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Fragen zu Hadithen
#2
Assalamu Alaikum,

zuerst müssen wir den Begriff "Omen" definieren. Omen bedeutet in bestimmten Dinge Vorzeichen zu sehen. Wenn ich z.B. eine schwarze Katze sehe, die mir den Weg kreuzt und ich dann denke, das mir ein Unglück widerfahren wird oder weil ich im Flugzeug auf dem Sitz Nr. 13 sitze, weil sie hierzulande als Pechzahl gilt, all das gehört zum Glaube an schlechte Omen.

Grundsätzlich ist es verboten an schlechte Omen zu glauben, also in bestimmten Dingen schlechte Vorzeichen zu sehen und das ist eine Form von Shirk. Der Prophet Sas sagte: "Tiyarah (der Glaube an böse Omen) ist Shirk." [Ahmad, Abu Dawud, Tirmidhi - von Sheikh Al-Albani (rahimahullah) als saheeh klassifiziert]

Nun gibt es diese Überlieferungen die du gepostet hast zu denen es unterschiedliche Meinungen unter den Gelehrten gibt und darüber wie man diese Überlieferungen mit denen in Einklang bringt, die den Glaube an böse Omen verbieten. Vorerst sei gesagt, dass diese Ahadith nicht die Frau diskimminieren oder als Hexen darstellen, sondern sie sagen nichts anderes aus, als das die Möglichkeit besteht, dass ein Mensch in einer Frau, einem Haus und einem Pferd ein schlechtes Vorzeichen sehen könnte, wie eben das von mir genannte Beispiel mit der schwarzen Katze und die Zahl 13, das heißt jedoch nicht, dass eine schwarze Katze verhext oder die Zahl 13 verhext sind.

Einige der Gelehrte interpretierten die Ahadith wortwörtlich und sagten, dass diese Überlieferungen Ausnahmen bilden hinsichtlich des Urteils über Tatayur (an böse Omen zu glauben), also, dass Tatayur allgemein verboten ist, augenommen wenn jemand ein Haus hat, indem er nicht leben möchte, oder eine Ehefrau mit der er keinen Kontakt pflegen möchte, oder ein Pferd usw.

Andere Gelehrte sagten, das ein Haus als schlechtes Omen betrachtet werden kann, wenn es zu klein ist oder wenn man üble Nachbarn hat die Ärger verursachen; eine Frau kann als schlechtes Omen betrachtet werden, wenn sie beispielsweise keine Kinder gebären kann, oder sie eine böse Zunge hat, oder sie ein argwöhnisches Verhalten hat; ein Pferd kann als schlechtes Omen betrachtet werden, wenn es nicht im Jihad verwendet werden kann oder schwer zu kontrollieren ist oder zu aufwendig ist.

Zum Beispiel berichtet Anas ibnu Malik :rah:: Ein Mann sagte: "Oh Gesandter Allahs, wir waren in einem Haus und unser Vermögen war groß, dann zogen wir in ein anderes Haus indem unsere Vermögen sank." Der Gesandte Allahs Sas sagte: "Verlasst es, es ist schlecht." [Abu Dawud - von Sheikh Al-Albani als saheeh klassifiziert]

Ibn Al-Qayyim (rahimahullah) sagte dazu sinngemäß: "Das was die Menschen taten war kein verbotener Aberglaube, der Prophet Sas riet ihnen das Haus zu verlassen aus zwei Gründen: 1. diese Menschen fingen an sich unwohl in dem Haus zu fühlen, der Prophet Sas riet ihnen das Haus zu verlassen, um zu vermeiden, dass sie Shirk begehen, 2. und um sie davor zu schützen, dass ihnen wegen diesem "Aberglaube" etwas zustößen könnte, weil ein solcher "Aberglaube" bekanntlich Auswirkungen auf einen Menschen haben kann, der auch von einem solchen "Aberglaube" überzeugt ist." [Miftah Dar al-Sa´adah 2/258]

Diese Menschen fingen in im Haus ein schlechtes Omen zu sehen, obwohl das Haus keinen Schaden oder Nutzen bringen kann, außer mit der Erlaubnis von Allah.

Er sagte auch: "Andere meinen bezüglich dieser drei Dinge (also Frau, Haus und Pferd und das schlechte Omen daran), dass sie nur Auswirkungen auf denjenigen haben, der auch daran glaubt. Wer auch immer sein Vertrauen in Allah legt und nicht an Omen und Aberglauben glaubt, dieser wird nicht davon beeinflusst davon werden." [Miftah Dar al-Sa´adah 2/258]

Denn schon Ibn Masu´d :rah: sagte: "Jeder von uns fühlt sich manchmal abergläubig, aber Allah lässt es verschwinden, wenn wir unser Vertrauen in Ihn legen."

Daher, nur derjenige der in einer Frau, in einem Haus oder einem Pferd ein schlechtes Omen sieht und daran glaubt, wird auch davon befallen bzw. beeinflusst. Aber derjenige der sein Vertrauen in Allah legt und Ihn alleine fürchtet und nicht an böse Omen glaubt, dann können Pferde, Frauen und Häuser auch kein schlechtes Omen für ihn sein.

Imam An-Nawawi sagt: "Die richtige Ansicht ist, das alle Arten von Glaube an schlechte Omen verworfen sind, und das keine Arten von Frauen, Häuser oder Tiere Schaden verursachen könen oder Nutzen bringen können, außer mit Allahs Erlaubnis. Allah ist der Erschaffer von beidem, vom Guten und Bösen. Eine Person kann geprüft werden mit einer Frau die schlechte Eigenschaften hat, oder einem Haus, das viele Probleme bereitet, in diesen Fällen ist es der Person vorgeschrieben sich von diesen Dingen zu trennen, sie flieht somit von einer Bestimmung Allahs zu der Bestimmung Allahs, um damit zu verhindern, dass sie in Pessimismus/Schwarzseherei verfällt und an schlechte Omen glaubt, was verboten ist." [Sharh Muslim]

wa Allahu a´lam.
Zum Zeichen von Laylat ul-Qadr: es gibt manche Menschen denen Allah subhanahu wa ta´ala dazu verhilft die Zeichen dieser Nacht zu sehen. Die Sahaba mu:rah: erkannten sie an ihren Zeichen. Es gibt eine authentische Überlieferung vom Propheten Sas die besagt, das das Zeichen von Laylat ul-Qadr ist, wenn die Sonne am darauffolgenden Morgen ohne Strahlen aufgeht.

wa Allahu a´lam.
  


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