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Besteichen der Schuhe/Socken
#19
Bismillaah

Assalaamu alaikum,

verzeih die späte Antwort.

Sheikh Muhammad al Mukhtaar begründet es so, dass die Frist beginnt, sobald man das erste Mal den Wudhuu verloren hat, weil man ab diesem Zeitpunkt schon Mash machen kann.
(Quelle: Fiqh Band 1 - Taharah/Neil Bin Radhan)

Auf Sheikh al-Uthaimins Seite kann man in einer Untersuchung zu diesem Thema noch folgendes finden:
الجمهور من أهل العلم على أن ابتداء المدة من أول حدث بعد اللبس
"Die Mehrheit der Gelehrten ist der Ansicht, dass die Frist beginnt, sobald man nach dem Anziehen das erste Mal Muhdith geworden ist."

Eine Zeile danach sagt er aber, dass die bevorzugte Ansicht الراجح دليلاً aufgrund der Beweise (?) jene ist, dass die Frist beginnt, sobald man das erste Mal streicht.

http://www.ibnothaimeen.com/all/books/pr...6935.shtml

Wallaahu a'lam.
#20
salam alaykum wb,
ich hab inscha Allah 2 fragen dazu:
1. wenn mann über die socken streicht und dann schuhe drüber zieht, kann man dann später die schuhe ausziehen und beten? und wenn dann der wudu bricht kann man wieder drüber streichen?
2. woher kommt die meinung dass es nur lange socken und dicke socken sein dürfen?
#21
Wa aleikum Salam wa Rahmat Allah wa Barakatu.

Insha Allah findest du hier in diesem Thread Antworten auf deine Fragen.
#22
ich habe alles gelesen schwester habe nix gefunden. vllt habe ich was übersehen.
wa salam
#23
Salam_wr_wb

(17-01-2013, 01:53 AM)Asadullah44 schrieb: ich hab inscha Allah 2 fragen dazu:
1. wenn mann über die socken streicht und dann schuhe drüber zieht, kann man dann später die schuhe ausziehen und beten? und wenn dann der wudu bricht kann man wieder drüber streichen?

Das sollte deine Frage beantworten: http://ibnuthaymin.wordpress.com/2012/06...-anziehen/

Aber du solltest wissen, dass das beten in Schuhe von der Sunnah ist (sofern natürlich keine Unreinheit dran ist, wie Kot, Urin usw.)

Zitat:2. woher kommt die meinung dass es nur lange socken und dicke socken sein dürfen?

Das Thema ist ein großes Kapitel und kann man nicht mit ein oder zwei Sätze klären. Diese Meinungsverschiedenheit ist in zwei Abschnitte einzuteilen:

1 Meinung: Die Socken auf die man Streichen will müssen aus Leder bestehen (nur die Malikiyyah haben diese Meinung), jedoch ist es auch erlaubt auf Dschaurabain (oft mit "Socken" übersetzt). Sie müssen aber dick sein, denn die Socken der Sahhabah waren Dick und sind nicht wie unsere heutigen Socken

2 Meinung: Sowohl über Khuffayn (Ledersocken) als auch über normale Socken darf man streichen, unabhängig davon ob sie dick sind oder nicht, denn in der Sunnah wird keine eingeschränkung bzgl. des Material berichtet. Diese Meinung vertretten die heutigen und bekannten Gelehrten wie 3Allaamah Abdullaah Sa'd, Ibn Uthaymin, Schaykh Ulwaan, Munajjid.

Der Khtilaaf besteht hauptsächlich in den Bedingungen der Socken. Die bekannten Bedingungen für das Streichen (aus Zaad al-Mustaqni'):

1. Es muss rituell rein sein.
2. Es muss von einem erlaubten Stoff sein, so ist es verboten über gestohlene Socken, oder Seide(für Männer) zu streichen.
3. Es muss den Bereich bedecken, der bei Wudhu gewaschen wird, also den ganzen Fuß bis zu den Knöcheln.
4. Es muss selbsthaltend sein, also nicht extra mit einer Schnüre oder sowas gehalten werden.
5. Es darf nicht entfernt werden, nachdem es in ritueller reinheit angezogen wurde.
6. Es muss getragen werden, nachdem der Wudhu abgeschlossen wurde, und nicht die rechte Socke anziehen, bevor der linke Fuß gewaschen ist.

Und danach wird erwähnt, es ist erlaubt zu streichen über Ledersocken, dicke Socken und ihresgleichen.

Das ist die klassische und Mu'tammad Ansicht unter den Hanaabilah.

Bezüglich der "Länge" der Socken, so kenne ich keinen Gelehrten der dem wiederspricht, dass die länge der Socken mindestens bis zu den Knöcheln reichen müssen, d.h. die Socken müssen den Knöchel bedecken/umfassen, da man diesen auch im Wuduu waschen muss. Allaah tabaraka wa ta'alaah sagt: {O die ihr glaubt, wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellbogen und streicht euch über den Kopf und (wascht euch) die Füße bis zu den Knöcheln. Und wenn ihr im Zustand der Unreinheit seid, dann reinigt euch} (5:6)

Und Allaahu ta'alaah weiß es am besten.
#24
Assalaamu alaikum,

baarakAllaahu fik Bruder für den ausführlichen Beitrag; ich möchte aber noch ergänzend hinzufügen, dass die Mehrheit der frühen Gelehrten der Ansicht ist, dass man über dünne Socken nicht streichen darf.

Jeder muss nun für sich selbst entscheiden, welche Ansicht er nimmt. Doch muss man aufpassen, dass man 1. nicht aus Neigung handelt (die meisten Strümpfe heutzutage sind eher als dünn zu betrachten, außer im Winter trägt man selten dicke Wollsocken) und 2. dass man dann bitte auch in anderen Angelegenheiten die Ansichten dieses Gelehrten nehmen soll und nicht von hier und da, was einem gerade in dem Kram passt.

Das heißt konkret:
Wenn jemand die Ansicht von Sheikh al-Uthaimin bezüglich dem Mash auf dünne Socken nimmt, weil ihn dies aufgrund der Beweisführung (mit der man sich dann auch bitte beschäftigen soll), mehr überzeugt (!), dann soll man auch bitte nicht vergessen, dass der Sheikh beispielsweise der Ansicht ist, dass die Frau Niqaab und Handschuhe tragen muss.

Nun ist aber das Problem, dass einige hier gar keinen Zugang zu diesen zwei Meinungen gefunden hätte, wenn er nicht Arabisch oder zumindest ein wenig Englisch versteht, um entsprechende Fataawa zu finden. Deshalb meine Nasihah, dass man sich einen Gelehrten (nicht deutschsprachigen Prediger) "aussucht" und bei ihm bleibt, egal um welche Angelegenheit es sich handelt, bis man die Möglichkeit selbst zu forschen und die Beweisführungen zu vergleichen etc.

Wallaahu a'lam.
#25
Geehrte Schwester, ich muss dir in vielen Hinsichten wiedersprechen.

Aus vielen deiner Beiträgen entnehme ich mal, dass du im Fiqh Schaykh Shinqiti folgst, der wohl eher zu der Meinung tendiert, dass das Streichen auf Dünnen Socken nicht erlaubt sei. Oder lieg ich Falsch?

Zitat: ich möchte aber noch ergänzend hinzufügen, dass die Mehrheit der frühen Gelehrten der Ansicht ist, dass man über dünne Socken nicht streichen darf.

Das hat keine wirkliche Beweiskraft. Die mehrheitlich damaligen Gelehrten vertraten auch die Meinung, dass die Hände im Gebet auf dem Bauch/unter dem Bauchnabel platziert werden (Hanaabilaah und Ahnaf), jedoch ist die heutige vertretene Meinung das Platzieren auf die Brust, u.a. von den heutigen Hanaabilah. Desweiteren muss erwähnt werden, die bloße Meinung (ra'y) eines 'Alim hat kein Gewicht, wenn sie nicht auf Qur'aan und Sunnah basiert.

Was bringt die mehrheitliche Meinung wenn wir weder im Qur'aan noch in der Sunnah diese einschränkung finden? Der Shaari' hat klar und deutlich den Mash absolut erlaubt (mutlaqan). Dies ist der Asl. Jeder der eine Einschränkung behauptet, der muss einen Beweis für diese Einschränkung bringen. So wie es u.a der Muhaddith 'Abdullaah As-Sa'd sagte.

Imaam Nawawi rahimahullaah erwähnte in al-Majmu (1/502), dass es für jemanden erlaubt ist, über seinen Khuff zu streichen, selbst wenn dieser aus Glas wäre und man die Haut darunter sehen könnte, solange er darin laufen kann.

Nawawi rh. gehört ohne Zweifel zu den Größten Fuqaha und er hat selbst über solche "Khuff" erlaubt zu streichen. Wie kommt man darauf zu differenzieren, zwischen dünnen oder dicken Socken, mit der Begründung unter Socken verstand man damals etwas anderes? Ich bezweifel das die Sahaba Khuff aus Glas hatten, dennoch erlaubt dies der Schafi'i maddhab bzw. Imaam nawawi, der quasi als Quelle in diesem Madhhab gilt.

Und außerdem frag ich mich, ob es zur damaligen Zeit (der Salaf und Khalaf) überhaupt solche Socken gab wie unsere, um zu sagen sie haben darüber gesprochen und es verboten (mash zu machen)?

Wenn wir die Sache ganz streng sehen, dürfen wir nicht einmal über diese verbreiteten Khuffayn streichen (die es überall zu kaufen gibt), da sie ein reißverschluss besitzen und im Zaad al Mustaqni' (ein bekanntes und klassisches Werk der Hanabilaah) ist es dann nicht erlaubt, über diese zu streichen (siehe meinen Beitrag vorher
)
Zitat: Jeder muss nun für sich selbst entscheiden, welche Ansicht er nimmt. Doch muss man aufpassen, dass man 1. nicht aus Neigung handelt (die meisten Strümpfe heutzutage sind eher als dünn zu betrachten, außer im Winter trägt man selten dicke Wollsocken) und 2. dass man dann bitte auch in anderen Angelegenheiten die Ansichten dieses Gelehrten nehmen soll und nicht von hier und da, was einem gerade in dem Kram passt.

Das heißt konkret:
Wenn jemand die Ansicht von Sheikh al-Uthaimin bezüglich dem Mash auf dünne Socken nimmt, weil ihn dies aufgrund der Beweisführung (mit der man sich dann auch bitte beschäftigen soll), mehr überzeugt (!), dann soll man auch bitte nicht vergessen, dass der Sheikh beispielsweise der Ansicht ist, dass die Frau Niqaab und Handschuhe tragen muss.

Also mit anderen Worten soll man jetzt bei allen Themen Taqlid praktizieren, weil man z.b. von Uthaymin die Meinung folgt? Es ist richtig, dass man aufpassen sollte nicht seine Gelüste zu folgen, jedoch haben die 3Ulama hart gegen den Taqlid gesprochen, wie z.B. al-Schawkaani rahimahullaah.

Aber das Thema sollte jetzt nicht Taqlid sein, da es zu viel Beiträge benötigt. Leider ist es im Forum nicht erlaubt zu anderen Foren zu verlinken, ansonsten hätte ich paar schöne Threads aus ... Forum, worin das Thema Taqlid bis ins Detail diskutiert wurden ist.

...
#26
Assalaamu alaikum,

ich dachte mir schon, dass du mir widersprechen würdest Bruder, ich profitiere davon jazaakAllaahu khairan.
Ich versuche meine Standpunkt nochmal ein wenig zu verdeutlichen in scha Allaah.

1. Ja, im Fiqh folge ich zu 90% Sheikh Muhammad al-Mukhtaar und ich habe seine Argumentation so verstanden, dass der Asl des Hukm davon abgeleitet wird, dass die Sahaba dicke Wollsocken trugen, mit denen sie auch im Freien gelaufen sind und da die Bedingung für die Dicke abgeleitet wurde.
Es leuchtet mir aber auch ein, dass der Mash mubah mutlaqan ist und eine Einschränkung einen Beweis braucht...ich werde mich in scha Allaah informieren, wie Sheikh Muhammad al Mukhtaar darauf antwortet.


2. Zum Thema Taqliid:
Ich unterrichte Fiqh in unserer Moschee. Was würdest du mir nun empfehlen den deutschen, konvertierten oder 18-22 jährigen türkischen, afghanischen, (ursprünglich) arabischen Schwestern in dieser Angelegenheit vorzulegen: Sheikh al-Uthaimin sagt das, Sheikh Muhammad sagt das, die Mehrheit sagt jenes. Ich selbst folge Sheikh Muhammad al-Mukhtaar, soll ich ihnen nun die Wahl überlassen, wo sie zum größten Teil kein Arabisch verstehen und weder etwas von Sheikh Abdallaah as-Sa'd gehört haben oder geschweige denn etwas von Imaam an-Nawawi?
Natürlich rate ich ihnen Taqlid zu machen (in diesem Fall mit mir, weil ich das Wissen vermittle und mich mit Sheikh Muhammads Ansicht besser auskenne, als mit den Ansichten anderer Ulamaa), denn sonst fallen sie am ehesten in Itibaa' al Hawaa, weil sie gar nicht differenzieren können.

Meine Nasihah sollte in sofern erzieherisch wirken, dass man seine Religion nach einer bestimmten Methodik lernt und nicht, wie ich bereits erwähnte von hier und da nimmt, was einem gerade gefällt. Diese Nasihah ging also nicht wirklich an Geschwister wie die, die Einblick in Usuul etc. haben.
Zweifellos kann der Taqlid gefährlich sein, wie wir in den meisten Moscheen sehen können, die angeblich dem hanafitischen Madhhab folgen.
Ich werde mir das empfohlene Thema in scha Allaah durchlesen.

AhsanAllaahu ilaika.
#27
salam alaykum,
barak Allahu feekum für die schönen beiträge.
woher weiss mann denn dass die socken der sahaba dick waren?
und wie ist es wenn mann mehrere socken übereinander zieht damit es dicker ist?
  


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