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Schuld im Islam?
#1
Question 
Hallo,

ich frage mich, wie das ist mit Sünden im Islam.
Wenn ich das richtig verstanden habe, gelten die fünf Säulen des Islam als Gebote, die man befolgen muss und ohne die man nicht ins Paradies kommt. Darüber hinaus gibt es im Koran und den Haditen diverse Vorschriften, die man als Moslem befolgen soll.
Was passiert, wenn man das nicht macht? Was passiert mit den "Sünden" (wie heißt das bei euch?), die man vor seinem Übertritt zum Islam getan hat? Wie kann man sich diese ganzen Gebote merken und wo bleibt Freiraum für ein "eigenes" Leben?
Wie kann Allah Schuld vergeben und trotzdem gerecht sein?

Würd mich freuen, wenn ihr mir Klarheit verschafft :-)
#2
Hallo Jochebet ich hoffe alles ist ok.

Die diversen Vorschriften die du wahrscheinlich meinst sind ja alltägliche Dinge wozu das gesellschaftliche Miteinander im Vordergrund steht.
Respekt gegenüber Mitmenschen, nicht lügen, klauen, schlagen usw.
Also all das was man als normal empfindet..

Das höchste Gebot, wie es auch als 1. Gebot Moses bekannt ist, ist die Anbetung Allâhs alleine ohne ihn Partner beizugesellen wie Sohn Mutter usw.

Das besondere am Islam ist halt der wahre Monotheismus den es in keiner anderen Religion gibt, obwohl es mal ursprünglich so sein sollte, sind die Menschen leider davon abgewichen und sandte immer wieder Gesandte die aufklären, der letzte ist Muhammad sas.

Es gibt grosse und kleine Sünden. Grosse sind z.b. den Eltern ungehorsam zu sein, Alkohol, Mord...was immer eine Reue bei Allah voraussetzt um entschuldigt zu werden.
Reue ist Allah alleine alleine aufrichtig zu bitten dass er einen vergibt. Nur der Sünder und der Vergeber, kein Mittelmann dazwischen. Es spiegelt den monotheistischen glauben dar, weil nur Er vergibt und bestraft sonst niemand.

Auch ist es so das alles was auf der Erde geschieht, sei es schlecht oder gut, nur Allah entscheidet. Es bestehen also keine 2 Mächte die gegeneinander kämpfen.
Sondern Allah ist allmächtig und im Stande alles zu tun.

Deswegen suchen Muslime Schutz bei Ihm vor Ihm selbst. Und das ist eine Sache die es nirgendwo gibt, denn sobald man jemanden besser kennt, wird man lockerer, in bezug auf Allah wird man Ihn mehr fürchten und lieben zugleich.

Die kleinen Sünden sind z.b. mit dem Wort oder Zeichen jemanden zu beleidigen.

Diese Sünden werden von Gebet zu Gebet, durch die Waschung für das Gebet, Freitagsgebet zum Freitagsgebet, durch gute Taten und von Umrah zu Umrah verziehen.
Allah sagt sinngemäß im Koran: wer die großen Sünden meidet, dem werden die kleinen vergeben.

Und wenn ein Diener gute Taten tut und diese im Vergleich zu den kleinen Sünden mehr sind, so wird er um Rangstufen bei Allah erhöht. Jeder wird aber sündigen. Der Prophet sas sagte sinngemäß jeder Sohn Adams begeht Fehlertritte und die besten sind die reumütigen.

Allah liebt die reumütigen.
Qur'an: Allah, der Erhabene, spricht:
"Und wendet euch allesamt Allah reuevoll wieder zu, ihr Gläubigen, auf dass ihr Heil erlangen möget!" (24:31)
"Und dass ihr euren Herrn um Vergebung bittet und euch reuevoll Ihm zuwendet" (11:3)

„O Sohn Adams, so lange du Mich anrufst und anflehst, vergebe Ich dir, was du begangen hast, ohne dass Ich vor etwas scheue.
O Sohn Adams, wenn auch deine Sünden so viel wie die Himmelshöhe wären, und du Mich um Vergebung bittest, so werde Ich dir vergeben.
O Sohn Adams, wenn du zu Mir vollbeladen mit Sünden gleich der ganzen Erde kämst, und Mir keinen anderen beigesellst, komme Ich dir vollbeladen mit Vergebung gleich der ganzen Erde entgegen.“

(Überliefert bei Tirmidhi und Ahmad

"Oh die ihr glaubt, kehrt zu Allah zurück in aufrichtiger Reue." (66:8)

Abu Huraira ® erzählte: Ich hörte den Gesandten Allahs (s) sagen: "Bei Allah, Gewiss bitte ich Allah um Vergebung und wende mich Ihm reuevoll zu, mehr als siebzig Mal am Tag." (Al-Bukhari)


Abu Musa Abdullah ibn Qais al-Asch'ari ® berichtet, dass der Prophet (s) sagte: "Allah reicht Seine Hand nachts, damit der Sünder des Tages bereue, und Er reicht Seine Hand tagsüber, damit der Sünder der Nacht bereue, solange, bis die Sonne im Westen aufgehen wird." (Muslim)

[Riyad us-Salihin Nr. 16]

Abu Huraira ® berichtet, dass der Gesandte Allahs (s) sagte: "Allah wird die Reue des Bereuenden annehmen, solange die Sonne nicht im Westen aufgegangen ist." (Muslim)
[Riyad us-Salihin Nr. 17]

Abu Abdur-Rahman Abdullah ibn Umar ibn al-Khattab ® berichtet, dass der Prophet (s) sagte: "Allah nimmt die Reue des Sünders an, bis zu seinem letzten Atemzug." (At-Tirmidhi)
Dies ist ein guter Hadith (hasan)
[Riyad us-Salihin Nr. 18]

In einer Überlieferung sagte der Prophet sas.
Das Recht Allâhs gegenüber seinem Diener ist das er Ihm nichts beigesellt.

Und das Recht des Dieners seinem Schöpfer gegenüber ist das er dann auch nicht bestraft wird.

So kann Allah die Schuld vergeben und gerecht sein.
Er hat uns erlaubt und geboten uns für alle Sünden zu entschuldigen und wird uns dann dafür verzeihen.
Das ist so weil Er für uns das Gute möchte.

Lies dir die ersten Hadīthe hiervon durch.
http://islam-forum.info/Thema-Hadith-Qudsi
#3
Der Bruder hat ja schon sehr schön geschrieben, ich will einfach nur sagen, im Islam kommt man mit dem ersten Gebot ins Paradies, alles andere ist welche Stufe du erreichen willst. Also wenn du bezeugst, dass Gott ein einziger ist ohne Partner, Kinder, etc. und bezeugst, dass Muhammed sien Diener und letzer Gesandte bist (auch an alle Bücher und Propheten glaubst). Dann ist das der Schlüssel für das Paradies, nichts anderes. Alles andere die weiteren 4 Säulen und Vorschriften und Empfehlungen sind dazu da, seine Stufe im Paradies zu erhöhen. Aber höhstes Gebot Gott niemals etwas beigesellen.

Der Freiraum liegt darin, dass du selber entscheidest, ob du ein Gebot tust oder nicht, je nachdem wirst du entweder bestraft oder nicht belohnt, aber das wichtigste bei uns im Islam ist eben Gott niemals etwas beizugesellen. Keine Kinder, Ehegatten, Partner, etc. Nur ER alleine! Und ebenso ist der Freiraum im Ausspruch aus dem Quran: "Fürchtet Allah so gut ihr könnt". Also bezeugt das Glaubensbekenntnis und danach versucht euch so gut ihr könnt an die Regeln zu halten.

Wieso soll Gott einem die Sünde nicht vergeben, wenn man aufrichtig bereut? Das ist ja die Barmherzigkeit. Gerechtigkeit ist wieder was anderes. Dazu geb ich dir mal ein Beispiel. Du hast was geklaut von einem deiner Freunde. Dann hast du das aufrichtig bereut. Normalerweise gehört zur Reue, dass du es zurückgibst, aber du schämst dich jetzt. Was passiert, entweder wird dir im Diesseits auch was geklaut und zwar so, dass derjenige dem du es geklaut hast den Wert wieder bekommt (und das wäre barhmehrzig von Gott, dass der andere sein Recht in Diesseits bekommt) oder in Jenseits gibt Gott deinem Freund sein Recht indem von deinen guten Taten einige zu ihm rüber wandern. DAS WAR NUR EIN BEISPIEL von mir ums zu verstehen. Barmherzigkeit und Vergebung ist eine Sache und Gerechtigkeit und Fairness eine andere
Bitte ZUERST die FORENREGELN lesen und die SUCHFUNKTION benutzen, damit keine Probleme entstehen !!!
#4
Danke für eure Antworten, ich habe angefangen, das Hörbuch von Bilal Philips zu hören.
Dann überdenke ich das erstmal!
#5
Dieses tauhid - wie verbreitet ist das unter Muslimen in Deutschland? es gibt ja verschiedene "schulen" des Islam, ist das von allen anerkannt? glauben das alle? :S
#6
Hallo Jochebet ja im Bereich des "Iman" also in Grundlagen des Glaubens gibt es bei Muslimen keinen unterschied.

Tauhid bedeutet soviel wie etwas einzigzu machen.
Damit ist gemeint Gott alleine und einzig anzubeten ohne jemanden als vermittelter zu nehmen seien es Eingel oder Gesandte.

Ein sehr schönes Beispiel ist folgendes.
3:38
Dort rief Zacharias seinen Herrn an und sagte: ""Mein Herr, gib mir als Geschenk von Dir gute Nachkommenschaft, wahrlich, Du bist Der Erhörer des Gebets.
3:39
Und da riefen ihm die Engel zu, während er zum Gebet in dem Tempel stand: ""Siehe, Allah verheißt dir Johannes, den Bestätiger eines Wortes von Allah, einen Vornehmen, einen Asketen und Propheten, einen von den Rechtschaffenen.

Was hier sehr bewundernswert ist, was einer unser nicht machen würde ist:

Er fragte Allah um ein Nachkommen weil er sah das Maria as. Essen von Gott bekam, jedes mal als er bei ihr eintrat, sah er speise in ihrem Gebetsraum.

Als er Allah bat, schickte Er sofort Engel die ihm offenbarten einen Sohn zu bekommen, was macht er?
Er
Anstatt mit den Engeln zu reden die er sieht, fragt er wieder Allah OHNE die Engel zu fragen obwohl man eigentlich sie dann würde weil man sie sehen kann, aber nein er wendet sich Gott alleinr wieder zu!
Das ist der Monotheismus schlechthin, ein super Vorbild.

Die Rechtschulen unterschiede sind eher im Rahmen des Gottesdienstes und der Zeiwchenmenschlichen Beziehung in Details vorhanden.
#7
Ohne den Tauhid ist man kein Muslim also ist es bei jedem Muslim anerkannt.
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#8
Ich bin nicht fertig mit hören aber sehr befremdet:
Der Mann sagt in Kapitel 1,3,es sei Shirk (?),wenn in einem Land mit muslimischer Mehrheit eine Regierung /Gesetzgebung herrscht,die sich nicht nach der scharia richtet und diese bis ins letzte Detail gilt.. Ist das allgemeiner Konsens?
Die Argumente waren in etwa :du achtest die Regierung höher,wenn du Dinge lassen musst,die Allah erlaubt hat und Dinge Turm musst,die Allah verboten hat.

Das ist sehr befremdlich ...
#9
Noch eine frage... er sagte,es sei shirk (beistellung anderer Götter neben Allah) wenn man z.b. unglückliche Umstände (ob nun missernte oder gestohlenes Auto) einer z.b. bösen macht,dem Zufall oder ähnlichem zuschreibt, aber später im Kapitel darüber,dass jeder Mensch von Natur Muslim sei,sagte er,Menschen würden von teufeln von der Wahrheit abgebracht. Das ist doch shirk?
  


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