13-03-2020, 11:47 AM
Jedem Muslim kann es mal passieren, dass er während dem Gebet einem Moment von Unkonzentriertheit begegnet. Er wird sich unsicher bezüglich seinem Gebet, oder ihm fällt ein, dass er ausversehen einen Teil des Gebets vergessen hat, oder zu viel gemacht hat.
Da solche Fehler von der menschlichen Natur her stammen, gibt es im Islam diesbezüglich eindeutige und einfache Regelungen, damit der Anbeter Allāhs weiß, was er in solchen Situationen zu tun hat, und damit der Anbeter Allāhs sich keine Sorgen macht, dass sein Gebet vielleicht nicht akzeptiert wird. Dies ist ein Aspekt der Vollkommenheit des Islam, und der Kompatibilität des Islam mit der menschlichen Fitrah.
Im folgenden werden also die Regelungen bezüglich solchen Situationen vorgestellt, und sie drehen sich alle um die „Niederwerfung wegen Vergessens“, auch Sujūd as-Sahw genannt:
Der Sujūd as-Sahw kann generell zu zwei Zeiten gemacht werden: vor dem Salām, und nach dem Salām. Die Hadīthgelehrten, von ihnen Hāfidh Zubayr 'Ali Zai und Sheikh al-Albāni [rahimahumullāh] sagen, dass anhand der über dieses Thema überlieferten Ahadīth, in folgenden Situationen, die Niederwerfungen zu den folgenden Zeiten empfohlen sind, obwohl es auch erlaubt ist, sie zu der jeweils anderen Zeit zu machen:
Der Prophet ﷺ sagte: „Wenn sich einer von euch im Gebet unsicher ist, also ob er 2 oder 1 [Rakahs] gebetet hat, so soll er von einer ausgehen [und eine zweite beten], und falls er sich nicht sicher ist, ob er 3 oder 4 gebetet hat, lasst ihn von 3 ausgehen [und eine vierte beten]. Dann soll er zwei Niederwerfungen vor dem Salām tun.“ Sunan at-Tirmidhi [398, Hasan]
In dieser Situation sollte man also direkt vor dem Salām, Takbīr sagen und zwei zusätzliche Niederwerfungen tun. In diesen zwei Niederwerfungen - Sujūd as-Sahw - sagt man das gleiche, wie bei den normalen Niederwerfungen, und wie bei der normalen Niederwerfung sagt man beim Aufsitzen und Runtergehen in die Niederwerfung Takbīr (Allāhu Akhbar). Danach macht man den normalen Salām auf beiden Seiten.
Wenn sich aber einer von beiden Sache deutlich zuneigt, auch wenn man sich nicht 100% sicher ist, dann macht man zu was man sich eher zuneigt, und dann am Ende Sujūd as-Sahw.
Anderes Beispiel:
Wenn man zu früh Salām macht, z.B. schon den Salām nach 2, anstatt 4 Rakat macht, dann soll man sich hinstellen und die restlichen Rakat nachholen, und dann kann man nach dem Taslīm [die Salām auf beiden Seiten] des regulären Gebets, zwei extra Niederwerfungen, und dann nochmal Taslīm machen. Dies ist z.B. in Sahīh Bukhāri [1227] so überliefert.
Wenn man etwas vergisst, was die Rakah nichtig machen würde, wie wenn man beispielsweise vergisst die Fātihah zu rezitieren, den Ruku zu machen, oder wenn sich nicht richtig hinstellt nach dem Ruku, oder ein Sujūd vergisst, oder nicht richtig Sujūd macht, oder sich nicht zwischen den Sujūd richtig hinsetzt, dann holt man die gesamte Rakah nach, und macht dann Sujūd as-Sahw. Falls man aber beispielsweise den mittleren Tashahhud vergisst oder vergisst eine Takbīr oder die Adkhār zu sagen, dann holt man keine Rakah nach, sondern macht am Ende einfach den Sujūd as-Sahw.
Falls man sich aber erst nach dem Gebet unsicher ist, ob man im Gebet etwas falsch gemacht hat, dann gibt man dem keine Achtung, bis man sich nicht 100% sicher ist. Wenn man sich aber nach dem Gebet sicher ist, dass man z.B. nur 3 anstatt 4 gebetet hat, dann holt man die Rakat nach und mach Sujūd as-Sahw. Wenn schon viel Zeit vergangen ist, und man ist sich 100% sicher, dass man nur 3 anstatt 4 Rakat gebetet hat, dann holt man das gesamte Gebet nach [für den letzten Punkt siehe z.B. Risālah fi Sujūdis-Sahw von Sheikh 'Uthaymīn].
Falls man aber komplett vergisst den Sujūd as-Sahw zu machen, und man erinnert sich eine kurze Zeit nach dem Gebet daran, dann kann man den Sujūd as-Sahw einfach nachholen. Falls nach dem Gebet aber schon eine lange Zeit vergangen ist, und/oder man hat den Gebetsplatz schon verlassen, dann wird einem inshaa Allāh dafür vergeben werden.
Falls man sich nicht mehr daran erinnert, ob es besser ist in dieser bestimmten Sutuation vor oder nach dem Salām Sujūd as-Sahw zu machen, dann kann man ihn machen wie man will, also entweder davor oder danach. Das ist kein Problem.
„Keiner Seele legt Allāh mehr auf, als sie ertragen kann. Für sie ist [das Gute] was sie verdient hat und gegen sie ist [das Schlechte] was sie verdient hat. „Unser Herr! Belange uns nicht, falls wir vergessen, oder einen Fehltritt begehen. Unser Herr! Lege uns keine Bürde auf, wie das, was Du denjenigen vor uns auferlegt hast. Unser Herr! Bürde uns nichts auf, für das wir keine Kraft haben. Verzeihe uns und vergebe uns, und habe Gnade auf uns!“ [Surah al-Baqarah 2:286]
Möge Allāh uns rechtleiten und uns in nützlichem Wissen mehren, uns segnen und Barakah in unsere Zeit, Gesundheit, Familie und Vermögen tun. Amīn.
Da solche Fehler von der menschlichen Natur her stammen, gibt es im Islam diesbezüglich eindeutige und einfache Regelungen, damit der Anbeter Allāhs weiß, was er in solchen Situationen zu tun hat, und damit der Anbeter Allāhs sich keine Sorgen macht, dass sein Gebet vielleicht nicht akzeptiert wird. Dies ist ein Aspekt der Vollkommenheit des Islam, und der Kompatibilität des Islam mit der menschlichen Fitrah.
Im folgenden werden also die Regelungen bezüglich solchen Situationen vorgestellt, und sie drehen sich alle um die „Niederwerfung wegen Vergessens“, auch Sujūd as-Sahw genannt:
Der Sujūd as-Sahw kann generell zu zwei Zeiten gemacht werden: vor dem Salām, und nach dem Salām. Die Hadīthgelehrten, von ihnen Hāfidh Zubayr 'Ali Zai und Sheikh al-Albāni [rahimahumullāh] sagen, dass anhand der über dieses Thema überlieferten Ahadīth, in folgenden Situationen, die Niederwerfungen zu den folgenden Zeiten empfohlen sind, obwohl es auch erlaubt ist, sie zu der jeweils anderen Zeit zu machen:
Der Prophet ﷺ sagte: „Wenn sich einer von euch im Gebet unsicher ist, also ob er 2 oder 1 [Rakahs] gebetet hat, so soll er von einer ausgehen [und eine zweite beten], und falls er sich nicht sicher ist, ob er 3 oder 4 gebetet hat, lasst ihn von 3 ausgehen [und eine vierte beten]. Dann soll er zwei Niederwerfungen vor dem Salām tun.“ Sunan at-Tirmidhi [398, Hasan]
In dieser Situation sollte man also direkt vor dem Salām, Takbīr sagen und zwei zusätzliche Niederwerfungen tun. In diesen zwei Niederwerfungen - Sujūd as-Sahw - sagt man das gleiche, wie bei den normalen Niederwerfungen, und wie bei der normalen Niederwerfung sagt man beim Aufsitzen und Runtergehen in die Niederwerfung Takbīr (Allāhu Akhbar). Danach macht man den normalen Salām auf beiden Seiten.
Wenn sich aber einer von beiden Sache deutlich zuneigt, auch wenn man sich nicht 100% sicher ist, dann macht man zu was man sich eher zuneigt, und dann am Ende Sujūd as-Sahw.
Anderes Beispiel:
Wenn man zu früh Salām macht, z.B. schon den Salām nach 2, anstatt 4 Rakat macht, dann soll man sich hinstellen und die restlichen Rakat nachholen, und dann kann man nach dem Taslīm [die Salām auf beiden Seiten] des regulären Gebets, zwei extra Niederwerfungen, und dann nochmal Taslīm machen. Dies ist z.B. in Sahīh Bukhāri [1227] so überliefert.
Wenn man etwas vergisst, was die Rakah nichtig machen würde, wie wenn man beispielsweise vergisst die Fātihah zu rezitieren, den Ruku zu machen, oder wenn sich nicht richtig hinstellt nach dem Ruku, oder ein Sujūd vergisst, oder nicht richtig Sujūd macht, oder sich nicht zwischen den Sujūd richtig hinsetzt, dann holt man die gesamte Rakah nach, und macht dann Sujūd as-Sahw. Falls man aber beispielsweise den mittleren Tashahhud vergisst oder vergisst eine Takbīr oder die Adkhār zu sagen, dann holt man keine Rakah nach, sondern macht am Ende einfach den Sujūd as-Sahw.
Falls man sich aber erst nach dem Gebet unsicher ist, ob man im Gebet etwas falsch gemacht hat, dann gibt man dem keine Achtung, bis man sich nicht 100% sicher ist. Wenn man sich aber nach dem Gebet sicher ist, dass man z.B. nur 3 anstatt 4 gebetet hat, dann holt man die Rakat nach und mach Sujūd as-Sahw. Wenn schon viel Zeit vergangen ist, und man ist sich 100% sicher, dass man nur 3 anstatt 4 Rakat gebetet hat, dann holt man das gesamte Gebet nach [für den letzten Punkt siehe z.B. Risālah fi Sujūdis-Sahw von Sheikh 'Uthaymīn].
Falls man aber komplett vergisst den Sujūd as-Sahw zu machen, und man erinnert sich eine kurze Zeit nach dem Gebet daran, dann kann man den Sujūd as-Sahw einfach nachholen. Falls nach dem Gebet aber schon eine lange Zeit vergangen ist, und/oder man hat den Gebetsplatz schon verlassen, dann wird einem inshaa Allāh dafür vergeben werden.
Falls man sich nicht mehr daran erinnert, ob es besser ist in dieser bestimmten Sutuation vor oder nach dem Salām Sujūd as-Sahw zu machen, dann kann man ihn machen wie man will, also entweder davor oder danach. Das ist kein Problem.
„Keiner Seele legt Allāh mehr auf, als sie ertragen kann. Für sie ist [das Gute] was sie verdient hat und gegen sie ist [das Schlechte] was sie verdient hat. „Unser Herr! Belange uns nicht, falls wir vergessen, oder einen Fehltritt begehen. Unser Herr! Lege uns keine Bürde auf, wie das, was Du denjenigen vor uns auferlegt hast. Unser Herr! Bürde uns nichts auf, für das wir keine Kraft haben. Verzeihe uns und vergebe uns, und habe Gnade auf uns!“ [Surah al-Baqarah 2:286]
Möge Allāh uns rechtleiten und uns in nützlichem Wissen mehren, uns segnen und Barakah in unsere Zeit, Gesundheit, Familie und Vermögen tun. Amīn.