Assalamu alaikum liebe Schwestern und Brüder.
Einige Infos vorab: Ich bin weiblich, 16 Jahre alt und gehe zurzeit auf ein Gymnasium in die 11. Klasse in einer kleineren Stadt. Seit langem habe ich mich mit dem Islam beschäftigt, und sehr viel gelesen. Vor zwei Tagen bin ich dann endlich zum islam konvertiert, alhamdulillah.
Ich bin sehr glücklich, und hoffe das mein Iman schnell stärker wird und ich viel lerne. Schon seit längerer zeit kleide ich mich nicht mehr freizügig, was, vor allem in den warmen Monaten für Unverständnis bei meinen Eltern sorgte. Die erste Hürde habe ich mit Allahs Hilfe überwunden, indem ich die Firmung, zu der ich mich meiner Eltern zuliebe angemeldet hatte, mitten in den Firmvorbereitungen abgebrochen hatte.
Ich habe bemerkt, das ich mich beim Beten sehr wohl fühle, wenn ich bedeckt bin und Hijab trage. Mittlerweile wünsche ich mir, auch im Alltag Hijab tragen zu können. Jedoch ist dies eine Seltenheit in der Stadt, in der ich wohne. Ich habe mir immer gesagt: "Wenn du Abitur hast, und in einer anderen Stadt wohnst, wirst du inshallah Hijab tragen." Aber diese Zeit noch abwarten zu müssen macht mich sehr traurig. Meine Eltern und Familie wissen über meine Konvertierung noch nicht Bescheid. Jeden Tag spüre ich den Druck, dass ich es ihnen langsam mal sagen sollte, zumindest sollten sie wissen, dass ich mich für den Islam interessiere.
Ein weiteres Problem ist der Religionsunterricht in der Schule. Noch bis zur zwölften klasse bin ich verpflichtet, den katholischen Religionsunterricht zu besuchen, da die Abwahl vorher nicht möglich ist. Wie würden die Menschen denn reagieren wenn ich mit Kopftuch im Religionsunterricht auftauchen würde! Und was sollte ich Antworten, wenn beispielsweise mein Lehrer mich fragt, warum ich das Fach nicht abgewählt habe, als es möglich war, denn ich habe den philosophieunterricht ebenso weiter gewählt.
Außerdem habe ich Angst vor den Reaktionen der Menschen, weil es in meiner Familie gar nicht voraussehbar wäre, weil mein Vater beruflich Landwirt ist, und ich demnach auf einem Bauernhof lebe.
Ich weiß nicht mehr weiter, denn es macht mich so traurig, tagtäglich Sünde zu begehen.
Nun, liebe Geschwister habe ich euch alle meine Sorgen beschrieben. Inshallah könnt ihr mir mitteilen, was ihr an meiner Stelle tun würdet und mir ratgeben. Ich wäre euch sehr dankbar für jede Hilfe.
Assalamu alaikum und liebe Grüße