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Ruf uns zur Erholung, o Bilal!
#1
As Selam Alaykum rahmatullahi wa barakatuh,

Bevor wir zur nächsten Etappe dieser Reise aufbrechen, möchte ich zwei Dinge erwähnen.

Erstens: Vieles was du hier liest, wird nicht grundsätzlich neu sein. Der Grund dafür ist, dass Allâh der Hocherhabene uns mit Möglichkeiten ausgestattet hat, Seelenruhe zu erlangen, wir sie jedoch selten in der richtigen Weise nutzen. Daher wird dieser Artikel eine Erinnerung an Werkzeuge sein, die wir bereits besitzen. Wie Allâh der Hocherhabene sagt:

"Und ermahne! Denn wahrhaftig! Die Ermahnung nutzt den den Glauben Verinnerlichenden!" (Sûra 51:55)

Zweitens: Was jedoch anders ist: Dieser Artikel sollte im Lichte der Dinge gelesen werden, um die wir wissen müssen. Die letzten Artikel hatten das Ziel, unsere Beziehung mit Allâh dem Hocherhabenen in einem anderen Lichte zu sehen. Demnach sollten wir, wenn wir bestimmte Handlungen wie beispielsweise Beten, Gedenken, Qurân-Lesen usw. verrichten, dies mit einem Herzen tun, das die erstaunlichen Eigenschaften Allâhs des Hocherhabenen kennt.

Das rituelle Gebet – die Stütze des Glaubens

Wie viele von uns suchen Zuflucht im rituellen Gebet? Nicht nur wenn etwas schlecht verläuft, sondern in jedem Gebet eines jeden Tages? Gepriesen sei Allâh ob Seiner Erhabenheit über jeden Mangel! Ärzte empfehlen, fünf Früchte am Tag zu essen, um gesund zu bleiben. Wir haben jedoch vergessen, dass Allâh der Hocherhabene uns diese fünf Gebete als Zuflucht, Reinigung und Gelegenheit für unsere Herzen gegeben hat, inmitten all der uns umgebenden Ablenkungen Frieden zu finden.

Wenn wir wirklich Seelenruhe erlangen wollen, dann müssen wir mit dem rituellen Gebet beginnen. Ein rechtschaffener Mann, der Hâtim Al-Asamm genannt wurde, erkannte, wie entscheidend das Gebet für den Zustand unserer Herzen ist. Er sagte: Wenn die Gebetszeit bevorsteht verrichte ich die rituelle Gebetswaschung ordnungsgemäß, gehe zu dem Platz, an dem ich beabsichtige zu beten, und sitze dort, bis meine Gliedmaßen und Organe entspannt sind. Dann stehe ich auf, um mein Gebet zu verrichten, wobei ich mir vorstelle, dass die Ka‘ba zwischen meinen Augenbrauen (vor mir), die Brücke über der Hölle (Sirât) unter meinen Füßen, das Paradies zu meiner Rechten, die Hölle zu meiner Linken und der Todesengel hinter mir ist. Dabei stelle ich mir ständig vor, dass dies mein letztes Gebet ist. Dann stehe ich in Hoffnung und Angst. Ich sage vorsichtig „Allâhu Akbar (Allâh ist größer)!“. Dann rezitiere ich den Qurân harmonisch, verbeuge mich ergeben und werfe mich demütig nieder. Dann setze ich mich auf meine linke Hüfte, strecke meinen linken Fußrücken aus und erhebe meinen rechten Fuß auf die Zehen. Ich tue dies aufrichtig. Dann frage ich mich, ob mein Gebet angenommen wurde oder nicht."

Gepriesen sei Allâh ob Seiner Erhabenheit über jeden Mangel! Können wir uns den Zustand des Herzens einer Person vorstellen, die derartig betet?

Al-Qarîb (der Nahe)

Manchmal fühlen wir uns weit von Allâh dem Hocherhabenen entfernt und unsere rituellen Gebete sind lediglich Pflichten. Stell dir den Unterschied in unserem Gebet vor, wenn wir erkennen würden, dass wir beim Beten genau genommen zu Al-Qarîb, zum Nahen gehen.

Allâhs Name Al-Qarîb kommt im Qurân in drei Formen vor:

Allein: "Und wenn dich Meine anbetend Dienenden nach Mir fragen, so bin Ich wahrhaftig nahe! ... " (Sûra 2:186).

Mit „As-Samî´“ (der Allhörende)“: "... Er ist wahrhaftig allhörend, nahe." (Sûra 34:50).

Mit „Al-Mudschîb (der Erhörer der Gebete)“: "... Mein Herr ist wahrhaftig nahe, der Erhörer der Gebete!" (Sûra 11:61).

Dies lehrt uns etwas: Allâh ist uns nahe, Er hört uns und Er beantwortet unsere Bittgebete. Er hört unsere innersten Gedanken, auch wenn wir sie nicht deutlich aussprechen, und Er hört unser stilles Bittgebet. Stell dir vor, dass Allâh der Hocherhabene alles über dich weiß und all die Dinge, über die du nachdenkst, kennt; so nah ist Er dir! Manchmal versteht nicht einmal dein bester Freund das Chaos, das du durchmachst. Al-Qarîb tut es.

Nun stell dir, wenn du zum rituellen Gebet gehst, vor, dass du zum Einen gehst, Der alles versteht, was du durchmachst! Möglicherweise hast du gerade den schlimmsten Tag deines Lebens gehabt: Suche Zuflucht in deinem Gebet, sag Allâh dem Hocherhabenen, dass du Seine Hilfe brauchst! Möglicherweise hattest du einen wunderbaren Tag: Nutze dein Gebet zur Erkenntnis, dass das Gute von Allâh dem Hocherhabenen war, und zum Dank! Möglicherweise war es ein Tag wie jeder andere: Nutze dein Gebet als Erinnerung an das Ziel!

Wenn wir sagen, dass es uns schwerfällt im Gebet demütig zu sein, dann ist dies so, weil wir die Bedeutung des Namens Allâhs Al-Qarîb noch nicht verstanden haben. Wenn wir unser Leben im Wissen leben, dass Allâh uns gewiss nahe ist, näher als unsere Halsschlagader, dann wird unser rituelles Gebet dies widerspiegeln. Schließlich ist das Gebet unser vertrauliches Gespräch mit Allâh!

Ein vertrauliches Gespräch

Der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: "Wenn jemand von euch mit dem rituellen Gebet beschäftigt ist, dann führt er ein vertrauliches Gespräch mit seinem Herrn." (Muslim).

Stell dir vor: Sobald wir "Allâhu Akbar" sagen, um das rituelle Gebet zu beginnen, wird die Barriere zwischen uns und Allâh aufgehoben. Er schaut dich an, sieht dir entgegen und antwortet dir, wenn du die Fâtiha (erste Sûra des Qurân) rezitierst, solange du nicht abgelenkt bist. Wenn du „Allâhu Akbar“ sagst, wirfst du die Sorgen des Diesseits fort und flüchtest zu Allâh dem Hocherhabenen, Der größer als all das und Der Einzige ist, Der dein Elend hinwegnehmen kann. Wenn du die Verbeugung im Gebet vollziehst, dann zeigst du deine Ergebung vor Ihm. Und wenn wir die Niederwerfung durchführen, dann sind wir Allâh dem Hocherhabenen am nächsten. Wie vielen von uns - mich eingeschlossen - misslingt es, dies zu realisieren?

Um mehr Demut zu erlangen, riet der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken: "Wenn du betest, dann bete wie jemand, der Abschied nimmt!" (Ibn Mâdscha, Hâkim, Baihaqî). Wenn wir wüssten, dass dies unser letztes Gebet wäre, bevor der Todesengel uns ergreift, wäre es dann dasselbe?

Erinnere dich daran, dass der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sein rituelles Gebet als Ruhequelle betrachtete! Wenn er Bilal möge Allah mit ihm zufrieden sein aufforderte, den Gebetsruf durchzuführen, sagte er "Ruf uns zur Erholung, o Bilal!" (Abû Dâwûd und von Al-Albânî als authentisch eingestuft).

Möge Allâh der Hocherhabene uns befähigen, Ruhe in unserem rituellen Gebet zu finden!

Quelle:
http://www.islamweb.net/grn/index.php?pa...&id=191578
  


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