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Es gibt Hände...
#1
Es gibt Hände, die verwechseln. Sie verwechseln alles. Rücksichtslos sind diese Hände. Sie gehen an jeden beliebigen Ort. Sie gehen dahin ein, wohin sie nicht eingehen sollten. Die Hände, die verwechseln, können nicht dem Schmutz entkommen. Denn die Vorliebe für Verwechslung schließt alles ein, auch den Schmutz. Solche Hände können nicht die Schuld für den Schmutz, mit dem sie verschmiert sind, ihrer eigenen Verwechslung zuschreiben. Und sie haben denjenigen nichts zu sagen, die fragen "Wonach suchtest du dort?", "Wenn du alle Dinge und alle Orte so verwechselst, wirst du bald bis zu deinem Hals im Dreck sein!"

Es gibt Hände, die in Ordnung bringen und berichtigen. Sie werden nie zu einer Faust für das Triefauge. Sie wischen den Augendrüsenschleim mit mütterlicher Liebe ab, ohne es sogar fühlen zu lassen. Sie opfern nicht die Schönheit des Gesichts und der Augen dem Augendrüsenschleim. Sie verderben nicht, sondern berichtigen alles, was sie berühren. Diese Hände veranlassen nicht etwas, "richtig" oder sogar "sehr richtig" zu werden, um etwas zu berichtigen. Denn diese Hände sind nicht die Hände der "Umgekehrten", die einen Handstand machen und behaupten, dass sie diese Welt in Ordnung bringen werden.

Es gibt Hände, die keinen Stein erheben wollen. So viele Steine, Felsen und Berge werden gehoben. Dennoch sind diese weichen Hände untergetaucht und getürmt. Man muss ziemlich lange suchen, um sie ausfindig zu machen. Ihre Augen suchen beharrlich nach diesen Händen, aber sie sind nirgendwo zu sehen. Diese Hände sind außer Stande, Schwierigkeiten zu ertragen. Jedoch, als sie diejenigen sehen, die vor Müdigkeit durch das Tragen der Steine wie Berge wanken und stolpern, sind diese Hände schadenfroh. Schamlos fassen diese Hände sie am Kragen und versuchen, sie zu ohrfeigen. Unverschämt sind diese Hände. Sie machen sich davon wenn es darauf ankommt, Steine zu erheben, wohingegen sie sich in die Löwenklauen verwandeln wenn es darauf ankommt, jemanden beim Kragen zu fassen. Mögen diese Hände gebrochen werden.

Es gibt Hände, die nicht mit der Weichheit, sondern mit Schwielen gequält worden sind. Warum haben sie Schwielen? Natürlich, weil sie jede unfertige Last schultern. Weil sie versuchen, jeder wohltätigen Initiative zu helfen. Weil sie einen Anteil im Tragen jeder schweren Last haben. Weil sie jedem unter die Arme greifen, der seinem Weg nicht mehr folgen kann. Weil sie denjenigen Kraft verleihen, die mit der Kraft am Ende sind. Diese Hände verdienen, geküsst zu werden.

Es gibt Hände, die nicht wissen, worauf sie schlagen sollen und wo sie sich halten sollen. Es sind die Hände mit stolzgeschwellter Brust.4 Als sie umhergehen, sind sie ständing bereit zum Ohrfeigen. Wenn sie nichts anderes finden, ohrfeigen sie die Luft und stoßen ihre Fäuste ins Wasser. Sie gehen in keine Kette ein, die Hand in Hand, mit vereinten Kräften gebildet ist. Sie vereinigen sich nicht mit anderen Händen. Im Gegenteil, sie trennen und brechen die vereinigten Hände. Wenn es keine anderen Hände mehr gibt, die sie brechen könnten, wenden sie sich diesmal aneinander, brechen einander und schlagen auf einander.

Es gibt Hände, die wissen worauf sie schlagen sollen und auch wo sie sich halten sollen. Sie erkennen sowohl den Freund als auch den Feind. Diese Hände sind Barmherzigkeit nicht nur für den Freund, sondern auch für den Feind. Sie binden die Wunde und bedecken die Schuld. Wie die Hände einer Mutter suchen sie ein Waisenkind, um es zu streicheln; ein einsames Kind, damit ihm die Tränen zu trocknen; ein gebrochenes Herz, um es zu trösten. Sie bauen das, was zerstört wurde. Sie sammeln das, was in Stücke gefallen ist. Sie vollenden das, was unvollendet ist. Sie liebevoll umarmen das, was ganz ist. Sie vereinigen diejenigen, die getrennt sind. Sie stellen näher aneinander diejenigen, die sich vereinigen.

Es gibt Hände, die von jedem etwas verlangen. Sie machen sich nie an die Arbeit, aber sie nehmen sich immer das vor, was gratis ist. Sie werden ständig geöffnet, um zu verlangen. Sie lieben das Nehmen und hassen das Geben. Das einzige Gebet, das diese Hände kennen, ist "Gib mir allein!". Selbst wenn man solche Hände tausendmal voll macht, werden sie noch mehr verlangen. Sie stellen all das in ihre eigene Tasche. Sie machen sich keine Gedanken darüber, wie es anderen Händen geht. Diese Hände sind egoistisch.

Es gibt Hände, die nicht immer nehmen, aber immer geben. Sie sind nicht durchsetzungsfähig, sondern entschlossen. Diese Hände lassen sich nicht vor aller Augen sehen. Sie versuchen nicht, andere zu beeindrucken. Sie scheuen nicht davor zurück, jemandem Beifall zu spenden, der den Beifall verdient, aber sie selbst bitten nie um Beifall. Als sie geben, verbergen sie sich an einer Ecke, um nicht gesehen zu werden. Diese Hände erbitten von ALLÂH (SWT) Allein und bevorzugen es, versteinert zu werden davor, von jemandem anderen außer Ihm (SWT) zu erbitten. Jene Hände sind tatsächlich selbstlos.

Es gibt Hände, die ständig verfluchen. Diese Hände, die verfluchen, sind zu schlechten Vermutungen geneigt und gehören den schwarzen Herzen. Sie sagen Birnenstiel und verfluchen. Sie sagen Traubenstiel und verfluchen. Sie stellen hohe Anforderungen an andere, aber sie selbst begehen ständig Versäumnisse. Diese unseligen Hände, die dazu geöffnet werden, alle anderen zu verfluchen, erwarten, dass alle anderen ihre Hände zum Bittgebet für sie erheben. Und wenn sie das nicht finden, werden sie zu einer Faust, greifen links und rechts an. Diese Hände begehen Übertretungen und wissen nichts zu würdigen.

Es gibt Hände, die unaufhörlich im Bittgebet erhoben werden. Sie haben einige Eigenschaften der Hände der Propheten. Sie beten nicht nur für ihre Freunde, sondern auch für ihre Feinde. Wenn die Dornen ihrer Lieblingsrosen sie verletzen und bluten lassen, unterstehen diese Hände sich nie, die Rose mit der Wurzel auszureißen oder ein ähnliches Verbrechen zu begehen. Im Gegenteil, sie werden auch die Dornen der Rose lieben, selbst wenn jene Dorne sie verletzt und bluten lässt, weil sie die Rose lieben. Diese Hände gehören einem Herzen, in dem es Wohltätigkeit gibt; einem Herzen, in dem es Hoffnung und Liebe gibt…

Schauen Sie auf Ihre Hände und erkennen Sie sich selbst! Denn sie sind Ihre Spiegel.

O ALLÂH (SWT)! Verlasse unsere Hände nicht!


Mustafa Islamoglu
(29.12.2009)
#2
Salam :jazak: für diese schönen, aber dennoch nachdenklichen Worte! Mögen unsere Hände uns bzw. Allah niemals enttäuschen! :amin: Wasalam
#3
(10-01-2012, 08:06 PM)Songül schrieb: Salam :jazak: für diese schönen, aber dennoch nachdenklichen Worte! Mögen unsere Hände uns bzw. Allah niemals enttäuschen! :amin: Wasalam

Amin!
#4
Hast Du es selbst ins Deutsch übersetzt Akhi? Kenne nur wenige Vorträge dieses Bruders auf Türkisch.
#5
(10-01-2012, 08:37 PM)Songül schrieb: Hast Du es selbst ins Deutsch übersetzt Akhi? Kenne nur wenige Vorträge dieses Bruders auf Türkisch.

Nein Schwester, ich habe es nicht übersetzt. Möge Allah (taala) mit den Übersetzern dieser Texte zufrieden sein.
#6
:amin: Wenn Du (von wem auch immer) noch mehr solch nachdenkliche, schöne Texte (auf Deutsch) hast, immer hierher damit! Wasalam
#7
IHR SCHREIBT SO SCHÖNE GEDICHTE DAS MÖCHTE ICH AUCH KÖNNEN !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

ICH HABE VOR EUCH RIESEN RESPEKT !!!!!!!!!!!!!!!!!!

MACHT WEITER SO EINFACH KLASSE !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
  


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