09-08-2012, 01:10 PM
Ich weiß diese Geschichte ist nicht unbedingt das aller schönste Beispiel, aber dennoch finde ich sie sehr bewegend und auf ihre eigene Art und Weise sehr schön. Inshallah wird sie den einen oder aderen von euch ein wenig zu denken geben oder auch so berühren wie mich!
Es ist wieder einmal Ramadan und ich weiss nicht wieso, aber ich musste an einen bestimmten Menschen denken. Er ist schon etwas älter (um die 60 würde ich jetzt behaupten), er ist zwar kein praktizierender Moselm und auch im täglichen Leben alles andere als ein Vorbild und doch zaubert er sehr vielen Menschen täglich ein Lächeln aufs gesicht.
Es geht um einen Menschen, der Alkoholiker ist, dies allerdings nicht einfach nur so. Seit etwa 20 Jahren, seit dem sein ältester Sohn im Krieg umgekommen ist, ist er nun Alkoholiker. Vor seiner Sucht war er Polizist und ein sehr rechtschaffender Mensch, doch seit dem Tod seines Sohnes ging es mit ihm Berg ab. Er konnte seinen Schmerz nicht verarbeiten und auch wenn es einfach zu sagen ist, er hätte Dua für seinen Sohn machen sollen, glaube ich dass diesen Schmerz, den er fühlt, nur jemand nachvollziehen kann, der selbst ein Kind verloren hat.
Obwohl er noch weitere drei Kinder hat und verheiratet ist, führt er alles andere als ein normales Leben. Wie gesagt er ist kein Idol, doch auch seine Frau ist alles andere als eine gute Ehefrau und Mutter. Täglich können alle Nachbarn mithören wie sich die beiden streiten, anscheien und sogar schlagen, obei ich erwähnen muss, nicht er schlägt seine Frau, sondern diese schlägt meist zuerst zu. (wie gesagt nicht löblich).
Begegnet man diesem Mann allerdings auf der Starße, begrüßt er jeden freundlich, ist immer nett und sogar zuvor kommend. Das Ehepaar hat einen Birnenbaum und einen kleinen Weinstock bei sich im Garten und wenn die Früchte reif sich, teilt der Mann sie gerne mit seinen Nachbarn.
Egal zu welcher tageszeit man ihm begegnet er ist immer betrunken. SO betrunken, dass er kaum gerade aus gehen kann. Seinen Sohn hört man oft fluchen und seinen Vater anschreien, die einzige die zu ihm hält und auf ihn hört ist seine jüngste Tochter, was trotz der Tatsache, dass er Alkoholiker ist, schön anzusehen ist. Wenn sie ihm ein Glas Wasser oder einen Kaffee in den Garten bringt und sich zu ihm gesellt, spürt man tatsächlich allein als Beobachter die Vater-Tpchter-Liebe die zwischen den beiden exitier.
Wie gesagt immer ´wenn man diesem Mann begegnet ist er betrunken außer zum Ramadan. Der Ramadan, ist die einzige Zeit ihm Jahr in der man ihn nüchtern erlleben darf und selbst da ist er nett und zuvorkommend und macht nicht den Eindruck unter irgendeinem Entzug zu leiden. Während des Ramadan fastet er zwar nicht, aber er trinkt nicht, ist gut gelaunt, nüchtern, gekämmt, gut angezogen und zurecht gemacht. Subhanallah! Selbst auf die Provokationen seiner Frau, die man wirklich in der ganzen NAchbarschaft hören kann, geht er nicht ein. Er brüllt nur zurück GOTT BEWAHRE FRAU ES IST RAMADAN und schert sich nicht weiter um ihre Beleidigungen!
Wie gesagt er ist nicht gerade ein Idol, aber es ist immer wieder schön anzusehen wie dieser Mensch, der so viel Leid und Schmerz in sich trägt, den Ramadan dennoch auf seine Art ehrt und wie Gott der Barmherzige ihm die Kraft und den Willen gibt den Ramadan über nichts zu trinken. Für mich ist dieser Mensch in der hinsicht ein Idol, dass jedes Mal wenn ich den Ramadan in seiner Nachbarschaft verbringen darf und ihn sehe, er mich daran erinnert gottesfürchtig, ausdauernd und nett zu meinem Mitmenschen zu sein!