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Der islamische Gebetsruf „Al-Adhan“ - Issa Mönks - 02-07-2013 As Selam Alaykum rahmatullah wa barakatuh, Der islamische Gebetsruf „Al-Adhan“ Von Samir Suleiman (Copyright by www.qalam.de) Wer schon einmal in einem islamisch geprägten Land oder in einer Moschee war, der hat dort sicherlich den so genannten Adhan vernommen, mit dem der Muezzin fünfmal täglich die Menschen vom Minarett aus zum Gebet ruft. In folgendem wird der arabische Wortlaut des Gebetsrufes, wie er im Jahre 622 durch den Propheten Muhammad sallAllahu alaihi wa sallem erstmals in Medina eingeführt wurde1, und wie er heute zu jeder x-beliebigen Sekunde irgendwo auf unserem Globus zu hören ist, einschließlich seiner Übersetzung und kurzer Erläuterung wiedergegeben. Überdies ist der originale Gebetsruf der Al-Aqsa-Moschee (Palästina) als Hörbeispiel – exemplarisch für weltweit hunderttausende von Moscheen – auf www.qalam.de unter der Rubrik „Gemischtes“ herunterladbar. Allahu akbar, Allahu akbar! Allahu akbar, Allahu akbar! Allah ist der Größte, Allah ist der Größte! Allah ist der Größte, Allah ist der Größte! Asch-hadu al-la ilaha il-Allah! Asch-hadu al-la ilaha il-Allah! Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt, außer Allah! Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt, außer Allah! Asch-hadu anna Muhammada-r-Rasulu-llah! Asch-hadu anna Muhammada-r-Rasulu-llah! Ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allahs ist! Ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allahs ist! Hayya ´ala-s-Salah! Hayya ´ala-s-Salah! Kommt zum Gebet! Kommt zum Gebet! Hayya ´ala-l-Falah! Hayya ´ala-l-Falah! Kommt zum Heil! Kommt zum Heil! Allahu akbar, Allahu akbar! Allah ist der Größte, Allah ist der Größte! La ilaha il-Allah! Es gibt keinen Gott außer Allah! (1) S. dazu beispielhaft: Ibn Ishaq, Muhammad: Das Leben des Propheten. As-Sira an-Nabawiya, aus dem Arabischen übertragen und bearbeitet von Prof. Dr. Gernot Rotter, Kandern, Spohr-Verlag 1999, S. 114 f. Übersetzung und kurze Erläuterung Allahu akbar, Allahu akbar! Allahu akbar, Allahu akbar! 2 mal: „Allah ist der Größte, Allah ist der Größte!“ 1) Der Satz „Allahu akbar“ bzw. „Allah ist der Größte“ entspricht dem Umstand, dass Gott nach islamischer Auffassung der einzige, absolut autarke und keines anderen Seins bedürfende Schöpfer allen Seins ist. Überdies spiegelt dieser Satz die absolute Allmacht Gottes über Seine Geschöpfe wieder und weist darauf hin, dass es niemanden gibt, der größer, bedeutender und verehrungswürdiger wäre als Er. Vor dessen Größe werden alle anderen Dinge klein und unwichtig. Asch-hadu al-la ilaha il-Allah! Asch-hadu al-la ilaha il-Allah! 2 mal: „Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt, außer Allah!“ 2) Das Bezeugen der Existenz Allahs und Dessen Einzigkeit ist der erste Teil des islamischen „Glaubensbekenntnisses“ (Asch-Schahada). Dies beinhaltet, dass sich der Muslim von allen nur denkbaren Götzen – seien diese nun konkret oder abstrakt – so etwa in Form des Materialismus, des Konsums, des Geldes oder des eigenen Egos – lossagt, sich somit von deren Versklavung befreit und sich nur Allah, dem Schöpfer allen Seins zuwendet, ausschließlich Ihm dient, einzig und allein auf Ihn vertraut und sich Ihm in Liebe und Unterwerfung hingibt. Asch-hadu anna Muhammada-r-Rasul-u-llah! Asch-hadu anna Muhammada-r-Rasul-u-llah! 2 mal: „Ich bezeuge, dass Muhammad der Gesandte Allahs ist!“ 3) Das Bezeugen des Prophetentums Muhammads sallAllahu alaihi wa sallam , als dem letzten Gesandten in einer langen Kette von Offenbarungen seit der Erschaffung des Menschen, ist zugleich der zweite Teil des islamischen „Glaubensbekenntnisses“ (Asch-Schahada). Damit bringen Muslime auch zum Ausdruck, dass sie den Qur`an als die an den Propheten Muhammad herabgesandten Worte Allahs anerkennen und sie zur Richtschnur für ihr Leben nehmen. Überdies beinhaltet der Satz den Umstand, dass Muslime den von ihnen geliebten Propheten als ein Vorbild erachten, dem sie auf dem Weg zu innerem und äußerem Frieden und mit dem Ziel Allahs Wohlgefallen zu erlangen, nacheifern. Hayya ´ala-s-Salah! Hayya ´ala-s-Salah! 2 mal: „Kommt zum Gebet!“ 4) Mit diesem Satz ruft der Muezzin die Muslime dazu auf, ihr rituelles Gebet (Salah) – eine der fünf Säulen des Islam – zu verrichten. Zwar kann es auch zuhause durchgeführt werden, allerdings ist es in der Moschee und damit in der Gemeinschaft unvergleichbar lohnbringender. Zur Wichtigkeit des Gebetes sagte der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam z.B.: „Das Gebet ist die Stütze der Religion; wer es bewahrt, der bewahrt die Religion und wer es vernachlässigt, der vernachlässigt die Religion.“2 Hayya ´ala-l-Falah! Hayya ´ala-l-Falah! 2 mal: „Kommt zum Heil!“ 5) Der Satz „Kommt zum Heil!“ weist darauf hin, dass im Gebet großer Segen und großes Heil für die Menschen liegt. Das Gebet führt nicht nur zu innerer Reinigung, Ruhe und Frieden, sondern auch zu einem harmonischen Verhältnis zum Angebeteten – und damit zu Allah, dem Barmherzigen, dem Allerbarmer. Überdies beinhaltet der Satz die islamische Auffassung, dass sich das Heil des Gebetes vordergründig auf den Betenden auswirkt, denn Allah, der über alles erhaben ist, bedarf unseres Gebetes in keiner Weise. Somit öffnet der Betende sich in aller erster Linie selbst und damit seiner eigenen Seele einem Heil, wenn er sich seinem Schöpfer in Dankbarkeit unterwirft und sich vor Ihm niederkniet. Allahu akbar, Allahu akbar! „Allah ist der Größte, Allah ist der Größte!“ s. oben unter 1) La ilaha il-Allah! „Es gibt keinen Gott außer Allah!“ s. oben unter 2). Anmerkung: Dem morgentlichen Gebetsruf wird zweimal der Satz „Das Gebet ist besser als der Schlaf!“ („As-Salatu khairum-min an-Naum“) hinzugefügt – und zwar nach den Worten „Kommt zum Heil!, Kommt zum Heil!“. Dies dient zum einen dazu, die Muslime zum Morgengebet auf besondere Weise anzuspornen, wenn diese gerade in ihren Betten liegen, und zum anderen dazu, auf die große Wichtigkeit des Gebets und auf den enormen Gewinn hinzuweisen, den sie erlangen können, wenn sie ihr Ego überwinden und trotz aller Anstrengung aufstehen, ihre rituellen Waschungen (arab. Wudu`) durchführen und zum Gebet kommen. Der Prophet Muhammad sagte in einer Überlieferungen zum rituellen Gebet: „Stellt euch vor, jemand hätte vor seinem Haus einen Fluss, in dem er fünfmal am Tage baden würde. Könnte so noch etwas von seinem Schmutz an ihm bleiben?“ Die Gefährten des Propheten sallAllahu alaihi wa sallam antworteten: „Nichts von seinem Schmutz würde bleiben.“ Da sagte der Prophet: „Genauso ist es mit den fünf Gebeten; Allah ta´ala tilgt durch sie die Sünden.“3 Und in einer anderen Überlieferung heisst es sogar: „(…) wenn sie [die Menschen] um den Lohn für die Verrichtung des Nachtgebetes und des Morgengebetes in der Gemeinschaft wüssten, so würden sie sich dafür (in die Moschee) begeben, und zwar selbst dann, wenn sie bis dorthin kriechen müssten.“4 2 Überliefert bei Schaukani. 3 Überliefert bei Muslim. 4 Überliefert bei Al-Bukharyy. |