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Verhältnis zwischen Muslimen und Deutschen
#1
Hallo,

ich hatte ja schon in meinem Vorstellungspost geschrieben, dass ich wegen einer Herzensangelegenheit hier bin und zwar geht es mir - wie schon im Titel geschrieben - um das Verhältnis zwischen Muslimen (in Deutschland) und den Deutschen. Da liegt meiner Meinung einiges im Argen.

Sei es durch negative Berichterstattungen oder schlechten Erlebnissen im Alltag, wovon beide Seiten wohl zu genüge berichten können.

Das Bild von Muslimen in den Köpfen der Deutschen ist schlecht - sehr schlecht. Das bekomme ich immer wieder zu hören. "In der Schule wollen sie jetzt ein christliches Gedicht umdichten, sonst fühlen sich die Muslime beleidigt". Das und ähnliches hört man immer wieder. Dazu dann noch die Berichterstattungen über Terror und Hasspredigern.

Allerdings sind wir Deutschen ja auch nicht gerade ohne: Immer mehr (rechter) Terror auch auf unserer Seite, die NSU-Morde und dergleichen. Die antiislamische Einstellung hat in unserer Bevölkerung weite Kreise gezogen.

Wie fühlt Ihr euch in dieser Situation hier in Deutschland? Mir macht das Ganze unglaubliche Angst. Manchmal wenn ich nicht aufpasse merke ich wie auch in meinem Kopf der Hassdämon sein Unwesen treibt.

Unverständnis, Angst, Hass und Gewalt auf beiden Seiten.

Woher diese ganze Propaganda kommt und wer im eigentlichen Sinne davon provitiert, kann doch keiner mehr nachvollziehen.

Auch wenn ich mich manchmal von diese schrecklichen Bildern einlullen lasse - habe ich im Grunde genommen doch ein positives Bild von euch Muslimen und vom Islam.

Früher hatte ich eine Freundin, die Muslima war und bei ihr und ihren Eltern war ich oft und gerne zu Gast. Sie hatte einen kleinen Bruder, der durch Sauerstoffmangel bei der Geburt mehrfach (geistig und körperlich) behindert war. Der Kleine hing besonders an mir, immer wenn ich dort zu besuch war, saß er auf meinem Schoß.

Ich habe auch oft gesehen, wie die Eltern gebetet haben. Der Kleine lag dann hinter seinem Vater auf dem Boden während dieser gebetet hat. Als sie dann fertig waren, hat der Vater seinen Sohn auf den Arm genommen und noch einmal gebetet.

Ich habe keine Worte, die meine Gefühle beschreiben können, wenn ich daran zurückdenke nur ein warmes Gefühl im Herzen und Tränen in den Augen. Das ist für mich der Islam.

Ihre Mutter, obwohl sie sehr schüchtern war, hat gerne auf Fragen zu ihrem Glauben geantwortet, wenn man etwas wissen wollte. Z. B. auf die Frage, warum sie denn Kopftuch trägt (weil ja die meisten Deutschen glauben, dass Frauen mit Kopftuch grundsätzlich unterdrückt und sogar misshandelt werden), hat sie geantwortet, dass sie das Kopftucht trägt, weil sie es möchte (also nicht, dass es ihr jemand aufgezwungen hat). An das weitere Gespräch, (zwischen ihr und einer Verkäuferin) kann ich mich nicht erinnern.

Nun bin ich hier im Forum, damit ich meine eigenen Dämonen bekämpfen kann und vllt. lässt sich ja gemeinsam ein Weg finden, dem Hass oder besser der Angst entgegenzutreten.

Gaaaaaaaanz liebe Grüße
#2
Liebe Xandria,
ich finde dich unheimlich nett. Wirklich, wie du das geschrieben hast, was du siehst und denkst...
Vielleicht magst du mein Buch lesen? Es ist im Unterforum "Geschichten und Gedichte" gepostet und heißt "Ein recht gutes Leben. Geschichten aus dem Sudan."
Ich bin vor über 25 in Deutschland Muslimin geworden - Gott sei Dank. Damals war der Islam in Deutschland noch gar kein Thema. Aber das was dich beschäftigt - die Deutschen und ihre Angst vor dem Islam - das genau beschäftigt mich heute auch ganz arg, und die Frage, was man dagegen tun kann. Mein Buch habe ich geschrieben, um etwas gegen diese Angst zu tun. Ich wünschte, alle Menschen könnten so etwas erleben wie du in der islamischen Familie deiner Freundin erleben durftest, und wären so wie du auch fähig, das wahrzunehmen. Deswegen habe ich in meinem Buch von meiner Familie geschrieben.
Ich hoffe echt, daß dir mein Buch gefällt.
Ich wünsche dir so von Herzen alles Gute, und meine damit natürlich ehrlichgesagt, daß du auch einmal Muslimin wirst.
Alles Liebe also.
Regine Borrmann
#3
(14-11-2013, 06:51 PM)Xandria schrieb: Das Bild von Muslimen in den Köpfen der Deutschen ist schlecht - sehr schlecht. Das bekomme ich immer wieder zu hören. "In der Schule wollen sie jetzt ein christliches Gedicht umdichten, sonst fühlen sich die Muslime beleidigt". Das und ähnliches hört man immer wieder. Dazu dann noch die Berichterstattungen über Terror und Hasspredigern.


Zumindest das, kann ich dir sagen, ist nicht nur ein Problem was Muslime betrifft.

Genauso ja auch Zigeunerschnitzel Debatte usw.

Das verrückte daran ist, daß Sinti&Roma es garnicht leiden können (zumindest die die ich hier aus der Gegend kenne..haben nicht gerade wenige hier), wenn man sie Zigeuner nennt. Ergo beziehen die das auch garnicht so sehr auf sich und fühlen sich diskriminiert.

Sie als Zigeuner zu bezeichnen ist hier die eigentliche Diskriminierung.


Und bei dieser Sankt Nikolaus Märsche der Kindergärten in NRW - wo die Linke eine Umbenennung bzw. abschaffung gefordert hatte, dasselbe Spiel.

Die einzigen die sich gestört haben, waren Deutsche...die Linken.

Ich habe in Facebook zwei Kommentare von jeweils einer Türkin und einem Türken gelesen, die sagten warum wir deutsche uns da überhaupt was sagen lassen. Es sei Bestandteil unserer Kultur und Glauben und sie würde es überhaupt nicht stören.

Und erkannten besser als die ganzen deutschen Kommentatoren (die meisten jedenfalls) das es uns spaltet und ungesund fürs Miteinander leben ist.

Und der junge Kerl hatte es sogar erkannt, daß bestimmt wieder absichtlich Zweispalt gesäht werden sollte.


Denn schon seit der Antike gilt: Teile und Herrsche!

Dazu noch Brot und Spiele - Gute Nacht Frieden&Freiheit. Hallo Diktatur...

Zunehmender Extremismus auf allen Seiten, nicht nur rechte, ist ein Phänomen, resultierend aus Verarmung der "Unterschicht"(über 10 Millionen Geringverdiener) und immer mehr mangelnde Bildung - da längst bekannt ist, daß sozial schwache Familien es deutlich schwerer haben.
Eine Spirale abwärts.

Und aus meiner Sicht, eindeutig gewollt.

So ging das vor dem 2. Welktrieg ja schon mal an. Deutschland war in Armut geraten, wir sparten in die Krise hinein, die Leute verloren ihr Vertrauen in die Demokratie, Kommunisten und Nazis bekamen unheimlich großen Zulauf an Extremisten. Und Hitler konnte knapp, aber immerhin sich die Macht sichern. - Das Unglück nahm seinen Lauf.


Und bitte versteht mich auf keinen Fall falsch, was ich jetzt schreibe.

Aber was damals im 2. Weltkrieg und kurz davor die damaligen Juden waren, läuft Gefahr, in der Neuzeit die Muslime zu treffen. Die größte in Deutschland lebende Minderheit.

Und es gilt in unser aller Interesse (meine Verlobte ist Asiatin, ich selber Teil-Pole - betrifft mich also auch, wenn Nazis wieder Herrschaft irgendwann übernehmen würden), diese Misstände zu verhindern.

Dazu gehört in aller erster Linie dazu, sich nicht gegeneinander aufhetzen zu lassen!
Nicht spalten lassen! Zusammen halten und den Politikern, Wirtschaft und Medien den Mittelfinger zu zeigen und zu beweisen, daß wir bessere Menschen sind als sie uns weiss machen wollen und vor allem bessere Menschen sind als sie.
#4
As salamu aleykum wa rahmatuhlli wa barakatu,
ich hoffe ihr seid bei bester Gesundheit. Nehmt die ganze Sache doch bitte nicht so Ernst. Haben wir Nazis im Parlament? Nein. Kommen mehr Nazis bei Aufmärschen zusammen als Gegendemonstranten? Nein. Haben Nazi-Meinungen die Mehrheit auf ihrer Seite. Nein.
Also einfach mal den Ball flachhalten. Ein paar Idioten gibt es in jedem Land. Menschen sind halt so. Also immer ruhig bleiben.
#5
Hallo zusammen



und ein Dankeschön an xadlerx, denn das lag mir auch auf der Zunge.

Man kann ja von Intoleranz, Vorurteilen und Ungerechtigkeiten sprechen aber so dramatisieren würde ich es dann eher doch nicht.
Zwischen nazionalsozialistisch radikal und mehr oder weniger islamophob liegt halt doch ein ein gewaltiger Unterschied.

Aber das will ich garnicht weiter breittreten.

Zum Verhältnis zwischen Muslimen und Deutschen bzw. wohl eher Andersgläubigen oder Nichtmuslimen sollte man einfach sagen, dass sone Diskussion glaube ich unzählige Aspekte enthält, welche für das oft als angespannt angesehene Verhaltnis verantwortlich sind.

Das fängt bei der Herkunft an, geht über den Wohnort, über das soziale Umfeld, eigene Erfahrungen, den eigenen Charakter bis hin zu den allseits beliebten Medien.
Und das war nur ne kleine Liste, alleine bei den Medien könnte man wohl nen ganzen Aufsatz schreiben.
Ein sehr vielschichtiges Thema,bei dem man ganz klar sieht, dass beide Seiten nicht mit Fehlern geizen, welche alles letztendlich nur komplizierter machen.
Stellenweise sind solche Fehler sogar nur welche nach der persönlichen Meinung, während das für die andere Seite nicht so gesehen wird.

Meiner eigenen Meinung nach hängt das alles am fehlenden Einfühlungsvermögen, weil viele garnicht versuchen, sich in den anderen hineinzuversetzen, was letztendlich zu Intoleranz und Vorurteilen führt.
Und das gilt ebenfalls für beide Seiten.

Zudem ist es unglaublich schwer dazwischen zu vermitteln, weil die meisten Menschen nunmal bei jeglicher Kritik auf Durchzug schalten und abgesehen davon auch ganz unterschiedliche Prioritäten haben, was die Beurteilung von bestimmten Taten oder Verhalten angeht.

Ganz ohne Meinungsverschiedenheiten geht ja auch gar nicht, weil die Meinung eben ne persönliche Einstellung ist, da wird immer irgendwer an irgendwem oder irgendwas etwas auszusetzen haben.
Hier würde aber wieder die Toleranz ins Spiel kommen und die is hier halt noch nicht überall angekommen.

Soviel von mir dazu.



Liebe Grüße, Ricoleo
#6
(14-11-2013, 06:51 PM)Xandria schrieb: Auch wenn ich mich manchmal von diese schrecklichen Bildern einlullen lasse - habe ich im Grunde genommen doch ein positives Bild von euch Muslimen und vom Islam.


Ich habe keine Worte, die meine Gefühle beschreiben können, wenn ich daran zurückdenke nur ein warmes Gefühl im Herzen und Tränen in den Augen. Das ist für mich der Islam.
.......

Nun bin ich hier im Forum, damit ich meine eigenen Dämonen bekämpfen kann und vllt. lässt sich ja gemeinsam ein Weg finden, dem Hass oder besser der Angst entgegenzutreten.

Gaaaaaaaanz liebe Grüße

Hallo, kann es sein das du dich nur medientechnisch orientiertst ?
Nachrichten, Zeitungen .. leben von Aufregern.

Probier doch mal dich über das Schöne zu informieren, die Leute die nicht
leiden, nicht terrorisiert wurden, glückliche Kinder haben, gute Jobs,
vernünftiges Einkommen haben sind doch viel, viel mehr.
Sie sind nur uninteressant.

Wenn du natürlich suchst noch etwas unglücklicher zu werden....
  


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