28-12-2011, 10:46 AM
Es ist erlaubt, `Ischā’ mit Maghrib in den Ländern zu kombinieren, in denen `Ischā’ sehr spät beginnt
Frage (Nr. 89695):
Ich habe einen 12-jährigen Sohn, der Folgendes wissen möchte: Ist es ihm gestattet, `Ischā’ mit Maghrib zu kombinieren und es direkt nach Maghrib zu verrichten, denn er steht sehr früh auf, um Fajr zu beten, bevor die Sonne aufgeht; anschließend geht er zur Schule. In einigen Monaten wird die Zeit für Fajr sehr früh sein und die Zeit für `Ischā’ sehr spät, nämlich gegen 23:45 Uhr.
Antwort:
Alles Lob gebührt Allāh.
Das Grundprinzip besagt, dass jedes Gebet zur dafür laut der Scharī`ah vorgeschriebenen Zeit verrichtet werden sollte, denn Allāh sagt (ungefähre Bedeutung): „… Das Gebet (al-Salāh) ist den Gläubigen zu bestimmten Zeiten vorgeschrieben.“ (4:103).
Das Kombinieren zweier Gebete ist nicht erlaubt, außer es gibt einen Grund dafür, wie eine Reise, Regen oder Schwierigkeiten. Wenn die Zeit für `Ischā’ sehr spät ist und die Zeit für Fajr sehr früh, sodass es schwierig ist, `Ischā’ zur rechten Zeit zu verrichten, dann ist in diesem Fall nichts Falsches daran, es mit Maghrib zusammen zur Zeit des früheren Gebets zu verrichten.
Scheikh ibn `Uthaymīn (möge Allāh ihm barmherzig sein) wurde über ein Land befragt, in dem das Schwinden der Abendröte, welches den Beginn der Zeit für `Ischā’ signalisiert, sehr spät stattfindet, sodass es zu schwierig ist, darauf zu warten.
Er antwortete: „Wenn die Abendröte nicht verschwindet, bis die Dämmerung einsetzt, oder sie zu einer Zeit verschwindet, wenn nicht genügend Zeit bleibt, `Ischā’ zu verrichten bevor die Dämmerung einsetzt, dann fallen sie unter die Regeln derjenigen, die keine Zeit für `Ischā’ haben. Sie sollten seine Zeit basierend auf dem nächst gelegenen Land einschätzen, in dem ausreichend Zeit vorhanden ist, um `Ischā’ zu beten. Es wurde auch vorgeschlagen, dass sie das Gebet basierend auf den Gebetszeiten von Makkah verrichten sollten, denn das ist die Mutter aller Städte (Umm al-Qura).
Wenn die Abendröte lange Zeit vor `Ischā’ schwindet und genügend Zeit ist, um `Ischā’ zu beten, dann müssen sie warten, bis sie verschwindet, außer das Warten darauf wird ihnen Schwierigkeiten bereiten. In dem Fall ist es ihnen erlaubt, `Ischā’ mit Maghrib zur Zeit des früheren Gebets zu kombinieren, um so Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten abzuwenden, denn Allāh sagt (ungefähre Bedeutung):
„Allāh will für euch Erleichterung; Er will für euch nicht Erschwernis“ (2:185)
„… und (Allāh hat) euch in der Religion keine Bedrängnis auferlegt“ (22:78).
In Sahīh Muslim wird von `Abd-Allāh ibn `Abbās (möge Allāh mit ihm zufrieden sein) berichtet, dass der Prophet (Allāhs Frieden und Segen seien auf ihm) Dhuhr und `Asr miteinander kombinierte sowie Maghrib und `Ischā’ und das in Madīnah zu einer Zeit, in der es keine Angst und keinen Regen gab. Sie sagten: „Was beabsichtigte er damit?“ Er antwortete: „Er beabsichtigte, dass seiner Ummah keine Schwierigkeit auferlegt werden sollte.“ Das heißt, dass sie nicht mit Schwierigkeiten konfrontiert werden sollten, wenn sie die Gebete nicht kombinieren dürfen. Möge Allāh uns allen dabei helfen, das zu tun, was gut und richtig ist.“ (Majmū` Fatāwa al-Scheikh ibn `Uthaymīn, 12/206).
Und Allāh weiß es am besten.
Islam Q&A