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Wird Iblīs in die Hölle kommen und warum? - Umm Abderrahman - 25-01-2012
Frage (Nr. 6297):
Wird ein Nicht-Muslim, der nicht an Gott glaubt, eine härtere Strafe bekommen als der Schaytān (Iblīs) selbst? Denn Iblīs glaubt an Allāh. Gibt es einen Vers im Qur’ān, der besagt, dass Iblīs in die Hölle kommen wird? Warum war Iblīs Allāh ungehorsam, wo er doch wusste, dass Allāh allmächtig ist? Wenn Allāh wollte, dass er ungehorsam war, warum wird er dann für immer in der Hölle verbleiben müssen?
Antwort:
Alles Lob gebührt Allāh.
Die Angelegenheit der Bestrafungen liegt bei Allāh zur Entscheidung und wir wissen nichts darüber außer dem, was Er uns mitteilte. Die Kuffār und Muschrikūn sind große Sünder, die in alle Ewigkeit in der Hölle verbleiben werden, sie und Iblīs, möge Allāh sie verfluchen. Wir werden nun einige Verse im Qur’ān betrachten, die als Beweis dafür gelten, und wir werden erörtern, warum Iblīs ungläubig wurde und was sein Schicksal sein wird sowie das Schicksal derjenigen, die ihm folgen.
Allāh sagt (ungefähre Bedeutung): „Als dein Herr zu den Engeln sagte: Ich werde ein menschliches Wesen aus Lehm erschaffen. Wenn Ich es zurechtgeformt und ihm von Meinem Geist eingehaucht habe, dann fallt und werft euch vor ihm nieder. Da warfen sich die Engel alle zusammen nieder, außer Iblis; er verhielt sich hochmütig und gehörte zu den Ungläubigen. Er sagte: O Iblis, was hat dich davon abgehalten, dich vor dem niederzuwerfen, was Ich mit Meinen Händen erschaffen habe? Verhältst du dich hochmütig, oder gehörst du etwa zu den Überheblichen? Er (Iblīs) sagte: Ich bin besser als er. Mich hast Du aus Feuer erschaffen, wohingegen Du ihn aus Lehm erschaffen hast. Er sagte: Dann geh aus ihm hinaus, denn du bist der Steinigung würdig, und gewiss, auf dir liegt Mein Fluch bis zum Tag des Gerichts. Er (Iblīs) sagte: Mein Herr, gewähre mir Aufschub bis zu dem Tag, da sie auferweckt werden. Er sagte: Gewiss, du gehörst zu denjenigen, denen Aufschub gewährt wird, bis zum Tag der (wohl)bekannten Zeit. Er sagte: Nun, bei Deiner Macht, ich werde sie allesamt ganz gewiss in Verirrung fallen lassen, außer Deinen Dienern, den auserlesenen unter ihnen (d. h. die gläubigen, gehorsamen, wahren Gläubigen an den islamischen Monotheismus). Er (Allāh) sagte: Es ist die Wahrheit - und Ich sage ja die Wahrheit; Ich werde die Hölle ganz gewiss mit dir und mit all denjenigen von ihnen füllen, die dir folgen.“ (38:71-85).
Iblīs war seinem Herrn ungehorsam und weigerte sich dickköpfig und arrogant, sich vor Ādam niederzuwerfen. Dies zeigt die ernst zu nehmende Natur von Selbstbewunderung und Stolz. Wir bitten Allāh darum, uns davor zu bewahren.
Die Tatsache, dass Iblīs an die Existenz Allāhs glaubte, Seine Macht anerkannte und einen Schwur darauf leistete, nutzte ihm nicht im Geringsten, denn sein Glaube wurde durch seine Sturheit, seinen Stolz und seine Arroganz vor Allāh ausgelöscht, als er sich weigerte, Seinem Befehl zu folgen.
Allāh erschuf Iblīs aus Gründen, die Ihm bekannt sind, erhaben ist Er und gepriesen, und als Test und Prüfung für die Menschheit. Wer auch immer Allāh gehorcht und Iblīs nicht gehorcht, wird das Paradies betreten, und wer Allāh ungehorsam ist und Iblīs gehorcht, wird die Hölle betreten. Die Tatsache, dass Allāh Iblīs erschuf, bedeutet nicht, dass Er Iblīs` Taten billigte – wir suchen Zuflucht bei Allāh – doch dies war die Bestimmung des Herrn der Welten. Allāh billigt nicht den Kufr oder die Sünde. Er sagt (ungefähre Bedeutung): „Wenn ihr ungläubig seid, so ist Allāh eurer unbedürftig, obgleich Er mit dem Unglauben für Seine Diener nicht zufrieden ist. Wenn ihr aber dankbar seid (indem ihr Gläubige seid), ist Er damit zufrieden für euch. Und keine lasttragende (Seele) nimmt die Last einer anderen auf sich. …“ (39:7).
Die Aussage dieser Āyah ist: Er mag den Unglauben nicht für Seine Diener. Allāhs Wille ist von zwei Arten: Sein scharī`ahrechtlicher (legislativer) Wille, der sich auf das bezieht, was Er will und liebt, einschließlich dessen, was Er für Seine Diener vorgeschrieben hat, und Sein Kauni (universeller) Wille, der sich auf das bezieht, von dem Er will, dass es geschieht und dies aus Gründen, die Ihm bekannt sind – doch das bedeutet nicht zwangsläufig, dass Er das, was geschieht, auch mag.
Alles Lob gebührt Allāh, Der uns rechtgeleitet hat, und möge Er Frieden und Segen auf unseren Propheten Muhammad und seine Familie und die Gefährten senden.
Islam Q&A
Scheikh Muhammad Salih al-Munajjid
