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Kind mit beiden Religionen erziehen/Taufe
#10
(14-03-2014, 07:22 PM)Gast schrieb: Guten Abend,

Keine er drei großen monotheistischen Glaubensrichtungen (Islam, Judentum, Christentum) war zu jeder Zeit tolerant gegenüber anderen Glaubensrichtungen, leider :( ich wünsche mir, dass ein Zeitalter kommen mag, wo das möglich sei.

Ich wünsche einen schönen Abend.

Rahel

Ich möchte nur zu diesem Teil etwas sagen und zwar, dass unter islamischer Herrschaft es wohl bekannt ist, dass Juden, Christen und Muslime miteinander sehr friedlich in Spanien gelebt haben. Ebenfalls ist bekannt, dass damalige Juden oft in Ländern Schutz gesagt haben, die unter islamischer Herrschaft gewesen sind, nachdem sie in Christlichen Ländern oft gejagt und gezwungen worden waren Christen zu werden.

Man sieht also, das der Islam hier sehr tolerant, gerade zu den Leuten der Schrift (Juden und Christen) sind.

Dir auch ein schönen Abend
#11
Salam alaykum,

das ist ein altes Thema, trotzdem möchte ich etwas ergänzen, was vielleicht für ähnliche Fragestellungen relevant sein könnte.

Die Taufe auf "Vater, Sohn und Heiligen Geist" kam erst mit dem Evangelium nach Matthäus im Jahre 80 n. Chr. ins Christentum. Die anderen Evangelisten war eine solche Taufe fremd, sie findet sich weder in Markus, Lukas, noch in Johannes. Dazu kommt, dass der Taufbefehl in Matthäus quasi als letzter Auftrag von Jesus an die Jünger gegeben worden sein soll, quasi nach der Wiederauferstehung. Ebenfalls gibt es eine Taufpassage bei Markus, allerdings ohne Dreifaltigkeit und sie wurde außerdem erst 200 Jahre n. Chr. nachträglich eingefügt.

Wenn wir uns die Taufe im Alten Testament ansehen, erkennen wir in ihr den Ursprung im Judentum: Allerdings tauften sich die Juden sozusagen selbst (weshalb jüdische Religionsgelehrte auch davon ausgehen, dass die Johannestaufe bei den Christnen falsch beschrieben wird): Der gläubige Jude ging ganz ins Wasser und demonstrierte dadurch: ich zeige Reue, ich erkenne meine Sünden. In Jesaja 1,16 wird es interessant beschrieben: "Waschet, reiniget euch, tut euer böses Wesen von meinen Augen, laßt ab vom Bösen."

Das Christentum hat sozusagen die rituelle Waschung der Juden zu einer Taufe ausgeformt. Wir kennen Ghusl. Im wesentlichen ist der Ursprung dessen, was heute Taufe genannt wird, die rituelle Ganzkörperwaschung.

Menschen, die in einer christlich-muslimischen Konstellation verheiratet sind, sollten Kinder daher muslimisch erziehen. Denn im wesentlichen vollzieht der Muslim wie auch der gläubige Jude regelmäßig eine Taufe an sich und bekundet Gott gegenüber Reue.

Salam,
Abraham
#12
(08-03-2016, 07:35 PM)Abraham schrieb: Salam alaykum,

das ist ein altes Thema, trotzdem möchte ich etwas ergänzen, was vielleicht für ähnliche Fragestellungen relevant sein könnte.

Die Taufe auf "Vater, Sohn und Heiligen Geist" kam erst mit dem Evangelium nach Matthäus im Jahre 80 n. Chr. ins Christentum. Die anderen Evangelisten war eine solche Taufe fremd, sie findet sich weder in Markus, Lukas, noch in Johannes. Dazu kommt, dass der Taufbefehl in Matthäus quasi als letzter Auftrag von Jesus an die Jünger gegeben worden sein soll, quasi nach der Wiederauferstehung. Ebenfalls gibt es eine Taufpassage bei Markus, allerdings ohne Dreifaltigkeit und sie wurde außerdem erst 200 Jahre n. Chr. nachträglich eingefügt.

Wenn wir uns die Taufe im Alten Testament ansehen, erkennen wir in ihr den Ursprung im Judentum:  Allerdings tauften sich die Juden sozusagen selbst (weshalb jüdische Religionsgelehrte auch davon ausgehen, dass die Johannestaufe bei den Christnen falsch beschrieben wird): Der gläubige Jude ging ganz ins Wasser und demonstrierte dadurch: ich zeige Reue, ich erkenne meine Sünden. In Jesaja 1,16 wird es interessant beschrieben: "Waschet, reiniget euch, tut euer böses Wesen von meinen Augen, laßt ab vom Bösen."

Das Christentum hat sozusagen die rituelle Waschung der Juden zu einer Taufe ausgeformt. Wir kennen Ghusl. Im wesentlichen ist der Ursprung dessen, was heute Taufe genannt wird, die rituelle Ganzkörperwaschung.

Menschen, die in einer christlich-muslimischen Konstellation verheiratet sind, sollten Kinder daher muslimisch erziehen. Denn im wesentlichen vollzieht der Muslim wie auch der gläubige Jude regelmäßig eine Taufe an sich und bekundet Gott gegenüber Reue.

Salam,
Abraham

Assalamu alaikum wa rahmatullahi wa barakatu.

Bzgl. Deinen letzten zwei Sätzen Akhi. Das Kind soll islamisch erzogen werden, weil der Islam die Wahrheit ist. Wenn der 'gläubige' Jude Reue machen will, so ist seine Reue die Annahme des Islam. Bestimmt hast Du Dich unabsichtlich so ausgedrückt, ich wollte es nur erwähnen.
#13
Wa alaikum salam wa rahmatullahi wa barakatu,

zur Zeit des Alten Testaments gab es keinen Islam und die Riten des Judentums stammen aus dieser Zeit. Außerdem habe ich hier die Religionen ihrem Selbstverständnis nach betrachtet.

Salam
Abraham
#14
(08-03-2016, 08:32 PM)Abraham schrieb: Wa alaikum salam wa rahmatullahi wa barakatu,

zur Zeit des Alten Testaments gab es keinen Islam und die Riten des Judentums stammen aus dieser Zeit. Außerdem habe ich hier die Religionen ihrem Selbstverständnis nach betrachtet.

Salam
Abraham

Lieber Bruder, ich glaube Du hast mich missverstanden. Khayr in sha Allah.
#15
Kein Problem. Vielleicht ergibt sich Verständnis zu gegebener Zeit, inshallah.

Salam!
#16
Ich bin erzogene Christin, habe aber den Weg zuerst als junger Mensch verloren.

Nach einiger Zeit den Weg zum Buddhismus gefunden und darüber wieder den Weg zum Christentum.

Ich erziehe meine Kinder momentan nur christlich, mit den Gebräuchen, aktuell z.B. einer Krippe und der Weihnschtsgeschichte.

Sobald sie aber etwas älter sind, werde ich sie in die Meditation und dem Mitgefühl schulen.

Ich finde es sehr schön, dass ihr zusammen einen so friedlichen Weg gefunden habt mit euren unterschiedlichen Religionen.

Ich denke euer Kind wird unglaublich daraus profitieren beide Religonen kennen zu lernen.

Im Christentum und im Buddhismus gibt es einfach soviele Paralellen, die Nächstenliebe und das Mitgefühl, die Bemühung ein guter Mensch zu werden. Vieles was ich vorher nicht verstanden habe im Christentum, habe ich durch den Buddhismus verstanden.

Ein friedliches Zusammenleben ist meiner Meinung nach das Wichtigste in unserem Leben. Ein friedliches Zusammenleben ermöglicht es das Beste, das Größte aus einem Menschen hervor zu holen. Ich glaube fest daran, dass Gott sehen will, dass wir friedlich miteinander umgehen, dass er uns dadurch bewertet. Den alles was als Sünde angesehen wird ist eben unfriedlich.

Man muss ja dazu sagen, dass unsere Welt eine Prüfung ist. Diese Ebene ist nicht die Wahrheit. Warum sollen dann soviele Religionen darin bestehen, die alle predigen, gut miteinander umzugehen. Auch das ist ein Test, der aber nicht darin besteht die "Richtige" Religion zu finden, sondern friedlich und tolerant auf Menschen zuzugehen, selbst wenn sie anderer Meinung sind. Im Grunde sind wir alle Kinder Gottes.
  


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