Geehrte Schwester, ich muss dir in vielen Hinsichten wiedersprechen.
Aus vielen deiner Beiträgen entnehme ich mal, dass du im Fiqh Schaykh Shinqiti folgst, der wohl eher zu der Meinung tendiert, dass das Streichen auf Dünnen Socken nicht erlaubt sei. Oder lieg ich Falsch?
Zitat: ich möchte aber noch ergänzend hinzufügen, dass die Mehrheit der frühen Gelehrten der Ansicht ist, dass man über dünne Socken nicht streichen darf.
Das hat keine wirkliche Beweiskraft. Die mehrheitlich damaligen Gelehrten vertraten auch die Meinung, dass die Hände im Gebet auf dem Bauch/unter dem Bauchnabel platziert werden (Hanaabilaah und Ahnaf), jedoch ist die heutige vertretene Meinung das Platzieren auf die Brust, u.a. von den heutigen Hanaabilah. Desweiteren muss erwähnt werden, die bloße Meinung (ra'y) eines 'Alim hat kein Gewicht, wenn sie nicht auf Qur'aan und Sunnah basiert.
Was bringt die mehrheitliche Meinung wenn wir weder im Qur'aan noch in der Sunnah diese einschränkung finden? Der Shaari' hat klar und deutlich den Mash absolut erlaubt (mutlaqan). Dies ist der Asl. Jeder der eine Einschränkung behauptet, der muss einen Beweis für diese Einschränkung bringen. So wie es u.a der Muhaddith 'Abdullaah As-Sa'd sagte.
Imaam Nawawi rahimahullaah erwähnte in al-Majmu (1/502), dass es für jemanden erlaubt ist, über seinen Khuff zu streichen, selbst wenn dieser aus
Glas wäre und man die Haut darunter sehen könnte, solange er darin laufen kann.
Nawawi rh. gehört ohne Zweifel zu den Größten Fuqaha und er hat selbst über solche "Khuff" erlaubt zu streichen. Wie kommt man darauf zu differenzieren, zwischen dünnen oder dicken Socken, mit der Begründung unter Socken verstand man damals etwas anderes? Ich bezweifel das die Sahaba Khuff aus Glas hatten, dennoch erlaubt dies der Schafi'i maddhab bzw. Imaam nawawi, der quasi als Quelle in diesem Madhhab gilt.
Und außerdem frag ich mich, ob es zur damaligen Zeit (der Salaf und Khalaf) überhaupt solche Socken gab wie unsere, um zu sagen sie haben darüber gesprochen und es verboten (mash zu machen)?
Wenn wir die Sache ganz streng sehen, dürfen wir nicht einmal über diese verbreiteten Khuffayn streichen (die es überall zu kaufen gibt), da sie ein reißverschluss besitzen und im Zaad al Mustaqni' (ein bekanntes und klassisches Werk der Hanabilaah) ist es dann nicht erlaubt, über diese zu streichen (siehe meinen Beitrag vorher
)
Zitat: Jeder muss nun für sich selbst entscheiden, welche Ansicht er nimmt. Doch muss man aufpassen, dass man 1. nicht aus Neigung handelt (die meisten Strümpfe heutzutage sind eher als dünn zu betrachten, außer im Winter trägt man selten dicke Wollsocken) und 2. dass man dann bitte auch in anderen Angelegenheiten die Ansichten dieses Gelehrten nehmen soll und nicht von hier und da, was einem gerade in dem Kram passt.
Das heißt konkret:
Wenn jemand die Ansicht von Sheikh al-Uthaimin bezüglich dem Mash auf dünne Socken nimmt, weil ihn dies aufgrund der Beweisführung (mit der man sich dann auch bitte beschäftigen soll), mehr überzeugt (!), dann soll man auch bitte nicht vergessen, dass der Sheikh beispielsweise der Ansicht ist, dass die Frau Niqaab und Handschuhe tragen muss.
Also mit anderen Worten soll man jetzt bei allen Themen Taqlid praktizieren, weil man z.b. von Uthaymin die Meinung folgt? Es ist richtig, dass man aufpassen sollte nicht seine Gelüste zu folgen, jedoch haben die 3Ulama hart gegen den Taqlid gesprochen, wie z.B. al-Schawkaani rahimahullaah.
Aber das Thema sollte jetzt nicht Taqlid sein, da es zu viel Beiträge benötigt. Leider ist es im Forum nicht erlaubt zu anderen Foren zu verlinken, ansonsten hätte ich paar schöne Threads aus ... Forum, worin das Thema Taqlid bis ins Detail diskutiert wurden ist.
...