Hochwertige Tage für rechtschaffene Taten

Hochwertige Tage für rechtschaffene Taten
Abdullah Al - Jibrin

 

Wahrlich, alles Lob gebührt Allah, und mögen die Segnungen und der Frieden Allahs auf Seinem Propheten Muhammad (sallallahu aleihi we sellem) und auf seiner Familie und allen Gefährten sein.

 

Ibn Abbas erzählte, dass der Prophet Muhammad (sallallahu aleihi we sellem) sagte: ”Es gibt keine Tage während denen rechtschaffene Taten mehr beliebt sind bei Allah, als während dieser Tage - der 10 Tage von Dhul-Hidschdschah” Sie fragten: “Oh, Gesandter Allahs, selbst nicht Jihad auf dem Weg Allahs?” Er sagte: ”Selbst Jihad auf dem Weg Allahs nicht, ausgenommen der Mann der auf dem Weg Allahs (Jihad) geht und seinen Besitz mitnimmt und zurück kehrt ohne beides.“
 ( Al Buchari, Abu Dawud u.a. ) Die genaue Fassung ist von Abu Dawud.

 

Ibn Umar (Allahs Segen auf ihm) erzählte, das der Prophet Muhammad (sallallahu aleihi we sellem) sagte: ”Es gibt keine großartigeren Tage, an denen gute Taten mehr zählen bei Allah wie die 10 Tage von Dhul-Hidschdschah. Also vermehret eure Worte und Taten in diesen Tagen mit dem Sprechen von Tahlil, Takbir und Tahmid(….)“

 

Möglichkeiten, gute Taten zu verrichten an diesen Tagen.

 

1. Die Verrichtung der Pilgerfahrt und der Umrah, welche die besten Taten sind, die du verrichten kannst. Auf ihre Überlegenheit weisen verschiedene Überlieferungen hin.

Durch die Verrichtung der Umrah werden Sünden, die begangen wurden zwischen der derzeitigen und der vorhergehenden Umrah ausgelöscht, und die Belohnung für die angenommene Pilgerfahrt  ist das Paradies (Al-Buchari und Muslim).

 

2. Das Fasten während dieser Tage.
Das ist keine schwierige Aufgabe, so viel wie möglich zu fasten während dieser 10 Tage und speziell an diesem einen Tag, dem Tag von Arafah. Es besteht kein Zweifel, dass das Fasten eine der besten Taten ist. Und das Fasten hat Allah für sich selbst gewählt. So steht in den Hadith-Qudsi: „Das Fasten ist für Mich, und Ich gebe die Belohnung dafür. Wahrlich, jemand der seine sexuelle Passion, seine Nahrung und Getränke Meinetwegen  lässt (….)“( Al-Buchari, Muslim, Malik,  At-Tirmisi, Nasa’i und Ibn Madschah)

 

Abu Sa’id al-Chudri sagte das Muhammad (sallallahu aleihi we sellem) sagte: „Ein Diener Allahs fastet einen Tag auf dem Weg Allahs und Allah entfernt sein Gesicht vom Feuer für einen Abstand von 70 Jahren“ (Al-Buchari und Muslim)

 

Abu Qatadah sagte, dass Muhammad (sallallahu aleihi we sellem) sagte: „Durch das Fasten während des Tages von Arafah werden die Sünden des Fastenden des vergangenen sowie des folgenden Jahres durch Allah vergeben“. ( Muslim)

 

3. Takbir (Allahu Akbar) und Zikr häufig auf zu sagen (die Erinnerung an Allah durch das Erwähnen von verschiedenen guten Worten und Lobpreisungen während dieser 10 Tage).

Allah sagte: „Und erwähne meine Namen an diesen bestimmten Tagen”.(12:28)

 

Es ist so erklärt(durch einige Gelehrte), dass die 10 Tage( von Dhul-Hidschdschah) hiermit gemeint seien. Und die Gelehrten betrachten es als wünschenswert,  Zikr während dieser Tage zu vermehren, basierend auf den Hadith von Ibn Umar, erzählt von Ahmad, mit diesen Worten:

 

 „(…)so vermehret an diesen Tagen eure Tahlil und Takbir und Tahmid (…)“

Es ist berichtet worden, dass Ibn Umar und Abu Hurairah gewöhnlich zum Markt gingen und die Leute ermahnter den Takbir zu sprechen an diese 10 Tage von Dhul-Hidschdschah.( Al-Buchari)

 

Ishaq erzählt, dass die Gelehrten der Tabi’in in diesen 10 Tage oft sagten:

 

Allahu Akbar, Allahu Akbar La Ilaha illa ‘llah Wa ‘llahu Akbar, Allahu Akbar Wa li’llahi al -hamd.

 

Es ist eine beliebte Tat die Stimme zu erheben in den Häusern, auf den  Markten, den Strassen, in den Moscheen und an anderen Orten, weil Allah in Surah Al-Hadsch, Verse 37 sagt: „(…) dass du Allah lobpreist für deine  Leitung”.

 

Das Sagen des Takbir in Versammlungen oder Gruppen im Chor, Takbir mit einer Gemeinschaft ist nicht zulässig, weil es nicht übermittelt worden ist von den früheren Generationen der Sahaba und derjenigen, die ihrem Weg folgten. Wahrlich, es ist Sunnah für jeden Mensch den Takbir selbst zu sagen. Und das ist gewöhnlich anwendbar für Zikr und demütige Bitten, abgesehen von einer Person die nicht weiß, was sie sagen soll. In diesem Fall kann sie die Worte wiederholen (von jemandem) bis sie diese Worte gelernt hat. Es ist auch zulässig, Zikr zu machen mit verschiedenen Fassungen von Takbir, Tahmid und Tasbih und anderen islamischen gesetzlichen Lobpreisungen (von Koran und Sunnah)

 

4. At-Tawbah(die Reue) zeigen und sich enthalten von Ungehorsamkeit und allen Sorten von Sünden, weil Gnade und Verzeihung der Erfolg unserer Taten sind. Ungehorsamkeit bringt euch weit weg von Allah, während Gehorsamkeit dich näher zu Allah und seiner Liebe bringt. In einem durch Abu Hurairah überlieferten Hadith steht, dass Muhammad (sallallahu aleihi we sellem) sagte: „Wahrlich Allah hat eine Empfindung von Ghaira* und Allahs Empfindung wird angereizt, wenn eine Person das macht was Allah verboten hat.“ (Al-Buchari und Muslim)

 

5. Mache viele freiwillige rechtschaffene Taten und vermehre die Verehrung Allahs z.B. : Gebete, Spenden, Quran lesen, das Gute gebieten und das Schlechte verbieten und andere gute Taten.

 

Wahrlich, diese guten Taten werden vervielfältigt in diesen 10 Tagen. Während dieser 10 Tage sind selbst Taten die normalerweise weniger Gewicht haben, hochwertiger und beliebter bei Allah, sogar hochwertiger als große Taten, getan in anderen Tagen (diese Taten sind mehr wert) sogar als der Jihad, was eine der angesehensten aller Taten ist - abgesehen von demjenigen dessen Blut vergossen worden ist und dessen Pferd getötet worden ist (Verlust des Lebens im Jihad).

 

6. Es ist rechtmäßig in diesen 10 Tagen at-Takbir al –Mutlaq* zu sagen, die ganze Nacht und Tag bis zum Beginn des ´Id-Gebetes. So ist at-Takbir al-Muqayyad* erlaubt und wird vollzogen nach den 5 Pflicht Gebeten, und die Gebetet werden in der Gemeinde verrichtet. Das beginnt mit der Morgendämmerung am Tag von Arafah (9.Dhul-Hijjah) für diejenigen, die nicht die Hadsch verrichten und von (Dhuhr) Mittagsgebet am Tage des Schlachtfestes(10. Dhul-Hidschdschah), für diejenigen, die Pilgerfahrt verrichten; und es setzt sich fort bis Asr-Gebet bis zum letzten Tag der Taschriq-Tage (13.Dhul-Hidschdschah).

 

7. Das Schlachten eines Opfertieres ist auch rechtmäßig am Opfertag(10. Dhul-Hidschdschah) und den Tagen von Taschriq (11., 12., 13.). Das ist eine Sunnah unseres Vaters Ibrahim (Allahs Segen auf ihm). Allah löste sein Versprechen ein gegenüber Ibrahim, indem Ibrahims Sohn Ismail (als Opfer) ersetzt wurde durch ein Opfertier. Es ist authentisch überliefert worden, dass Muhammad sallallahu aleihi we sellem opferte. Er opferte 2 Schafsböcke, schwarz und weiß gefleckt und sagte: „Takbir( Allahu Akbar) und setzte seinen Fuß auf ihre Seiten (beim Schlachten)“. ( Al-Buchari und Muslim)

 

8. Opfertier als Opfergabe. Umm Salamah (Allahs Segen sei auf ihr) erzählte, dass der Prophet (sallallahu aleihi we sellem) sagte: „Wenn ihr den Neumond (Hilal) von Dhul-Hidschdschah seht und einer von euch möchte opfern, dann sollt er nichts von seinen Haaren oder Nägeln schneiden“ ( Muslim und andere).
Und nach einer anderen Überlieferung sagte er (sallallahu aleihi we sellem): „(…) dann  soll er nichts von seinen Haaren oder seinen Nägel schneiden bis er das Opfer dargebracht hat”.
Vielleicht ist das so wegen der Ähnlichkeit mit demjenigen, der ein Tier opfert während der Hadsch. Wie Allah sagte: „Und rasiert nicht eure Köpfe( Haare) bis das Opfer seinen Schlachtplatz erreicht hat (..)„

 

Dieses Verbot gilt nur für denjenigen, der opfert. Es betrifft nicht dessen Ehefrau und Kinder. Außer wenn es ein spezielles Opfer durch eine dieser Personen gibt. Man darf seinen Kopf jedoch waschen oder kratzen, selbst wenn Haare ausfallen würden.

 

9. Es ist Pflicht für alle Muslime (die nicht pilgern) alles mögliche zu machen, um das ´Id-Gebet zu verrichten und um anwesend zu sein bei der Predigt, um dadurch Segen zu erringen.

 

Er soll die Weisheit verstehen hinter dem ´Id-Fest. Es ist ein Tag voller Dankbarkeit, an dem rechtschaffene Taten verrichtet werden. Man soll diese Tage nicht in Hochmut, Eitelkeit und planlos verbringen. Man soll da keine Zeit in Ungehorsamkeit verbringen und seine schlechte Taten lieber lassen wie: Musik hören, singen, leeres Amüsement, berauschende Mittel zu sich nehmen und ähnliche Sachen. Die Sünden sorgen dafür, dass die guten Taten während diesen 10 Tagen (von Dhul-Hidschdschah) wieder abnehmen.

 

10. Nach dieser Erwähnung ist es deutlich, dass jeder Muslim, männlich oder weiblich, viele Vorteile hat, wenn er an diesen 10 Tage Allah noch besser gehorcht und mehr anbetet als sonst, Ihm dankt, alle Verpflichtungen ausübt und weit weg bleibt von verbotenen Dingen. Er soll seine vielen Vorteile dieser Zeitspanne ausnutzen und die offene Entfaltung der Gaben Allahs vielfältig nutzen, um die Freude Allahs zu erreichen.

 

Wahrlich, Allah gibt Erfolg und Er leitet auf dem rechten Weg. Und mögen Allahs Segen und Frieden auf Muhammad (sallallahu aleihi we sellem), seiner Familie und seinen Gefährten sein.

 

*
Ghaira
: Ein Gefühl von Würde und Prestige und der Zorn wenn es geschändet wird.

 

At-Takbir al-Mutlaq: das Sagen von Takbir( Allahu Akbar) ist uneingeschränkt, jeder Zeit oder an jedem Ort möglich .

 

At-Takbir al-Muqayyad: das Sagen von Takbir auf eine bestimmte Weise oder zu einer bestimmten Zeit.

Drucken E-Mail