18-07-2012, 02:01 AM
Geschlechtsverkehr hat
Frage:
Meine Frau und ich haben im ersten Ramadan unserer Ehe etwas getan, wofür wir uns sehr schämen und für das wir aufrichtig bereut haben, und zwar hatten wir Geschlechtsverkehr während des Fastens. Leider ist dies zwei- oder dreimal geschehen.
Soweit ich weiß, ist die korrekte Handlung nun, dass wir einen Sklaven befreien oder für 60 Tage durchgehend fasten. Die erste Option ist nicht möglich, daher betrifft meine Frage das Fasten.
Ich könnte für 60 Tage fasten, aber da es durchgehend ist, glaube ich, dass ich nicht in der Lage wäre, meine Familie zu versorgen, denn das Fasten schwächt mich und mein Job besteht in körperlicher Arbeit, die ohne Energie unglaublich schwierig wird. Es ist schon sehr hart, den Ramadan durchzustehen und die Versorgung meiner Familie zu erarbeiten, so Allah will. Welche Alternativen bleiben mir? Ich kenne den Hadith, demzufolge ein armer Mann zum Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) kam und ihm wurde die Option gegeben, einen Sklaven zu befreien oder zu fasten und er konnte keines von beiden tun. Daher wurden ihm Datteln gegeben, um die ärmste Familie, welche seine eigene war, zu speisen. Inwiefern trifft dies auf mich zu? Ich bin alhamdulillah nicht reich, aber auch nicht arm (wir leben von einem Zahltag zum nächsten) – meine Frau und ich fühlen uns entsetzlich schuldig wegen dieser Sache.
Muss jemand, der fastet, für jedes Mal, wenn er im Ramadan Geschlechtsverkehr hatte, 60 Tage fasten?
Antwort:
Alles Lob gebührt Allah.
Unser Ratschlag lautet, dass du versuchen solltest, die zwei aufeinanderfolgenden Monate an kühlen oder mäßig warmen Tagen zu fasten, wenn die Tage kürzer sind und es dir weniger schwer fällt oder während deines jährlichen Urlaubs, den dein Arbeitgeber dir gewährt, und zu anderen Gelegenheiten, von denen du zu diesem Zweck Gebrauch machen kannst. Wenn du wirklich und tatsächlich nicht fasten kannst, dann ist es dir erlaubt, 60 Arme zu speisen. Du kannst ihnen das Essen abschnittsweise geben – entsprechend dem, wozu du in der Lage bist – bis du die komplette Anzahl gespeist hast. Deine Ehefrau muss eine ähnliche Buße tun, wenn sie während dieses Geschlechtsaktes an einem Ramadantag eine willige Partnerin war. Wenn die verschiedenen Male, als der Geschlechtsverkehr stattfand, an unterschiedlichen Tagen erfolgten, dann musst du Buße tun für jeden Tag, an dem die Heiligkeit des Monats verletzt wurde. Der Autor von Kifayat at-Talib sagte: „Die Anzahl der Bußen entspricht der Anzahl der Tage und nicht der Anzahl der Akte, die an einem Tag vor Abgeltung der Buße wiederholt wurden. Dies ist gemäß dem Konsens (der Gelehrten).“ Es heißt in Hashiyat ad-Dasuqi: „Nicht die Anzahl der Male, als derjenige aß oder Geschlechtsverkehr an einem Tag hatte, wird gezählt.“ Der Autor von Mughni al-Muhtaj sagte: „Buße wird anhand der Anzahl der Übeltaten gerechnet… (wer Geschlechtsverkehr an zwei verschiedenen Tagen hatte, muss zweimal Sühne leisten) … denn jeder Tag ist ein gesonderter, unabhängiger Akt der Anbetung und somit kann die Buße für beide nicht miteinander kombiniert werden… Wenn der Geschlechtsakt mehrere Male an einem Tag stattfand, so werden die verschiedenen Akte nicht gerechnet (d.h. eine Sühne ist ausreichend).“ Allah erlegt niemandem etwas auf, was er nicht tragen kann.
Der Hadith, auf den du dich in deiner Frage beziehst, wurde von Abu Huraira (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtet, der sagte: „Während wir mit dem Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) saßen, kam ein Mann zu ihm und sagte: ‚O Gesandter Allahs, ich bin verdammt!‘ Er fragte: ‚Was ist mit dir geschehen?‘ Er antwortete: ‚Ich hatte Geschlechtsverkehr mit meiner Frau, während ich fastete.‘ Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) fragte: ‚Kannst du einen Sklaven finden, den du befreien kannst?‘ Er sagte: ‚Nein.‘ Er fragte: ‚Bist du in der Lage, zwei aufeinanderfolgende Monate zu fasten?‘ Er sagte: ‚Nein.‘ Er fragte: ‚Kannst du 60 Arme speisen?‘ Er sagte: ‚Nein.‘ Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) verfiel in Schweigen. Als wir so dasaßen, wurde dem Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) ein Behälter mit Datteln gebracht. Er sagte: ‚Wo ist derjenige, der gefragt hat?‘ Der Mann sagte: ‚Ich (bin hier).‘ Er sagte: ‚Nimm diese und gib sie als Almosen.‘ Der Mann sagte: ‚Wer ist ärmer als ich, o Gesandter Allahs? Es gibt keinen Haushalt zwischen den beiden Lavafeldern (d.h. in Madina), der ärmer ist als mein Haushalt.‘ Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) lächelte, bis man seine Zähne sehen konnte. Dann sagte er: ‚Speise damit deine Familie.‘“ (Al-Bukhari, Fath, 1936)
Gemäß einem bei Ahmad überlieferten Bericht von Aisha (möge Allah mit ihr zufrieden sein) kam ein Mann zum Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm), während er im Schatten der Festung von Hassan saß, und sagte: „Ich bin verbrannt, oh Gesandter Allahs!“ Er fragte: „Was ist los mit dir?“ Er antwortete: „Ich hatte Geschlechtsverkehr mit meiner Frau während ich fastete.“ Sie (Aisha) sagte: Das war im Ramadan. Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte zu ihm: „Setz dich“, und so setzte er sich nieder, mit dem Rücken zu der Versammlung. Dann kam ein Mann mit einem Esel, auf dessen Rücken ein Korb mit Datteln befestigt war, und er sagte: „Dies ist meine Sadaqa (Almosen), oh Gesandter Allahs.“ Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Wo ist der Verbrannte, der gerade kam?“ Er sagte: „Hier bin ich, oh Gesandter Allahs.“ Er sagte: „Nimm dies und gib es als Almosen.“ Er sagte: „Wohin sollte ich gehen, außer zu mir und meiner Familie, oh Gesandter Allahs? Bei Dem, Der dich mit der Wahrheit entsandte, ich kann niemanden finden außer mir und meiner Familie.“ Er sagte: „Nimm es.“ Und so nahm er es.“ (Al-Musnad 6/276)
Wir bitten Allah, gepriesen ist Er und erhaben, uns unsere Sünden und unsere Übertretungen zu vergeben und unsere Reue zu akzeptieren, denn Er ist der Reue-Annehmende, der Barmherzigste.
Shaikh Muhammad Salih al-Munajjid
Quelle: Islam-QA.com (Frage Nr. 1672)
Frage:
Meine Frau und ich haben im ersten Ramadan unserer Ehe etwas getan, wofür wir uns sehr schämen und für das wir aufrichtig bereut haben, und zwar hatten wir Geschlechtsverkehr während des Fastens. Leider ist dies zwei- oder dreimal geschehen.
Soweit ich weiß, ist die korrekte Handlung nun, dass wir einen Sklaven befreien oder für 60 Tage durchgehend fasten. Die erste Option ist nicht möglich, daher betrifft meine Frage das Fasten.
Ich könnte für 60 Tage fasten, aber da es durchgehend ist, glaube ich, dass ich nicht in der Lage wäre, meine Familie zu versorgen, denn das Fasten schwächt mich und mein Job besteht in körperlicher Arbeit, die ohne Energie unglaublich schwierig wird. Es ist schon sehr hart, den Ramadan durchzustehen und die Versorgung meiner Familie zu erarbeiten, so Allah will. Welche Alternativen bleiben mir? Ich kenne den Hadith, demzufolge ein armer Mann zum Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) kam und ihm wurde die Option gegeben, einen Sklaven zu befreien oder zu fasten und er konnte keines von beiden tun. Daher wurden ihm Datteln gegeben, um die ärmste Familie, welche seine eigene war, zu speisen. Inwiefern trifft dies auf mich zu? Ich bin alhamdulillah nicht reich, aber auch nicht arm (wir leben von einem Zahltag zum nächsten) – meine Frau und ich fühlen uns entsetzlich schuldig wegen dieser Sache.
Muss jemand, der fastet, für jedes Mal, wenn er im Ramadan Geschlechtsverkehr hatte, 60 Tage fasten?
Antwort:
Alles Lob gebührt Allah.
Unser Ratschlag lautet, dass du versuchen solltest, die zwei aufeinanderfolgenden Monate an kühlen oder mäßig warmen Tagen zu fasten, wenn die Tage kürzer sind und es dir weniger schwer fällt oder während deines jährlichen Urlaubs, den dein Arbeitgeber dir gewährt, und zu anderen Gelegenheiten, von denen du zu diesem Zweck Gebrauch machen kannst. Wenn du wirklich und tatsächlich nicht fasten kannst, dann ist es dir erlaubt, 60 Arme zu speisen. Du kannst ihnen das Essen abschnittsweise geben – entsprechend dem, wozu du in der Lage bist – bis du die komplette Anzahl gespeist hast. Deine Ehefrau muss eine ähnliche Buße tun, wenn sie während dieses Geschlechtsaktes an einem Ramadantag eine willige Partnerin war. Wenn die verschiedenen Male, als der Geschlechtsverkehr stattfand, an unterschiedlichen Tagen erfolgten, dann musst du Buße tun für jeden Tag, an dem die Heiligkeit des Monats verletzt wurde. Der Autor von Kifayat at-Talib sagte: „Die Anzahl der Bußen entspricht der Anzahl der Tage und nicht der Anzahl der Akte, die an einem Tag vor Abgeltung der Buße wiederholt wurden. Dies ist gemäß dem Konsens (der Gelehrten).“ Es heißt in Hashiyat ad-Dasuqi: „Nicht die Anzahl der Male, als derjenige aß oder Geschlechtsverkehr an einem Tag hatte, wird gezählt.“ Der Autor von Mughni al-Muhtaj sagte: „Buße wird anhand der Anzahl der Übeltaten gerechnet… (wer Geschlechtsverkehr an zwei verschiedenen Tagen hatte, muss zweimal Sühne leisten) … denn jeder Tag ist ein gesonderter, unabhängiger Akt der Anbetung und somit kann die Buße für beide nicht miteinander kombiniert werden… Wenn der Geschlechtsakt mehrere Male an einem Tag stattfand, so werden die verschiedenen Akte nicht gerechnet (d.h. eine Sühne ist ausreichend).“ Allah erlegt niemandem etwas auf, was er nicht tragen kann.
Der Hadith, auf den du dich in deiner Frage beziehst, wurde von Abu Huraira (möge Allah mit ihm zufrieden sein) berichtet, der sagte: „Während wir mit dem Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) saßen, kam ein Mann zu ihm und sagte: ‚O Gesandter Allahs, ich bin verdammt!‘ Er fragte: ‚Was ist mit dir geschehen?‘ Er antwortete: ‚Ich hatte Geschlechtsverkehr mit meiner Frau, während ich fastete.‘ Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) fragte: ‚Kannst du einen Sklaven finden, den du befreien kannst?‘ Er sagte: ‚Nein.‘ Er fragte: ‚Bist du in der Lage, zwei aufeinanderfolgende Monate zu fasten?‘ Er sagte: ‚Nein.‘ Er fragte: ‚Kannst du 60 Arme speisen?‘ Er sagte: ‚Nein.‘ Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) verfiel in Schweigen. Als wir so dasaßen, wurde dem Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) ein Behälter mit Datteln gebracht. Er sagte: ‚Wo ist derjenige, der gefragt hat?‘ Der Mann sagte: ‚Ich (bin hier).‘ Er sagte: ‚Nimm diese und gib sie als Almosen.‘ Der Mann sagte: ‚Wer ist ärmer als ich, o Gesandter Allahs? Es gibt keinen Haushalt zwischen den beiden Lavafeldern (d.h. in Madina), der ärmer ist als mein Haushalt.‘ Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) lächelte, bis man seine Zähne sehen konnte. Dann sagte er: ‚Speise damit deine Familie.‘“ (Al-Bukhari, Fath, 1936)
Gemäß einem bei Ahmad überlieferten Bericht von Aisha (möge Allah mit ihr zufrieden sein) kam ein Mann zum Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm), während er im Schatten der Festung von Hassan saß, und sagte: „Ich bin verbrannt, oh Gesandter Allahs!“ Er fragte: „Was ist los mit dir?“ Er antwortete: „Ich hatte Geschlechtsverkehr mit meiner Frau während ich fastete.“ Sie (Aisha) sagte: Das war im Ramadan. Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte zu ihm: „Setz dich“, und so setzte er sich nieder, mit dem Rücken zu der Versammlung. Dann kam ein Mann mit einem Esel, auf dessen Rücken ein Korb mit Datteln befestigt war, und er sagte: „Dies ist meine Sadaqa (Almosen), oh Gesandter Allahs.“ Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Wo ist der Verbrannte, der gerade kam?“ Er sagte: „Hier bin ich, oh Gesandter Allahs.“ Er sagte: „Nimm dies und gib es als Almosen.“ Er sagte: „Wohin sollte ich gehen, außer zu mir und meiner Familie, oh Gesandter Allahs? Bei Dem, Der dich mit der Wahrheit entsandte, ich kann niemanden finden außer mir und meiner Familie.“ Er sagte: „Nimm es.“ Und so nahm er es.“ (Al-Musnad 6/276)
Wir bitten Allah, gepriesen ist Er und erhaben, uns unsere Sünden und unsere Übertretungen zu vergeben und unsere Reue zu akzeptieren, denn Er ist der Reue-Annehmende, der Barmherzigste.
Shaikh Muhammad Salih al-Munajjid
Quelle: Islam-QA.com (Frage Nr. 1672)