwendung von Gewalt von Individuen oder Gruppen, um eine politische Sache vorwärts zu bringen. Dies geschieht entweder  für oder in Opposition zu der etablierten Regierungsautorität. Handlungen gelten als Terrorismus wenn solche Handlungen dazu gedacht sind eine Zielgruppe, die zahlreicher als die unmittelbaren Opfer ist, zu schocken, zu betäuben oder einzuschüchtern. Eigentlich müsste eine solche generelle Definition alle Freiheitskriege enthalten, angefangen mit dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, bis hin zur französischen Revolution. Der schlimmste Aspekt und vielleicht der am meisten bekannteste Charakterzug des Terrorismus ist die Entfesselung der Gewalt gegen unschuldige Zivilisten.

Der Staat Israel ist das neuste Beispiel für die Gründung eines Staates mittels Terrorismus. Es wurde von jüdischen terroristischen Gruppierungen gegründet, die berühmteste unter ihnen war die Stern Gang.

Die Bezeichnung „Muslimischer Terrorist“ wird dazu benutzt den Islam als eine terroristische Religion zu kennzeichnen. Allerdings ist dies eine Fehlbezeichnung. Als Bombenflugzeuge der IRA einschlugen, wurden sie nicht als „Katholische Terroristen“ betitelt, obwohl der Kampf zwischen dem katholischen Irland und dem protestantischen Nordirland, unterstützt vom protestantischen England, ausgetragen wurde. Ähnlich war es, als Timothy McVeigh 1995 das CIA Hauptquartier in Oklahoma City in die Luft sprengte und damit 168 Menschen tötete. Er wurde ebenfalls nicht als „christlicher Terrorist“ bezeichnet, obwohl er ein Christ und ein Terrorist war. In Wirklichkeit wurde die Kennzeichnung „Muslimischer Terrorist“ den Aktivitäten der PLO angeheftet, die eine Mischung aus Muslimen, Christen und Kommunisten war. Die PLO ist keine, noch war sie jemals eine, muslimische Organisation. Es ist eine nationalistische Organisation, die für die Gründung eines säkularen palästinensischen Staates arbeitet.

Das Gesicht des Terrorismus kann in den extremistischen Bewegungen in Ägypten gesehen werden. AL-Gama´a Al-Islamiyyah (islamische Gruppierung) und Jihad Bewegungen boten für einen bitteren Kampf gegen Ägyptens Sicherheitskräfte, der von 1992 bis 1997 1200 Leben kostete, Schock-Truppen auf, denen es jedoch misslang Husni Mubaraks säkulare Herrschaft zu stürzen. Die Gama´a forderte Verantwortung für das Luxor Massaker an Touristen im November 1997. Aber im März 1997 erklärten ihre verbannten Führer einen unilateralen Waffenstillstand und verzichteten auf Gewalt. Die Philosophie dieser Bewegungen und ihr Handlungsprogramm wurden lautstark  von führenden muslimischen Gelehrten international, als auch lokal von ägyptischen Gelehrten, verurteilt.

Der Fall in Algerien ist weitaus komplexer. Jedoch ist es ausreichend zu sagen, dass die Islamic Salvation Front (F.I.S.) – die bereit war die von dem algerischen Militär abgesagten Wahlen zu gewinnen –vor über einem Jahr den Verzicht auf gewalttätige Kämpfe erklärte, dennoch geht das Schlachten Unschuldiger jetzt noch weiter. Seit dem Beginn der Schlachtung von Zivilisten, leugnete die F.I.S. diese und identifizierte die G.I.A. als Haupttäter. Die neusten Berichte zeigen, dass die G.I.A. von Agenten des Geheimdienstes der Regierung entworfen wurde, um die militärischen Auseinandersetzungen der F.I.S. zu diskreditieren, indem sie sie durch Gewalttaten von der Masse entfremdet.

Der Islam lehnt jegliche Form von wahlloser Gewalt ab. Der Quran erklärt:

Es gibt strikte Regeln, die vorschreiben wie ein Krieg geführt werden darf. Der Prophet Muhammad verbat das Töten von Frauen, Kindern und alten Leuten und die Zerstörung von Kirchen und Synagogen oder Farmen. Falls Frauen, Kinder oder Ältere Gewehre tragen, dürfen sie natürlich im Zuge der Selbstverteidigung getötet werden.

 

Jihad

Jihad, von den westlichen Medien normalerweise als „heiliger Krieg“ übersetzt, ist ein höchst missverstandenes Prinzip im Islam. Es gibt keinen Begriff im arabischen, der „heiliger Krieg“ bedeutet. Krieg ist nicht „heilig“, im Islam ist er es.

Die Bedeutung von Jihad ist „Streben“ oder „Anstrengung“. Im Islam wird der Begriff benutzt, um auf eine Vielfalt von verschiedenen Bemühungen hinzuweisen, die den Gläubigen auferlegt wurden. Das Streben danach, Gott und seinen Gesandten als wichtiger als Nahestehende,  Wohlstand und einen selbst zu bewahren, ist der grundsätzlichste Jihad, der jedem Muslim vorgeschrieben ist. Der Prophet sagte: “Niemand glaubt wahrhaftig, bis er Allah und seinen Gesandten mehr liebt, als alles andere.“ Die von Gott vorgeschriebenen guten Taten zu vollbringen ist ebenfalls ein Jihad. Es wird berichtet, dass der Prophet sagte: „Der beste Jihad ist die perfekte Pilgerfahrt.“ Bei einem anderen Ereignis fragte Jemand den Propheten, ob er am Jihad teilnehmen solle. Der Prophet antwortetet ihm mit der Frage, ob seine Eltern noch leben und als er antwortete, dass sie noch am Leben seien, sagte er: „Mache Jihad, indem du sie betreust.“

Ein primärer Aspekt des physikalischen Jihads ist die Verteidigung des Islams und der muslimischen Gemeinschaft, was das Aufgreifen von Gewehren gegen Feinde beinhaltet. Gott sagt im Quran aus:

Den Muslimen ist auch vorgeschrieben gegen Tyrannei zu kämpfen. Der Quran erklärt:

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