[Abir As-Sabil]

Schwester, darf man fragen um was für Krankheit es sich bei dir handelt? Wenn du es nicht möchtest, brauchst du auch nicht darauf antworten...

Es wäre besser, dass ich die Krankheit nicht beim Namen nenne. Ich kann aber so viel dazu sagen, dass dieses Gebiet und diese Krankheit unerforscht ist in der Medizin. Man kann die Ursache dafür nicht feststellen und es gibt auch keine Medikamente dagegen, zumindest keine wirklich wirksamen. In Deutschland sind ca. 1 Million Menschen davon betroffen, wie es in anderen Länder aussieht, weiß ich nicht. Die Krankheit ist weder schmerzhaft, noch beeinträchtigt sie einen körperlich, aber die psychischen Folgen aufgrund des Feedbacks, das man aus seinem Umfeld bekommt, sind enorm groß, wenn man keine starke Persönlichkeit hat, wobei ich davon überzeugt bin, dass all meine "Leidensgenossen" und Menschen allgemein mit Krankheiten, sei es körperlich oder geistig, starke Persönlichkeiten besitzen, weil man im Grunde tag täglich irgendwelchen dummen Sprüchen, Kommentaren und Blicken ausgesetzt ist.

Für mich war meine Krankheit immer ein Teil von mir, hatte und habe wenig Probleme damit alhamdulillah, viel mehr kommt gerade meine Mutter sehr schlecht damit klar, aber das liegt einfach daran, weil sie eben diese Liebe und Barmherzigkeit in sich trägt und ihr Kind, ihr eigen Fleisch und Blut, gesund sehen will.

Was mir am meisten weh tut, sind eher muslimische Geschwister, deren Reaktionen mich an der Ummah zweifeln lassen und der Verinnerlichung des Iman und daran, ob man verstanden hat, was Dunya und Akhira bedeutet. Manche Erfahrungen waren zum Teil wirklich schmerzhaft, vor allem wenn diese Geschwister richtigen Manhaj etc. haben und man dann mit so etwas konfrontiert wird, aber alhamdulillah diese äußerst schmerzhaften Erfahrungen und diese Krankheit sind für mich natürlich neben dem Qur'an und der Sunnah DIE Wegweiser für mein bisheriges Leben gewesen, denn genau sie haben die Spreu immer vom Weizen getrennt. Alhamdulillah!

Wieso ich an Safiyya meinen Dank gerichtet habe, liegt daran, weil sie mir eine große Stütze und Hilfe dabei war, bestimmte Dinge einfach mal aus einer ganz anderen Perspektive zu betrachten, was mir enorm geholfen hat. Sie ist eben ein Goldschatz für mich. Möge Allah ta'ala sie mit den besten Menschen im Jenseits vereinen!

Natürlich auch an dich JazakAllahu khair für deine Worte. Solche Meinungen sind rar unter den Muslimen geworden, auch unter praktizierenden...

Bei Krankheiten erinnere ich mich immer wieder an die schwarze Sahabiyya radiyAllahu anha, die an Epilepsie litt und sie die frohe Botschaft des Paradieses dafür bekam, dass sie in Geduld damit ausharrte. Gibt es eine schönere Aussicht? Möge Allah ta'ala uns zu den Paradiesbewohnern gehören lassen, ohne die Strafe des Feuers berührt zu haben!