[Muhammad Ibn Ismail]

Frage:

Was sind die Rechte der Frauen, die ihr der Islam gibt/und wie haben sich diese seit der goldenen Zeit des Islams geändert (von der Mitte des 8. Jahrhunderts bis zum 12. Jahrhundert) – falls sie sich geändert haben?

Alles Lob gebührt Allah.

Der Islam ehrt die Frauen sehr. Er ehrt die Frauen als Mütter, welche respektiert werden müssen, welchen gehorcht werden müssen und man mit ihnen gütig umgehen muss. Einer Mutter zu gefallen, wird als Teil dessen angesehen, Allah zu gefallen. Der Islam berichtet uns, dass das Paradies unter den Füßen der Mütter liegt, d.h. Dass der beste Weg um in Paradies zu kommen, über die Mutter geht. Und der Islam verbietet es, dass man der Mutter ungehorsam ist, oder sie sogar durch ein glimpfliches Wort nicht respektvoll behandelt. Die Rechte der Mütter stehen höher, als das Recht des Vaters und die Pflicht sich um sie zu kümmern steigt, während sie älter und schwächer wird. All diese Dinge sind in vielen Texten (Qur´an und der Sunnah) beschrieben.

Beispielsweise sagt Allah (ungefähre Bedeutung):

„Und Wir haben dem Menschen anempfohlen, zu seinen Eltern gütig zu sein.“
(al-Ahqaf 46:15)

„Und dein Herr hat bestimmt, daß ihr nur Ihm dienen und zu den Eltern gütig sein sollt. Wenn nun einer von ihnen oder beide bei dir ein hohes Alter erreichen, so sag nicht zu ihnen: "Pfui!" und fahre sie nicht an, sondern sag zu ihnen ehrerbietige Worte.“

„Und senke für sie aus Barmherzigkeit den Flügel der Demut und sag: "Mein Herr, erbarme Dich ihrer, wie sie mich aufgezogen haben, als ich klein war."

(al-Isra 17:23,24)

Ibn Majah (2781) überlieferte, dass Mu´awiyah ibn Jahimiah al-Sulaimi, Allahs Wohlgefallen auf ihm, sagte: Ich kam zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Frieden sein auf ihm und sagte: Oh Gesandter Allahs! Ich will mit dir in den Jihad (Kampf) ziehen, für das Angesicht Allahs und des Jenseits. Er sagte:“Wehe dir! Ist deine Mutter noch am leben?“ Ich sagte, Ja. Er sagte:“Kehre zurück und ehre sie.“ Dann sprach ich ihn von einer anderen Seite an und sagte: Oh Gesandter Allahs! Ich will mit dir in den Jihad ziehen, für das Angesicht Allahs und des Jenseits. Er sagte:“Wehe dir! Ist deine Mutter noch am leben?“ Er sagte, Ja. Da sagte Er:“Kehre zurück und ehre sie.“ Dann sprach ich ihn von vorne an und sagte:Oh Gesandte Allahs! Ich will mit dir in den Jihad ziehen, für das Angesicht Allahs und des Jenseits. Er sagte:“Wehe dir! Ist deine Mutter noch am leben?“ Er sagte, Ja. Da sagte Er:“Kehre zurück und ehre sie, (wörtlich: sei bei ihren füßen), denn dort liegt das Paradies.

Eingestuft als Sahih von al-Albani in Sahih Sunan ibn Majah. Es wurde ebenfalls von al-Nasai überliefert, mit den Worten: Bleibe mit ihr, denn das Paradies liegt unter ihren Füßen.

Al-Bukhari (5971) und Muslim (2548) überliefern, dass Abu Huraira, Allahs Wohlgefallen auf ihm, sagte: Ein Mann kam zum Gesandten Allahs, Allahs Segen und Frieden sein auf ihm, und sagte: Oh Gesandter Allahs! Wer hat es am meisten verdient, das ich ihm gute Gesellschaft leiste? Er sagte:“Deine Mutter.“ Er fragte:Wer dann? Er antwortete:“Deine Mutter.“ Er fragte: Wer dann? Er antwortete:“Deine Mutter.“ Er fragte:Und wer dann? Er sagte:“Dann dein Vater.“

Und es gibt andere Belege, welche wir hier aus Platzgründen nicht erwähnen.

Eines der Rechte, welches der Islam der Mutter gibt, ist dass ihr Sohn für sie Geld ausgeben soll, wenn sie diese Hilfe braucht und so lange er dazu imstande ist und es sich leisten kann. Daher war es viele Jahrhunderte unbekannt, dass die Muslime ihre Mütter in ein Altenheim schicken, oder das ein Sohn sie aus ihrer Wohnung schmeißt, oder das die Söhne es ablehnen für sie finanziell zu sorgen, oder das sie arbeiten muss, damit sie was zu essen und zu trinken hat, wenn ihre Söhne am leben waren.

Der Islam ehrt die Frauen auch als Ehefrauen. Der Islam treibt den Ehemann dazu an seine Frau in gütiger und guter Art zu behandeln und sagt, dass die Ehefrau Rechte gegenüber ihren Ehemann hat, genauso wie er Rechte gegenüber ihr hat, ausgenommen dass er ein höheren Grad als sie hat, aufgrund seiner Verantwortung, das er für sie finanziell aufkommen muss und dass er auf die Familie acht geben muss. Der Islam verkündet, dass der beste Muslim derjenige ist, der seine Frau am besten behandelt und dem Mann ist es verboten, dass Geld seiner Ehefrau ohne ihre Erlaubnis zu nehmen. Allah sagt (ungefähre Bedeutung):

„Und geht in rechtlicher Weise mit ihnen um.“ (An-Nisa 4:19)

„Und ihnen (den Frauen) steht in rechtlicher Weise (gegenüber den Männern) das gleiche zu, wie (den Männern) gegenüber ihnen. Doch die Männer haben ihnen gegenüber einen gewissen (aufgrund ihrer Verantwortung) Vorzug. Und Allah ist Allmächtig und Allweise.“ (al-Baqarah 2:228)


Und der Prophet, Allahs Segen und Frieden sein auf ihm, sagte:“Der Beste von euch ist derjenige, der am besten zu seiner Frau ist und ich bin der Beste von euch zu meinen Frauen.“ Berichtet von at-Tirmidhi, 3895; Ibn Majah, 1977; Eingestuft als Sahih von al-Albani in Sahih al-Tirmidhi.

Und der Islam ehrt die Frauen als Töchter und ermutigt uns sie gut zu erziehen und sie sich bilden zu lassen. Der Islam sagt, dass das groß ziehen von Töchtern viel Belohnung mit sich bringt. Zum Beispiel sagt der Prophet, Allahs Segen und Frieden sein auf ihm:“Wer auch immer für zwei junge Mädchen sorgt, bis sie die Geschlechtsreife erhalten haben, so wird derjenige und ich so am Tage der Auferstehung sein.“ Und dabei hielt er seine beiden Finger beieinander. Berichtet von Muslim, 2631.

Ibn Majah (3669) berichtet, dass ´Uqbah bin ´Amir, Allahs Wohlgefallen auf ihm, sagte: Ich hörte den Gesandten Allahs, Allahs Segen und Frieden sein auf ihm, sagen:“Wer auch immer drei Töchter hat und mit ihnen Geduldig ist, ihnen zu Essen gibt, ihnen zu Trinken gibt und sie von dem Besten was er hat, kleidet, so werden diese Kinder ein Schild gegen das Feuer für ihn am Tag der Auferstehung sein.“ Eingestuft als Sahih von al-Albani in Sahih Ibn Majah.

Der Islam ehrt die Frauen als Schwestern und Tanten. Der Islam gebietet die Beziehung zur Verwandtschaft zu pflegen und verbietet in vielen Texten diese zu brechen. Der Prophet, Allahs Segen und Frieden sein auf ihm, sagte:“Oh ihr Menschen. Verbreitet (den Gruß) des Salam, gibt Essen aus (für die Bedürftigen), pflegt die Beziehung zur Verwandtschaft und betet in der Nacht, wenn die Menschen schlafen, so werdet ihr ins Paradies eintreten.“ Berichtet von Ibn Majah, 3251; Eingestuft als Sahih von al-Albani in Sahih ibn Majah.

Al-Bukhari (5988) berichtet, dass der Prophet, Allahs Segen und Frieden sein auf ihm, sagte:“Allah, der Erhabene, sagt über das pflegen der Verwandtschaft:“Wer auch immer sie aufrecht erhält, so werde ich ihm helfen und wer auch immer diese abbricht, so werde Ich ihn verlassen.“

All diese Eigenschaften könnten bei einer einzigen Frau vorhanden sein. Sie kann eine Ehefrau, eine Tochter, eine Mutter, eine Schwester, oder eine Tante sein, so wird sie auf all diesen Arten geehrt.

Zusammengefasst: Der Islam erhöhte den Status der Frauen und machte sie innerhalb der Gesetze gleichwertig mit dem Mann. Daher ist es Frauen und Männer anbefohlen an Allah zu glauben und Ihm zu dienen. Und Frauen sind gleich in Bezug auf die Belohnung des Jenseits. Die Frauen haben das Recht sich selbst ausdrücken zu dürfen, ernsthafte Ratschläge zu erteilen, das Gute zu gebieten und das böse zu verbieten und die Menschen zu Allah aufzurufen. Frauen haben das Recht Eigentümer zu besitzen, zu kaufen und zu verkaufen, zu erben, zu spenden und Geschenke zu geben. Es ist für niemanden erlaubt ihren Besitz ohne ihre Zustimmung zu nehmen. Frauen haben das Recht auf ein ordentliches Leben, ohne vor Aggressionen zu stehen oder geschädigt zu werden. Frauen haben das Recht gebildet zu werden; In Wahrheit ist es eine Pflicht ihnen beizubringen, was sie über die Religion wissen muss.

Jeder der die Rechte der Frauen im Islam mit ihren Rechten aus der Zeit der Jahiliyyah (vorislamische Zeit der Ignoranz) vergleicht, oder mit anderen Zivilisationen, wird erkennen, dass das was wir sagen, die Wahrheit ist. In Wahrheit, sind wir davon überzeugt, dass der Islam die Frauen am meisten ehrt.

Es gibt kein Grund, weshalb wir die Lage der Frauen in Griechenland, Persien oder in der jüdischen Gesellschaft beschreiben müssen, denn sogar die christliche Gesellschaft hat eine schlechte Einstellung gegenüber den Frauen. Die Theologen haben sich sogar beim Konzil von Macon versammelt, um zu besprechen, ob die Frau nur aus einem Körper bestehe, oder ob sie Körper und Seele besitzt. Sie haben gedacht, dass die Frauen höchst wahrscheinlich keine Seele hätte, welche gerettet werden könnte und sie machten nur bei Maria (Maryam – friede sei auf ihr) eine Ausnahme.

Die Franzosen hielten eine Konferenz im Jahre 586 n. Chr., ob Frauen eine Seele haben, oder nicht und falls sie eine Seele hat, ob diese Seele animalisch oder menschlich ist? Am Ende entschieden sie sich dafür, das sie menschlich sei! Doch sie wurde nur dafür erschaffen, um den Männern zu dienen.

In der Zeit vom Henry dem VIII, hat das Englische Parlament das Verbot erlassen, dass es den Frauen verboten ist, das neue Testament zu lesen, da sie als unrein angesehen wurden.

Bis zum Jahre 1805 war es dem Mann erlaubt, seine eigene Frau zu verkaufen und den Preis einer Frau auf sechs Pennies zu setzen.

In der heutigen Zeit werden die Frauen mit 18 Jahren aus dem Haus rausgeworfen, damit sie arbeiten gehen können und sich ihr Essen selbst kaufen können. Falls eine Frau zu hause bleiben will, so muss sie die Rente ihrer Eltern bezahlen, für ihr Zimmer, für ihr Essen und für ihre Wäsche aufkommen.

Siehe ´Awdat al-Hijab, 2/47-56

Wie kann man so was mit dem Islam vergleichen, welcher die gütige Behandlung der Frauen vorschreibt und das ausgeben von Geld für sie?

Zweitens:

In Bezug auf die Veränderungen der Rechte, seit diesem Zeitalter, so hat sich das Grundprinzip nicht geändert, es hat sich nur die Art der Anwendung dieser Prinzipien geändert, denn es gibt kein Zweifel daran, dass während der goldenen Zeit des Islams, die Muslime die Schari´a (islamisches Gesetz) besser und mehr angewendet haben und die Gesetze der Schari´a beinhalten, dass Ehren der Mutter und dass die Ehefrau, die Tochter, die Schwester und die Frauen generell gut behandelt werden müssen. Je schwächer die religiöse Hingabe wuchs, desto mehr wurden diese Rechte vernachlässigt. Doch bis zum Tage der Auferstehung, wird es immer eine Gruppe geben, welche sich an ihre Religion fest hält und die Schari´a (Gesetze) ihres Herrn anwenden werden. Dies sind die Menschen, welche die Frauen am meisten ehren und ihnen ihre Rechte geben.

Unabhängig der Schwäche des Glaubens, welche bei vielen Muslimen heutzutage vorhanden sind, so genießen dennoch die Frauen ein hohen Status, ob als Tochter, Ehefrau oder Schwester, obwohl wir sehen, dass es Mängel, Fehler und das vernachlässigen davon gibt, dass es innerhalb der Männer, Leute gibt, welche den Frauen ihre Rechte geben, doch jeder wird für sich selber Antworten müssen



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