Die Sunniten haben Ali getötet!

Assalamu alaikum,


Ich bin vor 6 Jahren konvertiert alhamdulillah. Ich stamme aus einem alawitisch, türkischen Haus. Die Alawiten haben kein Buch und auch keine Ahadith. Ihre „Religion“ besteht nur aus Erzählungen. Jede alawitische Oma wird dir irgendeine andere Geschichte erzählen. Aber eins haben alle Alawiten gemeinsam, und auch mit den Schiiten gemeinsam: Blanker Hass auf Sunniten, die Ali r.a. getötet haben sollen. Darauf baut sich so ziemlich das wichtigste im Alawitischen Glauben auf. Das habe ich nie verstanden.

Allah möge mit Ali zufrieden sein. Allahs Fluch soll auf seinen Mördern sein. Ali r.a. folgte dem Quran und der Sunnah. Seine Religion war der Islam. Und er war der 4. Rechtgeleitete Kalif der islamischen Gemeinschaft und ein großer Sahabi.

Meine Kindheit und Jugend: „Die Sunniten haben Ali getötet“ hiess es immer bei meiner Familie! Was hat der Tod von Ali r.a. mit meinem Seelenheil und mit dem Glauben an einen Schöpfer und dem Jenseits zu tun? Das Alawitentum war für mich also nicht wirklich das Wahre. Meine Tante fastete „das Fasten für die 12 Imame“ und mein Onkel las immer eine türkische Übersetzung des Qurans und versuchte immer irgendwelche Stellen zu finden, die er so verstand wie er es wollte und sich dann lustig machen konnte. Mein Onkel kommt aus einem Dorf aus der Türkei. Er kann kaum lesen und schreiben. Er liest nie etwas. Was bewegt diesen alten Mann dazu sich die Mühe zu machen sich mit dem Quran zu beschäftigen um sich darüber lustig zu machen? Blanker Hass! Wie viel Hass muss er in seinem Herzen haben? Ich habe diesen Hass alhamdulillah nicht nachvollziehen können. Und ich denke die meisten Türken, die behaupten zum Christentum konvertiert zu sein waren vorher sowieso keine Muslime sondern Alawiten (Allahu alim).

Damals in meiner Jahiliya habe ich sogar Frauen mit Kopftuch verteidigt wenn Deutsche oder auch Türken (!), die sich Muslime nennen, sich darüber lustig gemacht haben. Nicht weil ich Islam-Sympathisant war sondern weil ich es falsch fand jemandem wegen seinem Glauben/Hautfarbe etc. zu diskriminieren.

Das Christentum war für mich genauso widersprüchlich und unklar (Jesus = heiliger Geist = Gott?? HEAAA??? 3 Götter aber doch nur einer???? Jesus/Gott opfert sich selbst um für die Sünden eines Vergewaltigers, Mörders zu sterben? Wie kann ein Gott sterben??? Mutter Gottes? Audhubillah).

Damals war der Islam für mich aber auch nichts. Denn das nationalistische Verhalten von den Türken, die ich kannte damals und die von sich behaupten Muslime zu sein war das Letzte.

Die meisten Türken leider gehen ab und zu Freitags zur Moschee, oder nur an Eid, und glauben das das genügt. Alkohol, Unzucht, das volle Programm. Wenn die Schwester auch so ab geht gibt’s Prügel. Ich fand das total heuchlerisch. Somit hatten diese Menschen mich vom Islam abgeschreckt (und Allahu alim wie viele andere Menschen noch). Leider machen viele Türken durch ihr Benehmen viel kaputt. Allah möge sie rechtleiten.

Auch die übertriebenen Heldengeschichten über Ata-schirk, der die Türkei angeblich gerettet haben soll, haben mich in der türkischen Schule von diesem Türkentum total distanziert. Ich hatte deswegen nur deutsche Freunde. So wuchs ich religionslos auf.

Ich ging oft in Discos, Alkohol, Frauen, Auto, Klamotten all der kram, der die Menschen davon abhält seinen Verstand einzuschalten und aufzuhören wie ein Tier zu leben und nur nach der Befriedigung seiner Gelüste zu streben. Ich gab viel Geld aus um andere Menschen zu beeindrucken, die es gar nicht wert waren.
Im fortgeschrittenen Jugendalter sagte ein Freund von früher zu mir: hey komm doch mal mit in die Moschee. Ich sagte: Hey, ich bin dabei! So ging ich aus Neugier zum ersten Mal in die Moschee. Ich hatte Angst man wurde merken, dass ich kein Muslim bin und mich lynchen. Welch ein Wunder! Ich erkannte eine Moschee ist ein Ort des Friedens und die Muslime sind total nett! Komisch, so wird das einem aber in dem Medien nicht beigebracht.

Beim Freitagsgebet merkte ich, das was der Khatiib erzählte war total vernünftig und schlüssig. Und das das Verhalten meiner türkischen Freunde gar nicht auf den Islam zurückzuführen ist!!! So ging ich öfter mit ihm hin bis ich gegen Ende ohne ihn ging. Und er ging mittlerweile schon gar nicht mehr als ich schon „Stammkunde“ bei Freitagsgebet war.

Irgendwann kam der Moment wo ich merkte, halt mal ich bin ja ein Muslim geworden! Das Schwein war weg der Alkohol war weg, Frauen waren fast auch weg. Aber diese Erkenntnis erforderte den nächsten Schritt zu tun. Ein Muslim muss beten. Warum bete ich nicht? Und so fing ich spontan an zu beten ohne gross darüber nachzudenken ob ich es durchziehen kann oder nicht, alhamdulillah. Und ohne dass ich es richtig realisiert habe kam die Hidaya von Allah swt alhamdulillah Stück für Stück. Meine Geschichte ist nichts Besonderes. Bei mir gab es kein besonderes Ereignis/Schicksalsschlag/“Wunder“ etc. Ich hab das gar nicht so richtig gecheckt und schon war ich mittendrin. Alhamdulillah. Vielleicht, wenn ich die ganze Zeit darüber nachgedacht hätte, wäre ich vorsichtiger gewesen und hatte mich anders entschieden. Allahu alim.

Und SubhanAllah die türkischen Freunde von damals, die sich immer stolz als Muslime präsentiert haben sagen heute zu mir warum übertreibst du so mit Islam, Bart, Haj usw.!! In ihren Augen bin ich ein Extremist geworden (Alhamdulillah). Allah möge diese Menschen und uns rechtleiten.

Ich habe anfangs lange gebraucht um den richtigen Weg zu finden. War in allen moglichen Vereinen/Gruppierungen/Sekten/Cemaats. Habe immer gemerkt, dass dort was nicht stimmt und bin zur nachsten. Bis ich alhamdulillah erkannt habe, dass der Weg der Salaf der einzigrichtige ist.
 

Barakallahu fiekum an diewahrheitimherzen.net

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