Sumaya - Mein Weg

As-Salam aleikum wa rahmatu allahi wa barakathu, liebe Geschwister.

 

Ich bin ohne richtigen Vater aufgewachsen und habe ihn auch bis heute noch nie gesehen. Als ich ca. 3 Jahre alt war, heiratete meine Mutter einen Mann, der die Vaterrolle in meinem Leben einnahm, besser gesagt meine Mutter hatte es gehofft.

Als ich älter wurde, hatte sein Interesse fuer mich allerdings nichts väterliches mehr. Ich konnte damit nicht umgehen und hatte Angst, natürlich ist meine Mutter sofort mit mir abgehauen, als ich endlich meinen Mund aufgemacht habe. So fing der Teufelskreis mit 13 Jahren an, Alkohol, Kiffen, Koksen, Männer, Selbstverstümmelung bis hin zu, aus heutiger Sicht, nicht wirklich gewollten Selbstmordversuchen.

Es lief immer mal besser und immer mal schlechter. Mein Leben war ein ständiges auf und ab. Niemand konnte mir helfen, weil ich nicht wusste wie. Ich hatte immer ein komisches inneres Gefühl, das mir sagte "du machst etwas falsch, es läuft etwas nicht richtig, finde den Grund", ich fand ihn jedoch nicht. Dieses Gefühl hatte ich ständig, selbst wenn ich keine Drogen nahm oder Männer hatte oder Alkohol getrunken habe. Es war einfach ständig da!


Irgendwann fing ich an darüber nachzudenken, dass ich es gar nicht so schlecht habe, wie ich immer dachte und immer rumjammerte. Denn trotz allem habe ich immer unwahrscheinliches Glück gehabt, ich habe immer im letzten Momemt noch die Kurve gekriegt und habe mein Leben in ein andere Bahn gelenkt. Naja wie gesagt ein ständiges auf und ab.


Ich war eigentlich immer gläubig, zumindest in dem Sinne, wie es Christen - oder besser Protestanten auslegen. Ich habe daran geglaubt, dass es einen Gott gibt. Ich hatte nie einen engen Kontakt zu praktizierenden Muslimen und wollte mich mit dieser Religion auch nie befassen. Nachdem ich fast 3 Jahre lang mit einem nichtpraktizierenden türkischen Muslim zusammen war, habe ich mir geschworen, niewieder einen Muslim! Ich lebte dann 3 Monate in einem Frauenhaus und lernte dort alhamduillah ein marokkanisches Mädchen kennen. Dieses Mädchen hat mich so sehr fasziniert und beeindruckt. Sie hat so viel schlechtes, schreckliches, brutales und grausames durch ihre Familie erleben müssen und hat trotzdem so sehr an ihrer Religion, den Islam festgehalten, dass ich mir die Frage stellte ob diese Religion wirklich so schlecht ist wie einem immer vermittelt wird. Dieses Mädchen war so stolz, so gläubig und so willensstark, immer zufrieden mit dem was sie hatte, halt ein "Alhamduillah-Mädchen".


Ich wollte erfahren wie sie das schafft. Wir wohnten in einem Zimmer und so kam es, dass sie mir ständig Geschichten über den Propheten (s.a.w.s.), den Quran und die Säulen des Islam erzählte. Wir gingen in eine Bibliothek und ich fing an im Quran zu lesen. Das war das erste mal, dass ich ruhig und ohne böse Träume schlafen konnte. Bald darauf sagte ich die Shahada, was soll ich euch sagen, dieses komische Gefühl ist seitdem verschwunden. Ich bin so unendlich dankbar, dass Allah (s.w.a.) mich rechtgeleitet hat und dass er mir immer wieder die Chance gegeben hat meine Vorurteile zu beseitigen. Ich weiss heute, dass ich wirklich ein riesiges Glück habe, denn nicht jedem werden die Augen göeffnet. Allahu akbar - danke! Der Islam ist das beste, was mir je passiert ist und inschaallah schaffe ich es eine gute Muslima zu werden.


Danke für das Interesse.


Sumaya
 

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