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Zweifel - Zwangsgedanken - Hilfe
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Was hat es mit schlechten Gedanken, Einflüsterungen und Zweifeln auf sich?


Viele Muslime haben das Problem, schlechte Gedanken über die Religion, über Allah جج oder über seinen Propheten ع.ص.م zu haben und meinen, sie zweifeln an der Religion. Jedoch muss man unterscheiden zwischen Einflüsterungen der Satane und tatsächlichen Zweifeln. Denn oft denken Menschen, sie hätten Zweifel über die Religion, obwohl dies nicht so ist.


1. Einflüsterungen des Satans
Es gibt verschiedene Arten der Einflüsterung des Satans. Wir wollen hier auf die wichtigste Art, die mit Zweifeln verwechselt werden kann, eingehen.
Oft kommt dem Menschen ein Gedanke, welcher der Religion Allahs جج widerspricht. Diese Idee setzt sich dann häufig in den Köpfen fest, bis der Mensch meint, sein Herz sei verdorben und er hätte Zweifel an der Religion. Jedoch ist die alleinige Vorstellung, dass eine gewisse Sache theoretisch möglich wäre, etwas anderes, als wenn man dies tatsächlich glaubt und bestätigt.

Zum Beispiel:
Es ist theoretisch möglich, dass das Schwarze Meer in genau diesem Moment komplett in der Erde versickert und verschwunden ist. Wenn man diesen Gedanken im Kopf hat, bedeutet das jedoch noch lange nicht, dass man dies auch glaubt. Im Gegenteil: Der Verstand bestätigt einem, dass diese Idee sehr unrealistisch ist. Trotzdem kann es sein, dass diese Idee im Kopf des Menschen bestehen bleibt. Dass diese Idee nun immer noch im Kopf des Menschen ist, bereitet ihm Sorgen, und der Mensch glaubt langsam, diese Idee zu glauben, obwohl sein Verstand sie bereits abgelehnt hat. Dadurch gerät der Mensch in Verzweiflung und zweifelt an seinem Verstand.

Man kann dieses Beispiel anhand eines Punktes in der Religion verdeutlichen: Man denkt über atheistische Gedanken nach und das Gehirn beginnt ungewollt mit folgender Idee zu spielen:

„Wenn es Allah nicht gäbe, so wäre alles aus Zufall entstanden. Könnte es sein, dass das ganze Universum aus Zufall entstanden sei?“

Nun denkt man über diesen Gedanken objektiv nach. Das heißt, man hat noch keine Meinung darüber, ob es wahr ist oder nicht, sondern stellt es sich nur in Gedanken vor. Nun denkt man, diese Gedanken – die bisher nur eine Idee sind, die man selbst aber noch nicht glaubt – seien Zweifel an der Schöpfung und Existenz Allahs. Der Mensch beginnt panisch zu werden und meint, er befinde sich in Sünde. Durch diese Panik entfernt sich der Mensch, aus schlechtem Gewissen, von Allah und vernachlässigt seine Religion.

Genau dies ist die Strategie der Einflüsterungen des Satans: Er wirft dem Menschen gottlose Ideen, Vorstellungen oder Phantasien in den Kopf. Der Fehler des Menschen ist nun nicht, dass er über diese Ideen nachdenkt, sondern dass er glaubt, das Nachdenken über diese Ideen seien Zweifel. Denn dies ist nicht so, da ein vorgestellter Unglaube noch lange kein verinnerlichter Unglaube ist. Wenn ein Muslim versucht, sich objektiv in die Gedanken eines ungläubigen Menschen hineinzuversetzen, begeht er keinen Unglauben. Allein die Tatsache, dass der Muslim ein schlechtes Gewissen gegenüber Allah hat, weil er über solche Gedanken nachdenkt, ist der Beweis, dass er selbst diese Gedanken nicht verinnerlicht hat.



2. Einflüsterungen: Ein Zeichen des wahren Glaubens
Der Prophet Muhammed ع.ص.م sagte, dass das Bekommen von schlechten Gedanken, die einem Sorgen bereiten, ein Beweis dafür ist, dass man den Islam verinnerlicht hat.
„Einige Gefährten des Propheten ع.ص.م kamen zu ihm und sagten:
„Wir haben in unseren Herzen Gedanken, von denen keiner sich trauen würde, sie auszusprechen.“
Er [Der Prophet ع.ص.م] sagte: „Habt ihr das wirklich?“
Sie antworteten: „Ja“.
Er [Muhammed ع.ص.م] sagte: „Dies ist wahrer Glauben.“
(Sahih Muslim 2/153)
Hier wird ebenfalls deutlich, dass dies sogar ein Problem war, mit dem die Gefährten des Propheten ع.ص.م zu kämpfen hatten. Dies zeigt, dass es in der Natur des Gläubigen liegt und kein Grund zur Sorge oder Verzweiflung darstellen sollte. Dass schlechte Gedanken, die einem unfreiwillig in den Kopf kommen, keine Sünde sind, wird durch folgende Aussage des Propheten ع.ص.م deutlich:
„Allah beachtet die schlechten Gedanken der islamischen Nation nicht, solange sie sie nicht ausspricht oder dementsprechend handelt.“
(Muslim)



3. Die Weisheit hinter den Einflüsterungen
Nun könnte man sich die Frage stellen, warum Allah جج es zulässt, dass der Satan den Muslimen derartige Gedanken einflößt, obwohl sie den Gläubigen beunruhigen und ablenken. Doch die Weisheit dahinter ist offensichtlich:
Einflüsterungen des Satans sind ein Anlass zur Wachsamkeit und ein Ansporn zum Streben nach Wissen über die Religion, um die falschen Gedanken zu widerlegen. Sie sind eine Motivation, sich immer in seinem Glauben zu steigern und zu bessern. Denn: Gäbe es keine Einflüsterungen, so könnte der Mensch seinen Glauben aufbauen und sich dann für den Rest seines Lebens darauf ausruhen. Damit dies aber nicht der Fall ist, sondern der Mensch in seiner Religion stets in Bewegung bleibt und seinen Glauben verbessern will, hat Allah جج den Satanen das Werkzeug der Einflüsterungen gegeben. Wie der Zweck einer Peitsche ist, das Pferd anzuspornen schneller zu rennen, sind Einflüsterungen eine Peitsche für die Gläubigen, sich in der Wettkampfarena des Lebens mehr anzustrengen.



4. Was kann man gegen derartige Einflüsterungen tun?
Wir haben bisher erklärt, dass Einflüsterungen schlechter Gedanken grundsätzlich kein Grund zur Sorge sein sollten und den Glauben nicht negativ beeinflussen. Jedoch dürfen die Einflüsterungen nicht zum Dauerzustand werden, denn dann können sie sich tatsächlich in Zweifel verwandeln. Deshalb sollte im Falle der Einflüsterungen folgendes Gebet, welches der Koran uns überliefert, stets ausgesprochen werden:

„Mein Herr, ich suche Zuflucht bei Dir vor den Einflüsterungen der Satane, und ich fliehe zu Dir, oh mein Herr, damit sie sich mir nicht nähern.“
(Sura 23, Verse 97-98)

Das wichtigste ist jedoch, die Natur der Einflüsterungen zu kennen und zu verstehen. Denn weiß man bei solch schlechten Gedanken, worum es sich handelt, so vergehen sie schnell. Wie jede Krankheit oder jedes Übel vergehen sie, wenn man sie nicht beachtet, und sie verstärken sich, wenn man ihnen Beachtung schenkt und sich Sorgen darüber macht.
Und Allah جج weiß es am besten
  


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