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Spielen die Jinn irgendeine Rolle bei Fehlgeburten oder wenn ein Fötus deformiert ist
#1
Frage (Nr. 69933):

Sind die Jinn in der Lage, den Fötus im Leib seiner Mutter zu beeinträchtigen, indem sie eine Fehlgeburt verursachen oder ihn deformieren?

Antwort:

Alles Lob gebührt Allāh.

Du solltest wissen, dass Allāh, der Eine ist, Der den Fötus im Leib seiner Mutter erschafft. Allāh sagt (ungefähre Bedeutung): „…Er erschafft euch in den Leibern eurer Mütter, eine Schöpfung nach der anderen in dreifacher Finsternis. Dies ist doch Allāh, euer Herr. Ihm gehört die Herrschaft. Es gibt keinen Gott außer Ihm. Wie lasst ihr euch also abwenden?“ (39:6).

Er ist der Eine, Der ihn formt, wie Er will. Allāh sagt (ungefähre Bedeutung): „Er ist es, Der euch im Mutterleib gestaltet, wie Er will. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allmächtigen und Allweisen.“ (3:6).

Er ist der Eine, Der entscheidet, wie lange der Fötus bleibt und wann er herauskommt. Allāh sagt (ungefähre Bedeutung): „Allāh weiß, womit jedes weibliche Wesen schwanger ist und wie der Mutterleib abnimmt und wie er zunimmt. Und alles hat bei Ihm ein Maß.“ (13:8).

Scheikh al-Schanqīti (möge Allāh ihm barmherzig sein) sagte, nach Erwähnung der verschiedenen Meinungen zur Bedeutung dieses Verses: „All diese Ansichten laufen auf eine Sache hinaus, nämlich dass Allāh weiß, um wie viel der Mutterleib zunimmt oder abnimmt. Diese Abnahme meint eine Abnahme an Anzahl oder der Mangel eines Gliedes am Fötus oder eine kürzere Schwangerschaftsdauer, wenn die Frau vor der üblichen Zeit eine Fehlgeburt erleidet. Die Zunahme kann ein zusätzliches Glied bedeuten oder eine größere Anzahl oder mehr als die gewöhnliche Dauer einer Schwangerschaft. Allāh weiß all das und der Vers umfasst all diese Bedeutungen.“ (Adwa‘ al-Bayān, 3/73)

Deshalb solltest du wissen, dass die Vorstellung, es gäbe etwas wie das sogenannte Tābi` oder Tabī`ah im Mutterleib, was eine Fehlgeburt verursacht oder eine Deformation des Fötus, ohne gültige Basis ist. Es gehört zu den Mythen des gewöhnlichen Volkes.

Die Gelehrten des Ständigen Komitees wurden gefragt: „Ich habe am 8. Dhu-l-Hijjah 1403 n. H. geheiratet. Die Frau, die ich geheiratet habe, ist die Tochter meiner Tante mütterlicherseits. Am ersten Ramadān 1405 n. H. segnete mich Allāh mit einem Sohn, dem ich den Namen Mūsa gab. Im Scha`bān 1406 n. H. erlitt meine Frau eine Fehlgeburt nach dem dritten Schwangerschaftsmonat.

Im Rabī` al-Auwal 1407 n. H. ließ Allāh meinen Sohn Mūsa sterben. Wie bereits erwähnt, ist meine Frau die Tochter meiner Tante und nachdem mein Sohn Mūsa verstorben war, kam meine Tante/Schwiegermutter zu mir und sagte mir, dass sie zu einem Mann gegangen sei, der Wissen über das Buch besitzt, und er habe ihr gesagt, dass es einen Tābi`ah oder Tabī`ah von den Jinn bei meiner Frau gäbe, der ihre Kinder aus Neid (Hasad) und Missgunst töten würde. Dieser Mann könne den Tabī`ah oder Tābi`ah von den Jinn stoppen.

Ich habe das abgelehnt und am 3. Scha`bān 1407 n. H. segnete Allāh mich mit einer Tochter, dich ich Mastūrah nannte. Doch Allāh ließ sie noch an ihrem Geburtstag sterben. Meine Tante kam zu mir und fragte mich, warum ich nicht zu diesem Mann gegangen war und dem Ganzen ein Ende setzen ließ? Sie bestand darauf, zu ihm zu gehen und mein Vater bestand ebenfalls darauf. Ich bat ihn, etwas zu warten, sodass Allāh mir vielleicht ein Zeichen geben würde. Alles Lob gebührt Allāh, Der mich dazu geleitet hat, diesen Brief an euch zu schreiben, in der Hoffnung darauf, dass Allāh es euch ermöglicht, uns einen Rat zu erteilen.“

Sie antworteten: „Es war richtig von dir, dich zu weigern, mit deiner Tante zu einem Mann zu gehen, der behauptet, Wissen vom Buch zu besitzen, in Wahrheit aber ein Kāhin (Zauberer) ist. Es war ebenfalls richtig von dir, die Leute des Wissens um die richtige Antwort zu ersuchen. Du solltest die im Islam empfohlene Ruqyah für dich selbst und deine Frau sowie die Kinder, mit denen du gesegnet wurdest, lesen. Rezitiere al-Fātihah für jeden Einzelnen und die drei Mu`auwidhāt – Qul Huwa Allāhu Ahad, Qul a`ūdhu bi Rabbi-l-Falaq, Qul a`ūdhu bi Rabbi-l-Nās (die letzten drei Sūren des Qur’ān). Nach jedem Mal puste in deine Handflächen und streiche über das Gesicht und die Vorderseite des Körpers. Rezitiere außerdem dieses Du`ā‘: U’īdhuka bi Kalimāti Allāh al-tāmmati min kulli Schaytānin wa Hāmmah wa min kulli ‘Aynin lāmmah (Ich suche Zuflucht für dich bei den perfekten Worten Allāhs vor jedem Satan und jedem giftigen Insekt und vor jedem bösen Blick).

Wir empfehlen dir auch folgende Bücher: al-Adhkār al-Nabawiyyah von Imām al-Nawawi, al-Kalim al-Tayyib von Ibn Taymiyah, und al-Wābil al-Sayyib von Ibn al-Qayyim, denn sie enthalten nützliche Dhikr und Ruqyah, welche im Islam empfohlen sind.“ (Fatāwa al-Lajnah al-Dā’imah, 1/619, 620)

Sie wurden weiterhin gefragt: „Einigen Leuten, die keine Kinder haben, wird von anderen geraten, einen Ziegenbock zu kaufen, der eine bestimmte Farbe haben sollte, wie z. B. Schwarz. Sie sagen ihnen, sie sollen ihn in ihrem Haus für eine bestimmte Zeitspanne festbinden. Als Grund für die Kinderlosigkeit geben sie einen weiblichen Jinn, der Tābi`ah genannt wird, an. Sie behaupten, dass der im Haus gehaltene Ziegenbock diesen Jinn vom Betreten des Hauses abhält und als Ergebnis könnte die Frau schwanger werden. Wie lautet das Urteil darüber?“

Sie antworteten: „So etwas ist nicht erlaubt und es ist eine Art Zauberei. Dafür gibt es keine gesunde Basis, vielmehr gründet es auf Lügen und Falschheit.“ (Fatāwa al-Lajnah al-Dā’imah, 1/584)

Und Allāh weiß es am besten.

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