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Islamische Handlungen, um ein Neugeborenes willkommen zu heißen
#1
Salam_wr_wb

Frage (Nr. 7889):

Was sollte ich einen oder zwei Tage vor der Geburt meines Babys tun oder vorbereiten? Welche Sunnah sollte ich befolgen?

Antwort:

Alles Lob gebührt Allah.

Erstens:

Wir bitten Allah darum, dein Baby zu segnen und es zu einem Rechtschaffenen und Frommen zu machen, sodass es zugunsten deiner guten Taten wiegen wird. Denn es wurde überliefert, dass der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Wenn der Sohn Ādams stirbt, enden alle seine guten Taten, abgesehen von Dreien: Sadaqah jāriyah (eine fortlaufende Spende, z. B. Waqf für eine Stiftung), nützliches Wissen und ein rechtschaffener Sohn, der für ihn betet.“ (Muslim #1631).

Zweitens:

Soweit wir wissen, gibt es keine in der Scharī`ah empfohlene Handlung, um sich auf die Ankunft eines Babys einen oder zwei Tage vor dessen Geburt vorzubereiten. Doch kannst du allgemeine Du`ā rezitieren, z. B. um darum zu bitten, dass das Neugeborene gesund zur Welt kommt, rechtgeleitet ist usw. Allah erwähnte in Seinem Buch das Gebet einer rechtschaffenen Frau, der Ehefrau von `Imrān, die sagte (ungefähre Bedeutung): „… Als ‘Imrans Frau sagte: `Mein Herr, ich gelobe Dir, was in meinem Mutterleib ist (das Kind), für Deinen Dienst freigestellt (frei von weltlicher Arbeit, um Deinem Ort der Anbetung zu dienen). So nimm (es) von mir an! Du bist ja der Allhörende und Allwissende.` Als sie sie (Maryam/Maria) dann zur Welt gebracht hatte, sagte sie: `Mein Herr, ich habe ein Mädchen zur Welt gebracht.` Und Allah wusste sehr wohl, was sie zur Welt gebracht hatte, und der Knabe ist nicht wie das Mädchen. `Ich habe sie Maryam genannt, und ich stelle sie und ihre Nachkommenschaft unter Deinen Schutz vor dem gesteinigten Satan.`“ (3:35-36).

Im Folgenden eine kurze Darstellung dessen, was am Tag der Geburt des Kindes getan werden sollte, und was danach:

Es ist mustahabb, Tahnīk für das Baby zu machen und für das Neugeborene zu beten:

Es wurde überliefert, dass Abu Mūsa sagte: „Ich hatte einen kleinen Jungen und ich brachte ihn zum Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm). Er nannte ihn Ibrāhīm, machte Tahnīk mit einigen Datteln und betete zu Allah, ihn zu segnen. Dann gab er ihn mir zurück.“ (Bukhāri #5150; Muslim #2145). Tahnīk bedeutet, etwas Süßes, wie z. B. Datteln, in den Mund des Kindes zu reiben, wenn es gerade geboren ist.

Es ist erlaubt, dem Kind am ersten oder am siebten Tag einen Namen zu geben.

Es wurde überliefert, dass Anas ibn Mālik sagte: „Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: `Ein Junge wurde mir in dieser Nacht geboren und ich habe ihn nach meinem Vater Ibrāhīm benannt.`“ (Muslim #3126).

Es wurde überliefert, dass `Ā’ischah sagte: „Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) machte die `Aqīqah für al-Hasan und al-Husayn am siebten Tag und er gab ihnen ihre Namen.“ (ibn Hibbān #12/127; al-Hākim #4/264; von al-Hāfiz ibn Hajar in Fath al-Bāri #9/589 als sahīh eingestuft).

`Aqīqah und Beschneidung:

Es wurde von Salmān ibn `Āmir (möge Allah mit ihnen zufrieden sein) überliefert, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Für einen Jungen soll eine `Aqīqah vorgenommen werden. Schlachtet (ein Tier) für ihn und entfernt das Schädliche (d. h. die Vorhaut) von ihm.“ (Tirmidhi #1515; al-Nasā’i #4214; Abu Dawud #2839; ibn Mājah #3164. Der Hadīth wurde von al-Albāni [möge Allah ihm barmherzig sein] in al-Irwā’ #4/396 als sahīh klassifiziert).

Es wurde überliefert, dass Samurah ibn Jundub (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: „Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Der Junge ist an seine `Aqīqah gebunden. Am siebten Tag sollte für ihn ein Opfer dargebracht werden, ihm sollte ein Name gegeben und sein Kopf rasiert werden.“ (Tirmidhi #1522; al- Nasā’i #4220; Abu Dawud #2838. Der Hadīth wurde von al-Albāni [möge Allah ihm barmherzig sein] in al-Irwā’ #4/385 als sahīh klassifiziert).

Imām ibn al-Qayyim (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte: „Zu den Vorteilen der `Aqīqah gehören:

Es ist ein Opfer, durch das das Kind Allah näher gebracht wird, direkt nachdem es auf diese Welt gekommen ist.

Es ist eine Auslösung für das Neugeborene; seine `Aqīqah erlöst es, sodass es für seine Eltern Fürsprache einlegen kann.

Es ist ein Opfer, durch welches das Neugeborene erlöst wird, ebenso wie Allah Ismā`īl mit dem Schafbock erlöste.“ (Tuhfat al-Maudūd, S. 69).

Möglicherweise ist es ein weiterer Nutzen der `Aqīqah, dass sich Verwandte und Freunde zu einem Walīmah (Fest) versammeln.

Die Beschneidung ist Bestandteil der Sunan al-Fitrah (eine Praktik, die der reinen und natürlichen Veranlagung des Menschen entspricht). Sie ist obligatorisch im Falle des Jungen, denn sie gehört zu den Angelegenheiten der Reinheit, welche notwendige Voraussetzung für das Gebet sind.

Es wurde von Abu Hurayrah berichtet: „Fünf Dinge gehören zur Fitrah: Beschneidung, das Entfernen der Schamhaare, das Auszupfen der Achselhaare, das Schneiden der Nägel und das Kürzen des Schnurrbartes.“ (Bukhāri #5550; Muslim #257).

Drittens:

Zu der Sunnah, um das Neugeborene willkommen zu heißen, gehört nach Ansicht der Gelehrten, dass der Adhān in das rechte Ohr des Babys rezitiert wird, sodass das Erste, was es auf dieser Welt hört, die Worte des Tauhīd sind, was einen großartigen und segensreichen Effekt auf das Kind haben wird. Bezüglich des Rezitierens der Iqāmah in das linke Ohr des Kindes gibt es keinen Beweis, dass dies erforderlich ist.“ (Siehe al-Silsilat al-Da`īfah #1/491).

Viertens:

Den Kopf des Kindes zu rasieren und anschließend mit Safran zu bestreichen, ist sehr vorteilhaft. Es ist empfohlen, den Gegenwert des Gewichts dieser Haare in Gold oder Silber zu spenden. Dies muss nicht durch das tatsächliche Wiegen des Haares erfolgen; falls es zu schwierig ist, das zu tun, dann reicht es aus, das Gewicht zu schätzen und anstelle des Wertes in Gold oder Silber kann Papierwährung gespendet werden.

Wir bitten Allah darum, uns und unsere Kinder vor allem Schlechten zu beschützen und uns sicher und gesund in dieser Welt und im Jenseits zu bewahren. Möge Allah unseren Propheten Muhammad segnen.

Scheikh Muhammad Salih al-Munajjid

Wa_salam_wr_wb
  


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