23-04-2008, 08:45 PM
DIE HIDJRA DES PROPHETEN a.s.w.s
von Ibn Ishaq
Der Prophet a.s.w.s. blieb in Mekka nachdem seine Gefährten bereits ausgewandert waren, und wartete auf Allahs Erlaubnis, die Hidjra zu unternehmen. Nur diejenigen, die man eingesperrt oder gewaltsam von ihrem Glauben abgebracht hatte, sowie sein Vetter `Ali und Abu Bakr, waren noch bei Ihm in der Stadt. Gar oft bat Abu Bakr den Propheten, auch auswandern zu dürfen, doch dieser gab ihm zur Antwort:
"Überstürze nichts! Vielleicht wird Allah dir einen Reisegefährten geben."
Und Abu Bakr hoffte, dies werde der Prophet a.s.w.s. selbst sein. Als die Quraish sahen, dass der Prophet außerhalb Mekkas Anhänger und Freunde gewonnen hatte und seine mekkanischen Gefährten zu jenen gezogen waren, mussten sie erkennen, dass diese bei den Medinensern Wohnung und Schutz gefunden hatten. Sie fürchteten, der Prophet selbst werde nun auch zu jenen gehen; sie wussten ja, dass er sich entschlossen hatte, gegen sie Krieg zu führen. Deshalb versammelten sie sich im Haus des Rates, wo sie alle zu entscheiden pflegten -es war dies das Haus des Qusayy ibn Kilab-, um zu beraten, was sie nun in ihrer Furcht mit Muhammad tun sollten. Das war Donnerstag, den 26. Safar im Jahre 14 nach dem Prophetentumsanfang; ca. zweiundeinhalb Monate nach dem großen Bund von Al-Aqabah.
" Nachdem sich die Quraish entschieden und miteinander vereinbart hatten, im Haus des Rates zusammenzukommen, um über den Propheten a.s.w.s. zu beraten, kam zu ihnen am verabredeten Tag, dem so genannten Tag des Gedränges, der Teufel in Gestalt eines würdevollen Greises und mit einem Mantel bekleidet. Er stellte sich an das Tor des Hauses, und als sie ihn dort sahen, fragten sie ihn, wer er sei. Er gab ihnen zur Antwort:
" Ich komme aus dem Nadjid. Ich habe von eurem Vorhaben gehört und würde gern an eurer Versammlung teilnehmen, um zu hören, was ihr sagt. Vielleicht kann ich euch mit Rat zur Seite stehen."
So ließen sie ihn mit hinein, wo sich die Edlen der bedeutenden Sippen des Stammes Quraish versammelt hatten. Die Beratung begann mit der Aufforderung:
" Ihr habt gesehen, was Muhammad getan hat. Wir können nicht länger davor sicher sein, dass er uns nicht mit seinen Anhängern von außerhalb unseres Stammes plötzlich angreift. Lasst uns deshalb eine Entscheidung über ihn fällen!"
Einer von ihnen machte daraufhin den folgenden Vorschlag:
" Legt ihn in Eisen und schließt ihn ein! Dann wartet, bis er stirbt, wie vor ihm Zuhair, Nabigha und andere Dichter seinesgleichen gestorben sind!"
"Das ist kein geeigneter Vorschlag für euch", wandte der Alte aus dem Nadjd ein, "denn wenn ihr ihn einsperrt, wird dies zu seinen Gefährten dringen, und diese werden euch sogleich angreifen und ihn aus euren Händen befreien. Schließlich werden sie euch zahlenmäßig derart überlegen sein, dass sie euch völlig besiegen. Nein, das ist keine guter Vorschlag. Überlegt euch einen anderen!"
Sie berieten weiter, und schließlich sagte ein anderer:
"Lasst uns ihn aus unserem Land vertreiben! Wenn er einmal weg ist, brauchen wir uns nicht darum zu kümmern, wohin er gegangen und wo er geblieben ist. Ist er uns aus den Augen, können wir unsere alte Eintracht wiederherstellen."
"Auch dieser Vorschlag taugt nichts", schaltete sich der Alte aus dem Nadjd wieder ein, "habt ihr denn nicht bemerkt, wie schön er sprechen und wie fein er sich ausdrücken kann und wie er die Herzen der Menschen mit seiner Botschaft gewinnt? Würdet ihr dies tun, müsst ihr damit rechnen, dass er sich bei irgendeinem Beduinenstamm niederlässt und diesen durch seine Worte derart überwältigt, dass er mit ihm gegen euch zieht, euch in eurem eigenen Land besiegt, euch die Herrschaft aus den Händen reißt und schließlich mit euch machen kann, was er will. Überlegt euch einen anderen Plan!"
"Ich habe eine Idee, auf die noch keiner von euch gekommen ist", meldet sich Abu Djahl zu Wort. "Nämlich?" fragten sie ihn, und er fuhr fort:
"Ich meine, wir sollten aus jedem Stamm einen angesehenen, edlen und starken jungen Mann holen und jedem von ihnen ein scharfes Schwert geben. Diese sollen sich ihn dann gleichzeitig vornehmen und ihn mit einem einzigen Hieb töten. Wir hätten dann endlich Ruhe vor ihm, denn die Blutschuld würde sich auf alles Stämme verteilen, und die Sippe Banu Hashim könnte nicht gegen sie alle Krieg führen. Vielmehr müssten sie sich mit dem Blutgeld zufrieden geben, das wir ihnen zahlen."
"Das ist es!" rief der Alte, "es gibt keinen Plan, der besser wäre!" Mit dieser Entscheidung ging man auseinander."
Zum Propheten aber kam Gabriel und riet ihm, er soll in der kommenden Nacht nicht in seinem Bett schlafen. Das erste Drittel der Nacht verstrich, und die Quraish versammelten sich an seiner Tür, um aufzupassen, wann er einschlief. Dann wollten sie über ihn herfallen. Der Prophet sah sie jedoch und bat Ali, in seinem Bett zu schlafen und sich, wie er es selbst zu tun gewohnt war, völlig mit seinem grünen Hadramaut-Mantel zuzudecken; es würde ihm nichts Schlimmes geschehen.
Unter denen die sich an Muhammads Tür versammelt hatten, war auch Abu Djahl. Er sprach:
"Muhammad behauptet, wenn ihr ihm in seiner Sache folgtet, würdet ihr die Könige über Araber und Perser werden, und nach eurem Tod würdet ihr wiedererweckt werden und in Gärten leben, so schön wie die Gärten am Jordan. Sonst aber werde es ein Gemetzel unter euch geben, und nach euer Wiedererweck würdet ihr in einem Höllenfeuer verbrennen."
Da trat der Prophet mit einer Handvoll Staub zu ihnen hinaus und sagte:
"Ja, dies sage ich! Und du bist einer von letzteren!"
Nun hatte Allah aber ihren Blick von ihm genommen, so dass sie ihn nicht sehen konnten. er streute Staub auf ihre Häupter, wobei er aus der Sure Yasin die folgenden Verse sprach:
"Yasin [1] Beim weisen Koran! [2] Du bist wirklich einer der Gesandten [3] und befindest dich auf einem geraden Weg. [4] Er ist vom Mächtigen und Barmherzigen als Offenbarung herabgesandt, [5] damit du Leute warnst, deren Väter noch nicht gewarnt worden sind, so dass sie nichts Böses ahnen. [6] Aber nun ist ja das Wort an den meisten von ihnen in Erfüllung gegangen, so dass sie nicht glauben. [7] Wir haben Fesseln an den Hals getan, und die gehen ihnen bis zum Kinn, so dass sie den Kopf hochhalten. [8] Und wir haben vor ihnen einen Wall errichtet, und ebenso hinter ihnen, und sie zugedeckt, so dass sie nichts sehen." (Sure Yassin 36, 1-9)
Am Ende der Verse hatte er jedem der Männer Staub auf den Kopf gestreut und ging seines Wegs. Ein Mann, der vorher nicht bei der Gruppe der Quraish an der Tür gewesen war, trat jetzt zu ihnen und fragte:
"Auf was wartet ihr denn hier?"
"Auf Muhammad", gaben sie zur Antwort, worauf er rief:
"Ja, Muhammad ist doch schon zu euch herausgekommen, hat jedem von euch Staub auf den Kopf getan und ist wieder, gegangen! seht ihr denn nicht, was mit euch geschehen ist?"
Sie fassten sich auf den Kopf und bemerkten den Staub. Dann begannen sie zu suchen und sahen auf dem Bett die in den Mantel des Propheten eingehüllte Gestalt ´Alis.
"Da ist doch Muhammad! Er schläft in seinem Mantel!" flüsterten sie und warteten bis zum Morgen. Und als sich dann aber ´Ali von seinem Lager erhob, mussten sie feststellen, dass jener Mann ihnen die Wahrheit gesagt hatte.
Danach gab Allah Seinem Propheten die Erlaubnis zur Hidjra. Abu Bakr, der ein wohlhabender Mann war, hatte auf die geschilderten Vertröstungen des Propheten hin zwei Reitkamele gekauft, sie in seinem Hof eingesperrt und in Vorbereitung auf die Flucht gut gefüttert.
Abu Bakrs Tochter 'Aisha r.a.a. erzählte:
"Gewöhnlich kam der Prophet immer nur am frühen Morgen oder am späten Abend zum Hause Abu Bakrs. An jenem Tage aber, da er die Erlaubnis zur Hidjra und zum Verlassen Mekkas erhalten hatte, kam er bereits gegen Mittag zu uns, und mein Vater sagte, als er ihn erblickte:
"Zu dieser Stunde kommt der Prophet nur, wenn etwas geschehen ist."
Muhammad trat ein, mein Vater bot ihm seinen Platz an, und er setzte sich. Nur ich und meine Schwester Asmaa waren noch zugegen. Der Prophet ersuchte meinen Vater, uns beide hinauszuschicken, doch dieser bat ihn, dass wir bleiben durften. Dann sagte Der Prophet a.s.w.s.:
"Allah hat mir die Erlaubnis zur Hidjra erteilt."
"Gehen wir zusammen?"
"Ja."
Bei Allah, ich habe noch nie jemanden so vor Freude weinen sehen wie damals meinen Vater. Er erzählte dann dem Propheten von den beiden Kamelen, die er bereitgehalten hatte. Sie dingten den Ibn Arqat, damals noch eine Heide, und übergaben ihm die beiden Tiere, damit er sie bis zum verabredeten Aufbruch hütete.
Niemand wusste etwas vom Aufbruch des Propheten außer Ali, Abu Bakr und dessen Familie. Dem Ali hatte der Prophet davon erzählt und ihm aufgetragen, noch so lange in Mekka zu bleiben, bis er den betreffenden Leuten die wertvollen Gegenstände zurückerstattet hatte, die diese dem Propheten aufgrund seiner Vertrauenswürdigkeit zu treuen Händen übergeben hatten.
Nach der Entscheidung zum Aufbruch kam der Prophet zu Abu Bakr. Durch ein kleines Fenster an der Rückseite des Hauses machten sie sich davon zu einer Höhle im Berge Thaur unterhalb Mekkas und versteckten sich darin.
Seinem Sohn Abdullah trug Abu Bakr auf, tagsüber herumzuhören, was die Leute über sie redeten, und ihnen dann am Abend von ihren Gesprächen zu berichten. Seinem freigelassen Sklaven Amir ibn Fuhaira befahl er, tagsüber die Ziegen und Schafe zu hüten und diese am Abend zu ihnen in die Höhle zu bringen. Seine Tochter Asmaa schließlich brachte ihnen am Abend das nötige Essen. Der Prophet a.s.w.s. blieb mit Abu Bakr drei Tage in jener Höhle.
Die Quraish aber setzten hundert Kamele zur Belohnung für jenen aus, der ihm ihnen zurückbrächte. Nach diesen drei Tagen machten sich der Prophet a.s.w.s. und seine Begleiter unter Führung des Abdullah ibn Arqat auf den Weg. Er führte sie von unterhalb Mekkas entlang der Küste, bis sie den Weg unterhalb von Ghatafan kreuzten. Unterhalb von Amadj reisten sie weiter über Qudaid, Kharrar und den Engpass von Marra zur Wasserstelle von Liqf und von dort hinunter zur Wasserstelle von Mahadj, dann weiter über Mardjih Mahadj hinunter zum Mardjih von Dhu l-Ghadwain, durch das Tal von Dhu kashr und über Djadajid, Adjrad, Dhu Salam im Tale von A´da, die Wasserstelle von Ti´hin, ´Ababid, Fadjja hinunter nach ´Ardj. Von dort brachte sie ihr Führer durch den Engpaß von Air rechter Hand von Rakuba hinunter ins Tal von Ri´m und schließlich am Montag. den 8. des Monats Rabi' der Erste im Jahre 14 nach dem Prophetentumsanfang. Dieser Tag entspricht dem ersten Jahr des islamischen Hijrakalenders. Genau am Mittag kamen sie ins Dorf Quba bei Medina zum Stamme ´Amr.
Muhammad Ibn Dja´far berichtete von ´Urwa, dass ´Abd-arrahman ibn ´Uwaimir die folgende Schilderung über die Ankunft des Propheten von einem seiner Stammesgenossen gehört hat:
Wir hatten vom Prophetens Aufbruch von Mekka gehört und erwarteten voll Sehnsucht seine Ankunft bei uns. Immer nach dem Morgengebet zogen wir hinauf auf das Lavafeld und harrten des Propheten, bis wir keinen Schatten mehr fanden und heimkehren mussten. Es war dies in der heißen Jahreszeit. Auch an jenem Tage, da der Prophet anlangte, hatten wir draußen gesessen, bis es kein Schatten mehr gab. Wir waren gerade in unsere Häuser zurückgekehrt, als der Prophet ankam. Ein Jude, der gesehen hatte, was wir taten, und wusste, dass wir die Ankunft des Propheten erwarteten, sah ihn als erster und rief, so laut er konnte:
" O ihr Banu Qaila! Euer Glück ist gekommen!"
Da gingen wir hinaus zum Propheten und fanden ihn zusammen mit dem etwa gleichaltrigen Abu Bakr im Schatten einer Palme. Die meisten von uns hatten den Propheten vorher noch nie gesehen. Als wir uns um sie drängten, wussten wir deshalb nicht, wer von den beiden er war. Erst als der Schatten von ihm wich und Abu Bakr sich erhob, um ihm mit seinem Gewand Schatten zu spenden, da wussten wir es. Der Prophet wohnte dann zunächst, so wird erzählt, bei Kulthum, dem Sohn des Hidm, einem der Banu ´Ubaid; andere behaupten, bei Sa´d, dem Sohn des Khaithama. Diejenigen Überlieferer, die Kulthum angeben, berichten, der Prophet habe dessen Haus nur verlassen, um bei Sa´d mit seinen Leuten zusammen zu sitzen, da dieser ein Junggeselle ohne Familie war und er die Junggesellen unter den ausgewanderten Gefährten des Propheten beherbergte.
Deshalb sei man dann zu der Ansicht gekommen, der Prophet sei bei Sa´d abgestiegen, da Sa´ds Haus das "Haus der Unverheirateten" genannt wurde. Allah allein weiß, wie es war. Abu Bakr nahm Quartier in Sunh bei Khubaib, dem Sohn des Isaf, einem der Banu Harth ibn Khazradj, nach anderer Aussage bei Kharidja, dem Sohn des Zaid, vom gleichen Stamm. Ali war noch drei Tage und drei Nächte in Mekka geblieben, bis er die Gegenstände zurückgegeben hatte, die dem Propheten zur Aufbewahrung anvertraut worden waren. Dann gesellte er sich zum Propheten und wohnte mit ihm bei Kulghum. Der Prophet a.s.w.s. blieb bei den Baun ´Amr von Montag bis Donnerstag und legte den Grundstein für die Moschee in Qubaa dort, und betete drin.
Am Freitag ließ Allah ihn sie verlassen, und zum Freitagsgebet war er bei den Banu Salim. Er verrichtete es in der Moschee am Grunde des Waidi Ramùna. Es war dies sein erstes Freitagsgebet in Medina. Dann, als er weiter zog, hielten ihn immer wieder die Vertreter der verschiedenen Sippen an und baten ihn, bei ihnen zu bleiben, ihren Besitz mit ihnen zu teilen und ihren Schutz zu genießen, doch er forderte sie jedes Mal auf, seinem Kamel den Weg freizugeben, da es unter Allahs Befehl stehe. So zog das Tier von einem Gehöft zum anderen, bis es zu der Sippe Malik vom Stamm Nadjjar kam und dort beim Tor der Moschee niederkniete, damals noch ein Platz zum Trocknen der Datteln, der zwei Waisen des Stammes gehörte, die unter dem Schutz des Mu´adh ibn Afra standen. Da der Prophet nicht abstieg, erhob sich das Kamel wieder und schritt ein Stück weiter, wobei ihm der Prophet den Zügel frei ließ und es nicht leitete. Es drehte jedoch wieder um, kehrte an die erste Stelle zurück, kniete erneut nieder, blieb erschöpft liegen und legte seinen Hals auf die Erde. Der Prophet stieg ab, Abu Ayyub trug das Gepäck in sein Haus, und der Prophet bezog bei ihm Quartier.
"Wem gehört dieser Dattelplatz?" fragte er dann den Mu´adh, und dieser antwortete ihm:
"Zwei Waisen, die unter meinem Schutz stehen. Ich werde sie zu ihrer Zufriedenheit dafür entschädigen, so dass du ihn als Moschee nehmen kannst."
Der Prophet befahl, dort eine Moschee zu errichten, und blieb so lange bei Abu Ayyub wohnen, bis die Moschee und seine Wohnräume fertig gestellt waren. Er selbst nahm an den Bauarbeiten teil, um die Muslime dafür zu begeistern, und sowohl die Auswanderer aus Mekka als auch die Helfer aus Medina arbeiteten unermüdlich. Einer von ihnen reimte:
"Wenn wir uns setzen, während der Prophet sich müht, dann sagt man, dass vor uns die Arbeit flieht."
Der Prophet blieb in Medina vom Monat Rabi' dem Ersten bis zum Monat Safar des folgenden Jahres, in dem die Moschee und seine Wohngebäude fertig gestellt wurden. Alle Medinenser nahmen den Islam an, und kein Haus blieb übrig, dessen Bewohner sich nicht zum Islam bekannten. Lediglich die Khatma, Waqif, Wa´il und eine Gruppe der Aus verharrten in ihrer Vielgötterei. Die erste Predigt, die der Prophet bei ihnen hielt, war die folgende. Er pries und lobte Allah, wie es sein Brauch war, und fuhr fort:
"O ihr Menschen! Sorgt euch vor! Bei Allah, ihr wisst, einer von euch kann niedergeschmettert werden und seine Herde ohne Hirten lassen. Und sein Herr wird zu ihm sprechen -nicht durch einen Übersetzer oder schützenden Pförtner-: "Kam nicht Mein Gesandter zu dir und hat dich unterrichtet? Gab Ich dir nicht Besitz, und habe Ich dir nicht Meine Gunst erwiesen? Welche Vorsorge hast du getroffen?" Und jener wird nach rechts und nach links blicken, aber nicht sehen. Und er wird nach vorne schauen und nur die Hölle sehen. Wer sein Gesicht vor dem Feuer schützen kann, und sei es nur durch ein Stück von einer Dattel, der tue es! Und findet er nichts, so versuche er es mit einem guten Wort. Denn die gute Tat wird zehnfach, ja zweimal siebenhundertfach belohnt werden. Der Friede, die Gnade und der Segen Allahs seien mit euch!"
Ein anderes Mal predigte der Prophet folgendes:
"Lob sei Allah! Ich preise Ihn und erflehe Seine Hilfe. Bei Allah nehmen wir unsere Zuflucht vor unseren eigenen Sünden und dem Übel unseres Tuns. Wen Allah rechtleitet, der geht nicht in die Irre. Und wen Er in die Irre führt, der wird nicht rechtgeleitet. Ich bekenne: Es gibt keinen Gott außer Allah allein, und Er hat keinen Gefährten. Das beste Wort ist das Buch Allahs. Gedeihen wird der, den Allah durch es im Herzen zierte, der, den es vom Unglauben zum Islam brachte, und der, der es über die anderen Worte der Menschen stellt. Es ist das beste und beredteste Wort. Liebt, was Allah liebt! Liebt Allah mit eurem ganzen Herzen. Verzagt nicht über das Wort und die Erwähnung Allahs! Lasst nicht eure Herzen verstocken vor Ihm. Aus allem, was Er schafft, wählt und sucht Er aus. Und die Taten, die Er wählt, nennt Er das Beste, und den Menschen, den Er wählt, nennt Er den Erwählten, und das Wort, das Er wählt, nennt Er das Rechtschaffene. In allem, was den Menschen gebracht wird, gibt es das Verbotene und das Erlaubte. Verehrt Allah! Gesellt ihm nichts bei! Fürchtet Ihn, wie Er zu fürchten ist! Tut aufrichtig, was ihr mit dem Munde sprecht! Liebt euch untereinander im Geiste Allahs! Wahrlich, Allah erzürnt, wenn Sein Bund gebrochen wird. Friede sei mit euch!"
Islamisches Zentrum Münster e.v