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Ohne Beweise
#1
Assalamu alaikum liebe geschwister,
 es geht darum ohne beweise zu sprechen. 
Nicht absichtlich aber eben es nicht als wichtig zu empfinden.
Jetzt brauche ich inshaallah hilfe:

(ich bat die schwester in einer nashia nicht ohne dalil auf fragen zu antworten. es ging um dua machen für einen nicht-muslim)

Es mischte sich eine dritte person ein und stimmt zu, das ohne dalil sprechen ok wäre:

Die Schwester XYZ hat Recht. Selbst unter den Sahaba gab es sehr viele Vorfälle in denen Nicht-Gelehrte zu Gelehrten gingen, ihnen eine islamrechtliche Frage stellten und nur den Rechtsspruch bekamen wie "Fard, Mubah, Haram" etc. ohne entsprechenden Beweis.

Und da der Konsens der Prophetengefährten (Ijma as-Sahaba) zu unseren Rechtsquellen gehört ist dies in der Schariah ein rechtsgültiger Beweis.

Man nennt denjenigen, der keinen Beweis für eine Handlung hat auch Muqalid Amm'. Das Gegenteil ist der Muqalid Muttabi'.

Beweis:

Es wird in Sahih al-Bukhari von Ikrimah berichtet, dass die Leute von Madina Ibn Abbas bezüglich einer Frau, die Tawaf machte und dann ihr Menstruationszyklus eintrat (sprich obwohl Tawaf al-Wida für sie noch aus ist, darf sie heimkehren oder soll sie warten bis ihre Periode vorüber ist?). Ibn Abbas antwortete: „Sie darf heimkehren.“ Die Leute sagten: „Wie akzeptieren deine Meinung nicht über der Meinung von Zayd (ibn Thabit).“ [Sahih al-Bukhari]





Mujahid sagte: "Wenn die Menschen in einer Angelegenheit strittig sind, schaut was Umar tat und übernehmt es." ['Ilam al Muwaqqi'in von Ibn al-Qayyim]



darauf hin ich antwortete:
 ein gelehrter darf vielleicht ohne beweise sprechen, wir aber nicht. Und schon gar nicht in der heutigen Zeit. Ohne dalil, kann dir jeder ja sonst was erzählen. 
In Angelegenheiten wie der Aqida (Glaubensthema) (und des Bereiche
s der sog. Ibadat, wie Gebet, Fasten etc.) hier darf nichts ohne Beweis geglaubt oder praktiziert werden, denn in diesem Bereich kann man nicht mit Logik argumentieren (z.B. ob es logischer ist vier oder fünf Reka zu beten). 
Bedenkt und macht Euch bewusst, dass Ihr dafür verantwortlich seid, was Ihr über Allah (swt) und den Gesandten (saws) behauptet und dafür, dass jemand Eure Antwort akzeptiert und danach handelt. Wie ernsthaft ist die Angelegenheit,etwas zu behaupten und einer folgt dieser Aussage und praktiziert den Islam falsch und gibt das falsch Gelernte sogar noch weiter!(Eine Tatsache,die über die Jahrhunderte zu vielen Irrtümer und falschen Praktiken geführt hat)

Um zu sagen,was halal und was haram ist,beziehen wir uns auf das Wort Allahs,die Sunnah,die Aussagen der Sahaba und Schüler der Sahaba,also den ersten Generationen des Islam,und dem Idschtihad (der Urteilsfindung) der Gelehrten,die sich dabei auch auf die eben genannten Quellen der Scharia berufen.

Es ist auch nicht erlaubt,eine Aussage oder Fatwa zu geben,die auf blindem Folgen von Meinungen (ohne Beweise) beruht,denn der Nachahmer ist kein Alim und darf daher keine Fatwa geben.Ibn Batta sagte zum Beispiel,dass man solch eine Fatwa nicht weitergeben darf,die man gehört hat,sondern nur für sich selber verwenden soll.
Man darf generell keine Meinungen weitergeben,wenn man deren beweise nicht kennt.Und selbst wenn man deren Beweise kennt,sollte man sich damit zurückhalten,weil man die Argumente und Beweise anderer Meinungen nicht kennt und somit nicht sicher abwägen kann,was nun wirklich den Quellen des Islam am ehesten entspricht.
Wenn wir in den uns bekannten Texten keinen Hinweis finden,so müssen wir uns an vertrauenswürdige Gelehrte wenden,deren Meinungen wir wegen den Beweisen befolgen,nicht weil wir uns emotional an sie gebunden fühlen.





darauf hin kam folgende antwort bei der ich nicht weiter weiß:

Ich kann gerne darauf eingehen.

Die Aussage "Ein Gelehrter darf ohne Beweise sprechen, aber wir nicht." basiert auf einem Missverständnis. Denn wenn ich - als Nicht-Gelehrter - einem anderen Muslim etwas sage, dann nimmt er diese Aussage aufgrund sein
es Vertrauens zu mir an. Denn Vertrauenswürdigkeit ist eine Bedingung zur Annahme einer Information.

Deshalb kann ich auch nicht von jedem x-beliebigen Menschen etwas annehmen. Das Vermischen von Aqida und Ibadat bzw. Scharia ist gewagt. Die Überzeugungsgrundlage darf nicht einfach auf Vertrauen aufbauen, weil Allah (swt.) uns dies im Quran gesagt hat, aber die Schariah ist ein anderer Bereich. Aber das hat dann nichts mit Logik zu tun. Man sagt nicht: "Das Dhuhr-Gebet besteht aus 4 Rakat, weil ich es so möchte.", sondern weil man es von einem Gelehrten hat.

Wir beziehen uns in unseren Handlungen ausschließlich auf die islamischen Rechtsquellen und nichts anderes, aber dafür müssen wir nicht selbst auf die Quellen zugreifen, sondern können dies auch von einem Gelehrten übernehmen, von dem wir wissen, dass er für seine Rechtschaffenheit bekannt ist und auch nicht anders handeln würde.

Stell dir mal vor der Konvertit müsste sich erstmal mit den Rechtsquellen und den Beweisen auseinandersetzen bevor er beten darf. Niemand macht es so, man sagt ihm die Ansicht, der man selber folgt und fertig. Und im nachhinein erklärt man ihm vielleicht mehr. Aber in diesem Moment macht er nichts anderes als Taqlid - und das ist auch richtig und erlaubt so.

Aus diesem Grund spricht nichts dagegen. Und Allah weiß es am besten.
  


Nachrichten in diesem Thema
Ohne Beweise - von UkhtiTaliba - 04-02-2015, 12:03 AM
RE: Ohne Beweise - von UkhtiTaliba - 05-02-2015, 01:04 PM
RE: Ohne Beweise - von Muhammad Ibn Ismail - 05-02-2015, 06:30 PM
RE: Ohne Beweise - von Regine Borrmann - 05-02-2015, 06:43 PM
RE: Ohne Beweise - von UkhtiTaliba - 05-02-2015, 08:43 PM
RE: Ohne Beweise - von Abdullah ibn Yusuf - 05-02-2015, 09:18 PM
RE: Ohne Beweise - von Abuyesin - 06-02-2015, 09:58 PM
RE: Ohne Beweise - von Songül - 07-02-2015, 03:23 PM
RE: Ohne Beweise - von Abuyesin - 07-02-2015, 08:20 PM

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