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Aqida der vier Imame
#3
Die ‘Aqida von Imam asch-Schafi’i

(1) Seine Aussagen über Tauhid

1. Al-Bayhaqi überliefert von ar-Rabi’ Ibn Sulayman, dass er sagte: „Asch-Schafi’i sagte: ‚Wer auch immer bei Allah oder bei einem Seiner Namen schwört, dann diesen Schwur bricht, so muss er dafür eine Sühne tun. Und wer auch immer bei etwas anderem als Allah schwört, wie zum Beispiel ein Mann, der »(Ich schwöre) bei der Ka’ba, bei meinem Vater, bei so und so« sagt, und es dann bricht, so gibt es keine Sühne für ihn. Genauso ist es mit der Aussage: »(Ich schwöre) bei meinem Leben... « Es gibt keine Sühne für ihn und für das Schwören bei etwas anderem als Allah (wenn er diesen Schwur bricht). Daher ist dies aufgrund der Aussage des Gesandten Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm - abstoßend und verboten: »Wahrlich, Allah - der Mächtige und Majestätische - hat euch verboten, bei euren Vätern zu schwören. Wer auch immer daher schwören möchte, der soll dies bei Allah tun oder schweigen... 1 « 2 Und asch-Schafi’i rechtfertigte hiermit, dass die Namen Allahs nicht erschaffen sind. Wer auch immer daher bei Allah schwört und den Schwur anschließend bricht, der muss dafür eine Sühne tun.“ 3

2. Ibnu l-Qayyim erwähnt in Idschtima’u l-Dschuyusch von asch-Schafi’i, dass er sagte: „Die Darstellung der Sunna, auf der ich beruhe und worauf ich unsere Gefährten, die Leute des Hadiths, 4 beruhen sah - jene, die ich gesehen und von denen ich genommen habe, wie Sufyan, Malik und anderen - ist die Bekräftigung des Zeugnisses, dass es keinen anbetungswürdigen Gott außer Allah gibt, und dass Muhammad der Gesandte Allahs ist, und dass Allah - der Erhabene - über Seinem Thron über den Himmeln (fis-sama) ist, und dass Er sich Seiner Schöpfung nähert wie Er will, und dass Allah - der Erhabene - zum untersten Himmel herabsteigt wie Er will.“ 5

3. Adh-Dhahabi berichtet von al-Muzani, dass er sagte: „[Ich sagte] ‚Wenn es jemanden gibt, der ausdrücken kann, was in meiner innersten Seele ist und was mit ihr über die Thematik des Tauhids verbunden ist, so ist es asch-Schafi’i. Daher ging ich zu ihm, und er war in einer Moschee in Ägypten. Ich setzte mich vor ihm nieder und sagte: ‚Es ist in meiner innersten Seele eine Angelegenheit über den Tauhid aufgetreten. Ich weiß, dass niemand (das Ausmaß) deines Wissen kennt; hast du mir also etwas zu sagen?’ So wurde er wütend und sagte: ‚Weißt du, wo du bist?’ Ich sagte: ‚Ja!’ Er sagte: „Dies ist der Ort, wo Allah Pharao ertränkt hat. Hat es dich erreicht, dass der Gesandte Allahs mit einer Frage diesbezüglich anbefohlen wurde?“ Ich sagte: „Nein.“ Er sagte: „Haben die Gefährten darüber gesprochen?“ Ich sagte: „Nein.“ Er sagte: „Weißt du, wie viel Sterne es im Himmel gibt?“ Ich sagte: „Nein.“ Er sagte: „Kennt ein Planet seine Art, seinen Aufgang, seinen Untergang und (weiß er) woraus er erschaffen wurde?“ Ich sagte: „Nein.“ Er sagte: „Also gibt es etwas von der Schöpfung, dass du mit deinen Augen sehen kannst und nicht kennst, doch sprichst du über das Wissen des Schöpfers?“ Dann befragte er mich über eine Angelegenheit über die Waschung und ich machte einen Fehler. Deshalb teilte er es in vier Bereiche ein, und ich lag bei keiner von ihnen richtig, so sagte er: „Du lässt das Wissen für etwas zur Seite, das du fünf Mal am Tag (für das Gebet) brauchst, stattdessen belastest du dich mit dem Wissen des Schöpfers? Wenn dies im Innersten deiner Seele auftritt, dann schaue auf die Rede Allahs, des Erhabenen: „Euer Gott ist ein Einziger Gott, es ist kein Gott außer Ihm, dem Sich-Erbarmenden, dem Barmherzigen. Wahrlich, im Erschaffen der Himmel und der Erde...“ (al-Baqara/2:163-164) Die Schöpfung ist der Beweis für den Schöpfer. Daher belaste dich nicht mit dem, was dein Verstand nicht verstehen kann.“ 6

4. Und Ibn ’Abdu l-Barr berichtet von Yunus Ibn ’Abdu l-A’la 7 , dass er sagte: „Ich hörte asch-Schafi’i sagen: ‚Wenn du einen Mann siehst, der sagt: »Die Bezeichnung ist etwas anderes als das Bezeichnete oder die Sache ist etwas anderes als die (gemeinte) Sache (d.h. etwas umdeuten, mit dem Allah sich selber beschrieben hat)«, so musst du seine Abweichung bezeugen.“ 8

5. Asch-Schafi’i sagte in seinem Buch ar-Risala: „Und das Lob gebührt Allah...der so ist, wie Er Sich selbst beschrieben hat, und fern von dem, womit Seine Schöpfung beschrieben wird.“ 9

6. Adh-Dhahabi erwähnt in as-Siyar von asch-Schafi’i, dass er sagte: „Wir bestätigen diese Eigenschaften, die mit dem Qur’an gekommen sind und in der Sunna erwähnt werden. Und wir verneinen taschbih (den Vergleich) für Ihn 10 , wie Er es für Sich selbst verneint hat, so sagt Er: „Es gibt nichts Seinesgleichen; und Er ist der Allhörende, der Allsehende.“ (asch-Schura/42:11)

7. Und Ibn Abdu l-Barr berichtet von ar-Rabi’ Ibn Sulayman, dass er sagte: „Ich hörte asch-Schafi’i über die Rede Allahs - des Mächtigen und Majestätischen - sagen: „Keineswegs! Sie werden von ihrem Herrn an jenem Tag bestimmt abgeschirmt sein.“ (al-Mutaffifin/83:15) Wir wissen dadurch, dass es zusätzlich Menschen geben wird, die nicht abgeschirmt werden, Ihn sehen und keinen Schaden davontragen werden, wenn sie zu Ihm schauen.“ 11

8. Und al-Lalika’i überliefert von ar-Rabi’ Ibn Sulayman berichtet, dass er sagte: „Ich war in der Anwesenheit von Muhammad Ibn Idris asch-Schafi’i, als ein Blatt mit einer Nachricht zu ihm aus Oberägypten kam, auf dem stand: „Was sagst du über die Rede Allahs - des Erhabenen: „Keineswegs! Sie werden von ihrem Herrn an jenem Tag bestimmt abgeschirmt sein.“ (al-Mutaffifin/83:15) Daher sagte asch-Schafi’i: „Genauso wie jene aufgrund Seines Zornes abgeschirmt sein werden, so wird es andere geben, die Ihn aufgrund Seiner Zufriedenheit sehen werden.“ Deshalb sagte ar-Rabi’: „Ich sagte: „O Aba ’Abdullah, ist es dies, was du sagst?“ Er sagte: „Ja, dies ist es, was ich als meine Religion vor Allah vertrete.“ 12

9. Ibn Abdu l-Barr berichtet von al-Dscharudi 13 , dass er sagte: „Ibrahim Ibn Isma’il Ibn Aliyya 14 wurde vor asch-Schafi`i erwähnt, so sagte er: „Ich widerspreche ihm in jeder Sache, und ich sage nicht die Aussage »La ilaha illallah« wie er es sagt. Ich sage: „Es gibt keinen anbetungswürdigen Gott außer Allah, der hinter einer Abschirmung direkt zu Musa sprach.“ Und diese Person sagt: „Es gibt keinen anbetungswürdigen Gott außer Allah, der die Rede schuf, die Musa hinter einer Abschirmung hörte.“ 15

10. Al-Lalika’i überliefert von ar-Rabi’ Ibn Sulayman, dass asch-Schafi’i sagte: „Wer auch immer sagt, dass der Qur’an erschaffen sei, ist ein Ungläubiger.“ 16

11. Al-Bayhaqi überliefert von Abi Muhammad az-Zubayri, dass er sagte: „Ein Mann sagte zu asch-Schafi’i: ‚Informiere mich über den Qur’an: Ist er ein Schöpfer?’ Asch-Schafi’i sagte: ‚Bei Allah, nein!’ Er sagte: ‚Ist er dann erschaffen?’ Asch-Schafi’i sagte: ‚Bei Allah, nein!’ Er sagte: ‚Dann ist er nicht erschaffen?’ Asch-Schafi’i sagte: ‚Bei Allah, ja!’ Er sagte: ‚Was ist der Beweis, dass er nicht erschaffen ist?’ Asch-Schafi’i erhob sein Haupt und sagte: ‚Akzeptierst du, dass der Qur’an das Wort Allahs ist?’ Er sagte: ‚Ja.’ Asch-Schafi’i sagte dann: ‚Es ist in diesen Worten vorausgegangen; Allah - der Erhabene - erwähnte dies, als Er sagte:

"und wenn einer der Götzendiener bei dir Schutz sucht, dann gewähre ihm Schutz, bis er Allahs Worte vernehmen kann;" (at-Tauba/9:6)

"und Allah hat mit Moses wirklich gesprochen." (an-Nisa’/4:164)

Asch-Schafi’i sagte darauf: ‚Bestätigst du also, dass Allah und Seine Rede existierten, oder existierte Allah, jedoch Seine Rede nicht?’ Der Mann sagte: ‚Ja, Allah existierte und Seine Rede existierte.’ Er sagte: Darauf lächelte asch-Schafi’i und sagte: ‚O Leute Kufas! Wahrlich, du bist zu mir mit einer repressiven Aussage gekommen. Wenn du bestätigst, dass Allah vor allen anderen Dingen existierte, und dass Seine Rede existierte, was ist dann aus deiner Sicht die Rede? Ist sie die Rede Allahs, oder gesondert von Allah oder Allah gleichwertig?’ Er sagte: Daraufhin schwieg der Mann und ging fort.“ 17

12. Eine Überlieferung von Abi Talib al-’Ischari 18 , die in einem Buch über ’Aqida vorkommt, das asch-Schafi’i - Allahs Barmherzigkeit auf ihm - zugeschrieben wird, besagt: „Wahrlich, er wurde über die Eigenschaften Allahs - des Allmächtigen und Majestätischen - gefragt, was man diesbezüglich zu glauben hat. Darauf sagte er: ‚Allah - der Allmächtige und Majestätische - hat Namen und Eigenschaften, die mit Seinem Buch gekommen sind und von Seinem Propheten - Allahs Heil und Segen auf ihm - erzählt wurden. Wer auch immer darüber Wissen erlangt hat, dass der Qur’an von Allah herabgesandt wurde oder ein Ausspruch des Gesandten Allahs authentisch ist, er dennoch dagegen spricht, so führt dies zum Unglauben. Was jedoch das anbelangt, was geschieht, bevor der Beweis mittels Mitteilung zu ihm gelangt, so ist er aufgrund von Unwissenheit entschuldigt, denn dieses Wissen (über die Namen und Eigenschaften) kann weder mit dem Intellekt noch durch Forschung, Nachdenken und dergleichen erlangt werden. Allah - der Allmächtige und Majestätische - teilt mit, dass Er allhörend ist und zwei Hände hat, und zwar aufgrund der Rede Allahs - des Allmächtigen und Majestätischen:

"Nein, Seine Hände sind weit offen; Und dass Er eine rechte Hand hat; aufgrund der Rede Allahs - des Allmächtigen und Majestätischen: …und die Himmel werden in Seiner rechten Hand zusammengerollt sein." (az-Zumar/39:67)

Und dass Er ein Gesicht hat; aufgrund der Rede Allahs - des Allmächtigen und Majestätischen:

"Alle Dinge sind vergänglich, bis auf Sein Angesicht (illa wadschhahu)." (al-Qasas/28:88)

Und Seine Rede:

"Aber das Angesicht deines Herrn bleibt bestehen - des Herrn der Majestät und der Ehre." (ar-Rahman/55:27)

Und Er hat aufgrund der Aussage des Propheten - Allahs Heil und Segen auf ihm - einen Fuß: ‚Bis der Herr - der Allmächtige und Majestätische - Seinen Fuß darauf setzt.’ 19 Dies bezieht sich aufgrund der Aussage des Propheten - Allahs Heil und Segen auf ihm - auf die Hölle. Gleichermaßen der eine, der auf dem Wege Allahs - des Allmächtigen und Majestätischen - getötet wurde und er „Allah - den Allmächtigen und Majestätischen - trifft, während Er zu ihm lacht.“ 20

Und dass Er jede Nacht in Übereinstimmung mit der Überlieferung des Gesandten Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm - zum untersten Himmel herabsteigt. Und Er ist nicht einäugig; aufgrund der Aussage des Propheten - Allahs Heil und Segen auf ihm -, als er den Dadschal erwähnte. So sagte er: ‚Wahrlich, er ist einäugig und euer Herr ist nicht einäugig.’“ 21

Und dass die Gläubigen ihren Herrn - den Allmächtigen und Majestätischen - am Tage des Gerichtes sehen werden, so wie sie den Vollmond in der Nacht sehen. Und dass Er Finger hat; aufgrund der Aussage des Propheten - Allahs Heil und Segen auf ihm: „Es gibt kein Herz, außer es ist zwischen den zwei Fingern von den Fingern des Allbarmherzigen - des Allmächtigen und Majestätischen.“ 22

Wahrlich, diese Bedeutungen – mit denen Allah, der Allmächtige und Majestätische, sich selbst beschrieben hat – und jene – mit denen Sein Gesandter Ihn beschrieben hat – so kann man ihre Wirklichkeit nicht durch Meditation, noch durch Erforschung erkennen, noch kann man an sie ungläubig sein, während man über sie unwissend ist, außer nachdem die Information zu ihm gelangt ist. Wir müssen an das, was uns in dieser Hinsicht an Überlieferung erreicht – selbst wenn wir dies bloß hören – den Iman wahr machen und derart bestätigen, als hätten wir sie vom Gesandten Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm - gehört. Dennoch bekräftigen wir diese Eigenschaften (Allahs) und verneinen jeglichen taschbih (Vergleich/Ähnlichkeit für Allah), so wie Allah - der Erhabene - dies für sich selbst verneint hat, als Er sagt:

"Es gibt nichts Seinesgleichen; und Er ist der Allhörende, der Allsehende." 23 (asch-Schura/42:11)


2) Seine Aussagen über al-Qadar

1. Al-Bayhaqi überliefert von ar-Rabi’ Ibn Sulayman, dass er sagte: Asch-Schafi’i wurde über al-Qadar gefragt. Daher las er vor:

Was immer Du willst, es geschieht, selbst wenn ich es nicht wünsche. Und was immer ich wünsche, kann nicht geschehen, bis Du es wünscht. Du hast die Diener gemäß Deinem Wissen 24 erschaffen, Daher sind im Sinne von Wissen, die Jungen und die Alten. Diesen einen hast Du begünstigt, und diesen einen hast Du verlassen, Und diesen einen unterstützt Du, und diesen einen unterstützt Du nicht. So sind unter ihnen der Unglückliche und der Glückliche, Und von ihnen ist der Widerwärtige und der Gute.“ 25


2. Al-Bayhaqi erwähnt in Manaqibu sch-Schafi’i, dass asch-Schafi’i sagte: „Wahrlich, der Wille des Dieners geht auf Allah - den Erhabenen - zurück, und sie wollen nicht etwas, außer Allah - der Herr der Welten - wollte es. Daher erschaffen die Leute nicht ihre Handlungen; vielmehr sind die Handlungen der Diener Geschöpfe von den Schöpfungen Allahs -- des Erhabenen. Und die göttliche Bestimmung (al-Qadar), mit ihrem Guten und mit ihrem Schlechten, ist von Allah - den Allmächtigen und Erhabenen; die Strafe im Grab 26 ist wahr, und die Befragung der Menschen im Grab 27 ist wahr, und die Rechnung ist wahr, und das Paradies und die Hölle sind wahr, und so ist es mit allem, was in den Sunan berichtet wird.“ 28

3. Al-Lalika’i überliefert von al-Muzani, dass er sagte: asch-Schafi’i sagte: „Weißt du, wer der Qadari ist? Er ist jener, der sagt, dass Allah nicht die Schöpfung erschafft, bevor nichts geschieht.“ 29

4. Al-Bayhaqi erwähnt von asch-Schafi’i, dass er sagte: „Die Qadariya sind jene, über die der Gesandte Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm - sagte: ‚Sie sind die Magier dieser Umma.’ 30 Sie sind diejenigen, die sagen, dass Allah die Sünde nicht kennt, bevor sie sich ereignet hat.“ 31

5. Und al-Bayhaqi berichtet von ar-Rabi’i Ibn Sulayman, und dieser von asch-Schafi’i, dass er das Verrichten des Gebetes hinter einem Qadari verabscheute. 32


(3) Seine Aussagen überal-Iman

1. Ibn ’Abdu l-Barr überliefert von ar-Rabi’, dass er sagte: Ich hörte asch-Schafi’i sagen: „Iman (wahrer Glaube) ist Rede, Handlung und Überzeugung im Herzen. Hast du nicht die Aussage Allahs - des Allmächtigen und Majestätischen - gesehen?

"Und es ist nicht Allah, Der euren Glauben verloren gehen lässt; wahrlich, Allah ist gegenüber den Menschen Mitleidig, Barmherzig." (al-Baqara/2:143)

Es sind die Gebete Richtung Baytu l-Maqdis (die geheiligte Stätte; Madschidu l- Aqsa) gemeint. Daher wurden ihre Gebete als Iman bezeichnet, und er ist Handlung und Überzeugung.“ 33

2. Al-Bayhaqi überliefert von ar-Rabi’ Ibn Sulayman, dass er sagte: Ich hörte asch-Schafi’i sagen: „Iman (Glaube) ist Rede und Handlung, er nimmt zu und ab.“ 34

3. Al-Bayhaqi berichtet von Abi Muhammad az-Zubayri, dass er sagte: Ein Mann fragte asch-Schafi’i: „Welche Handlung ist bei Allah die vorzüglichste?“ Darauf sagte asch-Schafi’i: „Sie ist jene, ohne die keine Tat angenommen wird.“ Er sagte: „Iman an Allah – neben dem kein wahrer anbetungswürdiger Gott existiert – ist die höchste Stufe aller Handlungen, und der Edelste an Rang unter ihnen, und der Herrlichste im Verhältnis.“ Der Mann sagte: „Willst du mich nicht so dann über Iman informieren, ob er Rede oder Handlung ist, oder Rede ohne Handlung?“ Darauf sagte asch-Schafi’i: „Iman ist das Handeln für das Wohlgefallen Allahs, und manche der Handlungen sind Rede.“ Der Mann sagte: „Beschreibe mir dies, bis ich es verstanden habe.“ So sagte asch-Schafi’i: „Wahrlich, Iman hat Zustände, Phasen und Stufen. Unter ihnen ist daher der eine, der perfekt ist und die Vollkommenheit vervollständigte und der eine, der sich über seinen Mangel im Klaren ist und der Überlegene, der in seiner Überlegenheit wächst.“ Der Mann sagte: „Also ist Iman nicht vollkommen. Vielmehr nimmt er zu und ab.“ Asch-Schafi’i sagte: „Ja.“ Er sagte: „Was ist hierfür der Beweis?“ Asch-Schafi’i agte: „Wahrlich, Allah - Erhaben ist Er - hat den Iman an die Körperglieder der Kinder Adams befohlen. Daher wurden sie (auf dieser Grundlage) geteilt und getrennt. Es gibt kein Glied von den Gliedern, außer es hat einen Teil an Iman erhalten, das die anderen Glieder entsprechend dem, was Allah - der Erhabene - bestimmt hat, nicht erhalten haben. Von ihnen ist das Herz, das nicht beschränkt werden kann, nicht verstanden und erfasst werden kann. Und das Herz ist der Führer seines Körpers.

Und unter ihnen sind seine zwei Augen, mit denen er sieht; seine zwei Ohren, mit denen er hört; seine zwei Hände, mit denen er schlägt; seine zwei Beine, mit denen er geht; sein Mund, mit denen er aus seinem Herzen und mit seiner Zunge spricht und sein Kopf, in der sein Gesicht zu finden ist.

Das, was dem Herzen befohlen wurde, ist anders als das, was der Zunge befohlen wurde. Und das, was dem Hören befohlen wurde ist anders als das, was den beiden Augen befohlen wurde. Und das, was den beiden Händen befohlen wurde ist anders als das, was den beiden Beinen befohlen wurde. Und das, was dem Mund befohlen wurde ist anders als das, was dem Gesicht befohlen wurde. Was also Allah dem Herzen vom Iman befohlen hat ist die Bestätigung, das Wissen, der feste Glaube, Freude und die Zustimmung, dass es neben Allah keinen anderen anbetungswürdigen Gott gibt; Er ist einzig und ohne Partner. Er hat sich weder einen Sohn noch einen Partner genommen, und dass Muhammad - Allahs Heil und Segen auf ihm - Sein Diener und Gesandter ist und die Bestätigung dessen, was auch immer von Allah im Sinne eines Propheten oder eines Buches kam. Daher ist dies, was Allah - Erhaben ist er - dem Herzen an Iman auferlegt hat, und dies ist von dessen Handlung:

"…den allein ausgenommen, der (dazu) gezwungen wird, während sein Herz im Glauben Frieden findet -, auf jenen aber, die ihre Brust dem Unglauben öffnen…" (an-Nahl/16:106)

Und Er sagt:

"Wahrlich, im Gedenken Allahs werden die Herzen ruhig." (ar-Ra’d/13:28)

Und Er sagt:

"…die mit dem Munde sagen: "Wir glauben", jedoch im Herzen nicht glauben…" (al-Ma’ida/5:41)

Und Er sagt:

"Und ob ihr kundtut, was in euren Seelen ist, oder es geheim haltet, Allah wird euch dafür zur Rechenschaft ziehen." (al-Baqara/2:284)

Deswegen ist es dies, was Allah dem Herzen an Iman befohlen hat, und dies ist seine Handlung, und es ist das Haupt des Iman. Und Allah hat die Rede und den Ausspruch der Zunge befohlen, von dem, woran das Herz glaubt und bestätigt.

So sagte Er hierzu:

Sprecht: "Wir glauben an Allah…" (al-Baqara/2:136)

Und Er sagte:

"Ihr sollt […] freundlich zu den Menschen sprechen …" (al-Baqara/2:83)

Daer ist es dies, was Allah der Zunge an Rede und dem Herzen an Ausdruck befohlen hat, und dies ist Handlung, und dies ist es, was ihr an Iman bestimmt wurde. Und Allah hat dem Gehör bestimmt, dass es nichts von Allah Verbotenem zuhört, und dass es dem gegenüber, was Allah nicht erlaubt hat, abgeneigt ist.

Hierzu sagt Er:

"Und Er hat euch schon in dem Buch herabgesandt, dass-wenn ihr hört, dass die Zeichen Allahs geleugnet und verspottet werden - ihr
nicht bei ihnen sitzt, bis sie zu einem anderen Gespräch
übergehen; ihr wäret sonst wie sie." (an-Nisa’/4:140)

Hiervon hat er die Vergesslichkeit in dieser Angelegenheit ausgenommen:

"…Und sollte dich Satan (dich dies) vergessen lassen, dann sitze nach dem Wiedererinnern nicht mit den Ungerechten (beisammen)." (an-An’am/6:68)

Und Er sagt:

"Gib denn die frohe Botschaft Meinen Dienern; es sind jene, die auf das Wort hören und dem besten von ihm folgen. Sie sind es, denen Allah den Weg gewiesen hat, und sie sind es, die Verstand besitzen." (az-Zumar/39:17-18)

Und Er sagt:

"Wahrlich, erfolgreich sind die Gläubigen, die in ihren Gebeten voller Demut sind… bis Er sagt: …die die Zakah entrichten." (al-Mu’minun/23:1-4)

Und Er sagt:

"Und wenn sie leeres Gerede hören, so wenden sie sich davon ab…" (Qasas/28:55)

"und die, wenn sie unterwegs leeres Gerede hören, mit Würde (daran) vorbeigehen…" (Qasas/28:55)

Dies ist es also, was Allah - Erhaben ist Er - dem Gehör an Ablehnung dem Verbotenen gegenüber verfügt hat, und dass dies Handlung ist, und diese (Handlung) ist von Iman. Und Allah hat den beiden Augen bestimmt, dass sie nicht auf etwas schauen, was Allah verboten hat, und dass sie dem von Allah Verbotenem gegenüber abgeneigt sind. Daher sagt Allah - der Gesegnete und Erhabene - hierzu:

"Sprich zu den gläubigen Männern, dass sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren sollen." (an-Nur/24:30-31)

Die beiden Verse handeln über das Blicken auf die privaten Bereiche seines Bruders und über die Bewahrung seiner eigenen privaten Bereiche vor dem Blick anderer. Und es wurde gesagt: alles, was im Buch Allahs über das Bewahren der privaten Bereiche erwähnt wurde, so beziehen sie sich alle auf Zina (Ehebruch), abgesehen dieser Aya, denn diese Aya bezieht sich auf den Blick. So ist es dies, was Allah den beiden Augen an Senkung des Blickes befohlen hat; dies ist ihre Handlung, und dies ist vom Iman. Dann teilt Er in einer Aya mit, was Er dem Herzen und dem Gehör und dem Blick befohlen hat.

So sagt Allah - der Ruhmreiche und Erhabene - in dieser
Hinsicht:

"Und verfolge nicht das, wovon du keine Kenntnis hast. Wahrlich,
das Ohr und das Auge und das Herz - sie alle sollen zur
Rechenschaft gezogen werden." (al-Isra/17:36)

Er befahl den privaten Bereichen, dass sie nicht das begehen, was Allah ihnen verboten hat:

"und ihre Schamteile bewahren;" (al-Mu’minun/23:5)

Und Er sagt:

"Und ihr pflegtet (eure Sünden) nicht so zu verbergen, dass eure
Ohren und eure Augen und eure Haut nicht Zeugnis gegen euch
ablegen könnten;" (al-Fussilat/41:22)

Damit ist die Haut der privaten Bereiche und der Oberschenkel gemeint. Dies ist es also, was Allah den privaten Bereichen auferlegt hat, für jene, die sich davor bewahren, etwas zu tun, was ihnen verwehrt ist. Und dies ist ihre Handlung. Und Er befahl den Händen, dass sie nicht das tun, was Er verboten hat und das umsetzen, was Er befohlen hat wie die Sadaqa, das Pflegen der Verwandtschaftsbande, dem Dschihad auf dem Wege Allahs und der Reinigung für die Gebete. So sagt Er in dieser Hinsicht:

"O ihr, die ihr glaubt! Wenn ihr euch zum Gebet begebt, so wascht
euer Gesicht und eure Hände bis zu den Ellenbogen…" (al-Ma’ida/5:6) Bis zum Ende der Aya.

Und Er sagt:

"Wenn ihr auf die stoßt, die ungläubig sind, so haut (ihnen) auf
den Nacken; und wenn ihr sie schließlich siegreich niedergekämpft
habt, dann schnürt ihre Fesseln fest. (Fordert) dann hernach
entweder Gnade oder Lösegeld…" (Muhammad/47:4)

Denn das Hauen (s. o.), der Krieg, das Pflegen der Verwandtschaftsbande und die Sadaqa ist ein Heilmittel für die Hand.
Und Er befahl den Beinen, mit ihnen nicht zu etwas zu gehen, was Allah ihnen verboten hat. So sagt Er diesbezüglich:

"Und wandle nicht ausgelassen (in Übermut) auf der Erde; denn du
kannst weder die Erde durchbrechen, noch kannst du die Berge an
Höhe erreichen." (al-Isra’/17:37)

Und Er befahl dem Gesicht, dass es sich vor Allah am Tage und in der Nacht und zu den Gebetszeiten niederwerfen soll. Hierüber sagt Er:

"O ihr, die ihr glaubt, verneigt euch und werft euch in Anbetung
nieder und verehrt euren Herrn und tut das Gute, auf dass ihr
Erfolg haben möget." (al-Hadsch/22:77)

Und Er sagt:

"Und wahrlich, die Moscheen sind Allahs; so ruft niemanden
neben Allah an." (al-Dschinn/72:18)

Was hier mit ‚Moscheen’ gemeint ist, ist alles, worauf der Sohn Adams seine Stirn und alles andere in seinem Gebet wirft.“ Er sagte: „Dies ist es daher, was Allah diesen Gliedern anbefohlen hat.“ „Und Er bezog sich auf die Reinigung und auf die Gebete, indem Er sie in Seinem Buch als Iman bezeichnete. Und dies geschah, als Allah - der Erhabene - das Gesicht Seines Propheten vom Gebet in Richtung der geheiligten Stätte (Baytu l-Maqdis) zur Ka’ba wenden ließ. Die Muslime hatten bis dahin sechzehn Monate lang in Richtung der geheiligten Stätte gebetet. Daher sagten sie: ‚O Gesandter Allahs, siehst du unsere Gebete, die wir in Richtung der geheiligten
Stätte verrichtet haben? Was wird mit ihnen und was wird mit uns? So dann hat Allah - der Erhabene - offenbart:

"Und es ist nicht Allah, Der euren Glauben verloren gehen lässt;
wahrlich, Allah ist gegenüber den Menschen Mitleidig,
Barmherzig." (al-Baqara/2:143)

Das Gebet wurde somit als Iman bezeichnet. Wer auch immer Allah trifft, während er seine Gebete einhielt, und jedes Glied von seinen Gliedern erfüllte alles, was Allah ihnen befahl und auferlegt hat – so wird er Allah mit vollständigem Iman begegnen als einer von den Leuten des Paradieses. Und wer auch immer etwas von diesen absichtlich ausgelassen hat, die ihm Allah auferlegt hat, so trifft er Allah mit einem mangelhaften Iman.“ Der Mann sagte: „Und wahrlich, sein mangelhafter Zustand und seine Vollständigkeit sind bekannt, aber woher wird sein Anstieg kommen?“ Daher sagte asch-Schafi’i: „Allah - wie erhaben Er doch ist - sagt: Sooft eine Sura herabgesandt wird, gibt es welche unter ihnen, die sagen: "Wen von euch hat sie im Glauben bestärkt?" Die aber gläubig sind, stärkt sie in ihrem Glauben, und sie freuen sich darüber. Jenen aber, in deren Herzen Krankheit ist, fügt sie zu ihrem Übel noch Übel hinzu, und sie sterben als Ungläubige. (at-Tauba/9:124-125)

Und Er sagt:

"Sie waren junge Männer, die an ihren Herrn glaubten, und Wir
ließen ihnen zunehmend Rechtleitung zukommen.“ (al-Kahf/18:13)

Daher sagte asch-Schafi’i: „Und wenn all dieser Iman ein einziger wäre, so gäbe es keine Zunahme, noch eine Abnahme an Iman. Niemand hätte darin eine Überlegenheit, und alle Menschen wären darin gleich, und jegliche Überlegenheit wäre annulliert. Jedoch ist es so, dass die Gläubigen das Paradies mit vollständigem Iman betreten, und die Gläubigen werden aus der Sicht Allahs im Paradies Stufen der Überlegenheit (untereinander) erlangen, und mit der Abnahme an Iman werden sie noch tiefer im Feuer sein.“

Asch-Schafi’i sagte weiter: „Wahrlich, Allah - der Allmächtige und Majestätische - lässt Seine Diener wettrennen, ähnlich Pferden, die am Tag des Wettbewerbes gegeneinander eifern. Dann reisen sie entsprechend ihren unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Daher unterteilt Er Seine Diener entsprechend ihren Stufen. Und Er hat keines ihrer Rechte genommen, und Er begünstigt nicht den Langsamen vor dem Schnellen…“ 35


(4) Seine Aussagen über die Gefährten

1. Al-Bayhaqi überliefert, dass asch-Schafi’i sagte: „Allah - der Gesegnete und Erhabene - lobte die Gefährten des Gesandten Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm - im Qur’an, im Tawrat und im Indschil, und Er erwähnte sie mit der Zunge des Gesandten Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm - mit einem Lob, das niemand nach ihnen erhalten hat. Möge daher Allah ihnen Barmherzigkeit spenden und ihnen frohe Botschaft geben, über ihre Stufe mit den Wahrhaftigen, Märtyrern und Rechtschaffenen. Sie haben uns die Sunan (Überlieferungen) vom
Gesandten Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm - übermittelt und ihn bezeugt, als die Offenbarung zu ihm herabkam. Daher wussten sie, was der Gesandte Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm - allgemein, spezifisch, bestimmt und an Befehlen erwähnte. Und sie wussten von der Sunna, was auch immer wir wissen und worüber wir unwissend sind. Und sie stehen in jeder Form des Wissens, im Idschtihad, in der Gottesfurcht und dem Intellekt über uns – alle Angelegenheiten, die wir verstanden haben und aus denen wir mittels Idschtihad Urteile abgeleitet haben, so sind dennoch ihre Ansichten Wegweiser. Und ihre Meinungen sind lobenswerter und besser für uns, als die Meinungen unserer selbst, und Allah weiß am besten.“ 36

2. Und al-Bayhaqi berichtet von ar-Rabi’ Ibn Sulayman, dass er sagte: Ich hörte asch-Schafi’i in der Bevorzugung sagen: ’Abu Bakr und ’Umar und ’Uthman und ’Ali.“ 37

3. Al-Bayhaqi erzählt von Muhammad Ibn ’Abdullah Ibn ’Abdul-Hakam 38 , dass er sagte: Ich hörte asch-Schafi’i sagen: „Der Beste unter den Leuten nach dem Gesandten Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm - ist Abu Bakr, dann ’Umar, dann ’Uthman, dann ’Ali; möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein.“ 39

4. Al-Harawi überliefert von Yusuf Ibn Yahya al-Buwayti, dass er sagte: Ich fragte asch-Schafi’i: „Kann ich hinter einem Rafidi beten?“ Er sagte: „Bete nicht hinter einem Rafidi, noch hinter einem Qadari, noch hinter einem Murdschiyi’.“ 40 Ich agte: „Beschreibe sie mir.“ Er sagte: „Der eine, der sagt, dass Iman (nur) Rede ist, dann ist er ein Murdschiyi’. Und wer auch immer sagt, dass Abu Bakr und ’Umar nicht die beiden Imame sind, dann ist er ein Rafidi. Und wer auch immer den Willen für sich selber einräumt, dann ist er ein Qadari.“ 41


(5) Sein Verbot des Kalam und von Streitdiskussionen in der
Religion


1. Al-Harawi überliefert von ar-Rabi’ Ibn Sulayman, dass er sagte: Ich hörte asch-Schafi’i sagen: „...wenn ein Mann einen anderen mit seinen Büchern des Wissens raten will, und unter ihnen sind Bücher, die Kalam enthalten, dann kann es keinen Rat in ihnen geben, denn Kalam ist nicht vom Wissen.“ 42

2. Und al-Harawi berichtet von al-Hasan az-Za’farani, dass er sagte: Ich hörte asch-Schafi’i sagen: „Ich habe mit niemandem diskutiert, indem ich Kalam benutzte, außer ein einziges Mal, und ich bitte Allah um Vergebung darum.“ 43

3. Al-Harawi erzählt von ar-Rabi’ Ibn Sulayman, dass er sagte: Asch-Schafi’i sagte: „Wenn ich wollte, hätte ich ein umfangreiches Buch gegen meine Gegner schreiben können. Jedoch ist Kalam (nutzloses Gerede) nicht von meiner Natur, und ich mag es nicht, dass irgendetwas vom Kalam mir zugeschrieben wird.“ 44

4. Und Ibn Batta berichtet von Abi Thawr, dass er sagte: Asch-Schafi’i sagte zu mir: „Ich habe niemanden gesehen, der Kalam ausübte und damit Erfolg hatte.“ 45

5. Und al-Harawi überliefert von Yunus al-Misri, dass er sagte: Asch-Schafi’i sagte: „Es ist besser für einen Mann sein ganzes Leben das zu begehen, was auch immer Allah ihm verboten hat – abgesehen von Schirk – als dass er sein ganz Leben in Kalam verwickelt ist.“ 46

So sind dies die Aussagen von Imam asch-Schafi’i - Allahs Barmherzigkeit auf ihm - in Angelegenheiten des Usulu d-Din (Grundlagen der Religion), und dies ist seine Haltung zu ’Ilmu l-Kalam (Wissenschaft über theologische Argumentation, Redekunst und Philosophie). 47



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[size=x-small]1 Berichtet vonal-Buchari(11/530) und Muslim(Nr. 1646).
2 Manaqibu sch-Schafi’i (1/405).
3 Berichtet von Ibn Abi Hatim in Adabu sch-Schafi’i (S. 193) und von Abu Nu’aym in al-Hilya (9/112-113) und von al-Bayhaqi in as Sunnanu l-Kubra (10/28) und in al-Asma wa s-Sifat (S. 255-256). Und es wurde auch erwähnt von al-Baghawi in Scharhu s-Sunna (1/188) und siehe al-’Uluww (S. 121) vonadh-Dhahabi und im entsprechendenMukthasar (S. 77).
4 Von Mu’awiya Ibn Qurah, der von seinem Vater, der vom Propheten - Allahs Heil und Segen auf ihm -, dass er sagte: „Eine Gruppe aus meiner Umma wird immer siegreich sein. Jene, die sie verlassen, werden nicht in der Lage sein, ihnen zu schaden, bis die Stunde eingetroffen ist.“ Berichtet von Muslim (Nr. 1920-1925). Er wurde von Ibn Hibban in al-Madschruhin (1/88-89) und von Schaich al-Albani in as-Sahihah (Nr. 1108, 1955-1962) als authentisch eingestuft. Ahmad Ibn Hanbal erwähnte den Hadith des Propheten - Allahs Heil und Segen auf ihm -:„Die Ummah wird sich in mehr als dreiundsiebzig Sekten aufteilen...“ So sagte er: „Wenn sie (der gerettete Teil) nicht die Leute des Hadiths sind, so weiß ich nicht, wer sie (sonst) sein sollen.“ Scharafu l-Ashabu l-Hadith (1/7). Abu l-Hasan Muhammad Ibn ’Abdullah Ibn Bischr sagte: „Ich sah den Propheten- Allahs Heil und Segen auf ihm- in einem Traum, so sagte ich: ‚Welche ist die gerettete Sekte von den dreiundsiebzig Sekten?’ Er sagte: ‚Ihr, o Leute des Hadiths!’“ Scharafu l-Ashabu l-Hadith (1/7). Imam asch-Schafi’i sagte: „Wenn ich einen Mann von den Leutendes Hadith sehe, so ist es so als ob ich den Propheten- Allahs Heil und Segen auf ihm - lebend sehen würde.“ Scharafu l-Ashabu l-Hadith (1/31). Schaich Abdu l-Qadir al-Dschilani sagte: „Was den geretteten Teil anbelangt, so sind sie die Ahlu s-Sunna wal-Dschama’a, und es gibt keinen Namen für Ahlu s-Sunna außer einen, und dieser ist: Die Leute des Hadith (Ahlu l-Hadith).“ Al-Ghunyatu t-Talibin (S. 212).
5 Idschtima’u l-Dschuyuschi l-Islamiyya (S. 1165), Ithbat Sifatu l-’Uluww (S. 124), und siehe Madschmu’u l-Fatawa (4/181-183) und al-’Uluww (S. 120) von adh-Dhahabi und im entsprechenden Muchtasar (S. 77).
6 Siyar A’lamu n-Nubala (10/31).
7 Er ist Yunus Ibn ’Abdu l-A’la Ibn Maysirah as-Sadafi as-Samari. Ibn Hadschar sagte über ihn: „Vertrauenswürdig (thiqah), von den wenigen Zehn. Er starb im Jahre 264 n. H.“ Taqribu t-Tadhib (2/380), und siehe seine Biographie in Schadharatu dh-Dhahab (2/149) und Tabaqatu sch-Schafi’iyya (S. 28) von Ibn Hidayatullah.
8 At-Inqita’(S. 79) und Madschmu’u l-Fatawa (6/187).
9 Ar-Risala (S. 7f.).
10 In Bezug auf taschbih sagte al-Hafidh Nu’aym Ibn Hammad: „Wer auch immer Allah mit Seiner Schöpfung vergleicht, so hat er Unglaube begangen, und wer auch immer leugnet, was Allah Sich Selbst zugeschrieben hat, so hat er Unglaube begangen. Und was auch immer Allah Sich Selbst zugeschrieben hat oder was Sein Gesandter -Allahs Heil und Segen auf ihm - Ihm zugeschrieben hat, so beinhaltet es insgesamt keinen Taschbih.“ Al-’Uluww (Nr. 217). Imam Ishaq Ibn Rahawayh sagte: „Taschbih kann nur auftauchen, wenn jemand sagt: „Die Hand ist wie meine Hand“, oder: „Das Hören ist wie mein Hören.“ Dies ist Taschbih. Wenn er aber sagt: „Hand, Hören und Sehen, so wie Allah es sagt, so dann darf man nicht nach dem „wie“ fragen, noch darf man sich über Gleichnisse erkundigen.“ So kann dies kein Taschbih sein.“ Siehe Mukthasiru l-’Uluww (S. 191).
11 Siyar A’lamu n-Nubala (20/341).
12 Al-Inqita’(S. 79).
13 Scharh Usulu l-I’tiqad Ahlu s-Sunna wa l-Dschama’a (2/506).
14 Es scheint so, dass es sich hier um Musa Ibn Abi l-Dscharud handelt. Über ihn hat Imam an-Nawawi gesagt: „Er ist einer der Gefährten von asch-Schafi’i und gehört zu jenen, die von ihm genommen und überliefert haben.“ Und Ibn Hibatullah sagte: „Er gab Fatawas in Mekka nach der Madhab von asch-Schafi’i und der Tag seines Todes ist unklar.“ Tahdibu l-Asma wa l-Lughat (2/120) und Tabaqatu sch-Schafi’i (S. 29) von Ibn Hidayatullah.
15 Er ist Ibrahim Ibn Isma’il Ibn Aliyya. Adh-Dhahabi sagte über ihn: „Ein zerstörter Dschahmi. Er pflegte zu diskutieren, und er sprach von der Erschaffung des Qur’ans. Er starb im Jahre 218 n. H.“ Mizanu l-I’tidal (1/20) und siehe seine Biographie in Lisanu l-Mizan (1/34-35).
16 Al-Inqita’ (S. 79) und al-Lisan (1/35), und der Vorfall wurde von al-Hafidh aus Manaqibu asch-Schafi’ides al-Bayhaqierwähnt.
17 Scharh Usulu l-I’tiqad Ahlu s-Sunna wa l-Dschama’a (1/252). ’Abdullah Ibn Yusuf al-Dschuday’ sagte in al-’Aqidatu s-Salafiyya fi Kalami Rabbi l-Bariyya (S. 339f.): „Wenn also gesagt wird: Dies ist Imam Ahmad - Allahs Barmherzigkeit auf ihm -; er gehörte zu den Strengsten unter den Menschen in dieser Angelegenheit und als Folge (seiner Haltung) stieß er auf Schwierigkeiten, dennoch erklärte er al-Ma’mun nicht zu einem Ungläubigen, noch al- Mu’tasim, noch al-Wathiq. Vielmehr machte er mit einigen von ihnen Da’wa und bestätigte die Führerschaft (d.h. das Kalifat dieser Leute) für die Muslime, obwohl sie die Träger der Fitnafahne hinsichtlich (der Behauptung) über die Erschaffung des Qur’ans sind. Wenn es also Unglaube wäre (zu meinen, dass der Qur’an erschaffen sei), der einen aus dem Islam befördert, weshalb machte er mit ihnen Da’wah oder vergab ihnen, oder bestätigte die Führerschaft für die Gläubigen?

Wir sagen: Dies ist Unwissenheit dessen, der die Wahrheit in dieser Angelegenheit ablehnt. Der Takfir (jemanden zum Ungläubigen im Sinne des Islam verkünden) in einer allgemeinen Form (d.h. Takfir in allgemeiner Form, ohne dies auf eine bestimmte Person anzuwenden) ist nicht wie die spezifische Form. Wenn also das Urteil (des Takfirs) über eine bestimmte Person ausgesprochen wird, kann es ohne Bedeutung sein, wenn (im Einzelfall) Gründe wie Unabsicht, Unwissenheit oder Zwang vorliegen. Daher sollte gesagt werden: „Wer auch immer dies und jenes tut, der hat nicht geglaubt und wer auch immer dies und jenes glaubt, so hat er den Islam verlassen.“ Diese Aussage bedeutet nicht, dass, wenn wir einen Muslim vorfinden, der derartiges begeht, wir auf den Gedanken kommen, ihn des Unglaubens zu bezichtigen; und zwar solange, bis wir sicher wissen, dass die gesamten Beweise der Schari’a ihn erreicht haben. Danach endet seine Unwissenheit und er steht da, ohne eine Entschuldigung zu haben. Dies ist eine Angelegenheit, die für den Überforderten viel zu schwierig ist; aufgrund dessen war es nicht von der Rechtleitung der Salaf den Takfir über eine bestimmte Person auszusprechen, bis das aufgefunden wird, was den Takfir erfordert und die Ungewissheit (über den Unglauben) beseitigt wird. Habt ihr nicht ihren Takfir an Dscha’d, Dschalim und al-Marisi gesehen? Sie erklärten diese Personen zu Ungläubigen, aufgrund des Mangels an Unwissenheit und Entschuldigung, wodurch gesichert wurde, dass ihre Aussagen klaren Kufr (Unglaube i. S. des Islam) darstellten. Habt ihr nicht den Takfir von asch-Schafi’i - Allahs Barmherzigkeit auf ihm - über Hafs gesehen? Er wurde nach Diskussionen und Klarstellungen (zum Ungläubigen) erklärt. Der Beweis wurde gegen ihn dargelegt und die Möglichkeit für ihn, (ebenfalls) einen Beweis vorlegen zu können, wurde (durch die Klarstellungen und Beweise) zunichte gemacht. Deswegen verwickelte sich asch-Schafi’i nicht in Komplikationen durch den Takfir eines Einzelnen. Manche Leute haben diese Angelegenheit und die Hintergründe nicht verstanden. Sie kamen durch die allgemeinen Aussagen der Imame in dieser Hinsicht durcheinander. Daher haben sie den kleinen Kufr über Völker angesetzt und sich gegenseitig mit diesen unbeschränkten und absoluten Aussagen gemäß den Imamen bezichtigt…“ Verzeichnet von Ibnu l-Dschawzi in al-Manaqib (S. 158) mit einer dschayyid (guten) Überliefererkette.
18 Manaqibu sch-Schafi’i (1/407-408).
19 Er ist Muhammad Ibn Ali al-’Ischari; ein wahrhaftiger (saduq) und bekannter Schaich. Er hat als Einziger dieses Buch überliefert. Adh-Dhahabi sagte dies in al-Mizan (3/655) über ihn.
20 Verzeichnet von al-Buchari (8/594) und Muslim (Nr. 2848). Beide überliefern ihn von Qatada, der von Anas Ibn Malik.
21 Verzeichnet von al-Buchari (6/39) und Muslim (Nr. 1890). Beide überliefern ihn von al-A’radsch, der von Abu Huraira.
22 Verzeichnet von al-Buchari (13/91) und Muslim (Nr. 2933). Beide überliefern ihn von Qatada, der von Anas Ibn Malik.
23 Ähnliches wurde von Ahmad in al-Musnad (4/182), Ibn Madscha (1/72), al-Hakim in al-Mustadrak (1/525), al-Adschurri in asch-Schari’a (S. 317) und Ibn Mandah in ar-Radd ’ala l-Dschahmiyya (S. 87) überliefert. Sie alle stammen vom Hadith von Nuwas Ibn Sa’man. Al-Hakim sagte: „Es ist authentisch gemäß den Bedingungen von Muslim, dennoch hat er ihn nicht überliefert.“ Und adh-Dhahabi stimmte diesem in at-Talchis zu. Ibn Mandah sagte hierüber: „Der Hadith von Nuwas Ibn Sam’an ist ein bestätigter Hadith. Er wurde von bekannten Imamen überliefert, die fern davon sind, kritisiert zu werden, nicht Mal einen von ihnen.“
24 Ich habe diese ’Aqida von einem abgeschriebenen Manuskript der original handgeschriebenen Kopie, die in der Bibliothek der Universität in Leaden/Holland bewahrt wird.
25 ’Ali - Allahs Wohlgefallen auf ihm - berichtete, dass der Prophet - Allahs Heil und Segen auf ihm - eines Tages mit einem hölzernen Stock in der Hand saß, mit dem er den Boden wühlte. Er erhob sein Haupt und sagte: „Es gibt keinen unter euch, ohne dass sein Platz zugeteilt wurde, entweder im Feuer oder im Paradies.“ Sie fragten: „O Gesandter Allahs! Warum sollen wir weiterhin gute Taten ausführen? Sollen wir uns (auf al-Qadar) verlassen und aufhören, tätig zu sein?“ Der Prophet - Allahs Heil und Segen auf ihm - sagte: „Nein. Führt weiter eure guten Taten aus, denn jedermann wird es leicht gemacht, solche Taten zu vollbringen, die ihn zu dem leiten werden, für das er erschaffen wurde.“ Verzeichnet von Muslim (Nr. 6400).
26 Verzeichnet in Manaqibu sch-Schafi’i (1/42-43) und Scharch Usulu l-I’tiqad Ahlu s-Sunna wa l-Dschma’a (2/702).
27 ’A’ischa - Allahs Wohlgefallen auf ihr - sagte, dass eine jüdische Frau kam und ihr die Strafe im Grab erwähnte, indem sie sagte: „Möge Allah dich vor der Strafe im Grab bewahren.“ Daher fragte sie den Gesandten Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm- hierüber und er sagte: „Ja, es gibt eine Strafe im Grab!“ ’A’ischa - Allahs Wohlgefallen auf ihr - sagte: „Danach habe ich den Gesandten Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm- nie gesehen, außer dass er Zuflucht vor der Strafe im Grab in jedem Gebet, das er verrichtete, suchte.“ Verzeichnet von al-Buchari (Nr. 1372). Abu Huraira - Allahs Wohlgefallen auf ihm - sagte: Der Prophet - Allahs Heil und Segen auf ihm - sagte: „Wenn einer von euch den letzten Taschahhud (Zeugnis für den Glauben im Sitzen während des Gebetes) beendet, soll er Zuflucht bei Allah vor vier Dingen suchen: vor der Strafe in der Hölle, vor der Strafe im Grab, vor den Heimsuchungen des Lebens und des Totes und vor den Versuchungen des Masihu d-Daddschal (der falsche Messias).“ Verzeichnet in Muslim (2/93), Abu Dawud (Nr. 983). Sufyan Ibn ’Uyayna (gest. 197 n. H.) - Allahs Barmherzigkeit auf ihm - sagte: „Die Sunna ist zehn. Wer auch immer sie akzeptiert, der hat die Sunna vervollständigt, und wer auch immer irgendetwas davon verlässt, der hat die Sunna verlassen: die Bestätigung von al-Qadar (göttliche Bestimmung), Abu Bakr den Vorzug vor ’Umar geben, der Teich im Paradies, Schafa’a (Fürbitte), die Waage, die Brücke über das Höllenfeuer, Iman ist Aussage und Handlung, der Qur’an ist das Wort Allahs, die Strafe im Grab, die Auferstehung am Tage des Gerichtes und das Nicht-Bezeugen dessen, dass ein Muslim definitiv im Paradies oder in der Hölle sein wird.“ Verzeichnet von al-Lalika’i (Nr. 312). Ibn Abi Hatim (gest. 327 n. H.) - Allahs Barmherzigkeit auf ihm - sagte: „Unser gewählter Weg ist die Befolgung des Gesandten Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm -, der Gefährten, der Tabi’in und all jener, die ihnen in Gutem folgten; (und zwar) gemeinsam mit dem Ablassen dessen, nach den neu eingeführten Dingen (in der Religion) zu trachten, (und) fest an dem Weg der Ahlu l-Athar (Leute der Überlieferung) festzuhalten, wie Abu ’Abdullah Ahmad Ibn Hanbal, Ishaq Ibn Ibrahim, Abu ’Ubayd al-Qasim Ibn Sallam und asch-Schafi’i; am Buche und der Sunna gemäß dem Weg der Imame, die den Überlieferungen der Salaf folgen, festzuhalten; das anzunehmen, was von Ahlu s-Sunna aus den verschiedenen Städten angenommen wurde“, bis zu seiner Aussage: „Iman steigt und sinkt, und wir machen den Iman an die Strafe im Grab wahr.“ Siehe Ahlu s-Sunna wa I’tiqadu d-Din (Nr. 14).
28 Muhammad Ibnu n-Nadr informierte uns: Mu’awiya Ibn ’Amr sagte: Za’ida teilte mit: Sulayman al-A’masch teilte mit: al-Minhal Ibn ’Amr sagte mir: Zadan sagte: al-Bara’ sagte: Wir gingen mit dem Gesandten Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm - zum
Bestattungsgebet eines Mannes von den Ansar. So dann hielten wir am Grab und die Nische an der Seite wurde noch nicht gegraben. Der Gesandte Allahs hob sein Haupt zum Himmel und blickte dann auf den Boden und sprach zu sich selbst. Er sagte: Dann sagte er einige Male: „Sucht Zuflucht bei Allah vor der Strafe im Grab.“ Danach sagte er: „Wahrlich, wenn der Muslim noch nicht das Jenseits erreicht hat, aber bereits von dieser Welt abgeschnitten wurde, steigen Engel vom Himmel herab, die Gesichter wie die Sonne haben. Sie setzen sich von ihm soweit weg, wie das Auge sehen kann. Mit ihnen sind die Leichentücher von den Leichentüchern des Paradieses und ewiger Duft von den ewigen Düften des Paradieses. Dann kommt der Engel des Todes und setzt sich neben sein Haupt, so sagt er: ‚Komm raus, o du gute Seele, zur Vergebung Allahs und zu Seinem Wohlgefallen.’“ Er sagte: „Also strömt sie raus wie ein Tropfen, der aus einer Regenhaut herausfließt. Wenn er sie nimmt, lässt er sie nicht Mal für einen Augenblick in seiner Hand.“ Er sagte: „Und aus ihr (der Seele) tritt ein Duft heraus, wie der beste Moschus, der auf der Erdoberfläche gefunden werden kann. Also steigen sie mit ihr auf, und sie gehen an keinem von den Engeln vorbei, außer er sagt: ‚Wer ist diese gute Seele?’ So sagen sie: ‚Sie ist der und der.’ Dann öffnen sich die Tore der Himmel für sie, und sie folgen ihm über jede Stufe des Himmels hindurch, bis sie das Ende des siebten Himmel erreichen. Dann wird gesagt: ‚Schreibt ihr Buch in der Anhöhe (’Illiyyin)’“ Er sagte: „Also wurde es geschrieben.“ Er sagte: „Dann wurde gesagt: ‚Kehre zur Erde zurück, denn aus ihr haben Wir dich erschaffen und zu ihr werden Wir dich zurückkehren lassen und aus ihr werden Wir dich erneut auferstehen lassen.’ Dann wird sie zum Körper zurückgebracht. Danach kommen die Engel zu ihm und sagen zu ihm: ‚Sitz. Wer ist dein Herr?’ Er sagt: ‚Mein Herr ist Allah.’“ Er sagte: „Sie sagen: ‚Was ist deine Religion?’ Er sagt: ‚Meine
Religion ist der Islam.’ Sie sagen: ‚Wer ist dieser Mann, der zu euch geschickt wurde?’ Er sagt: ‚Er ist der Gesandte Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm -.’ Sie sagen dann: ‚Wie hast du über ihn Bescheid gewusst?’ Er sagt: ‚Ich habe das Buch Allahs gelesen und ich habe daran geglaubt, und ich habe es bestätigt.’ Also wird von den Himmeln gerufen: ‚Wahrlich, er hat die Wahrheit gesprochen. So macht Raum für ihn im Paradies und kleidet ihn von den Kleidern des Paradieses und zeigt ihm seinen Platz im Paradies.’“ Er sagte: „So dann wird ihm erlaubt, ihn zu sehen und sein Grab wird geräumig gemacht, soweit das Auge sehen kann. Ein Mann mit schönen Kleidern, einem schönen Gesicht und einem angenehmen Duft wird ihm gezeigt; er wird sagen: ‚Empfange die frohe Botschaft, die dich an diesem Tag, der dir versprochen wurde, glücklich machen wird.’ So dann wird (er) sagen: ‚Möge Allah mit dir barmherzig sein, wer bist du? Denn dein Gesicht scheint Gutes zu verkünden?’“ Er sagte: „So sagt er: ‚Ich bin deine rechtschaffene Taten.’“

Er sagte: „Wenn er jedoch ein Ungläubiger war, werden Engel mit finsteren Gesichtern zu ihm herabsteigen, und mit ihnen sind raue wollige Kleider. Dann kommt der Engel des Todes und setzt sich neben sein Haupt, so sagt er: ‚Komm raus, o du ekelhafte Seele, zum Zorn Allahs und zu Seiner Unzufriedenheit.’“ Er sagte: „So mag sie es nicht, aus dem Körper genommen zu werden.“ Er sagte: „Dann zieht er sie raus. Er lässt sie nicht Mal für einen Augenblick in seiner Hand. Dann nehmen die Engel sie im Leichentuch aus rauer wolliger Kleidung.“ Er sagte: „Und aus ihr (der Seele) tritt der aggressivste Gestank heraus, wie der ekelhafteste Gestank einer Leiche auf der Erdoberfläche. Also steigen sie mit ihr auf, und sie gehen an keinem von den Engeln vorbei, außer er sagt: ‚Wer ist diese ekelhafte Seele?’ So sagt er: ‚Sie ist der und der’, während er die schlimmsten Namen benutzt. Wenn sie den Himmel erreichen, öffnen sich das Tor, aber es schließt sich für ihn, und es wird ausgerufen: ‚Kehre zur Erde zurück, denn aus ihr habe Ich dich erschaffen und zu ihr werde Ich dich zurückkehren lassen und aus ihr werde Ich dich erneut auferstehen lassen.’ Dann wird sie zum Körper zurückgebracht. Danach kommen die Engel zu ihm und sagen zu ihm: ‚Sitz.’ Dann sagen sie: ‚Wer ist dein Herr?’“ Er sagte: „Er sagt: ‚Ääh, ääh, ich weiß es nicht.’ Sie sagen: ‚Was ist deine Religion?’ Er sagt: ‚Ääh, ääh, ich weiß es nicht. Ich habe die Menschen reden hören.’“ Er sagte: „Sie sagen: ‚Wer ist dieser Mann, der zu euch geschickt wurde?’“ Er sagte: „Also wird von den Himmeln gerufen: ‚Wahrlich, er hat gelogen. So macht Raum für ihn im Feuer und kleidet ihn von den Kleidern des Feuers. Und es wird ihm sein Platz im Feuer gezeigt.’“ Er sagte: „So dann wird seinen Platz im Feuer sehen, und er wird von ihrer Hitze und von ihrer verbennenden Luft erreicht werden und sein Grab wird eng gemacht, bis seine Rippen sich miteinander zu verflechten beginnen. Und dann wird ein Mann mit einem hässlichen Gesicht, abstoßenden Kleidern und einem ekelhaften Gestank präsentiert; also wird er sagen: ‚Wehe dir, wer bist du? Bei Allah, dein Gesicht verkündet Übles.’ Dann wird er sagen: ‚Mein Herr, lass die Stunde nicht eintreffen! (Mein Herr), lass die Stunde nicht eintreffen!’“ Schaich Hamdi ’Abdu l-Madschid as-Salafi sagt in seiner Überprüfung von al-Ahadithu t-Tuwwal (S. 59): „Es wurde überliefert von Ahmad (4/287-288, 295, 296), ’Abdur-Razzaq (Nr. 6737), Abu Dawud at-Tiyalisi (Nr. 812), al-Adschurri in asch-Schari’a (S. 367-370), al-Hakim (1/37-40) und Abu Dawud (Nr. 4727). Und es wurde von an-Nasa’i (4/78), Abu Dawud (Nr. 3196), Ibn Madscha (Nr. 1548-1549) und Ahmad (4/297) überliefert, und der erste Teil ist von ihm. Al-Hakim sagte: Er ist sahih (authentisch) gemäß den Bedingungen der beiden Schaichs. Adh-Dhahabi stimmte dem zu, und die Sache ist so, wie sie es sagen. Ebenso wurde er von Ibnu l-Qayyim als sahih befunden, nachdem er die Echtheitseinstufung von Abi Nu’aym und anderen zitierte. Siehe Ahkamu l-Dschana’iz von unserem Schaich Muhammad Nasiru d-Din al-Albani.“
29 Manaqibu sch-Schafi’i (1/145).
30 Scharch Usulu l-I’tiqad Ahlu s-Sunna wa l-Dschama’a (2/701).
31 Verzeichnet von Abu Dawud (5/66) und al-Hakim in al-Mustadrak (1/85). Beide überliefern ihn von Abi Hazim, der von Ibn ’Umar. Al-Hakim sagte: „Dieser Hadith ist sahih gemäß der Bedingung beider Schaichs…“ Adh-Dhahabi stimmte dem zu.
32 Manaqibu sch-Schafi’i (1/413).
33 Manaqibu sch-Schafi’i (1/413).
34 Al-Inqita (S. 81).
35 Manaqibu sch-Schafi’i (1/387).
36 Manaqibu sch-Schafi’i (1/387-393).
37 Manaqibu sch-Schafi’i (1/442).
38 Manaqibu sch-Schafi’i (1/423).
39 Er ist Muhammad Ibn ’Abdullah Ibn ’Abdu l-Hakam al-Misri, Abu ’Abdullah. Asch-Schirazi sagte über ihn: „Ein Gefährte von asch-Schafi’i, und er nahm Fiqh von ihm. Und während der Fitna (d.h. Fitna über die Behauptung, der Qur’an sei erschaffen) wurde er zu Ibn Abi Du’ad gebracht, und er antworte nicht so, wir er es sich gewünscht hat, also wurde er nach Ägypten zurückgebracht. Er starb im Jahre 272 n. H.“ Tabaqatu l-Fuqaha’ (S. 99). Und siehe für seine Biographie Tabaqatu sch-Schafi’iyya (S. 30) von Ibn Hidayatullah und Schadharatu dh-Dhahab (2/154).
40 Manaqibu sch-Schafi’i (1/433).
41 Imam Abu Dscha’far at-Tahawi (gest. 321 n. H.) sagte in seinem ’Aqida (Nr. 69): „Und wir sehen das Gebet hinter jedermann von den Leuten der Qibla, sei er rechtschaffen oder sündhaft, als erlaubt an…“ Imam Ibn Abi l-’Izz al-Hanafi (gest. 792 n. H.) sagte: „Es kommt in Sahihu l-Buchari [Verzeichnet von Ibn Abi Schayba in al-Musannaf (2/378); Ibn Hadschar schreibt dies al-Buchari in seinem at-Talchlis (2/43) zu, und es wird von al-Bayhaqi in as-Sunanu l-Kubra (2/122) berichtet] vor, dass ’Abdullah Ibn ’Umar - Allahs Wohlegefallen auf ihm - und Anas Ibn Malik hinter al-Hadschadsch Ibn Yusuf ath-Thaqafi beteten, obwohl a-
Hadschadsch ein ungehorsamer Tyrann war. Und er überliefert in seinem Sahih (Nr. 694) auch, dass der Prophet - Allahs Heil und Segen auf ihm - sagte: „Verrichtet das Gebet mit ihnen, denn wenn sie richtig liegen, dann habt ihr eine Belohnung und sie haben eine Belohnung, und wenn sie falsch liegen, so obliegt es ihnen.“

Wisse - möge Allah mit dir und mit uns barmherzig sein - dass es gemäß der Übereinstimmung der Imame erlaubt ist für einen, hinter jemandem zu beten, von dem er keine Neuerung und keine Sünde kennt. Und es ist nicht von den Bedingungen des Folgens (d.h. im Gebet), dass der Folgende die ’Aqida ihres Imams kennt, noch sollte er ihn versuchen, indem er sagt: Was ist deine ’Aqida? Vielmehr sollte er hinter einem beten, dessen Zustand verborgen ist. Wenn er also hinter einem Neuerer gebetet hat, der zu seiner Neuerung ruft, oder hinter einem ungehorsamen Sünder, der offen sündigt, und dieser ist ein ernannter Imam, und man kann nicht beten, außer hinter ihm, wie im Falle des Imam für das Freitaggebet und den beiden Festtagen und im Falle des Gebetes bei der Pilgerfahrt am ’Arafa und ähnliche, dann muss der Folger hinter ihm beten, gemäß der allgemeinen Ansicht der
Salaf und der Chalaf.

Und wer auch immer das Freitagsgebet hinter einem sündigen Imam verlässt, dann ist er ein Neuerer gemäß der Mehrheit der Gelehrten. Die richtige Ansicht ist, dass er beten und sein Gebet nicht wiederholen sollte. Daher beteten die Gefährten das Freitags- und Gemeinschaftsgebet hinter dem sündigen Imam, und sie wiederholten ihre Gebete nicht, so wie es ’Abdullah Ibn ’Umar und Anas Ibn Malik hinter al-Hadschadsch Ibn Yusuf taten, wie bereits erwähnt.

Und im Sahih (Nr. 695) kommt vor, dass ’Uthman Ibn ’Affan- Allahs Wohlgefallen auf ihm- gefragt wurde, als er von jemandem daran gehindert wurde, die Leute im Gebet zu leiten: „Wahrlich, du bist der reguläre Imam und diese Person, der das Gebet leitet, ist ein Imam der Fitna!“ Also sagte er: „O Sohn meines Bruders, wahrlich, das Gebet ist von den schönsten Dingen, das von den Menschen gemacht wird. Wenn sie daher etwas Gutes machen, dann mache es mit ihnen, und wenn sie etwas Schlechtes tun, dann bleibe fern von ihrem Schlechten.“ Daher ist das Gebet hinter einem ungehorsamen Sünder und einem Neuerer richtig. Wenn also der Folger hinter ihm betet, ist sein Gebet nicht ungültig. Jedoch ist es verabscheut für denjenigen, der hinter ihm zu beten gezwungen ist, weil das Befehlen des Gutenund das Verbieten des Schlechten für ihn Pflicht ist.

Und unter diesem ist einer, der deutlich seine Neuerung und seinen Ungehorsam zeigt, jedoch ist er nicht als Imam für die Muslime bestimmt. Dann verdient er Tadel, bis er bereut. Wenn es daher möglich ist, ihn zu boykottieren, bis er bereut, dann wird dies gut sein. Und wenn manche der Leute das Gebet hinter ihm verlassen und hinter einem anderen beten, um dem Übel entgegen zu stehen, bis er bereut oder ihn allein zu lassen oder den Leuten ähnliche wie seine Sünden zu verbieten; darin könnte ein schariatischer Nutzen sein. Und die Folger dürfen nicht das Freitagsgebet verlassen, noch das Gemeinschaftsgebet. Wenn der Folger vor hat, das Freitagsgebet oder das Gemeinschaftsgebet zu unterlassen, und er verlässt das Gebet hinter ihm, so ist das Gebet hinter ihm nicht zu unterlassen, außer im Falle eines Neuerers, der den Gefährten widerspricht – möge Allah mit ihnen zufrieden sein.

Ähnlich ist es, wenn der Imam von den Herrschern bestimmt wurde. Dann gibt es keinen schariatischen Nutzen in der Unterlassung des Gebetes hinter ihm. Daher kann das Gebet hinter ihm nicht unterlassen werden. Vielmehr ist es besser, das Gebet hinter ihm zu verrichten. Wenn es also möglich ist für jemanden, das Übel zu verhindern, das sich in Bezug auf das Imamat äußert, dann ist es für ihn bindend. Wenn jemand anderer als er vom Herrscher bestimmt wurde, dann ist es möglich, das Imamat ihm zu übergeben. Es könnte vielleicht nicht möglich sein, das Imamat von ihm wegzunehmen, außer mit einem Übel, das größer ist als der Schaden, den er verursacht. In solch einem Fall ist es nicht möglich, das kleinere Übel zu entfernen, indem man größeres Übel verursacht, noch wird das Geringere der beiden Schaden durch das Größere der beiden erreicht. Die schariatischen Urteile sind gekommen, um Nutzen und Vervollkommnung zu bringen und die schadhaften Dinge zu entfernen und sie entsprechend den Umständen zu verringern. Daher ist das Unterlassen des Freitags- und Gemeinschaftsgebetes ein größeres Übel als das Übel, einem ungehorsamen Imam zu folgen. Es ist nicht bevorzugt dies zu tun, wenn sein Wegbleiben (vom Gebet) nicht das Übel des ungehorsamen Imams entfernen wird. In solche einem Fall ist der schariatische Nutzen zunichte gemacht, ohne das Übel vernichtet zu haben.

Wenn es möglich ist, das Freitags- und das Gemeinschaftsgebet hinter einem rechtschaffenen Imam zu beten, so ist dies viel besser als hinter einem ungehorsamen Imam zu beten. Besteht diese Möglichkeit, so betet er hinter einem ungehorsamen Imam, ohne eine Entschuldigung dafür zu haben. Daher wird dies zu einem Fall des Idschtihad der Gelehrten, unter denen welche sind, die sagen: das Gebet muss wiederholt werden; und andere, die sagen: es muss nicht wiederholt werden. Und dies ist ein weites Thema in den den Büchern über al-furu’ (sekundären Angelegenheiten des Fiqh).

In der Tat beweisen die Texte aus Qur’an und Sunna und die Übereinstimmung der Salaf, dass der Führer und Imam des Gebetes, der Herrscher, der Führer im Krieg und der Verantwortliche für Sadaqa in Umständen, die Idschtihad mit sich bringen, zu gehorchen sind. Es liegt nicht an ihm, jenen zu gehorchen, für die er Verantwortung trägt, wenn es um Idschtihad geht. Vielmehr müssen sie ihm folgen und ihre Ansichten für seine Ansichten verlassen. Daher ist der Nutzen in der Vereinigung und Übereinstimmung, und das Übel ist in der Spaltung und Meinungsverschiedenheit.“ Muhadhdhab Scharhu l-’Aqidatu t-Tahawwiyya (S. 296-298); fertiggestellt von Salih Ibn ’Abdu r-Rahman.
42 Dhammu l-Kalam (qaaf/215) und es wurde von adh-Dhahabi in as-Siyar (10/31) erwähnt.
43 Dhammu l-Kalam (qaaf/213) und es wurde von adh-Dhahabi in as-Siyar (10/30) erwähnt.
44 Dhammu l-Kalam (qaaf/213) und es wurde von adh-Dhahabi in as-Siyar (10/30) erwähnt.
45 Dhammu l-Kalam (qaaf/215).
46 Al-Ibana al-Kubra (S. 535f.).
47 Manaqibu sch-Schafi’i (S. 182) von Ibn Abi Hatim.
48 Was den Kalam oder den ’Ilmu l-Kalam, so ist dies im Islam verboten, da der Gesandte Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm - sagte: „Allah hat den Qur’an in sieben Lesungen herabgesandt. Die Argumentation über den Qur’an ist Unglaube. Was auch immer ihr von ihm an Wissen erlangt habt, so handelt danach; und was auch immer ihr von ihm nicht wisst, so bringt es zu dem Einen, der darüber Bescheid weiß.“ Verzeichnet von Abu Dawud (Nr. 4603), al-Hakim (2/223), Ibn Hibban (1/232) und Ahmad (2/258). Der Hadith wurde von Schaich al-Albani in Silsilatu l-Ahadithu s-Sahiha (Nr. 1522) als authentisch eingestuft.

Der Gesandte Allahs - Allahs Heil und Segen auf ihm - kam zu seinen Gefährten raus, während sie über al-Qadar (göttliche Bestimmung) diskutierten. Daher wurde sein Gesicht aus Zorn rot; so sagte er: „Ist es dies, womit ihr befohlen wurdet, ist es dies, wofür ihr erschaffen wurdet? Ihr benutzt Teile des Qur’an gegen andere Teile. Genau dies ist der G
  


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Aqida der vier Imame - von Sirat al-Mustaqim - 22-05-2008, 07:02 AM
RE: Aqida der vier Imame - von Sirat al-Mustaqim - 22-05-2008, 08:04 AM
RE: Aqida der vier Imame - von Sirat al-Mustaqim - 23-05-2008, 03:11 AM
RE: Aqida der vier Imame - von Sirat al-Mustaqim - 27-05-2008, 08:39 PM

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