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Geduld
#1
bismillah


:salambox:


Geduld: Die Geduld gehört zu den größten Tugenden eines Muslims und wird nach Qur’án und Sunna von Alláh (t) belohnt.


Geduld und Ausdauer sind unentbehrlich für Gebet, Fasten, Pilgerfahrt, Kampf auf dem Weg Alláhs und Überwindung von Krankheiten, Leiden und Trauer. Geduld im islamischen Sinne bedeutet Geduld am Anfang der Erschwernis und bei der ersten Erschütterung.

Anas Ibn Málik, Alláhs Wohlgefallen auf ihm, berichtete, daß der Prophet, Alláhs Segen und Friede auf ihm, an einer Frau vorbeiging, die an einem Grab weinte; er sagte zu ihr: ”Fürchte Alláh und sei geduldig!“ Die Frau erwiderte: ”Laß mich in Ruhe; denn du bist von meinem Unglück nicht betroffen, und du kennst es auch nicht.“ Einer sagte zu ihr: ”Er ist doch der Prophet, Alláhs Segen und Friede auf ihm!“ Sie suchte dann den Propheten auf und sah dort, daß keine Wächter vor seiner Tür standen. Sie sagte zu ihm: ”Ich habe dich nicht erkannt!“ Der Prophet sagte zu ihr: ”Wahrlich, die Geduld gilt als solche nur bei der ersten Erschütterung!“ (Bu) (HmF)

aminibnjamal schrieb:

As Salamu Aleikum Wa Rahmatullahi Wa Barakatuh

Aus dem Buch: Riyad Us Salihin Band 1

Geduld (Sabr)

Qur'an: Allah, der Erhabene, spricht:

"Oh ihr, die ihr glaubt! Seid geduldig und wetteifert in Geduld und seid
standhaft und fürchtet Allah, damit ihr erfolgreich sein werdet." (3:200)
"Und bestimmt werden Wir euch prüfen mit etwas Angst, Hunger und
Minderung an Besitz, Seelen und Früchten. Doch verkünde frohe
Botschaft den Geduldigen." (2:155)

"Den Standhaften wird wahrlich ihr Lohn gegeben ohne zu rechnen."
(39:10)

"Wer aber geduldig ist und verzeiht - dies ist fürwahr ein Zeichen fester
Entschlossenheit." (42:43)

"Oh die ihr glaubt, sucht Hilfe in Geduld und Gebet; wahrlich, Allah ist mit
den Geduldigen." (2:153)

"Und Wir werden euch ganz gewiss so lange prüfen, bis Wir die kenntlich
machen, die sich unter euch mit aller Kraft (für Unsere Sache) einsetzen
und standhaft sind..." (47:31)

Zur Geduld und ihren Vorzügen gibt es noch viele bekannte Verse im
Qur'an.

Hadith 25: Abu Malik al-Harith ibn Asim al-Asch'ari ® berichtet, daß der
Gesandte Allahs (s) sagte: "Die Reinheit ist die Hälfte des Glaubens.
Alhamdu lillah36 füllt die Waagschale (am Tag des Jüngsten Gerichts), und
Subhan Allah37 und Alhamdu lillah füllt, was zwischen Himmel und Erde
ist. Das Gebet ist ein Licht, Almosen sind ein Beweis (der Frömmigkeit),
Geduld ist der Glanz und der Qur'an ist das maßgebende Argument für
oder gegen dich. Jedermann geht in den Tag und verkauft seine Seele und
erwirkt ihre Befreiung oder ihr Verderben." (Muslim)

Hadith 26: Abu Said Sa'd ibn Malik ibn Sinan al-Khudri ® überliefert,
dass einige Leute aus den Reihen der Ansar den Gesandten Allahs (s)
baten, ihnen etwas zu geben, und er gab es ihnen. Sie baten erneut, und er gab ihnen, so lange, bis nichts mehr übrig blieb. Dann sagte er zu ihnen:
"Solange mir etwas verbleibt, zögere ich nicht, es euch zu geben. Erinnert
euch aber: Wer Reinheit begehrt, so macht Allah ihn rein; und wer sich
zufrieden gibt (mit dem was er hat), den wird Allah bereichern; und wer
sich geduldet, dem wird Allah Geduld schenken. Kein Geschenk ist besser
und umfangreicher für einen von euch als die Geduld." (Al-Bukhari und
Muslim)

Hadith 27: Abu Yahya Suhaib ibn Sinan ® überliefert, daß der Gesandte
Allahs (s) sagte: "Der Gläubige ist zu bewundern, da alles für ihn gut ist.
Und niemanden außer einem Gläubigen zeichnet dies aus: Wenn ihm etwas Erfreuliches widerfährt und er dankt (Allah) dafür, so ist das gut für ihn. Wenn er von einer Prüfung heimgesucht wird und sich in Geduld übt, so ist das auch gut für ihn." (Muslim)

Hadith 28: Anas ® überliefert: Als der Prophet (s) (kurz vor seinem
Tode) schwer erkrankte und an seiner Krankheit litt, sagte Fatima ®:
"Ah! Wie schwer ist das Leiden meines Vaters!" Daraufhin sagte er:
"Bald gibt es kein Leiden mehr für deinen Vater."
Als er verschied, sagte sie: "Ah! Mein Vater! Er hat auf das Rufen seines
Herrn geantwortet. Ah, mein Vater! Der Himmel des Paradieses ist ihm
zum Zufluchtsort geworden. Ah, mein Vater! Wir geben Gabriel dein
Ableben bekannt."
Als er (s) begraben wurde, klagte Fatima ®: "Wie könnt ihr nur den
Gesandten Allahs (s) mit Erde bestreuen?"
(Al-Bukhari)

Hadith 29: Usama ibn Zaid ®, der Diener des Gesandten Allahs (s), den
dieser sehr mochte, wie er auch dessen Vater gemocht hatte, berichtet,
dass eine Tochter des Gesandten (s) nach ihm (s) aussandte, als ihr Sohn
im Sterben lag. Er (s) sandte ihr seinen Gruß mit der Botschaft: "Allah
gehört, was Er schenkt, und Ihm gehört, was Er (wieder) nimmt. Alles hat
seine angemessene Frist, die Er allein bestimmt." Sie (die Tochter) solle
sich gedulden, und (auf die Belohnung Allahs dafür) vertrauen. Doch sie
schickte nochmals in Allahs Namen nach ihm, dass er zu ihr komme. Er
machte sich also zu ihrem Haus auf, in Begleitung von Sa'd ibn Ubada,
Mu'adh ibn Dschabal, Ubai ibn Kais, Zaid ibn Thabit und anderen
Gefährten ®. Man reichte ihm den Jungen, und er nahm ihn auf seinen
Schoß.* Als er den Todeskampf des Kindes sah, begannen seine Augen
Tränen zu vergießen, worauf Sa'd ® ihn (verwundert) fragte: "Oh
Gesandter Allahs, was soll das sein?" Der Prophet (s) erwiderte: "Das ist
die Barmherzigkeit, die Allah, der Erhabene, in die Herzen Seiner Diener
gelegt hat."
Nach einer anderen Version sagte er (s): "Das ist die Barmherzigkeit, die
Allah, der Erhabene, in die Herzen bestimmter Diener von Ihm gelegt hat;
denn Allah wird sich derjenigen Seiner Diener erbarmen, die barmherzig
sind."
(Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 30: Suhaib ® überliefert, dass der Gesandte Allahs (s) erzählte:
Man erzählt, dass es einst einen König gab, der einen Zauberer (in seinem
Dienst) hatte. Als der Zauberer alt wurde, sagte er zu dem König: "Da ich
jetzt alt werde, bestimme bitte einen jungen Mann, den ich die Zauberei
lehren kann." Der König schickte also einen jungen Mann zu ihm, der in
der Kunst der Zauberei unterrichtet werden sollte. Auf dem Weg des
jungen Mannes zum Zauberer lebte ein Mönch, bei dem der Junge zu
sitzen pflegte und dessen Reden er gern lauschte. Der Junge war so erfreut
durch das Gespräch mit dem Mönch, dass er sich immer zu dem Mönch
auf den Weg setzte, wenn er zum Zauberer ging. Dies ließ den Jungen zu
spät kommen, worauf der Zauberer ihn schlug. Als der Junge sich beim
Mönch darüber beklagte, sagte der Mönch zu ihm: "Wenn du Angst vor
dem Zauberer hast, sag ihm: 'Meine Leute hielten mich auf, und wenn du
dich vor deiner Familie fürchtest, sag ihnen: 'Ich habe mich wegen des
Zauberers verspätet.'" Diese Strategie setzte sich eine Zeitlang fort. Einst
sah der junge Mann, dass ein gewaltiges Tier den Menschen den Weg
blockierte. Der junge Mann sagte bei sich: 'Jetzt werde ich merken, ob der
Zauberer besser ist oder der Mönch.' Er hob nun einen Stein auf und sagte:
"Allah! Wenn das Verhalten des Mönches dir wohlgefälliger ist als die
Tätigkeit des Zauberers, dann töte dieses Tier, so dass die Leute durch
gehen können." Und dann warf er mit dem Stein nach dem Tier und tötete
es, womit er den Leuten den Durchgang ermöglichte. Der junge Mann
erzählte dieses dem Mönch, der zu ihm sagte: "Mein Sohn, heute bist du
mir zuvorgekommen, und ich glaube, dass du jetzt ein Stadium erreicht
hast, in dem du geprüft werden könntest. Sollte das geschehen, verrate
mich nicht." Der junge Mann begann, Menschen zu heilen, die von Geburt
an an Blindheit litten, unter Lepra und anderen Krankheiten. Diese
Nachricht gelangte zu einem königlichen Höfling, der erblindet war. Er
ging zu dem jungen Mann mit vielen Geschenken und sagte: "All dieses
wird dein sein, wenn du mich heilst." Der junge Mann sagte zu ihm: "Ich
heile niemanden. Es ist Allah allein, der Heilung gewährt. Wenn du deinen
Glauben an Allah bekundest, will ich für dich beten, und Er wird dir
Gesundheit gewähren." Da sprach er seinen Glauben an Allah aus, Der ihm
das Sehen wiedergab. Danach ging er zum königlichen Hof und saß dort
wie gewöhnlich. Der König fragte ihn: "Wer hat dir dein Sehen wiedergegeben?"
Der Mann antwortete: "Mein Herr!" Der König fragte weiter:
"Hast du einen Herrn außer mir?" Er antwortete: "Mein Herr und dein
Herr ist Allah." Der König befahl, den Höfling gefangen zu nehmen und
foltern zu lassen, bis er den Namen des jungen Mannes bekannt gab, und
der wurde vor den Herrscher gebracht, der zu ihm sagte: "Mein Sohn, bist
du in der Zauberei so weit gekommen, dass du Leute vom Leiden der
Blindheit, Lepra und anderen Gebrechen heilen kannst?" Der junge Mann
sagte: "Ich heile überhaupt niemanden. Es ist Allah, der heilt." Da wurde
auch er inhaftiert und gefoltert, bis er den König Namen und Wohnort des
Mönchs wissen ließ. Dieser wurde ebenfalls herbei zitiert und aufgefordert,
seinen Glauben zu widerrufen, was er aber verweigerte. Der König ließ
daraufhin eine Säge holen, die mitten auf den Kopf des Mönches gesetzt
wurde, und er wurde in zwei Teile entzwei geschnitten. Danach wurde
nach dem Höfling des Königs geschickt, und er wurde aufgefordert, seinen
Glauben zu leugnen. Er weigerte sich ebenfalls und wurde genauso
gespalten. Dann wurde der junge Mann gebracht und aufgefordert, seinem
Glauben zu entsagen, doch auch der weigerte sich, dies zu tun. Der König
überantwortete den jungen Mann seinen Leuten und sagte ihnen: "Bringt
ihn zu dem und dem Berg, und wenn ihr den Gipfel erreicht habt, und er
sich immer noch weigert, seinem Glauben abzuschwören, werft ihn vom
Berggipfel hinunter." Sie brachten ihn also zum Berggipfel. Dort flehte er:
"Oh Allah! Befreie mich von diesen auf welche Art Du willst." Sogleich
erschütterte ein Erdbeben den Berg, und die Männer des Königs fielen
hinab. Der junge Mann kam zurück zum König, der fragte: "Was ist mit
deinen Begleitern passiert?" Er antwortete: "Allah, der Erhabene, hat mich
vor ihnen gerettet." Da wurde er anderen Männern übergeben, denen
aufgetragen wurde, ihn in einem kleinen Boot aufs Meer hinaus zu bringen
und ihn, im Falle des Widerstandes, seinen Glauben aufzugeben, in die See zu werfen. Also nahmen sie ihn mit sich fort, und dann betete er: "Oh
Allah! Befreie mich von diesen auf welche Art Du willst!" Da erlitt das
Boot Schiffbruch und die Männer ertranken. Und wieder kehrte der junge
Mann zurück zum König, der ihn fragte: "Was ist mit deinen Begleitern
passiert?" Er antwortete: "Allah, der Erhabene, hat mich vor ihnen
gerettet", und er fügte hinzu: "Du wirst nicht fähig sein, mich zu töten,
wenn du nicht tust, was ich dir sage." Der König fragte nach: "Was ist
das?" Der junge Mann antwortete: "Versammle die Leute auf offenem
Gelände und lass mich von einem Palmstamm hängen. Dann nimm einen
Pfeil aus meinem Köcher und sprich, indem du ihn in die Mitte eines
Bogen spannst: 'Im Namen Allahs, des Herrn diesen jungen Mannes', und
schieße den Pfeil auf mich. Wenn du das tust, wirst du mich töten
können." Der König ging dementsprechend vor. Die Leute wurden
veranlasst, sich auf freiem Feld zu versammeln, der Mann wurde von dem
Stamm einer Palme hinunter gehängt, der König nahm einen Pfeil aus
seinem Köcher, und indem er ihn in die Mitte des Bogens" spannte sagte er:
"Im Namen Allahs, des Herrn dieses jungen Mannes" und schoss ihn ab.
Der Pfeil traf den jungen Mann an der Schläfe, der hob seine Hand zur
Schläfe und starb.
Als die Leute dies sahen, sprachen sie: "Wir erklären unseren Glauben an
den Herrn dieses jungen Mannes." Der König bekam zu hören: "Schau!
Was du befürchtet hast, ist geschehen: Die Leute haben ihren Glauben an
den Herrn dieses jungen Mannes bekundet." Der König befahl, an beiden
Seiten der Wege Gräben auszuheben. Als sie fertig waren, wurde in ihnen
Feuer entzündet. Dann wurde verkündet, dass jeder, der sich weigere,
seinem Glauben zu entsagen, in die brennenden Gräben geworfen werde
oder aufgefordert werde, hineinzuspringen. Die Dinge nahmen so ihren
Lauf, bis eine Frau hervorkam, begleitet von einem Jungen, doch sie
weigerte sich, in das Feuer geworfen zu werden, woraufhin der Junge sie
ermutigte und sagte: "Oh meine Mutter! Sei standhaft; du bist auf dem
richtigen Pfad." (Muslim)

Hadith 31: Anas ® berichtet, dass es dem Propheten (s) einst passierte,
dass er an einer Frau vorüberging, die über einem Grab weinte. Er sagte zu
ihr: "Fürchte Allah und sei geduldig!" Die Frau - nicht wissend wer er war
- erwiderte: "Lass mich allein, denn du bist nicht betroffen wie ich." Als
man ihr danach erzählte, dass er der Gesandte Allahs (s) war, ging sie zu
dem Haus des Propheten, und sah, dass er keinen Türhüter hat. Sie ging
hinein und sagte zu ihm: "Ich habe dich nicht erkannt." Er (s) sagte: "Die
wahre Geduld ist bei dem ersten Schlag (geduldig zu sein)." (Al-Bukhari
und Muslim) In der Version von Muslim heißt es, dass sie über ihren
Jungen weinte.

Hadith 32: Abu Huraira ® berichtet, dass Allahs Gesandter (s) gesagt
hat: Allah, der Erhabene, spricht: "Es gibt keine andere Belohnung von
Mir für Meinen gläubigen Diener, wenn ich seinen besten Freund von den
Bewohnern dieser Welt zu Mir genommen habe und er dies mit Geduld
trägt, als das Paradies." (Al-Bukhari)

Hadith 33: Aischa ® berichtet, dass sie den Gesandten Allahs (s) nach
der Pest befragte. Er (s) erzählte ihr, die Pest sei eine Qual, welche Allah,
der Erhabene, als Strafe schickt, wem Er will. Aus dieser Qual wird
Barmherzigkeit für die Gläubigen; denn jeder Diener Allahs, der durch die
Pest gequält wird und an seinem Wohnsitz geduldig ausharrt, wohl
wissend, dass ihm nur das geschehen wird, was Allah für ihn bestimmt hat,
wird den gleichen Lohn erhalten wie ein Märtyrer." (Al-Bukhari)

Hadith 34: Anas ® überliefert, er habe den Gesandten Allahs sagen
hören, dass Allah, der Erhabene, gesagt hat: "Wenn Ich einen Meiner
Diener plage, indem er seine (beiden) Teuersten verliert, so gewähre Ich ihm das Paradies als Ersatz." (Al-Bukhari)

Hadith 35: Es berichtet Ata ibn Abi Rabah ®, dass Ibn Abbas ® zu ihm
sagte: "Möchtest du, dass ich dir eine Bewohnerin des Paradieses zeige?"
Ich sagte: "Gewiss!" Er sagte zu mir: "Diese schwarze Frau! Sie kam zum
Propheten (s) und sagte zu ihm: 'Ich bin Epileptikerin und wenn ich einen
Anfall habe, wird mein Körper bloßgelegt. Bitte bete zu Allah für mich.' Er
(s) sagte: 'Wenn du es vorziehst, geduldig zu sein, wann immer du von
deinem Leiden gequält wirst, wirst du ins Paradies gelangen. Wenn du
jedoch wünscht, dass ich für dich bete, wird Allah dich heilen.` Sie sagte:
'Ich werde es mit Geduld ertragen, doch bete bitte, dass mein Körper sich
nicht enthüllt, wenn ich einen Anfall habe.` So betete er wie von ihr
gewünscht." (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 36: Abu Abdur-Rahman Abdullah ibn Mas'ud ® berichtet, dass er
sich erinnere, als wenn er den Propheten (s) sehe, als er (s) die folgende
Begebenheit aus dem Leben eines der Propheten erzählte: "Er wurde von
seinem Volk geschlagen und so schwer verletzt, dass er heftig blutete, und
er musste das Blut aus seinem Gesicht wischen, wobei er bat: 'Oh Allah,
vergib meinem Volk, denn sie wissen nicht, was sie tun.'"
(Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 37: Abu Said al-Khudri und Abu Huraira ® überliefern, dass der
Prophet (s) sagte: "Für eine jede Sorge, Krankheit, Leid, Bekümmernis,
Verletzung oder Gram, die einen Muslim plagt, sogar für den Stich eines
Dorns, nimmt Allah etwas von seinen Sünden fort." (Al-Bukhari und
Muslim)

Hadith 38: Ibn Mas'ud ® erzählte: Ich besuchte den Propheten (s) als er
Fieber hatte. Ich sagte zu ihm: "Oh Gesandter Allahs! Du hast sehr hohes
Fieber." Er sagte: "Ja wirklich, es ist so stark, wie wenn zwei Männer von
euch Fieber hätten." Ich fragte: "Heißt das, dass du die doppelte
Belohnung erhältst?" Er sagte: "So ist es. Wenn ein Muslim auch nur
durch einen Dorn verletzt wird, vergibt ihm Allah dafür eine seiner
Sünden, und sie fallen von ihm ab, wie Laub von einem Baum." (Al-
Bukhari und Muslim)

Hadith 39: Abu Huraira ® berichtet, dass der Prophet (s) sagte: "Wenn
Allah einen Menschen begünstigen will, macht Er dies, indem Er ihm eine
Härte auferlegt." (Al-Bukhari)

Hadith 40: Anas ® berichtet, dass der Gesandte Allahs (s) sagte:
"Niemand soll sich nach dem Tode sehnen weil ihn ein Unglück getroffen
hat. Wenn jemand von euch so sehr des Lebens überdrüssig ist, sollte er
sagen: "Oh Allah, erhalte mich am Leben, solange das Leben besser für
mich ist, und nimm mich (zu Dir), wenn der Tod besser für mich ist."40 (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 41: Abu Abdullah Khabbab ibn al-Aratt ® sagte: Wir beklagten
uns bei dem Gesandten Allahs (s), während er seinen Kopf im Schatten der Ka'ba auf sein Gewand gelegt hatte, indem wir sagten: "Betest du nicht um Hilfe für uns? Willst Du nicht die Hilfe Allahs für uns erbitten?" Daraufhin sagte er: "Einst verfolgte man die Gläubigen, indem man sie in ein Loch eingrub und ihren Kopf in zwei Teile sägte, oder ihr Fleisch mit Eisenkämmen von den Knochen schabte, doch nichts von alledem konnte sie von ihrem Glauben abbringen. Bei Allah! Allah wird gewiss diese
Botschaft vollenden, bis der Reiter, der von San'a' bis Hadramaut gelangt,
nichts außer Allah fürchtet, und dem Wolf für seine Schafe. Doch ihr
drängelt zu sehr." (Al-Bukhari)
In einer anderen Version heißt es, dass der Gesandte mit dem Kopf auf
seinem Gewand lag, und wir von den Ungläubigen hart bedrängt wurden.

Hadith 42: Es erzählte Ibn Mas'ud ®: Am Tag von Hunain41 begünstigte
der Gesandte Allahs (s) einige Leute beim Verteilen der Kriegsbeute: So
gab er al-Aqra' ibn Häbis und Uyaina ibn Hisn je hundert Kamele und
bevorzugte auch einige arabische Honoratioren. Ein Mann sagte: "Bei
Allah, das ist weder eine gerechte Verteilung, noch ist sie um Allahs
willen." Ich sagte: "Bei Allah, ich werde den Gesandten Allahs (s) hiervon
unterrichten." Als ich ihm dies erzählte, wurde sein Gesicht rot und er
sagte: "Wer wird noch Gerechtigkeit ausüben, wenn Allah und Sein
Gesandter es nicht tun?" Dann fügte er hinzu: "Möge Allah Erbarmen mit
Moses haben! Man hat ihm mehr Unrecht getan als dies (hier), jedoch blieb er geduldig." Als ich dies hörte, sagte ich zu mir selbst: 'Gewiss werde ich nie wieder etwas Derartiges zu ihm weiterleiten!' (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 43: Anas ® überliefert, dass der Gesandte Allahs (s) sagte:
"Wenn Allah einen Seiner Diener begünstigen will, so lässt Er ihn im
Diesseits leiden. Wenn Er ihn nicht begünstigen will, so bestraft Er ihn
überhaupt nicht, bis zum Tag des Gerichts." Er (s) sagte auch: "Die Höhe
der Belohnung entspricht dem Umfang des Leidens, und wenn Allah, der
Erhabene, ein Volk liebt, so prüft Er es. Ist der Mensch damit zufrieden,
so genießt er Allahs Wohlgefallen. Grollt er deswegen, so verdient er
Seinen Groll." (At-Tirmidhi) Dies ist ein guter Hadith (hasan).

Hadith 44: Anas ® berichtet, dass Abu Talha ® einen kranken Sohn
hatte. Während Abu Talha einmal nicht zu Hause war, starb dieser Junge.
Als Abu Talha zurückkam, fragte er seine Frau: "Wie geht es meinem
Sohn?" Die Mutter des Jungen, Umm Sulaim, sagte: "Er war noch nie so
ruhig." Dann gab sie ihm zu essen. Nachdem er gegessen hatte, schlief er
mit ihr. Danach sagte sie: "Nun begrabt den Jungen!" Am Morgen ging
Abu Talha zu Allahs Gesandtem (s) und berichtete ihm davon. Er (s)
fragte ihn: "Habt ihr letzte Nacht zusammen geschlafen?" Abu Talha
antwortete: "Ja!" Da bat der Prophet: "Oh Allah, segne die beiden!", und
seine Frau bekam einen Sohn. Da sagte Abu Talha zu mir: "Bring ihn zum
Propheten, Anas.", und er gab mir auch ein paar Datteln mit. Der Prophet
(s) fragte mich: "Habt ihr etwas mitgebracht?", und ich erwiderte: "Ja, ein
paar Datteln." Da nahm er eine, zerkaute sie und rieb damit den Gaumen
des Säuglings ein, und nannte ihn Abdullah." (Al-Bukhari und Muslim)
Nach der Version von Al-Bukhari sagte Ibn Uyaina: Einer der Ansar
berichtete: "Ich habe neun Söhne (von Abdullah) gesehen, die alle den
Qur'an auswendig gelernt hatten."
In der Version von Muslim lautet dieser Hadith wie folgt: Als der Sohn
von Abu Talha starb, sagte Umm Sulaim zu ihrer Familie: "Erzählt Abu
Talha nichts von seinem Sohn, bevor ich mit ihm darüber geredet habe."
Als er nach Hause kam, gab sie ihm zu essen, und er aß und trank. Dann
zog sie sich so schön wie nie zuvor an, und er schlief mit ihr. Als sie sah,
dass er satt und zufrieden war, sagte sie zu ihm: "Oh Abu Talha! Was
denkst du: Wenn jemand einer Familie etwas ausleiht und es später
zurückfordert, hat sie das Recht dies zu verweigern?" Er antwortete:
"Nein!" Daraufhin sagte sie: "Dann hoffe auf Belohnung in Bezug auf
deinen Sohn!" Abu Talha war erbost und sagte: "Du hast mir nichts davon
erzählt, bis ich mich verunreinigt hatte, und nun erzählst du mir von
meinem Sohn." Dann ging er zu Allahs Gesandtem (s) und erzählte ihm,
was geschehen war. Er (s) sagte: "Möge Allah eure Nacht segnen!", und
sie wurde schwanger. Der Prophet (s) ging einst auf eine Reise, und sie
begleiteten ihn. Der Prophet (s) hatte die Gewohnheit, Medina nicht des
Nachts zu betreten (um seine Familie nicht zu stören). In der Nähe von
Medina setzten allerdings ihre Wehen ein. So musste Abu Talha bei ihr
bleiben, und der Prophet (s) zog weiter. Abu Talha betete: "Oh Allah! Du
weißt, wie sehr ich es begehre, den Gesandten (s) zu begleiten, wenn er
kommt oder geht. Und Du siehst, was mich nun festhält!" Doch Umm
Sulaim sagte: "Oh Abu Talha, ich habe keine Schmerzen mehr. Lass uns
weitergehen!" So gingen sie weiter und siehe, als sie in Medina ankamen,
gebar sie einen Jungen.
Anas ® erzählte weiter: Meine Mutter sagte zu mir: "Oh Anas, lass
niemanden ihn stillen, bis du ihn morgen zum Propheten (s) gebracht hast!"
Am nächsten Morgen brachte ich den Säugling zum Gesandten Allahs (s).
Das Ende dieses Hadithes ist oben beschrieben.
Hadith 45: Abu Huraira ® überliefert, dass der Gesandte Allahs (s)
sagte: "Nicht derjenige ist stark, der den Gegner zu Boden schlägt,
sondern derjenige, der sich nicht gehen lässt, wenn er gereizt wird." (Al-
Bukhari und Muslim)

Hadith 46: Sulaiman ibn Surad ® erzählte. Ich saß beim Propheten (s),
als sich zwei Männer so beschimpften, dass das Gesicht des einen rot
wurde und seine Halsadern anschwollen. Da sagte Allahs Gesandter (s):
"Ich weiß einen Satz, der seinen Zorn bändigen kann, wenn er ihn sagen
würde: A'udhu billahi min asch-schaitan-ir-radschim" Die Anwesender,
sagten: "Der Prophet (s) hat sagt, du solltest a'üdhu bi-llahi
min asch-schaitanir-radschim sagen!" (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 47: Mu'adh ibn Anas ® überliefert, dass der Prophet (s) sagte:
"Wer seinen Zorn bändigen kann, obwohl er in der Lage ist, sich zu
rächen, den wird Allah, der Gepriesene, der Erhabene, am Tage des
Gerichts, vor den Augen der Menge zu sich rufen und ihn unter den
Huris wählen lassen, welche er möchte."
(Abu Dawud und At-Tirmidhi)
Nach At-Tirmidhi ist dies ein guter Hadith (hasan).

Hadith 48: Abu Huraira ® überliefert, dass ein Mann dem Propheten (s)
sagte: "Gib mir einen Rat!" Er sagte: "Zürne nicht!" Und er wiederholte
dies mehrmals, und er (s) sagte: "Zürne nicht!" (Al-Bukhari)

Hadith 49: Abu Huraira ® berichtet, dass der Gesandte Allahs (s) sagte:
"Der Gläubige, ob Mann oder Frau, wird immer wieder geprüft werden,
am eigenem Leib, an seinen Nachkommen und an seinem Gut, bis er ohne
Sünde Allah, dem Erhabenen, gegenübersteht."
(At-Tirmidhi)
Dies ist ein guter und gesunder Hadith (hasan sahih).

Hadith 50: Ibn Abbas ® erzählte: Einst kam Uyaina ibn Hisn als Gast
seines Neffen al-Hurr ibn Qais, der zu dem (dem Kalifen) Umar
nahestehenden und beliebten Kreis gehörte, (nach Medina). Jener Kreis um Umar ® wurde von Quranlesern und Rezitatoren gebildet, die,
unabhängig von ihrem Alter, seine Berater waren. Da sagte Uyaina zu
seinem Neffen: "Oh mein Neffe! Du erfreust dich des Vertrauens des Amir
al-Mu'minin (Umar); würdest du die Genehmigung für mich erlangen,
dass ich ihn sehe?" Al-Hurr erbat dies, und Umar gewährte es. Als Uyaina
vor Umar stand, sagte er zu ihm: "Wisse, Sohn des Khattab! Bei Allah,
was du uns gewährst ist weder reichlich, noch behandelst du uns gerecht!"
Umar wurde so zornig, dass er ihn beinahe bestraft hätte. Da sagte al-Hurr zu ihm: "Oh Arnir al-Mu'minin! Allah, der Erhabene, sagte zu Seinem
Propheten (s): 'Übe Nachsicht und gebiete Gutes, und wende dich ab von
den Törichten'(Sure 7:199), und dieser ist einer der Törichten." Bei Allah, Umar gewann seine Fassung wieder, als er diesen Qur'anvers hörte, denn der Qur'an war für ihn Grundlage allen Tun und Handelns. (Al-Bukhari)

Hadith 51: Ibn Mas'ud ® überliefert, dass Allahs Gesandter sagte: "Nach
mir werden Selbstsucht und Verwerfliches kommen, was ihr nicht kennt
und was ihr verurteilen würdet." Sie (seine Gefährten) sagten: "Oh
Gesandter Allahs, was gebietest du uns zu tun?" Er sagte: "Ihr solltet eure
Pflichten erfüllen, und Allah anrufen." (Al-Bukhari und Muslim)

Hadith 52: Abu Yahya Usaid ibn Hudair ® überliefert, dass einer der
Ansar zum Gesandten Allahs (s) sagte: "Oh Gesandter Allahs, möchtest du
mich nicht mit einer Tätigkeit betrauen, wie du es mit dem Soundso getan
hast?" Er (s) antwortete: "Nach mir wird euch Selbstsucht treffen, doch
seid geduldig, bis ihr mich am Fluss Al-Haud (im Paradies) trefft." (Al-
Bukhari und Muslim)

Hadith 53: Abu Ibrahim Abdullah ibn Abi Aufä ® überliefert: Während
des Krieges mit einem Feind wartete Allahs Gesandter (s) bis zum
Sonnenuntergang, dann sagte er zu den Muslimen: "Oh ihr Menschen!
Wünscht nicht, dem Feind im Kampf zu begegnen, und bittet Allah um
Wohlbefinden. Aber wenn ihr den Feind trefft, dann seid standhaft und
wisst, dass das Paradies im Schatten des Schwertes liegt." Dann fügte er
(s) hinzu: "Oh Allah! Offenbarer des Buches! Beweger der Wolken!
Überwinder aller Parteien! Besiege sie (die Feinde), und hilf uns, sie zu
besiegen!" (Al-Bukhari und Muslim)

Möge Allah st uns immer geduldig bleiben lassen und uns alle rechtleiten insha Allah! amin

Jazzakumullahu chairan

wa aleikum as Salam wa Rahmatu Allah
  


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