Die Rechte des Ehemannes im Islam

Die Rechte der Mutter über ihre Tochter sind gewaltig, doch die Rechte des Ehemannes über seine Frau sind größer

 

Frage:

Folgende Situation: Meine Mutter hat ein sehr einnehmendes Wesen und streitet ständig mit mir über meinen Ehemann, der sehr gut zu mir, zu meinen Kindern und auch zu ihr ist. Sie möchte, dass er sie mit auf Reisen nimmt, und sie verlangt weitere Dinge, durch die er sehr viel Zeit mit ihr verbringen müsste, was er nicht möchte. Denn sein Job als Arzt ist sehr anspruchsvoll und außerdem glaubt er, dass sie nicht miteinander auskommen würden.

Sie besucht uns mindestens 4-5 Monate jedes Jahr und will, dass ich sie täglich herumfahre, wobei es ihr egal ist, dass ich dafür mein Zuhause und meine Kinder vernachlässigen muss. Da sie sehr mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt ist, verlangt sie von mir, dass ich meinen Bruder oder meine Schwester bei mir wohnen lasse (sie sind 16 und 18 Jahre alt). Sie sagt, das wäre mein Recht und ich würde meinen Ehemann nicht um Erlaubnis bitten müssen.

Weiterhin weigert sie sich, einen Kredit zurück zu bezahlen, den sie und mein verstorbener Vater mich mit 16 Jahren aufnehmen ließen, um mein Studium zu finanzieren. Dieser Kredit hat meinen guten Ruf zerstört und es mir unmöglich gemacht, etwas in meinem Namen zu kaufen. So etwas hat sie mit vielen Menschen gemacht, denen sie Geld schuldet.

Bevor mein Vater starb, hat er ihr all sein Vermögen überschrieben, um es ihr einfacher zu machen, alles an uns (vier Töchter und ein Sohn) zu verteilen und um keinen Außenstehenden einzumischen. Nachdem er gestorben war, behielt sie alles für sich mit der Begründung, sie hätte viel in sein Geschäft investiert, bevor er erfolgreich war. Ich habe ihr sogar mehr als 100.000 Dollar gegeben, alles, was ich je gespart hatte, weil sie vorgab, die Schulden meines Vaters begleichen zu wollen. Stattdessen kaufte sie sich ein Sommerhaus und stritt ab, jemals Geld von mir erhalten zu haben.

Als mein Ehemann genug von all dem hatte, konfrontierte er sie mit den Problemen, die durch den Kredit entstanden sind und mit anderen Dingen, die auch seine Familie betroffen haben. Sie wurde sehr wütend und weigerte sich daraufhin, mit einem von uns zu reden. Aber ich wollte natürlich meine Verpflichtungen meiner Mutter gegenüber erfüllen und sprach weiter freundlich mit ihr. Es lief auch gut zwischen uns, doch nach ein paar Wochen begann sie wieder damit, meinen Ehemann zu beschimpfen und mich aufzufordern, ihn zu verlassen und ihm ungehorsam zu sein. Sie beleidigt meinen Mann und mich mit sehr verletzenden und beschämenden Worten. Meine Beziehung zu ihr beeinträchtigt meine Ehe negativ. Ich kann an nichts anderes mehr denken und mein Ehemann möchte sich bei ihr nicht entschuldigen, weil er im Recht ist und sieht, dass meine Mutter ihre schlechte Einstellung nicht ändert und auch den Kredit nicht abbezahlen wird. Es ist extrem schwierig, mit ihr auf einer normalen Ebene zu kommunizieren.

Wir leben in verschiedenen Ländern (ich in Amerika und sie in Ägypten) und sie sagt, dass ich, wenn ich sie lieben würde und Allah, den Erhabenen, nicht betrüben wollte, meine drei Kinder nehmen und sie besuchen würde, doch mein Ehemann möchte nicht, dass ich ihn allein lasse. Sie weiß das und sagt mir, dass ich eine schlechte Muslima sei und dass Allah, der Erhabene, mich bestrafen würde, weil ich meiner Mutter ungehorsam bin. Ich habe versucht, sie zur Gottesfurcht zu ermahnen, doch sie ist wie durchgedreht und verlangt Gehorsam ihr gegenüber und Ungehorsam meinem Ehemann gegenüber. Mein Mann rät mir, so gut wie möglich eine gute Beziehung zu ihr aufrechtzuerhalten, und er ist ein sehr guter Ehemann und Vater, alhamdulillah. Wir führen eine gute Ehe und haben drei gesunde Kinder, alhamdulillah.

Meine Fragen sind nun:

1. Was sind meine Verpflichtungen meiner Mutter gegenüber in solch einer schlimmen Situation, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass sie meinen Ehemann am Telefon beschimpft, mich auffordert, ihm ungehorsam zu sein und ihn zu verlassen und Probleme verursacht, damit er sich bei ihr entschuldigen muss. Diese Gespräche belasten mich sehr, ich denke die meiste Zeit nur darüber nach und es kostet mich soviel Zeit und Kraft, die ich ansonsten zum Lernen und bei meiner Hausarbeit gebrauchen könnte. Wie oft muss ich mindestens mit ihr reden oder sie besuchen, sodass Allah, der Gepriesene, nicht unzufrieden mit mir ist und ich meine Verpflichtung ihr gegenüber erfülle?

2. Wer ist für diesen Kredit verantwortlich? Bitte berücksichtigt, dass ich von meinen Eltern gezwungen wurde, die Universität zu besuchen, als ich gerade 16-18 Jahre alt war und mein Ehemann wurde vor der Ehe nicht darüber informiert. Meine Mutter hat mehr als genug Geld, um ihn abzubezahlen.

 

Antwort:

Alles Lob gebührt Allah.

Erstens:

Der Status einer Mutter gemäß der Sharia kann nicht aberkannt werden. Allah hat es zur Pflicht gemacht, dass ihre Kinder sie ehren sollten, und Er hat ihnen verboten, ihr ungehorsam zu sein. Er hat bestimmt, dass die Mutter es von allen Menschen am meisten verdient, gut behandelt zu werden, wie es in dem wohl bekannten Hadith heißt, als ein Mann fragte: „O Gesandter Allahs, wer von allen Menschen verdient am meisten meine gütige Gesellschaft?“ Er antwortete: „Deine Mutter, dann deine Mutter, dann deine Mutter, dann dein Vater, dann der nächste Nahestehende und dann der nächst Nahestehende.“ (Muslim, 2548)

Dies ist das Recht der Mutter und das ist ihr Status. Es ist ihr nicht erlaubt, das Vermögen ihrer Kinder unerlaubt zu verzehren, sondern sie muss jedem von ihnen sein oder ihr Recht geben und sie muss das Erbe entsprechend den Gesetzen Allahs verteilen. Es ist der Mutter auch nicht erlaubt, ihre Tochter gegen den Ehemann aufzuhetzen und die gute Beziehung zwischen ihnen zu stören. Diese Handlungen der Mutter sind üble Taten, die im Islam nicht akzeptiert werden und die den Geschmack von Sünde und Strafe tragen.

Vielleicht ist die beste Art, wie du deine Mutter ehren kannst, sie vom Verzehr des haram Vermögens abzuhalten und vom Verrichten von haram Dingen und sie davon abzuhalten, den Menschen Unrecht zu tun, sie an die Sünde zu erinnern, die das Zerstören der Beziehung zwischen Eheleuten in sich trägt, an die Sünden der Ghibah (Lästerei), des Beschimpfens und Beleidigens anderer sowie weiterer haram Dinge, die sie tut, wie z.B. Tabarruj (schamlose Zurschaustellung) und das Reisen ohne Mahram, falls all dies in ihrem Fall tatsächlich zutrifft.

Was deine Geschwister anbelangt, die nach dem Wunsch deiner Mutter bei dir und deinem Ehemann wohnen sollen, so bist du dazu gemäß der Sharia nicht verpflichtet, sondern es ist die Pflicht deiner Mutter und in diesem Fall liegt die Entscheidung bei deinem Ehemann: Wenn er zustimmt, ist alles in Ordnung, ansonsten bist du dazu nicht verpflichtet. Wir raten deinem Mann nicht dazu, diese Situation zu akzeptieren, denn sie sind nicht vernachlässigt oder bedürftig, sie sind nicht arm und brauchen niemanden, der für sie aufkommt. Deine Mutter ist in der Lage, sich um ihre Angelegenheiten zu kümmern. Ihr diese Verantwortung abzunehmen ist eine Unterstützung bei ihren Handlungen, die dem Islam entgegenstehen. Sie wird ihre Pflichten weiter vernachlässigen und die Last auf deinen Ehemann übertragen sowie dich und deinen Haushalt unter Druck setzen, mit etwas, wozu du erst einmal gar nicht verpflichtet bist, ganz abgesehen von den inakzeptablen Dingen, die daraus resultieren können, wenn deine Schwester im selben Haus lebt wie ein Mann, der nicht ihr Mahram ist, nämlich dein Ehemann. Wir raten dir unter keinen Umständen, dies zu billigen.

Zweitens:

Der Status und die Rechte der Mutter übersteigen nicht die Rechte des Ehemannes, vielmehr sind seine Rechte größer und haben Vorrang vor den Rechten deiner Mutter. Dein Gehorsam ihm gegenüber hat Priorität vor deinem Gehorsam ihr gegenüber und die verständige Ehefrau bemüht sich um das Wohlgefallen ihres Mannes, indem sie das tut, was er möchte, solange es nicht im Widerspruch mit der Sharia steht, und sie bemüht sich darum, ihre Mutter auf eine Weise zu ehren, die nicht den Wünschen des Ehemannes widerspricht. Gibt es einen Interessenkonflikt, dann sollten für sie die Wünsche und Anweisungen des Ehemannes an erster Stelle stehen.

Shaikh al-Islam Ibn Taymiyya (möge Allah mit ihm zufrieden sein) wurde über eine Frau befragt, die heiratete und nicht mehr unter der Fürsorge ihrer Eltern stand. Was ist besser für sie – die Eltern zu ehren oder dem Ehemann zu gehorchen?

Er antwortete: „Wenn eine Frau heiratet, erhält ihr Ehemann mehr Autorität über sie als ihre Eltern und der Gehorsam dem Ehemann gegenüber ist obligatorisch für sie. Allah sagt (ungefähre Bedeutung): ‚… Darum sind die rechtschaffenen Frauen (Allah) demütig ergeben und hüten das zu Verbergende (in Abwesenheit ihrer Ehemänner), weil Allah (es) hütet (d.h. ihre Keuschheit und den Besitz ihrer Ehemänner).‘ [4:34] Außerdem sagte der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) in einem Hadith: ‚Das irdische Leben ist ein vergänglicher Genuss. Das Beste an diesem Genuss ist eine gläubige Ehefrau, die dich erfreut, wenn du sie ansiehst, und wenn du ihr aufträgst, etwas zu tun, dann gehorcht sie dir, und wenn du nicht bei ihr bist, dann beschützt sie dich im Hinblick auf sich selbst und dein Vermögen.‘ In Sahih Abi Hatim wird berichtet, dass Abu Huraira sagte: ‚Der Gesandte Allahs sagte: »Wenn eine Frau ihre fünf (täglichen Gebete) verrichtet, ihren Monat fastet, ihre Keuschheit hütet und ihrem Ehemann gehorcht, dann wird sie das Paradies betreten dürfen, von welchem Tor aus sie es wünscht.«‘ In at-Tirmidhi wird berichtet, dass Umm Salama (möge Allah mit ihr zufrieden sein) sagte: ‚Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: »Jede Frau, die stirbt, wenn ihr Ehemann mit ihr zufrieden ist, wird das Paradies betreten.«‘ Dies wurde von at-Tirmidhi berichtet, der sagte, dass der Hadith hasan sei. Es wurde von Abu Huraira berichtet, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: ‚Wenn ich befehlen würde, sich vor irgendjemandem niederzuwerfen, dann würde ich den Frauen befehlen, sich vor ihren Ehemännern niederzuwerfen.‘ Berichtet von at-Tirmidhi, der sagte, dass der Hadith hasan sei. Er wurde auch von Abu Dawud mit folgendem Wortlaut berichtet: ‚Ich hätte den Frauen befohlen, sich vor ihren Ehemännern niederzuwerfen, aufgrund der Rechte, die Allah ihnen über sie gegeben hat.‘ In al-Musnad wird von Anas berichtet, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: ‚Es ist für keinen Menschen akzeptabel, sich vor einem anderen niederzuwerfen, doch wenn es akzeptabel wäre, dann hätte ich den Frauen befohlen, sich vor ihren Ehemännern niederzuwerfen, aufgrund der gewaltigen Rechte, die sie über sie haben. Bei Dem, in Dessen Hand meine Seele ist, wenn er von Kopf bis Fuß mit eitrigen Ekzemen übersät wäre und sie den Ausfluss ablecken würde, dann hätte sie ihm nicht all seine Rechte gegeben.‘ Und er nannte Ahadith über die Vorzüge des Gehorsams dem Ehemann gegenüber.

Es gibt viele Ahadith zu diesem Thema von Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm). Zaid Ibn Thabit sagte: ‚Der Ehemann ist ein Sayyid (Herr oder Meister) im Buche Allahs.‘ Dann nannte er den folgenden Vers (ungefähre Bedeutung): ‚ Und sie fanden ihren Herrn (d.h. ihren Ehemann) bei der Tür vor.‘ [12:25] Umar Ibn al-Khattab sagte: ‚Die Ehe ist eine Knechtschaft, so soll jeder von euch darauf achten, wem er seine geliebte Tochter anvertraut.‘ In at-Tirmidhi und an anderer Stelle wird berichtet, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: ‚Ich rate euch, die Frauen gut zu behandeln, denn sie sind wie Gefangene für euch.‘

Die Frau ist also wie eine Dienerin für ihren Ehemann oder wie eine Gefangene; sie sollte das Haus nicht ohne seine Erlaubnis verlassen, ob es ihr nun von ihrem Vater, ihrer Mutter oder jemand anderem gesagt wird, gemäß dem Konsens der Gelehrten.

Wenn ein Mann sie mit an einen anderen Ort nehmen möchte, solange er das tut, was von ihm gefordert ist und er die heiligen Grenzen Allahs bezüglich seiner Frau beachtet, und ihr Vater sagt ihr, sie solle ihm nicht gehorchen, dann muss sie ihrem Ehemann gehorchen und nicht ihrem Vater, denn in diesem Fall sind die Eltern Übeltäter und sie haben nicht das Recht, sie zu so etwas aufzufordern. Sie selber hat nicht das Recht, ihrer Mutter zu gehorchen, wenn diese sie auffordert, ihn zu verlassen oder ihm Ärger zu machen, sodass er sich von ihr scheidet, wie z.B. dass sie mehr Unterhalt fordert oder mehr Kleidung oder den gestundeten Anteil ihrer Mahr, damit er sich von ihr trennt. Es ist ihr nicht erlaubt, einem ihrer Elternteile zu gehorchen, indem sie sich von ihm scheidet, wenn er Allah hinsichtlich seiner Frau fürchtet.

In den vier Sunan und im Sahih Ibn Abi Hatim wird berichtet, dass Thawban sagte: ‚Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: »Für jede Frau, die ihren Ehemann grundlos um Scheidung bittet, wird der Duft des Paradieses verboten sein.«‘ Gemäß einem anderen Hadith heißt es: ‚Die Frauen, die um Khula bitten, und die Frauen, die sich liederlich zur Schau stellen, sind wahrlich Heuchlerinnen.‘

Doch wenn beide Elternteile oder einer von ihnen ihr etwas zu tun auferlegt, was Gehorsam Allah gegenüber bedeutet, wie z.B. das regelmäßige Gebet, die Wahrheit zu sprechen und Gelübde zu erfüllen, kein Geld zu verschwenden oder zu vergeuden und weitere Dinge, die durch Allah und Seinen Gesandten zur Pflicht gemacht oder verboten wurden, dann muss sie ihnen in dieser Hinsicht gehorchen, selbst wenn die Anweisung von jemand anderem als ihren Eltern kommt – was also ist erst, wenn sie von den Eltern ausgesprochen wird?

Wenn ihr Ehemann sie auffordert, etwas zu unterlassen, was Allah zur Pflicht gemacht hat, und er fordert sie auf, etwas zu tun, das Allah verboten hat, dann sollte sie ihm in dieser Angelegenheit nicht gehorchen. Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: ‚Es gibt keinen Gehorsam einem Geschöpf gegenüber, wenn es Ungehorsam gegenüber dem Schöpfer beinhaltet.‘ Wenn ein Meister seinen Diener anweist, etwas zu tun, was Ungehorsam Allah gegenüber beinhaltet, dann ist es diesem nicht erlaubt, ihm zu gehorchen, indem er Ihm ungehorsam ist, wie also kann eine Frau ihrem Ehemann oder ihren Eltern gehorchen und dabei eine Sünde begehen? Alles Gute liegt im Gehorsam Allah und Seinem Gesandten gegenüber und alles Übel liegt im Ungehorsam Allah und Seinem Gesandten gegenüber.“ (Majmu al-Fatawa 32/261-264)

Dies ist eine auf Wissen basierende, sichere Antwort und sie genügt, um das zu erklären, was gemeint ist, nämlich dass es deiner Mutter nicht gestattet ist, die Beziehung zwischen dir und deinem Ehemann zu stören, und es ist dir nicht gestattet, ihr in dieser Angelegenheit zu gehorchen, und das Recht deines Ehemannes auf deinen Gehorsam ist größer als das Recht deiner Mutter.

Drittens:

Ebenso wie du nicht verpflichtet bist, eines deiner Geschwister aufzunehmen, aufgrund deiner Verpflichtung deinem Mann gegenüber und weil seine Zustimmung erforderlich ist, trifft dasselbe auf deine Besuche bei deiner Mutter mit deinen Kindern zu. Es ist nur mit der Zustimmung des Ehemannes erlaubt und du hast richtig gehandelt, als du die Aufforderung deiner Mutter ablehntest. Wir bestätigen, dass diese Weigerung islamisch korrekt war, insbesondere da du keinen Mahram hast, der mit dir reisen könnte.

Was die Beschränkung der Anzahl der mütterlichen Besuche bei euch anbelangt, so liegt dies ebenfalls bei deinem Ehemann und du kannst es zusammen mit ihm festlegen. Der Ehemann hat das Recht, jeden, von dem er glaubt, dass er ein Unruhestifter ist, vom Betreten seines Hauses abzuhalten, selbst wenn es deine Familie ist. Da ihr übereinstimmt und eine gute Beziehung führt, ist die Angelegenheit sehr einfach. Alles, was ihr zu tun habt, ist eine bestimmte Anzahl und die Zeiten für ihre Besuche zu vereinbaren und ihr mitzuteilen. Dein Ehemann hat das Recht dazu und tatsächlich denken wir, dass er, wenn er sie insgesamt aufhält, das Richtige tut. Doch es besteht die Hoffnung, dass die Beschränkung ihrer Besuche auf einige wenige, wobei euer Familienglück nicht gestört wird, es nicht mehr erforderlich macht, sie gänzlich davon abzuhalten, und es ist nichts Falsches daran, die Besuche zu tolerieren. Das Limit festzusetzen, liegt bei euch und ihr solltet euch beratschlagen und so zu einer Übereinkunft gelangen.

Shaikh Muhammad Ibn Salih al-Uthaimin (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte: „‚Und lasst niemanden in eure Häuser, den ihr nicht mögt‘ bedeutet, dass sie (die Ehefrauen) es niemandem erlauben sollten, das Haus zu betreten, wenn du (der Ehemann) ihn oder sie nicht hereinlassen möchtest, selbst wenn es ihre Mutter ist oder ihr Vater. Es ist ihr nicht erlaubt, Mutter, Vater, Schwester, Bruder, Onkel oder Tante in das Haus ihres Ehemannes zu lassen, wenn er dagegen ist. Man sollte darauf achten, denn einige Frauen – Allah bewahre – sind selbst zu ihren Töchtern schlecht. Wenn sie sehen, dass ihre Töchter glücklich und zufrieden mit ihren Ehemännern sind, dann werden sie eifersüchtig – Allah bewahre – obwohl sie ihre Mütter sind und sie versuchen, die gute Beziehung zwischen der Tochter und ihrem Ehemann zu zerstören. Der Ehemann hat daher das Recht, solch eine Mutter am Betreten seines Hauses zu hindern, und er hat das Recht, seiner Frau zu sagen: ‚Sie soll mein Haus nicht betreten.‘ Er hat gemäß der Sharia das Recht, sie davon abzuhalten, und er hat das Recht, seiner Frau zu verbieten, sie zu besuchen, denn sie ist Namama (eine Person, die üble Nachrede verbreitet) und eine Unruhestifterin. Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: ‚Niemand, der üble Nachrede verbreitet, wird das Paradies betreten.‘“ (Sharh Riyadh as-Salihin, 2/91, Hadith Nr. 276)

Viertens:

Es scheint so zu sein, dass die Sünde des in der Frage erwähnten zinsbasierten Kredits von dir getragen werden muss, denn du warst erwachsen und verantwortlich für deine Taten. Versuche daher, von deiner Mutter das zu bekommen, was dir rechtmäßig zusteht, und stoppe eine Anhäufung der Zinszahlung, die aus deiner verspäteten Rückzahlung resultiert. Bemühe dich darum, nur den ursprünglichen Betrag zu begleichen, ohne die Zinsen (Riba). Wenn dir das nicht möglich ist, dann liegt kein Tadel auf dir, doch es ist wichtig, aufrichtig zu bereuen, denn Riba ist eine große Sünde.

Wir bitten Allah darum, deine Mutter rechtzuleiten und zwischen dir und deinem Ehemann alle Unstimmigkeiten zu beheben.

Siehe auch in der Antwort zu Frage Nr. 96665, in der die Gründe, warum Mütter sich in das Leben ihrer verheirateten Töchter einmischen, erörtert werden sowie die Möglichkeiten, damit umzugehen.

Und Allah weiß es am besten.

 

Quelle: Islam-QA.com (Frage Nr. 110845)

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