17-11-2013, 11:00 AM
As Selam Alaykum rahmatullahi wa barakatuh,
Was ist Ulum Al Quran?
Definition:alle Studien, die sich mit den Qur'an beschäftigen, nämlich:
· seine Offenbarung
· seine Sammlung
· seine Ordnung und Abfolge
· seine Niederschrift
· Offenbarungsgründe und Anlässe
· was in Mekka und was in Medina offenbart wurde
· Abrogation und abrogierte Verse
· klare und unklare Verse
· Erklärung von Versen und Abschnitten durch den Propheten SallAllahu alaihi wa sallam selbst, seine Gefährten, deren Anhänger und durch die späteren Qur'anexegeten
· Erklärungsmethoden
Die letzte Offenbarung Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam war der letzte Gesandte von Allah an die Menschheit. Er brachte die letzte Offenbarung von Gott an den Menschen. Deshalb ist diese Schrift die letzte der Schriften.
Frühere Schriften, die im Qur'an erwähnt werden:
· die Blätter des Ibrahim und des Musa (87:14-17)
· die Thora (taurat) des Musa (5:44-45)
· die Psalmen (zabur) des Dawud (21:105)
· das Evangelium (indschil) des Isa (48:29)
Die Richtlinien und Anweisungen des Qur'an zur Rechtleitung gelten für alle Menschen und alle Zeiten in allen Situationen.
Der Koran
Definition:
· Rede Allahs azza wa jall herabgesandt auf den letzten Propheten Muhammad SallAllahu alaihi wa allam über den Engel Gabriel in seiner genauen Bedeutung und genauen Wortwiedergabe an uns übermittelt durch zahlreiche unabhängige Überlieferungswege (tawatur), sowohl mündlich als auch schriftlich nicht nachahmbar und einzigartig, durch Gott vor Verfälschung geschützt Das Wort „Koran“ das arabische Wort qur'an wird abgeleitet von der Wurzel qara'a (lesen, rezitieren,...)
Qur'an ist ein Gerundium (Verbalsubstantiv) und bedeutet daher "das Lesen", "die Rezitation".Bei seiner Verwendung im Qur'an selbst bezieht sich das Wort auf die Offenbarung Allahs an Muhammad SallaAllahu alaihi wa sallam im weiten Sinne. Offenbarungen an andere Propheten werden mit anderen Namen bezeichnet (z.B. taurat, indschil,...)
Andere Namen des Korans
Die Offenbarung Allahs an den Propheten Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam wird im Qur'an selbst auch mit anderen Namen bezeichnet
· furqan (Kriterium) (25:1)
· tanzil (Herabgesandtes) (26:192)
· dhikr (Erinnerung) (15:9)
· kitab (Schrift) (21:10)
· nur (Licht)
· huda (Rechtleitung)
· rahma (Barmherzigkeit)
· madschid (ruhmreich)
· mubarak (gesegnet)
· baschir (Ankündiger)
· nadhir (Warner) …
Alle diese Namen spiegeln jeweils einen der verschiedenen Aspekte des offenbarten Wortes Allahs azza wa jall wider.
Hadith qudsi qudsi heißt "heilig" oder "rein"
Es gibt Berichte, die vom Propheten Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam stammen, wo er dem Volk berichtet, was Gott sagte oder tat, aber das ist nicht Teil des Qur'ans. Ein Bericht dieser Art wird hadith qudsi genannt.
Beide Schriften enthalten Worte Allahs, die Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam offenbart wurden. hauptsächliche Unterschiede:
· im Qur'an ist der genaue Wortlaut von Allah, im hadith qudsi der Wortlaut des
Propheten Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam
· der Qur'an ist dem Propheten SallAllahu alaihi wa sallam ausschließlich durch den Engel Gabriel überbracht worden, während hadith qudsi auf andere Art inspiriert worden sein kann (z.B. Traum)
· Der Qur'an ist einzigartig und nicht nachahmbar, dies trifft nicht auf hadith qudsi zu.
· Der Qur'an ist durch zahlreiche Personen (tawatur) übermittelt worden, der hadith
qudsi oft nur von einigen wenigen oder Einzelpersonen.
Es gibt hadith qudsi, die sahih sind, aber auch welche, die hasan sind oder sogar da'if, während auch nicht der geringste Zweifel an einer einzigen Aja (Vers) des Qur'an s besteht.
· Ein Hadith qudsi darf nicht im Gebet rezitiert werden.
Unterscheidungsmerkmale des Korans. Der wichtigste Unterschied zwischen dem Qur'an und allen anderen Schriften besteht darin, dass der Qur'an Sprache von Allah ist, die in ihrer genauen Bedeutung und Wortwahl über den Engel Gabriel offenbart wurde, durch viele unabhängige Überliefererketten übermittelt, unnachahmlich und einzigartig und durch Allah selbst gegen jedwede Verfälschung geschützt.
Rechtleitung durch Offenbarung Ein Mensch, dem Gott auf Seine Weise Seine Rechtleitung zukommen lässt ist ein Prophet oder Gesandter (nabi, rasul). Propheten erhalten das Wort Gottes durch Offenbarung und
teilen es dann ihren Mitmenschen mit.
Die Bedeutung von Wahi
Das Wort awha, von dem wahi (Offenbarung)abgeleitet wird, erscheint im Quran in einer Anzahl von Bedeutungsschattierungen, von denen jede einzelne den hauptsächlichen darin enthaltenen Grundgedanken von Inspiration andeutet, die jemanden führt und rechtleitet.
● Rechtleitung in Form natürlicher Intuition
● Rechtleitung als natürlicher Instinkt
● Rechtleitung durch Zeichen
● Rechtleitung vor dem Bösen
● Rechtleitung von Gott
Mittel der Offenbarung Wahi im Sinne von Offenbarung ist Rechtleitung von Gott für Seine Schöpfung, überbracht durch die Propheten, die das Wort von Gott erhielten durch eines der Mittel, die in folgenden Quranversen erwähnt werden:
"Und es ist an keinem Menschenwesen, dass Allah zu ihm redet, außer in Offenbarung oder von hinter einer Abtrennung, oder Er sendet einen Gesandten, und Er offenbart mit Seiner Erlaubnis, was Er will. Er ist ja hoch, weise." [42:51]
Mittel der Offenbarung sind:
● Inspiration: z.B. in einem Traum (z.B. 37:102, wo berichtet wird, dass Ibrahim in einer Vision im Schlaf Rechtleitung ergält, seinen Sohn zu opfern)
● Verborgene Sprache (s. 27:8, wo berichtet wird, dass Gott zu Musa aus dem Feuer sprach)
● Worte (Rede), die von Gott durch einen besonderen Gesandten gesandt werden (s. 2:97, wo berichtet wird, dass Gott den Engel Gabriel als Boten zu Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam sandte, um seine Botschaft zu offenbaren)
Der Koran als Offenbarung an Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam
Der Prophet Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam erhielt die Offenbarung des Qur'ans durch den Engel Gabriel, der ihm Gottes Wort genau (wortgetreu) vortrug.
Die Herabsendung des Korans nach Sujuti, der sich auf die Berichte von Abdullah Ibn Abbas, Hakim, Baihaqi und Nasa'i gründet, wurde der Qur'an in zwei Stufen herabgesandt:
· Vom lauh al-mahfuz, der "wohlbewahrten Tafel" zu dem niedrigsten der Himmel (bait al-izza) der Welt, in einer einzigen Nacht (lailat al-qadr)
· von den Himmeln zur Erde in Einzelschriften über die gesamten 23 Jahre des
Prophetentums Muhammads SallAllahu alaihi wa sallam und das erste Mal in der Nacht lailat al-qadr des Monats Ramadans, über den Engel Gabriel.
Auf diese zweite Herabsendung vom Himmel in das Herz des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam wird in suratu-l-isra (17) und suratu-l-furqan (25) Bezug genommen.
Memorieren durch den Propheten
Die mündliche Übermittlung der Offenbarung basierte auf hifdh oder Memorieren und der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam selbst war der erste, der eine Offenbarung seinem Gedächtnis anvertraute, nachdem der Engel Gabriel sie ihm überbracht hatte.
Der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam empfiehlt das Auswendiglernen
Zahlreiche Ahadith bezeugen die Bemühungen Muhammads SallAllahu alaihi wa sallam , dass dessen Gefährten die Offenbarung im Gedächtnis bewahren.
Von Uthman bin Affan, der sagte: Der Prophet sagte: " Die allerbesten unter euch (Muslimen) sind diejenigen, die den Qur'an lernen und lehren." (Bukhari)
Notwendigkeit der Qur'anrezitation während der Gebete
zudem hörte der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam die Rezitation seiner Gefährten ab.
Was bedeutet dscham ´al-qur´an?
allgemeine Bedeutung: den Qur'an zusammenstellen
· mündlich oder im Gedächtnis zusammenstellen (hifdh)
· in geschriebener Form oder auf Blättern oder in einem Buch zusammenstellen
dscham' al-qur'an hat in der klassischen Literatur deshalb verschiedene Bedeutungen:
· den Qur'an auswendig lernen
· jede Offenbarung niederschreiben
· alle Materialien zusammenbringen, auf denen der Qur'an geschrieben wurde
· Berichte der Menschen zusammenstellen, die den Qur'an auswendig gelernt haben
· alle diese Quellen zusammenbringen, sowohl mündlicher als auch geschriebener Art
Wie wurde der Quran gesammelt?
In Sujutis Itqan wird gesagt, dass der Qur'an in der Zeit des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam in seiner Gesamtheit bereits niedergeschrieben worden war, jedoch noch nicht an einem einzigen Ort zusammengebracht wurde. Deshalb waren diese Aufzeichnungen auch noch nicht in einer bestimmten Ordnung zusammengestellt.
Dies schließt jedoch nicht aus, dass die Ordnungskriterien des Qur'ans und die Anordnung der Suren durch den Propheten SallAllahu alaihi wa sallam selbst festgelegt und durch mündliche Weitergabe sichergestellt wurden.
Stadien der Sammlung
In bezug auf den geschriebenen Text kann man drei Stadien unterscheiden:
1. Zur Zeit des Propheten
· in den Herzen der Menschen (auswendig)
· auf Schreibmaterial
2. Zur Zeit Abu Bakrs
Zur Zeit Uthmans
Warum hat der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam kein Buch hinterlassen?
Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam übergab seinen Gefährten die Offenbarung nicht als geordneten Sammelband.
Gründe dafür:
· die Offenbarung kam nicht in einem Stück, sondern in Intervallen und fortlaufend bis zum Tode Muhammads SallAllahu alaihi wa sallam
· Flexibilität musste aufrechterhalten bleiben, da einige Verse abrogiert wurden
· die Verse und Suren wurden nicht immer in ihrer endgültigen Reihenfolge offenbart, sondern erst später angeordnet
· der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam war schwer krank und lebte nach der letzten Offenbarung nur noch 9 Tage
· zur Zeit des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam gab es über den Qur'an weder Streit noch Spannungen, wie sie sich dann später entwickelten (nach Muhammads SallAllahu alaihi wa sallam Lebzeiten)
Die Niederschrift der Offenbarung
Die Kunst des Schreibens war nicht weit verbreitet in Arabien. Der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam hat jedoch viele ermutigt, schreiben zu lernen. Einige der Quraisch, die bei der Schlacht von Badr gefangengenommen wurden, erlangten ihre Freiheit wieder, nachdem sie einigen Muslimen schreiben gelehrt hatten.
Der Koran wird vom Propheten diktiert
Jedes Mal, wenn eine Offenbarung kam, rief der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam nach einem Schreiber und diktierte ihm. In Medina hatte der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam gleich mehrere Schreiber.
Es wird auch berichtet, dass Material, auf dem die Offenbarung niedergeschrieben worden war, im Hause des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam aufbewahrt wurde.
Die Sammlung der Offenbarung zu Lebzeiten der Propheten
Während seiner letzten Pilgerfahrt sagte der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam in seiner Predigt zu der großen Versammlung der Muslime:
"Ich habe euch etwas hinterlassen, wenn ihr daran festhaltet, werdet ihr niemals irregehen... das Buch Allahs und die Sunna seines Propheten..."
Das bedeutet, dass die Offenbarung als kitab (in Schriftform) vor seinem Tod verfügbar war, denn sonst hätte er es mit einem anderen Ausdruck angesprochen.
Die Offenbarung wurde also nicht nur zu Lebzeiten des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam niedergeschrieben, sondern er gab persönlich Anweisungen für die Anordnung des Materials. Die richtige Anordnung der ajat war den Gefährten des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam genau bekannt und sie waren nicht bereit, daran etwas zu ändern.
Die Abfolge und Anordnung war den Muslimen auch wegen der täglichen Qur'anrezitationen beim Gebet bekannt.
Der Engel Gabriel rezitierte einmal pro Jahr mit dem Propheten SallAllahu alaihi wa sallam den Qur'an, in seinem Sterbejahr zweimal. Da pflegte er 10 Tage (bzw. 20 Tage im letzten Jahr) im i'tiqaf zu bleiben.
Wir können folgende Maßnahmen unterscheiden, die die Sammlung der Offenbarung in schriftlicher Form zu Lebzeiten des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam sicherstellen:
· Die Sammlung wurde schon in der frühen Zeit der Berufung des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam niedergeschrieben.
· In Medina hatte der Prophet mehrere Personen zur Niederschrift der Offenbarungen zur Verfügung, immer wenn sie auftraten.
· Der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam wies die Schreiber persönlich an, wohin die offenbarten Verse gesetzt werden sollten und auf diese Weise bestimmte er die Abfolge und Anordnung.
· Die Abfolge und Anordnung war den Muslimen gut bekannt und sie befolgten sie
genau.
· Der Erzengel Gabriel ging jedes Jahr im Ramadan mit Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam die gesamte Offenbarung durch, im Todesjahr des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam zweimal.
· Es gibt zahlreiche Berichte über das Vorhandensein des geschriebenen Qur'ans zu
Lebzeiten des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam – in Form eines Buches oder Schriftstückes (kitab)
Was hat der Prophet hinterlassen?
· Alle Teile der Offenbarung waren sowohl in geschriebener Form wie auch im
Gedächtnis der Prophetengefährten vorhanden
· Alle Einzelteile waren auf losem Schreibmaterial verfügbar, was die
Zusammenstellung in der richtigen Reihenfolge leicht machte.
· Die Ordnung der Ajat innerhalb der Suren war sowohl in geschriebener Form wie auch im Gedächtnis der Prophetengefährten festgelegt und die Abfolge der Suren ebenfalls im Gedächtnis. Es ist offensichtlich, dass die Textgeschichte des Qur'ans nicht mit den anderen offenbarten Schriften verglichen werden kann. Das Schreiben, Zusammenstellen und Editieren des Alten und Neuen Testaments z.b. vollzog sich in langen Zeiträumen, manchmal in Jahrhunderte, der Text des Qur'ans jedoch ist seit dem Ende der Offenbarung bis heute derselbe geblieben.
Wie die Suhuf hergestellt wurden
Zur Zeit Abu Bakrs, bei der Schlacht von Jamama (Nov. 633 n. Chr.) fielen viele Muslime, die den Qur'an auswendig konnten. Daher wurde befürchtet, dass ein großer Teil der Offenbarung verloren gehen könnte, falls nicht ein geschriebenes Exemplar des Qur'ans angefertigt wurde.
Die Handschrift, in welcher der Qur'an zusammengetragen wurde, verblieb bei Abu Bakr, bis Allah ihn zu sich nahm, dann bei Umar, nach dessen Tod bei Hafsa, Umars Tochter. folgende Schritte führten zur Zusammenstellung der suhuf:
· Abu Bakr beauftragt Zaid, den Qur'an zusammenzustellen
· Zaid sammelt ihn von den verschiedenen geschriebenen Materialien und aus dem
Gedächtnis von Menschen
· Die so erarbeiteten Blätter wurden von Abu Bakr bewahrt, dann von Umar, dann von Hafsa
Der Unterschied zwischen der Sammlung Abu Bakrs und der von Uthman
Uthman ließ von Abu Bakrs Niederschrift viele Abschriften herstellen und sandte sie zu den verschiedenen Orten der muslimischen Welt, während die Ur-suhuf an Hafsa zurückgegeben wurde und bis zu ihrem Tod bei ihr verblieben. Uthman hatte ebenfalls ein Exemplar für sich zurückbehalten. Diese Textversion, auch als mushaf uthmani bekannt, bildet den idschma' (Konsens) der sahaba, die alle darin übereinstimmen, dass sie enthielt, was Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam
als Offenbarung von Allah azza wa jall überbracht hatte.
Chronologie des geschriebenen Textes:
um 610 Berufung Muhammads zum Propheten erste Offenbarung in der Höhle auf
dem Berg Hira mündlich übermittelt, später in Schriftform
610 – 632 Muhammad in Mekka und Medina fortgesetzte Offenbarung zu
zahlreichen Gelegenheiten mündlich übermittelt; Memorieren durch viele Gläubige; dann Niederschrift durch versch. Prophetengefährten nach direkter Anweisung durch den Propheten persönlich
632 Tod des Propheten letzte Offenbarung wenige Tage
zuvor hinterlassen wird die vollständige Offenbarung sowohl im Gedächtnis vieler als auch auf unterschiedlichen Schreibmaterialien bei seinem Tod hinterlässt der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam die vollständige Offenbarung
632 – 634 Kalifat des Abu Bakrs
633 in der Schlacht von Jamana
fallen mehrere Prophetengefährten, die den Qur'an auswendig können Abu Bakr beauftragt Zaid bin Thabit Al-Ansari, eine vollständige Abschrift der gesamten Offenbarung zusammenzustellen Zaid bin Thabit stellt die gesamte Offenbarung in den suhuf zusammen, sowohl aus mündlichen als auch schriftlichen Quellen. Dabei
fordert er zwei Zeugen für jedes Einzelstück. Die suhuf werden bei Abu Bakr verwahrt. Während des ersten und zweiten Jahres nach dem Tode des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam wurde die Übertragung der gesamten Offenbarung auf Blätter (suhuf) abgeschlossen.
634 – 644 Kalifat des Umar die suhuf werden bei Umar verwahrt
644 – 656 Kalifat des Uthman die suhuf werden von Hafsa bint Umar verwahrt
653 Feldzug gegen Armenien und Aserbaidschan unter den Muslimen entstanden
ernste Meinungsverschiedenheiten über die korrekte Rezitation des
Qur'ans. Uthman beauftragt Zaid zusammen mit drei Prophetengefährten, Abschriften von den bei Hafsa verwahrten suhuf zu erstellen Zaid und drei weitere
Prophetengefährten erstellen eine Anzahl neuer Abschriften von den suhuf.. Diese werden in die verschiedenen muslimischen Gebiete gesandt, als Ersatz für sonstiges im Umlauf befindlichen Materials. Die suhuf werden an Hafsa zurückgegeben, Uthman behält auch ein Exemplar (mushaf) zurück. Mehrere Exemplare mit der vollständigen Offenbarung sind überall in den muslimischen Ländern vorhanden.
Was geschah mit den Abschriften Uthmans?
Es ist nicht genau bekannt, wie viele Qur'anabschriften zur Zeit Uthmans angefertigt wurden, laut Sujuti fünf. Das schließt wahrscheinlich das von Uthman zurückbehaltene Exemplar aus. Die Städte Mekka, Damaskus, Kufa, Basra und Medina erhielten jeweils eine Abschrift.
[u]Die Damaskus-Handschrift[/u]
Al-Kindi (gest.236/850) schrieb, dass drei von vier für Uthman angefertigte Abschriften durch Feuer vernichtet wurden, während die nach Damaskus gesandte Kopie zu seiner Zeit noch in Malatja aufbewahrt wurde.
Ibn Batuta (779/1377) berichtet, dass er vollständige Abschriften oder Einzelblätter der unter Uthman angefertigten Qur'anexemplare in Granada, Marakesch, Basra und anderen Städten gesehen habe.
Ibn Kathir (gest. 774/1372) teilt mit, dass er ein Uthman zugeschriebenes Qur'anmanuskript gesehen habe, das im Jahr 518H von Tiberias in Palästina nach Damaskus gebracht worden sei (auf Kamelhaut geschrieben).
Einige glauben, dass dieses Exemplar später in Leningrad auftauchte und von dort nach England kam. Danach ist nichts mehr darüber bekannt. Andere meinen, dass dieser mushaf in der Moschee von Damaskus verblieb, wo es zuletzt vor dem Feuer im Jahr 1310/1892 gesehen wurde.
Die Ägyptische Handschrift
In der Al-Hussein Moschee in Kairo wird ein altes Qur'anmanuskript aufbewahrt. Die Schrift ist im alten Stil, in Kufi, und es ist wahrscheinlich, dass es sich um eine Kopie des mushaf des Uthman handelt.
Die Medina-Handschrift
Ibn Dschubair (gest.614/1217) hat die Handschrift im Jahr 580/1184 in der Moschee von Medina gesehen. Es wird berichtet, dass dieses Exemplar 1334/1915 von den Türken entfernt wurde und nach Istanbul gebracht wurde und während des 1.Weltkrieges nach Berlin kam. Im Vertrag von Versailles wird u.a. beschlossen, dass das Original des Qur'an, das die Türken Kaiser Wilhelm II als Geschenk brachten, zurückgegeben würde. Die Handschrift erreichte Istanbul, aber nicht Medina.
Die Imam-Handschrift
So wird die Handschrift bezeichnet, die Uthman für sich persönlich zurückbehielt. Er wurde angeblich ermordet, während er darin las. Einigen Hinweisen zufolge brachten die Umajaden sie nach Andalusien, von wo aus sie nach Fez in Marokko kam und nach Ibn Batuta war sie dort im 8.Jhdt. n. H., und es waren Blutspuren darauf. Von Marokko aus könnte sie nach Samarkand gekommen sein.
Die Samarkand-Handschrift
Dieses Exemplar wird heute in Taschkent, Usbekistan, aufbewahrt. Es kann durchaus die Imam-Handschrift sein, oder eine der Abschriften, die zur Zeit des Uthman angefertigt wurden.
Sie kam 890H/1485 nach Samarkand und blieb dort bis 1868. Die Russen holten sie dann 1869 nach St. Petersburg, wo sie bis 1917 blieb. 1924 wurde sie an ihren früheren Standort Taschkent zurückgebracht.
Gründe für die Annahme der Authentizität dieser Handschrift:
die Tatsache, dass der mushaf in einer Schrift geschrieben ist, die in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts nach der Hidschra verwendet wurde
· die Tatsache, dass die Handschrift auf Pergament aus Gazellenleder geschrieben ist, während der Qur'an später auf papierähnlichen Blättern geschrieben wurde
· die Tatsache, dass sie keine diakritischen Zeichen enthält, die erst in der 8. Dekade des 1. Jahrhunderts eingeführt wurden – daher muss die Handschrift davor geschrieben worden sein
· die Tatsache, dass die keine Symbole zur Vokalisierung aufweist, die von Du'ali
eingeführt wurde. Dieser starb 68H. Somit ist die Handschrift älter als dieses Datum
Das bedeutet:
Zwei Exemplare des Qur'ans, die ursprünglich zur Zeit des Kalifen Uthman angefertigt wurden, sind uns heute noch verfügbar, und ihr Text und ihre Anordnung kann von jedem mit jedem beliebigen Qur'anexemplar, gedruckt oder von Hand geschrieben, von jedem Ort oder aus jeder Epoche verglichen werden. Sie erweisen sich als gleich.
Aja und Sura
Aja (Pl.: ajat) hat die Grundbedeutung "Zeichen"., sie ist die kürzeste Unterteilung des Qur'antextes, d.h. ein Satz oder ein eigenständiger Satzteil.
Die Offenbarung ist Rechtleitung von Gott an die Menschheit, deshalb ist es keineswegs erstaunlich, dass ihre kleinsten Unterteilungen (rechtleitende) Zeichen genannt werden. Der Ausdruck Vers ist nicht besonders angebracht, da der Qur'an keine Poesie ist. Sura (Pl.: suwar) bedeutet wörtlich "Reihe, Zaun". Hier bedeutet es abschnittsweise Unterteilungen des Qur'antextes, d.h. Kapitel oder Teil, als Absetzung vom vorhergehenden und nachfolgenden Text.
Der Qur'an hat 114 Suren von ungleicher Länge, die kürzeste besteht aus vier, die längste aus 286 Ajat. Alle Suren, mit Ausnahme der Sure 9, beginnen mit den Worten Bismillahi rrahmani rrahim. Dies ist keine spätere Hinzufügung zum Text, diese Worte wurden sogar vor Muhammads SallAllahu alaihi wa sallam Berufung zum Propheten benutzt. Alle 114 Suren haben Namen, die als Art Überschrift dienen. Die Namen sind oft von einem wichtigen oder auffälligen Wort im Text selbst abgeleitet (z.b. al-anfal, al-baqara) oder es ist eines der ersten Wörter, mit denen die Sure beginnt (z.b. ta-ha, al-furqan)
Abfolge und Anordnung
Sowohl Anordnung der ajat innerhalb einer jeden Sure und die Abfolge der Suren wurden endgültig vom Propheten SallAllahu alaihi wa sallam im Jahre seines Todes unter Anleitung durch den Engel Gabriel festgelegt, als Gabriel zweimal kam, um den Text mit ihm durchzugehen.
Wissenschaftler haben die Suren in vier Arten geteilt:
· al-tiwal (die Langen): 2 – 10
· al-mi'un Suren mit annähernd 100 ajat: 10 – 35
· al-mathani Suren mit weniger als 100 ajat: 36 – 49
al-mufassal der letzte Teil des Qur'an, der mit Sure qaf beginnt 50 – 114
Geschichten im Koran
Der Qur'an selbst enthält viele Erzählungen (qisas; Sg.: qissa), auf die im Qur'an selbst verwiesen wird:
"Wie erzählen dir die beste der Erzählungen, indem Wir dir diesen Qur'an eingegeben haben." (12:3)
Diese Erzählungen, die wichtige Aspekte des Qur'an illustrieren und unterstreichen, erfüllen diese Funktion in unterschiedlicher Weise.
Häufiger vorkommende Typen sind folgende:
· Erläuterung der allgemeinen Botschaft des Islam
· allgemeine Rechtleitung und Erinnerung
· Stärkung der Überzeugung des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam und der Gläubigen
· Erinnerung an frühere Propheten und ihre Mühen
· Verdeutlichung der Kontinuität und der Wahrhaftigkeit von Muhammads SallAllahu alaihi wa sallam Botschaft
· Liefern von Argumenten gegen Leute, die dem Islam feindlich gesinnt sind
Beim Inhalt dieser Erzählungen kann man, sehr allgemein gesagt, zwischen den folgenden drei Arten unterscheiden:
· Geschichten von den Propheten Allahs, ihrer Völker, ihrer Botschaften, ihrer
Berufung, ihrer Verfolgung usw. (Z.A.T.: Nuh – Sura 26, Musa – Sura 28, Isa – Sura
19)
· andere Qur'anerzählungen über vergangene Völker oder Ereignisse, wie Geschichten über die Gefährten der Höhle oder Dhu-l-qarnain (Sura 18)
· Bezüge auf Ereignisse, die zu Lebzeiten des Propheten Muhammad (s.a.w.s.)
stattfanden, wie die Schlacht bei Badr (3:13), die Schlacht von Uhud (3:121-128), die Schlacht von Ahzab (33:9-27), die isra (17:1),...
Gleichnisse im Koran
Der Qur'an verwendet an vielen Stellen auch Gleichnisse (amthal, Sg.: mathal), um bestimmte Wahrheiten durch vergleichenden Bezug auf etwas Wohlbekanntes oder durch bildhafte Beschreibung zu erklären oder die wichtigsten Punkte einer Botschaft herauszustellen. (z.B.: 13:17)
Die mekkansiche Periode
Die mekkanische Offenbarungsperiode dauerte etwa 13 Jahre, gerechnet von der ersten Offenbarung bis zur Hidschra.
Diese Periode ist bestimmt von der primären Aufgabe des Propheten (s.a.w.s.), die Menschen zum Islam zu rufen. Die Hauptthemen dieses Aufrufs sind nach der qur'anischen Offenbarung:
· Allah und seine Einheit (Tauhid)
· die kommende Auferstehung und das Gericht
· richtiges Verhalten
Die Rolle des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam ist in dieser Phase besonders die eines Verkünders und Warners.
Die medinensische Periode
Die medinensische Periode dauerte ungefähr zehn Jahre, von der Hidschra bis zum Tode des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam . Während die grundsätzlichen Themen der mekkanischen Periode bleiben, macht sich der Faktor des Zusammenwachsens der Muslime zu einer Gemeinde und die Bildung der Umma deutlich bemerkbar.
In Medina waren vier verschiedene Gruppen von Menschen anzutreffen:
· die muhadschirun, die von Mekka nach Medina auswanderten
· die ansar, die aus Medina stammten und den muhadschirun halfen
· die munafiqun, die aus Medina stammten und vorgaben, die Muslime zu unterstützen
· die ahl al-kitab, die Juden und Christen, die bereits von Gott geoffenbarte Schriften, wenn auch nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form, besaßen.
Zusätzlich zu diesen wandte sich der Qur'an weiterhin an an-nas, die Menschheit, d.h. alle Menschen und erwähnt die Glaubensverweigerer und die Unwissenden.
Mekkanische und medinensiche Suren Die Qur'ansuren werden nach ihrem Ursprung auch als mekkanische und medinensische Suren klassifiziert.
Von einer mekkanischen Sure wird gesprochen, wenn ihr Anfang in der mekkanischen Periode offenbart wurde, selbst wenn sie Verse aus Medina enthält.
Von einer medinensische Sure wird gesprochen, wenn ihr Anfang in der medinensischen Periode offenbart wurde, selbst wenn der Text Verse aus Mekka enthält.
Nach Zarkaschi sind folgende 85 Suren mekkanischen Ursprungs:
6 Das Vieh (Al-Ana'am)
7 Die Anhöhen (al-A'raf)
10 Jonas (Yunus)
11 Hud
12 Joseph (Yusuf)
14 Abraham (Ibrahim)
15 Al-Hidschr
16 Die Biene (an-Nahl)
17 Die Nachtreise (al-Isra)
18 Die Höhle (al-Kahf)
19 Maria (Maryam)
20 Ta Ha
21 Die Propheten (al-Anbiya)
23 Die Gläubigen (al-Mu'minun)
25 Die Unterscheidung (al-Furqan)
26 Die Dichter (asch-Schu'ara')
27 Die Ameisen (an-Naml)
28 Die Geschichte (al-Qasas)
30 Die Byzanthiner (ar-Rum)
31 Luqman
32 Die Niederwerfung (as-Sadschda)
34 Die Sabäer (Saba)
35 Der Schöpfer (al-Fatir)
36 Ya Sin
37 Die Sich Reihenden (as-Saffat)
38 Sad
39 Die Scharen (az-Zumar)
40 Der Vergebende (Ghafir)
41 Erklärt (Fussilat)
42 Die Beratung (asch-Schura)
43 Der goldene Prunk (az-Zukhruf)
44 Der Rauch (ad-Dhukan)
45 Die Knieende (al-Dschathiya)
46 Die Sanddünen (al-Ahqaf)
50 Qaf
51 Die Aufwirbelnden (adh-Dhariyat)
52 Der Berg (at-Tur)
53 Der Stern (an-Nadschm)
54 Der Mond (al-Qamar)
56 Das Unvermeidliche (al-Waqi'a)
67 Die Herrschaft (al-Mulk)
68 Die Schreibfeder (al-Qalam)
69 Die Stunde der Wahrheit (al-Haqqa)
70 Die Himmelsleiter (al-Ma'aridsch)
71 Noah (Nuh)
72 Die Dschinn (al-Dschinn)
73 Der Verhüllte (al-Muazzamil)
74 Der Bedeckte (al-Muddaththir)
75 Die Auferstehung (al-Qiyama)
77 Die Entsandten (al-Mursalat)
78 Die Kunde (an-Naba)
79 Die Entreißenden (an-Nazi'at)
80 Er runzelte die Stirn ('Abasa)
81 Das Enthüllen (at-Takwir)
82 Das Zerspalten (al-Infitar)
84 Das Zerbrechen (al-Inschiqaq)
85 Die Sternbilder (al-Burudsch)
86 Der Nachtstern (at-Tariq)
87 Der Höchste (al-A'la)
88 Das Überschattende (al-Ghadschiya)
89 Die Morgenröte (al-Fadschr)
90 Die Stadt (al-Balad)
91 Die Sonne (asch-Schams)
92 Die Nacht (al-Lail)
93 Der lichte Tag (ad-Duha)
94 Das Weiten (asch-Scharh)
95 Die Feige (at-Tin)
96 Das sich Anklammernde (al-'Alaq)
97 Das Schicksal (al-Qadr)
100 Die Rennenden (al-'Adiyat)
101 Das Verhängnis (al-Qari'a)
102 Das Streben nach Mehr (at-Takathur)
103 Die Zeit (al-Asr)
104 Der Verleumder (al-Humaza)
105 Der Elefant (al-Fil)
106 Die Quraisch (Quraisch)
107 Die Hilfeleistung (al-Ma'un)
108 Der Überfluss (al-Kauthar)
109 Die Ungläubigen (al-Kafirun)
111 Die Palmfasern (al-Masad)
112 Aufrichtigkeit (des Glaubens) (al-Ikhlas)
113 Das Morgengrauen (al-Falaq)
114 Die Menschen (an-Nas)
Es gibt Meinungsverschiedenheiten bezüglich der letzten Offenbarung in Mekka. Einige (wie Ibn Abbas) meinen, es sei Sure 29 (al-ankabul) gewesen, andere sagen Sura 23 (almu'- minun), andere meinen, es sei die 83. Sure (al-mutaffifin). Einige meinen auch, die 83. Sure sei in Wirklichkeit medinensisch.
Nach Zarkaschi sind folgende 29 Suren medinensisch:
2 Die Kuh (al-Baqara)
3 Das Haus Imran (Ali-Imran)
4 Die Frauen (an-Nisa)
5 Der Tisch (al-Ma'ida)
8 Die Beute (al-Anfal)
9 Die Reue (at-Tauba)
13 Der Donner (ar-Ra'd)
22 Die Pilgerfahrt (al-Hadsch)
24 Das Licht (an-Nur)
33 Die Verbündeten (al-Azhab)
47 Muhammad
48 Der Sieg (al-Fath)
49 Die Gemächer (al-Hudschurat)
55 Der Erbarmer (ar-Rahman)
57 Das Eisen (al-Hadid)
58 Das Streitgespräch (al-Mudschadala)
59 Die Versammlung (al-Haschr)
60 Die Geprüfte (al-Mumtahina)
61 Die Schlachtordnung (as-Saff)
62 Das Versammeln (al-Dschumu'a)
63 Die Heuchler (al-Munafiqun)
64 Verlust und Gewinn (at-Taghabun)
65 Die Scheidung (at-Talaq)
66 Das Verbot (at-Tahrim)
76 Der Mensch (al-Insan)
98 Der deutliche Beweis (al-Bayyina)
99 Das Erdbeben (az-Zalzala)
110 Die Hilfe (an-Nasr)
Einige glauben, die erste Sure (al-fatiha) sei mekkanischen, andere meinen, sie sei
medinensischen Ursprungs.
Die mekkanischen Suren bilden ungefähr 11, die medinensischen ca. 19 dschuz' des Textes. Aus obiger Einteilung ist offensichtlich, dass die medinensischen Suren länger sind und einen viel größeren Teil des Qur'ans ausmachen.
Chronologie
zeitliche Abfolge der Offenbarung der mekkanischen Suren laut Nu'man b. Baschir:
96, 68, 73, 74, 111, 81, 94, 103, 89, 93, 92, 100, 108, 102, 107, 109, 105, 112, 113, 114, 53, 80, 97, 91, 85, 95, 106, 101, 75, 104, 77, 50, 90, 55, 72, 36, 7, 25, 35, 19, 20, 56, 26, 27, 28, 17, 11, 12, 10, 15, 37, 31, 23, 34, 21, 37, 40, 41, 47, 43, 44, 45, 46, 51, 88, 18, 6, 16, 71, 14, 32, 52, 67, 69, 70, 78, 79, 82, 84, 30, 29, 83, 54, 86
Die Kenntnis des Ursprungs und der zeitlichen Einordnung der Offenbarung ist wichtig für das Verständnis ihrer Bedeutung, die sich oft leichter erfassen lässt, wenn man weiß, auf welche Zeit und Umstände sie sich bezieht. Z.B. können viele ajat aus der mekkanischen Periode besonders bedeutsam sein für Muslime, die in einer stark unislamischen Umgebung leben, während einige aus der medinensischen Periode Muslime stark ansprechen, die sich im Prozess der Heranbildung der ummah befinden. In einigen Fällen kann man nur entscheiden, welche Gesetzgebung heute für die Muslime bindend ist, wenn man weiß, welcher von zwei Versen zuerst offenbart wurde. Die Kenntnis der Chronologie der Verse ist ebenfalls wichtig, um die stufenweise Entwicklung vieler muslimischer Gebräuche, Einstellungen und Gesetze im historischen Zusammenhang, d.h. zu Lebzeiten des Propheten (s.a.w.s.), in voller Tragweite zu verstehen, z.b. bezüglich des Alkoholverbots, des Kämpfens usw.
Quelle für die Einteilung in mekkanische und medinensische Suren sind die sahaba und die tabi'un; vom Propheten selbst wird hierüber nichts gesagt. Das liegt daran, dass zu seiner Zeit jeder Zeuge war und jeder das Eintreffen der Offenbarung gut kannte. Oft gibt es interne Hinweise, welcher Teil der Offenbarung mekkanisch oder medinensisch ist.
Hinweiskriterien:
· Das Thema: z.B. sind Verse über Kriegsführung (9:5) nur nach der Hidschra offenbart worden
· Manchmal existiert ein direkter Bezug, wie z.b. Abu Lahab in Sure 111 oder die
Schlacht von Badr in Sure 3:123
· Die Länge: Mekkanische ajat sind oft kurz, medinensische länger. Auch die
mekkanischen Suren sind für gewöhnlich kürzer als medinensische. Es gibt jedoch
Ausnahmen in beiden Fällen.
· Die Form der Anrede: oft bei medinensischer Herkunft: "Ihr, die glauben", "Ihr
Leute der Schrift"; bei mekkanischer Herkunft: "Ihr Menschen", "Mein Volk"
· mekkanische Themen: tauhid, schirk, Tag der Auferstehung, Korruption der Moral,
Geschichten über die Propheten. (diese Themen finden sich auch in medinensischen
Suren, werden jedoch nur kurz berührt). medinensische Themen: Themen von gesellschaftlicher und gesetzlicher Auswirkung, betreffen Ehe, Eheschließung, Scheidung, Erbschaft, Strafrecht usw.
· es gibt 19 Suren mit huruf tahajji (wie alif, lam, mim usw.). Sie sind alle
mekkanisch, mit Ausnahme von suratu-l-baqara (2) und suratu-al'imran (3)
· Alle ajat mit dem Wort kalla sind mekkanisch
· Alle Suren mit sadschda sind mekkanisch
· Die meisten Suren der mufassal-Gruppe, die mit Sure Qaf (50) beginnen, sind
mekkanisch
· Alle Bezüge auf die munafiqun sind aus Medina.
Ausnahme: suratu-l-ankabut (29) ihr Vers 11 ist mekkanisch
Zusammenfassung
Die Kenntnis der mekkanischen und der medinensischen Offenbarungen ist einer der
wichtigsten Zweige der ulum al-qur'an. Es ist nicht bloß von historischem Interesse, sondern besonders wichtig für das Verständnis und die Interpretation der entsprechenden Verse. Viele Suren des Qur'ans enthalten Material aus beiden Offenbarungsperioden und in einigen Fällen bestehen unterschiedliche Gelehrtenmeinungen bezüglich der Einordnung bestimmter Passagen. Insgesamt jedoch handelt es sich um festgesetzte Unterscheidungskriterien, die in der Wissenschaft des Tafsir voll zur Anwendung kommen und am besten aus dem internen Beweismaterial des Qur'antextes selbst hergeleitet werden.
Anmerkung ich habe denn text nur überarbeitet aber nicht selber verfast.
Baraka allahu fikuma
Was ist Ulum Al Quran?
Definition:alle Studien, die sich mit den Qur'an beschäftigen, nämlich:
· seine Offenbarung
· seine Sammlung
· seine Ordnung und Abfolge
· seine Niederschrift
· Offenbarungsgründe und Anlässe
· was in Mekka und was in Medina offenbart wurde
· Abrogation und abrogierte Verse
· klare und unklare Verse
· Erklärung von Versen und Abschnitten durch den Propheten SallAllahu alaihi wa sallam selbst, seine Gefährten, deren Anhänger und durch die späteren Qur'anexegeten
· Erklärungsmethoden
Die letzte Offenbarung Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam war der letzte Gesandte von Allah an die Menschheit. Er brachte die letzte Offenbarung von Gott an den Menschen. Deshalb ist diese Schrift die letzte der Schriften.
Frühere Schriften, die im Qur'an erwähnt werden:
· die Blätter des Ibrahim und des Musa (87:14-17)
· die Thora (taurat) des Musa (5:44-45)
· die Psalmen (zabur) des Dawud (21:105)
· das Evangelium (indschil) des Isa (48:29)
Die Richtlinien und Anweisungen des Qur'an zur Rechtleitung gelten für alle Menschen und alle Zeiten in allen Situationen.
Der Koran
Definition:
· Rede Allahs azza wa jall herabgesandt auf den letzten Propheten Muhammad SallAllahu alaihi wa allam über den Engel Gabriel in seiner genauen Bedeutung und genauen Wortwiedergabe an uns übermittelt durch zahlreiche unabhängige Überlieferungswege (tawatur), sowohl mündlich als auch schriftlich nicht nachahmbar und einzigartig, durch Gott vor Verfälschung geschützt Das Wort „Koran“ das arabische Wort qur'an wird abgeleitet von der Wurzel qara'a (lesen, rezitieren,...)
Qur'an ist ein Gerundium (Verbalsubstantiv) und bedeutet daher "das Lesen", "die Rezitation".Bei seiner Verwendung im Qur'an selbst bezieht sich das Wort auf die Offenbarung Allahs an Muhammad SallaAllahu alaihi wa sallam im weiten Sinne. Offenbarungen an andere Propheten werden mit anderen Namen bezeichnet (z.B. taurat, indschil,...)
Andere Namen des Korans
Die Offenbarung Allahs an den Propheten Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam wird im Qur'an selbst auch mit anderen Namen bezeichnet
· furqan (Kriterium) (25:1)
· tanzil (Herabgesandtes) (26:192)
· dhikr (Erinnerung) (15:9)
· kitab (Schrift) (21:10)
· nur (Licht)
· huda (Rechtleitung)
· rahma (Barmherzigkeit)
· madschid (ruhmreich)
· mubarak (gesegnet)
· baschir (Ankündiger)
· nadhir (Warner) …
Alle diese Namen spiegeln jeweils einen der verschiedenen Aspekte des offenbarten Wortes Allahs azza wa jall wider.
Hadith qudsi qudsi heißt "heilig" oder "rein"
Es gibt Berichte, die vom Propheten Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam stammen, wo er dem Volk berichtet, was Gott sagte oder tat, aber das ist nicht Teil des Qur'ans. Ein Bericht dieser Art wird hadith qudsi genannt.
Beide Schriften enthalten Worte Allahs, die Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam offenbart wurden. hauptsächliche Unterschiede:
· im Qur'an ist der genaue Wortlaut von Allah, im hadith qudsi der Wortlaut des
Propheten Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam
· der Qur'an ist dem Propheten SallAllahu alaihi wa sallam ausschließlich durch den Engel Gabriel überbracht worden, während hadith qudsi auf andere Art inspiriert worden sein kann (z.B. Traum)
· Der Qur'an ist einzigartig und nicht nachahmbar, dies trifft nicht auf hadith qudsi zu.
· Der Qur'an ist durch zahlreiche Personen (tawatur) übermittelt worden, der hadith
qudsi oft nur von einigen wenigen oder Einzelpersonen.
Es gibt hadith qudsi, die sahih sind, aber auch welche, die hasan sind oder sogar da'if, während auch nicht der geringste Zweifel an einer einzigen Aja (Vers) des Qur'an s besteht.
· Ein Hadith qudsi darf nicht im Gebet rezitiert werden.
Unterscheidungsmerkmale des Korans. Der wichtigste Unterschied zwischen dem Qur'an und allen anderen Schriften besteht darin, dass der Qur'an Sprache von Allah ist, die in ihrer genauen Bedeutung und Wortwahl über den Engel Gabriel offenbart wurde, durch viele unabhängige Überliefererketten übermittelt, unnachahmlich und einzigartig und durch Allah selbst gegen jedwede Verfälschung geschützt.
Rechtleitung durch Offenbarung Ein Mensch, dem Gott auf Seine Weise Seine Rechtleitung zukommen lässt ist ein Prophet oder Gesandter (nabi, rasul). Propheten erhalten das Wort Gottes durch Offenbarung und
teilen es dann ihren Mitmenschen mit.
Die Bedeutung von Wahi
Das Wort awha, von dem wahi (Offenbarung)abgeleitet wird, erscheint im Quran in einer Anzahl von Bedeutungsschattierungen, von denen jede einzelne den hauptsächlichen darin enthaltenen Grundgedanken von Inspiration andeutet, die jemanden führt und rechtleitet.
● Rechtleitung in Form natürlicher Intuition
● Rechtleitung als natürlicher Instinkt
● Rechtleitung durch Zeichen
● Rechtleitung vor dem Bösen
● Rechtleitung von Gott
Mittel der Offenbarung Wahi im Sinne von Offenbarung ist Rechtleitung von Gott für Seine Schöpfung, überbracht durch die Propheten, die das Wort von Gott erhielten durch eines der Mittel, die in folgenden Quranversen erwähnt werden:
"Und es ist an keinem Menschenwesen, dass Allah zu ihm redet, außer in Offenbarung oder von hinter einer Abtrennung, oder Er sendet einen Gesandten, und Er offenbart mit Seiner Erlaubnis, was Er will. Er ist ja hoch, weise." [42:51]
Mittel der Offenbarung sind:
● Inspiration: z.B. in einem Traum (z.B. 37:102, wo berichtet wird, dass Ibrahim in einer Vision im Schlaf Rechtleitung ergält, seinen Sohn zu opfern)
● Verborgene Sprache (s. 27:8, wo berichtet wird, dass Gott zu Musa aus dem Feuer sprach)
● Worte (Rede), die von Gott durch einen besonderen Gesandten gesandt werden (s. 2:97, wo berichtet wird, dass Gott den Engel Gabriel als Boten zu Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam sandte, um seine Botschaft zu offenbaren)
Der Koran als Offenbarung an Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam
Der Prophet Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam erhielt die Offenbarung des Qur'ans durch den Engel Gabriel, der ihm Gottes Wort genau (wortgetreu) vortrug.
Die Herabsendung des Korans nach Sujuti, der sich auf die Berichte von Abdullah Ibn Abbas, Hakim, Baihaqi und Nasa'i gründet, wurde der Qur'an in zwei Stufen herabgesandt:
· Vom lauh al-mahfuz, der "wohlbewahrten Tafel" zu dem niedrigsten der Himmel (bait al-izza) der Welt, in einer einzigen Nacht (lailat al-qadr)
· von den Himmeln zur Erde in Einzelschriften über die gesamten 23 Jahre des
Prophetentums Muhammads SallAllahu alaihi wa sallam und das erste Mal in der Nacht lailat al-qadr des Monats Ramadans, über den Engel Gabriel.
Auf diese zweite Herabsendung vom Himmel in das Herz des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam wird in suratu-l-isra (17) und suratu-l-furqan (25) Bezug genommen.
Memorieren durch den Propheten
Die mündliche Übermittlung der Offenbarung basierte auf hifdh oder Memorieren und der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam selbst war der erste, der eine Offenbarung seinem Gedächtnis anvertraute, nachdem der Engel Gabriel sie ihm überbracht hatte.
Der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam empfiehlt das Auswendiglernen
Zahlreiche Ahadith bezeugen die Bemühungen Muhammads SallAllahu alaihi wa sallam , dass dessen Gefährten die Offenbarung im Gedächtnis bewahren.
Von Uthman bin Affan, der sagte: Der Prophet sagte: " Die allerbesten unter euch (Muslimen) sind diejenigen, die den Qur'an lernen und lehren." (Bukhari)
Notwendigkeit der Qur'anrezitation während der Gebete
zudem hörte der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam die Rezitation seiner Gefährten ab.
Was bedeutet dscham ´al-qur´an?
allgemeine Bedeutung: den Qur'an zusammenstellen
· mündlich oder im Gedächtnis zusammenstellen (hifdh)
· in geschriebener Form oder auf Blättern oder in einem Buch zusammenstellen
dscham' al-qur'an hat in der klassischen Literatur deshalb verschiedene Bedeutungen:
· den Qur'an auswendig lernen
· jede Offenbarung niederschreiben
· alle Materialien zusammenbringen, auf denen der Qur'an geschrieben wurde
· Berichte der Menschen zusammenstellen, die den Qur'an auswendig gelernt haben
· alle diese Quellen zusammenbringen, sowohl mündlicher als auch geschriebener Art
Wie wurde der Quran gesammelt?
In Sujutis Itqan wird gesagt, dass der Qur'an in der Zeit des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam in seiner Gesamtheit bereits niedergeschrieben worden war, jedoch noch nicht an einem einzigen Ort zusammengebracht wurde. Deshalb waren diese Aufzeichnungen auch noch nicht in einer bestimmten Ordnung zusammengestellt.
Dies schließt jedoch nicht aus, dass die Ordnungskriterien des Qur'ans und die Anordnung der Suren durch den Propheten SallAllahu alaihi wa sallam selbst festgelegt und durch mündliche Weitergabe sichergestellt wurden.
Stadien der Sammlung
In bezug auf den geschriebenen Text kann man drei Stadien unterscheiden:
1. Zur Zeit des Propheten
· in den Herzen der Menschen (auswendig)
· auf Schreibmaterial
2. Zur Zeit Abu Bakrs
Zur Zeit Uthmans
Warum hat der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam kein Buch hinterlassen?
Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam übergab seinen Gefährten die Offenbarung nicht als geordneten Sammelband.
Gründe dafür:
· die Offenbarung kam nicht in einem Stück, sondern in Intervallen und fortlaufend bis zum Tode Muhammads SallAllahu alaihi wa sallam
· Flexibilität musste aufrechterhalten bleiben, da einige Verse abrogiert wurden
· die Verse und Suren wurden nicht immer in ihrer endgültigen Reihenfolge offenbart, sondern erst später angeordnet
· der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam war schwer krank und lebte nach der letzten Offenbarung nur noch 9 Tage
· zur Zeit des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam gab es über den Qur'an weder Streit noch Spannungen, wie sie sich dann später entwickelten (nach Muhammads SallAllahu alaihi wa sallam Lebzeiten)
Die Niederschrift der Offenbarung
Die Kunst des Schreibens war nicht weit verbreitet in Arabien. Der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam hat jedoch viele ermutigt, schreiben zu lernen. Einige der Quraisch, die bei der Schlacht von Badr gefangengenommen wurden, erlangten ihre Freiheit wieder, nachdem sie einigen Muslimen schreiben gelehrt hatten.
Der Koran wird vom Propheten diktiert
Jedes Mal, wenn eine Offenbarung kam, rief der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam nach einem Schreiber und diktierte ihm. In Medina hatte der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam gleich mehrere Schreiber.
Es wird auch berichtet, dass Material, auf dem die Offenbarung niedergeschrieben worden war, im Hause des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam aufbewahrt wurde.
Die Sammlung der Offenbarung zu Lebzeiten der Propheten
Während seiner letzten Pilgerfahrt sagte der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam in seiner Predigt zu der großen Versammlung der Muslime:
"Ich habe euch etwas hinterlassen, wenn ihr daran festhaltet, werdet ihr niemals irregehen... das Buch Allahs und die Sunna seines Propheten..."
Das bedeutet, dass die Offenbarung als kitab (in Schriftform) vor seinem Tod verfügbar war, denn sonst hätte er es mit einem anderen Ausdruck angesprochen.
Die Offenbarung wurde also nicht nur zu Lebzeiten des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam niedergeschrieben, sondern er gab persönlich Anweisungen für die Anordnung des Materials. Die richtige Anordnung der ajat war den Gefährten des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam genau bekannt und sie waren nicht bereit, daran etwas zu ändern.
Die Abfolge und Anordnung war den Muslimen auch wegen der täglichen Qur'anrezitationen beim Gebet bekannt.
Der Engel Gabriel rezitierte einmal pro Jahr mit dem Propheten SallAllahu alaihi wa sallam den Qur'an, in seinem Sterbejahr zweimal. Da pflegte er 10 Tage (bzw. 20 Tage im letzten Jahr) im i'tiqaf zu bleiben.
Wir können folgende Maßnahmen unterscheiden, die die Sammlung der Offenbarung in schriftlicher Form zu Lebzeiten des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam sicherstellen:
· Die Sammlung wurde schon in der frühen Zeit der Berufung des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam niedergeschrieben.
· In Medina hatte der Prophet mehrere Personen zur Niederschrift der Offenbarungen zur Verfügung, immer wenn sie auftraten.
· Der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam wies die Schreiber persönlich an, wohin die offenbarten Verse gesetzt werden sollten und auf diese Weise bestimmte er die Abfolge und Anordnung.
· Die Abfolge und Anordnung war den Muslimen gut bekannt und sie befolgten sie
genau.
· Der Erzengel Gabriel ging jedes Jahr im Ramadan mit Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam die gesamte Offenbarung durch, im Todesjahr des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam zweimal.
· Es gibt zahlreiche Berichte über das Vorhandensein des geschriebenen Qur'ans zu
Lebzeiten des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam – in Form eines Buches oder Schriftstückes (kitab)
Was hat der Prophet hinterlassen?
· Alle Teile der Offenbarung waren sowohl in geschriebener Form wie auch im
Gedächtnis der Prophetengefährten vorhanden
· Alle Einzelteile waren auf losem Schreibmaterial verfügbar, was die
Zusammenstellung in der richtigen Reihenfolge leicht machte.
· Die Ordnung der Ajat innerhalb der Suren war sowohl in geschriebener Form wie auch im Gedächtnis der Prophetengefährten festgelegt und die Abfolge der Suren ebenfalls im Gedächtnis. Es ist offensichtlich, dass die Textgeschichte des Qur'ans nicht mit den anderen offenbarten Schriften verglichen werden kann. Das Schreiben, Zusammenstellen und Editieren des Alten und Neuen Testaments z.b. vollzog sich in langen Zeiträumen, manchmal in Jahrhunderte, der Text des Qur'ans jedoch ist seit dem Ende der Offenbarung bis heute derselbe geblieben.
Wie die Suhuf hergestellt wurden
Zur Zeit Abu Bakrs, bei der Schlacht von Jamama (Nov. 633 n. Chr.) fielen viele Muslime, die den Qur'an auswendig konnten. Daher wurde befürchtet, dass ein großer Teil der Offenbarung verloren gehen könnte, falls nicht ein geschriebenes Exemplar des Qur'ans angefertigt wurde.
Die Handschrift, in welcher der Qur'an zusammengetragen wurde, verblieb bei Abu Bakr, bis Allah ihn zu sich nahm, dann bei Umar, nach dessen Tod bei Hafsa, Umars Tochter. folgende Schritte führten zur Zusammenstellung der suhuf:
· Abu Bakr beauftragt Zaid, den Qur'an zusammenzustellen
· Zaid sammelt ihn von den verschiedenen geschriebenen Materialien und aus dem
Gedächtnis von Menschen
· Die so erarbeiteten Blätter wurden von Abu Bakr bewahrt, dann von Umar, dann von Hafsa
Der Unterschied zwischen der Sammlung Abu Bakrs und der von Uthman
Uthman ließ von Abu Bakrs Niederschrift viele Abschriften herstellen und sandte sie zu den verschiedenen Orten der muslimischen Welt, während die Ur-suhuf an Hafsa zurückgegeben wurde und bis zu ihrem Tod bei ihr verblieben. Uthman hatte ebenfalls ein Exemplar für sich zurückbehalten. Diese Textversion, auch als mushaf uthmani bekannt, bildet den idschma' (Konsens) der sahaba, die alle darin übereinstimmen, dass sie enthielt, was Muhammad SallAllahu alaihi wa sallam
als Offenbarung von Allah azza wa jall überbracht hatte.
Chronologie des geschriebenen Textes:
um 610 Berufung Muhammads zum Propheten erste Offenbarung in der Höhle auf
dem Berg Hira mündlich übermittelt, später in Schriftform
610 – 632 Muhammad in Mekka und Medina fortgesetzte Offenbarung zu
zahlreichen Gelegenheiten mündlich übermittelt; Memorieren durch viele Gläubige; dann Niederschrift durch versch. Prophetengefährten nach direkter Anweisung durch den Propheten persönlich
632 Tod des Propheten letzte Offenbarung wenige Tage
zuvor hinterlassen wird die vollständige Offenbarung sowohl im Gedächtnis vieler als auch auf unterschiedlichen Schreibmaterialien bei seinem Tod hinterlässt der Prophet SallAllahu alaihi wa sallam die vollständige Offenbarung
632 – 634 Kalifat des Abu Bakrs
633 in der Schlacht von Jamana
fallen mehrere Prophetengefährten, die den Qur'an auswendig können Abu Bakr beauftragt Zaid bin Thabit Al-Ansari, eine vollständige Abschrift der gesamten Offenbarung zusammenzustellen Zaid bin Thabit stellt die gesamte Offenbarung in den suhuf zusammen, sowohl aus mündlichen als auch schriftlichen Quellen. Dabei
fordert er zwei Zeugen für jedes Einzelstück. Die suhuf werden bei Abu Bakr verwahrt. Während des ersten und zweiten Jahres nach dem Tode des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam wurde die Übertragung der gesamten Offenbarung auf Blätter (suhuf) abgeschlossen.
634 – 644 Kalifat des Umar die suhuf werden bei Umar verwahrt
644 – 656 Kalifat des Uthman die suhuf werden von Hafsa bint Umar verwahrt
653 Feldzug gegen Armenien und Aserbaidschan unter den Muslimen entstanden
ernste Meinungsverschiedenheiten über die korrekte Rezitation des
Qur'ans. Uthman beauftragt Zaid zusammen mit drei Prophetengefährten, Abschriften von den bei Hafsa verwahrten suhuf zu erstellen Zaid und drei weitere
Prophetengefährten erstellen eine Anzahl neuer Abschriften von den suhuf.. Diese werden in die verschiedenen muslimischen Gebiete gesandt, als Ersatz für sonstiges im Umlauf befindlichen Materials. Die suhuf werden an Hafsa zurückgegeben, Uthman behält auch ein Exemplar (mushaf) zurück. Mehrere Exemplare mit der vollständigen Offenbarung sind überall in den muslimischen Ländern vorhanden.
Was geschah mit den Abschriften Uthmans?
Es ist nicht genau bekannt, wie viele Qur'anabschriften zur Zeit Uthmans angefertigt wurden, laut Sujuti fünf. Das schließt wahrscheinlich das von Uthman zurückbehaltene Exemplar aus. Die Städte Mekka, Damaskus, Kufa, Basra und Medina erhielten jeweils eine Abschrift.
[u]Die Damaskus-Handschrift[/u]
Al-Kindi (gest.236/850) schrieb, dass drei von vier für Uthman angefertigte Abschriften durch Feuer vernichtet wurden, während die nach Damaskus gesandte Kopie zu seiner Zeit noch in Malatja aufbewahrt wurde.
Ibn Batuta (779/1377) berichtet, dass er vollständige Abschriften oder Einzelblätter der unter Uthman angefertigten Qur'anexemplare in Granada, Marakesch, Basra und anderen Städten gesehen habe.
Ibn Kathir (gest. 774/1372) teilt mit, dass er ein Uthman zugeschriebenes Qur'anmanuskript gesehen habe, das im Jahr 518H von Tiberias in Palästina nach Damaskus gebracht worden sei (auf Kamelhaut geschrieben).
Einige glauben, dass dieses Exemplar später in Leningrad auftauchte und von dort nach England kam. Danach ist nichts mehr darüber bekannt. Andere meinen, dass dieser mushaf in der Moschee von Damaskus verblieb, wo es zuletzt vor dem Feuer im Jahr 1310/1892 gesehen wurde.
Die Ägyptische Handschrift
In der Al-Hussein Moschee in Kairo wird ein altes Qur'anmanuskript aufbewahrt. Die Schrift ist im alten Stil, in Kufi, und es ist wahrscheinlich, dass es sich um eine Kopie des mushaf des Uthman handelt.
Die Medina-Handschrift
Ibn Dschubair (gest.614/1217) hat die Handschrift im Jahr 580/1184 in der Moschee von Medina gesehen. Es wird berichtet, dass dieses Exemplar 1334/1915 von den Türken entfernt wurde und nach Istanbul gebracht wurde und während des 1.Weltkrieges nach Berlin kam. Im Vertrag von Versailles wird u.a. beschlossen, dass das Original des Qur'an, das die Türken Kaiser Wilhelm II als Geschenk brachten, zurückgegeben würde. Die Handschrift erreichte Istanbul, aber nicht Medina.
Die Imam-Handschrift
So wird die Handschrift bezeichnet, die Uthman für sich persönlich zurückbehielt. Er wurde angeblich ermordet, während er darin las. Einigen Hinweisen zufolge brachten die Umajaden sie nach Andalusien, von wo aus sie nach Fez in Marokko kam und nach Ibn Batuta war sie dort im 8.Jhdt. n. H., und es waren Blutspuren darauf. Von Marokko aus könnte sie nach Samarkand gekommen sein.
Die Samarkand-Handschrift
Dieses Exemplar wird heute in Taschkent, Usbekistan, aufbewahrt. Es kann durchaus die Imam-Handschrift sein, oder eine der Abschriften, die zur Zeit des Uthman angefertigt wurden.
Sie kam 890H/1485 nach Samarkand und blieb dort bis 1868. Die Russen holten sie dann 1869 nach St. Petersburg, wo sie bis 1917 blieb. 1924 wurde sie an ihren früheren Standort Taschkent zurückgebracht.
Gründe für die Annahme der Authentizität dieser Handschrift:
die Tatsache, dass der mushaf in einer Schrift geschrieben ist, die in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts nach der Hidschra verwendet wurde
· die Tatsache, dass die Handschrift auf Pergament aus Gazellenleder geschrieben ist, während der Qur'an später auf papierähnlichen Blättern geschrieben wurde
· die Tatsache, dass sie keine diakritischen Zeichen enthält, die erst in der 8. Dekade des 1. Jahrhunderts eingeführt wurden – daher muss die Handschrift davor geschrieben worden sein
· die Tatsache, dass die keine Symbole zur Vokalisierung aufweist, die von Du'ali
eingeführt wurde. Dieser starb 68H. Somit ist die Handschrift älter als dieses Datum
Das bedeutet:
Zwei Exemplare des Qur'ans, die ursprünglich zur Zeit des Kalifen Uthman angefertigt wurden, sind uns heute noch verfügbar, und ihr Text und ihre Anordnung kann von jedem mit jedem beliebigen Qur'anexemplar, gedruckt oder von Hand geschrieben, von jedem Ort oder aus jeder Epoche verglichen werden. Sie erweisen sich als gleich.
Aja und Sura
Aja (Pl.: ajat) hat die Grundbedeutung "Zeichen"., sie ist die kürzeste Unterteilung des Qur'antextes, d.h. ein Satz oder ein eigenständiger Satzteil.
Die Offenbarung ist Rechtleitung von Gott an die Menschheit, deshalb ist es keineswegs erstaunlich, dass ihre kleinsten Unterteilungen (rechtleitende) Zeichen genannt werden. Der Ausdruck Vers ist nicht besonders angebracht, da der Qur'an keine Poesie ist. Sura (Pl.: suwar) bedeutet wörtlich "Reihe, Zaun". Hier bedeutet es abschnittsweise Unterteilungen des Qur'antextes, d.h. Kapitel oder Teil, als Absetzung vom vorhergehenden und nachfolgenden Text.
Der Qur'an hat 114 Suren von ungleicher Länge, die kürzeste besteht aus vier, die längste aus 286 Ajat. Alle Suren, mit Ausnahme der Sure 9, beginnen mit den Worten Bismillahi rrahmani rrahim. Dies ist keine spätere Hinzufügung zum Text, diese Worte wurden sogar vor Muhammads SallAllahu alaihi wa sallam Berufung zum Propheten benutzt. Alle 114 Suren haben Namen, die als Art Überschrift dienen. Die Namen sind oft von einem wichtigen oder auffälligen Wort im Text selbst abgeleitet (z.b. al-anfal, al-baqara) oder es ist eines der ersten Wörter, mit denen die Sure beginnt (z.b. ta-ha, al-furqan)
Abfolge und Anordnung
Sowohl Anordnung der ajat innerhalb einer jeden Sure und die Abfolge der Suren wurden endgültig vom Propheten SallAllahu alaihi wa sallam im Jahre seines Todes unter Anleitung durch den Engel Gabriel festgelegt, als Gabriel zweimal kam, um den Text mit ihm durchzugehen.
Wissenschaftler haben die Suren in vier Arten geteilt:
· al-tiwal (die Langen): 2 – 10
· al-mi'un Suren mit annähernd 100 ajat: 10 – 35
· al-mathani Suren mit weniger als 100 ajat: 36 – 49
al-mufassal der letzte Teil des Qur'an, der mit Sure qaf beginnt 50 – 114
Geschichten im Koran
Der Qur'an selbst enthält viele Erzählungen (qisas; Sg.: qissa), auf die im Qur'an selbst verwiesen wird:
"Wie erzählen dir die beste der Erzählungen, indem Wir dir diesen Qur'an eingegeben haben." (12:3)
Diese Erzählungen, die wichtige Aspekte des Qur'an illustrieren und unterstreichen, erfüllen diese Funktion in unterschiedlicher Weise.
Häufiger vorkommende Typen sind folgende:
· Erläuterung der allgemeinen Botschaft des Islam
· allgemeine Rechtleitung und Erinnerung
· Stärkung der Überzeugung des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam und der Gläubigen
· Erinnerung an frühere Propheten und ihre Mühen
· Verdeutlichung der Kontinuität und der Wahrhaftigkeit von Muhammads SallAllahu alaihi wa sallam Botschaft
· Liefern von Argumenten gegen Leute, die dem Islam feindlich gesinnt sind
Beim Inhalt dieser Erzählungen kann man, sehr allgemein gesagt, zwischen den folgenden drei Arten unterscheiden:
· Geschichten von den Propheten Allahs, ihrer Völker, ihrer Botschaften, ihrer
Berufung, ihrer Verfolgung usw. (Z.A.T.: Nuh – Sura 26, Musa – Sura 28, Isa – Sura
19)
· andere Qur'anerzählungen über vergangene Völker oder Ereignisse, wie Geschichten über die Gefährten der Höhle oder Dhu-l-qarnain (Sura 18)
· Bezüge auf Ereignisse, die zu Lebzeiten des Propheten Muhammad (s.a.w.s.)
stattfanden, wie die Schlacht bei Badr (3:13), die Schlacht von Uhud (3:121-128), die Schlacht von Ahzab (33:9-27), die isra (17:1),...
Gleichnisse im Koran
Der Qur'an verwendet an vielen Stellen auch Gleichnisse (amthal, Sg.: mathal), um bestimmte Wahrheiten durch vergleichenden Bezug auf etwas Wohlbekanntes oder durch bildhafte Beschreibung zu erklären oder die wichtigsten Punkte einer Botschaft herauszustellen. (z.B.: 13:17)
Die mekkansiche Periode
Die mekkanische Offenbarungsperiode dauerte etwa 13 Jahre, gerechnet von der ersten Offenbarung bis zur Hidschra.
Diese Periode ist bestimmt von der primären Aufgabe des Propheten (s.a.w.s.), die Menschen zum Islam zu rufen. Die Hauptthemen dieses Aufrufs sind nach der qur'anischen Offenbarung:
· Allah und seine Einheit (Tauhid)
· die kommende Auferstehung und das Gericht
· richtiges Verhalten
Die Rolle des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam ist in dieser Phase besonders die eines Verkünders und Warners.
Die medinensische Periode
Die medinensische Periode dauerte ungefähr zehn Jahre, von der Hidschra bis zum Tode des Propheten SallAllahu alaihi wa sallam . Während die grundsätzlichen Themen der mekkanischen Periode bleiben, macht sich der Faktor des Zusammenwachsens der Muslime zu einer Gemeinde und die Bildung der Umma deutlich bemerkbar.
In Medina waren vier verschiedene Gruppen von Menschen anzutreffen:
· die muhadschirun, die von Mekka nach Medina auswanderten
· die ansar, die aus Medina stammten und den muhadschirun halfen
· die munafiqun, die aus Medina stammten und vorgaben, die Muslime zu unterstützen
· die ahl al-kitab, die Juden und Christen, die bereits von Gott geoffenbarte Schriften, wenn auch nicht mehr in ihrer ursprünglichen Form, besaßen.
Zusätzlich zu diesen wandte sich der Qur'an weiterhin an an-nas, die Menschheit, d.h. alle Menschen und erwähnt die Glaubensverweigerer und die Unwissenden.
Mekkanische und medinensiche Suren Die Qur'ansuren werden nach ihrem Ursprung auch als mekkanische und medinensische Suren klassifiziert.
Von einer mekkanischen Sure wird gesprochen, wenn ihr Anfang in der mekkanischen Periode offenbart wurde, selbst wenn sie Verse aus Medina enthält.
Von einer medinensische Sure wird gesprochen, wenn ihr Anfang in der medinensischen Periode offenbart wurde, selbst wenn der Text Verse aus Mekka enthält.
Nach Zarkaschi sind folgende 85 Suren mekkanischen Ursprungs:
6 Das Vieh (Al-Ana'am)
7 Die Anhöhen (al-A'raf)
10 Jonas (Yunus)
11 Hud
12 Joseph (Yusuf)
14 Abraham (Ibrahim)
15 Al-Hidschr
16 Die Biene (an-Nahl)
17 Die Nachtreise (al-Isra)
18 Die Höhle (al-Kahf)
19 Maria (Maryam)
20 Ta Ha
21 Die Propheten (al-Anbiya)
23 Die Gläubigen (al-Mu'minun)
25 Die Unterscheidung (al-Furqan)
26 Die Dichter (asch-Schu'ara')
27 Die Ameisen (an-Naml)
28 Die Geschichte (al-Qasas)
30 Die Byzanthiner (ar-Rum)
31 Luqman
32 Die Niederwerfung (as-Sadschda)
34 Die Sabäer (Saba)
35 Der Schöpfer (al-Fatir)
36 Ya Sin
37 Die Sich Reihenden (as-Saffat)
38 Sad
39 Die Scharen (az-Zumar)
40 Der Vergebende (Ghafir)
41 Erklärt (Fussilat)
42 Die Beratung (asch-Schura)
43 Der goldene Prunk (az-Zukhruf)
44 Der Rauch (ad-Dhukan)
45 Die Knieende (al-Dschathiya)
46 Die Sanddünen (al-Ahqaf)
50 Qaf
51 Die Aufwirbelnden (adh-Dhariyat)
52 Der Berg (at-Tur)
53 Der Stern (an-Nadschm)
54 Der Mond (al-Qamar)
56 Das Unvermeidliche (al-Waqi'a)
67 Die Herrschaft (al-Mulk)
68 Die Schreibfeder (al-Qalam)
69 Die Stunde der Wahrheit (al-Haqqa)
70 Die Himmelsleiter (al-Ma'aridsch)
71 Noah (Nuh)
72 Die Dschinn (al-Dschinn)
73 Der Verhüllte (al-Muazzamil)
74 Der Bedeckte (al-Muddaththir)
75 Die Auferstehung (al-Qiyama)
77 Die Entsandten (al-Mursalat)
78 Die Kunde (an-Naba)
79 Die Entreißenden (an-Nazi'at)
80 Er runzelte die Stirn ('Abasa)
81 Das Enthüllen (at-Takwir)
82 Das Zerspalten (al-Infitar)
84 Das Zerbrechen (al-Inschiqaq)
85 Die Sternbilder (al-Burudsch)
86 Der Nachtstern (at-Tariq)
87 Der Höchste (al-A'la)
88 Das Überschattende (al-Ghadschiya)
89 Die Morgenröte (al-Fadschr)
90 Die Stadt (al-Balad)
91 Die Sonne (asch-Schams)
92 Die Nacht (al-Lail)
93 Der lichte Tag (ad-Duha)
94 Das Weiten (asch-Scharh)
95 Die Feige (at-Tin)
96 Das sich Anklammernde (al-'Alaq)
97 Das Schicksal (al-Qadr)
100 Die Rennenden (al-'Adiyat)
101 Das Verhängnis (al-Qari'a)
102 Das Streben nach Mehr (at-Takathur)
103 Die Zeit (al-Asr)
104 Der Verleumder (al-Humaza)
105 Der Elefant (al-Fil)
106 Die Quraisch (Quraisch)
107 Die Hilfeleistung (al-Ma'un)
108 Der Überfluss (al-Kauthar)
109 Die Ungläubigen (al-Kafirun)
111 Die Palmfasern (al-Masad)
112 Aufrichtigkeit (des Glaubens) (al-Ikhlas)
113 Das Morgengrauen (al-Falaq)
114 Die Menschen (an-Nas)
Es gibt Meinungsverschiedenheiten bezüglich der letzten Offenbarung in Mekka. Einige (wie Ibn Abbas) meinen, es sei Sure 29 (al-ankabul) gewesen, andere sagen Sura 23 (almu'- minun), andere meinen, es sei die 83. Sure (al-mutaffifin). Einige meinen auch, die 83. Sure sei in Wirklichkeit medinensisch.
Nach Zarkaschi sind folgende 29 Suren medinensisch:
2 Die Kuh (al-Baqara)
3 Das Haus Imran (Ali-Imran)
4 Die Frauen (an-Nisa)
5 Der Tisch (al-Ma'ida)
8 Die Beute (al-Anfal)
9 Die Reue (at-Tauba)
13 Der Donner (ar-Ra'd)
22 Die Pilgerfahrt (al-Hadsch)
24 Das Licht (an-Nur)
33 Die Verbündeten (al-Azhab)
47 Muhammad
48 Der Sieg (al-Fath)
49 Die Gemächer (al-Hudschurat)
55 Der Erbarmer (ar-Rahman)
57 Das Eisen (al-Hadid)
58 Das Streitgespräch (al-Mudschadala)
59 Die Versammlung (al-Haschr)
60 Die Geprüfte (al-Mumtahina)
61 Die Schlachtordnung (as-Saff)
62 Das Versammeln (al-Dschumu'a)
63 Die Heuchler (al-Munafiqun)
64 Verlust und Gewinn (at-Taghabun)
65 Die Scheidung (at-Talaq)
66 Das Verbot (at-Tahrim)
76 Der Mensch (al-Insan)
98 Der deutliche Beweis (al-Bayyina)
99 Das Erdbeben (az-Zalzala)
110 Die Hilfe (an-Nasr)
Einige glauben, die erste Sure (al-fatiha) sei mekkanischen, andere meinen, sie sei
medinensischen Ursprungs.
Die mekkanischen Suren bilden ungefähr 11, die medinensischen ca. 19 dschuz' des Textes. Aus obiger Einteilung ist offensichtlich, dass die medinensischen Suren länger sind und einen viel größeren Teil des Qur'ans ausmachen.
Chronologie
zeitliche Abfolge der Offenbarung der mekkanischen Suren laut Nu'man b. Baschir:
96, 68, 73, 74, 111, 81, 94, 103, 89, 93, 92, 100, 108, 102, 107, 109, 105, 112, 113, 114, 53, 80, 97, 91, 85, 95, 106, 101, 75, 104, 77, 50, 90, 55, 72, 36, 7, 25, 35, 19, 20, 56, 26, 27, 28, 17, 11, 12, 10, 15, 37, 31, 23, 34, 21, 37, 40, 41, 47, 43, 44, 45, 46, 51, 88, 18, 6, 16, 71, 14, 32, 52, 67, 69, 70, 78, 79, 82, 84, 30, 29, 83, 54, 86
Die Kenntnis des Ursprungs und der zeitlichen Einordnung der Offenbarung ist wichtig für das Verständnis ihrer Bedeutung, die sich oft leichter erfassen lässt, wenn man weiß, auf welche Zeit und Umstände sie sich bezieht. Z.B. können viele ajat aus der mekkanischen Periode besonders bedeutsam sein für Muslime, die in einer stark unislamischen Umgebung leben, während einige aus der medinensischen Periode Muslime stark ansprechen, die sich im Prozess der Heranbildung der ummah befinden. In einigen Fällen kann man nur entscheiden, welche Gesetzgebung heute für die Muslime bindend ist, wenn man weiß, welcher von zwei Versen zuerst offenbart wurde. Die Kenntnis der Chronologie der Verse ist ebenfalls wichtig, um die stufenweise Entwicklung vieler muslimischer Gebräuche, Einstellungen und Gesetze im historischen Zusammenhang, d.h. zu Lebzeiten des Propheten (s.a.w.s.), in voller Tragweite zu verstehen, z.b. bezüglich des Alkoholverbots, des Kämpfens usw.
Quelle für die Einteilung in mekkanische und medinensische Suren sind die sahaba und die tabi'un; vom Propheten selbst wird hierüber nichts gesagt. Das liegt daran, dass zu seiner Zeit jeder Zeuge war und jeder das Eintreffen der Offenbarung gut kannte. Oft gibt es interne Hinweise, welcher Teil der Offenbarung mekkanisch oder medinensisch ist.
Hinweiskriterien:
· Das Thema: z.B. sind Verse über Kriegsführung (9:5) nur nach der Hidschra offenbart worden
· Manchmal existiert ein direkter Bezug, wie z.b. Abu Lahab in Sure 111 oder die
Schlacht von Badr in Sure 3:123
· Die Länge: Mekkanische ajat sind oft kurz, medinensische länger. Auch die
mekkanischen Suren sind für gewöhnlich kürzer als medinensische. Es gibt jedoch
Ausnahmen in beiden Fällen.
· Die Form der Anrede: oft bei medinensischer Herkunft: "Ihr, die glauben", "Ihr
Leute der Schrift"; bei mekkanischer Herkunft: "Ihr Menschen", "Mein Volk"
· mekkanische Themen: tauhid, schirk, Tag der Auferstehung, Korruption der Moral,
Geschichten über die Propheten. (diese Themen finden sich auch in medinensischen
Suren, werden jedoch nur kurz berührt). medinensische Themen: Themen von gesellschaftlicher und gesetzlicher Auswirkung, betreffen Ehe, Eheschließung, Scheidung, Erbschaft, Strafrecht usw.
· es gibt 19 Suren mit huruf tahajji (wie alif, lam, mim usw.). Sie sind alle
mekkanisch, mit Ausnahme von suratu-l-baqara (2) und suratu-al'imran (3)
· Alle ajat mit dem Wort kalla sind mekkanisch
· Alle Suren mit sadschda sind mekkanisch
· Die meisten Suren der mufassal-Gruppe, die mit Sure Qaf (50) beginnen, sind
mekkanisch
· Alle Bezüge auf die munafiqun sind aus Medina.
Ausnahme: suratu-l-ankabut (29) ihr Vers 11 ist mekkanisch
Zusammenfassung
Die Kenntnis der mekkanischen und der medinensischen Offenbarungen ist einer der
wichtigsten Zweige der ulum al-qur'an. Es ist nicht bloß von historischem Interesse, sondern besonders wichtig für das Verständnis und die Interpretation der entsprechenden Verse. Viele Suren des Qur'ans enthalten Material aus beiden Offenbarungsperioden und in einigen Fällen bestehen unterschiedliche Gelehrtenmeinungen bezüglich der Einordnung bestimmter Passagen. Insgesamt jedoch handelt es sich um festgesetzte Unterscheidungskriterien, die in der Wissenschaft des Tafsir voll zur Anwendung kommen und am besten aus dem internen Beweismaterial des Qur'antextes selbst hergeleitet werden.
Anmerkung ich habe denn text nur überarbeitet aber nicht selber verfast.
Baraka allahu fikuma