As salamu aleykum wa rahmatullahi wa barakatuhu liebe Schwester,
Ich habe das hier gefunden und inshallah konnte ich dir ein wenig helfen.
Einem nicht-muslimischen Bettler etwas geben
Frage (Nr. 2756):
Ist es erlaubt, jemandem, der auf der Straße bettelt, etwas zu geben, wenn er kein Muslim ist?
Antwort:
Alles Lob gebührt Allāh.
Die Fuqahā‘ sind unterschiedlicher Ansicht darüber, ob es erlaubt ist, einem Kāfir Spenden zu geben. Der Grund für ihre Meinungsverschiedenheit ist, dass das Geben von Spenden in der Hoffnung auf Belohnung erfolgt – wird man aber für das Spenden an einen Kāfir belohnt? Die Hanbalis sagten – und das ist eine wohl bekannte Ansicht auch der Schāfi`is und wurde ebenfalls von Muhammad in al-Siyar al-Kabīr berichtet – dass es erlaubt sei, an die Kuffār im Allgemeinen zu spenden. Das gilt aufgrund der allgemeinen Anwendbarkeit der folgenden Āyah (ungefähre Bedeutung): „und sie geben – obwohl man sie liebt – Speise zu essen einem Armen, einer Waisen und einem Gefangenen“ (76:8). Ibn Qudāmah sagte: „Zu der Zeit konnten Gefangene nur Kuffār sein.“ Der Prophet (Allāhs Frieden und Segen seien mit ihm) sagte: „In (der freundlichen Behandlung von) jedem lebenden Geschöpf liegt Lohn.“ Asmā‘ bint Abi Bakr (möge Allāh mit ihnen beiden zufrieden sein) sagte: „Meine Mutter kam, um mich zu besuchen, und sie war zur Zeit des Gesandten Allāhs (Allāhs Frieden und Segen seien mit ihm) eine Götzendienerin. Ich fragte den Gesandten Allāhs (Allāhs Frieden und Segen seien mit ihm): `Meine Mutter besuchte mich und sie möchte den Islam nicht annehmen. Soll ich die Verwandtschaftsbande mit ihr aufrecht erhalten?` Er antwortete: `Ja, erhalte die Verwandtschaftsbande mit ihr aufrecht.`“ Denn das Aufrechterhalten der Verwandtschaftsbande ist in allen Religionen ehrenwert und anderen zu geben ist eine edle Eigenschaft. (al-Mausū`ah al-Fiqhiyyah, Teil 26)
Wenn ein Nicht-Muslim fragt, liegt einer von zwei Fällen vor: Entweder hat er einen dringenden Bedarf, wie z. B. an Nahrung, und wenn er diesen nicht stillen kann, dann stirbt er. In diesem Fall solltest du ihn speisen, außer er ist offenkundig feindselig gegenüber dem Islam, dann solltest du es nicht tun. Was du ihm gibst, ist eine freiwillige Spende (Sadaqah), keine Zakāh. Oder sein Bedürfnis ist nicht so dringend wie im ersten Fall, dann kann ihm aber dennoch etwas gegeben werden, um sein Herz zu öffnen und ihn zum Islam einzuladen. Denn das dient einem grundsätzlichen Zweck der Scharī`ah.
Und Allāh weiß es am besten.
Islam Q&A
Scheikh Muhammad Salih al-Munajjid