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Fragen zu Hadithen
#1
Salam Alaikum .. inshaAllah könnt ihr mir helfen die zwei folgenden Hadithe zu verstehen:
1.
'Abdullah Ibn 'Umar, Allahs Wohlgefallen auf beiden, berichtete, daß der Gesandte Allahs, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte: »Ein schlechtes Vorzeichen (Omen) gibt es im Zusammenhang mit einer Frau, mit einem Wohnhaus und mit einem Pferd.«(Siehe Hadith Nr. 5094 und 5095)

Ibn 'Umar berichtete: "Die Leute sprachen vom schlechten Vorzeichen (Omen) in der Gegenwart des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm und der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte zu ihnen: »Wenn es ein schlechtes Vorzeichen in einer Sache geben würde, dann nur im Zusammenhang mit einer Frau, mit einem Wohnhaus und mit einem Pferd,« "(Siehe Hadith Nr.5093 und 5095)
(Quelle: Al-Bucharyy Nr. 5093, Nr. 5094)

Der Unterschied von "gibt es" und "würde" verwirrt mich ein wenig! Und vllt wisst ihr InshaAllah was mit so einem Omen gemeint ist?

2.
Ibn 'Umar, Allahs Wohlgefallen auf ihm, berichtete: "Einige Menschen sahen das Zeichen der Nacht der Macht* in den letzten sieben Tagen des Monats Ramadan und andere Menschen sahen es in den letzten zehn Tagen. Der Prophet, Allahs Segen und Friede auf ihm, sagte dann dazu:»Erwartet ihr Zeichen in den letzten sieben Tagen!«"(*Oder "Nacht der Bestimmung". Arabisch = Lailatu-l-Qadr, in der die ersten Qur'an -Verse der Sura 96 offenbart wurden. Manche gute und rechtschaffene Muslime sahen und erlebten ganz individuell das Zeichen Allahs in dieser Nacht, das -manchen Hadithen zufolge -in den letzten sieben Tagen des Monats Ramadan zu erwarten ist. Manche Überlieferungen sprechen von wundermäßigen, übernatürlichen und völlig ungewöhnlichen Ereignissen, an deren Wahrheitsgehalt deshalb kein Zweifel besteht, da ihre Berichterstatter als solche fromme, wahrhaftige und rechtschaffene Menschen bekannt sind denn zu ihnen gehören ja die Sahaba selbst, die Gefährten des Propheten, Allahs Segen und Friede auf ihm. Vgl. die Berichterstattung im Hadith Nr. 6982)
(Quelle: Al-Bucharyy Nr.6991)

Vielleicht könnt ihr mir sagen was hier mit Zeichen gemeint ist und ob es vielleicht ergänzende Dinge hierzu gibt.
#2
Assalamu Alaikum,

zuerst müssen wir den Begriff "Omen" definieren. Omen bedeutet in bestimmten Dinge Vorzeichen zu sehen. Wenn ich z.B. eine schwarze Katze sehe, die mir den Weg kreuzt und ich dann denke, das mir ein Unglück widerfahren wird oder weil ich im Flugzeug auf dem Sitz Nr. 13 sitze, weil sie hierzulande als Pechzahl gilt, all das gehört zum Glaube an schlechte Omen.

Grundsätzlich ist es verboten an schlechte Omen zu glauben, also in bestimmten Dingen schlechte Vorzeichen zu sehen und das ist eine Form von Shirk. Der Prophet Sas sagte: "Tiyarah (der Glaube an böse Omen) ist Shirk." [Ahmad, Abu Dawud, Tirmidhi - von Sheikh Al-Albani (rahimahullah) als saheeh klassifiziert]

Nun gibt es diese Überlieferungen die du gepostet hast zu denen es unterschiedliche Meinungen unter den Gelehrten gibt und darüber wie man diese Überlieferungen mit denen in Einklang bringt, die den Glaube an böse Omen verbieten. Vorerst sei gesagt, dass diese Ahadith nicht die Frau diskimminieren oder als Hexen darstellen, sondern sie sagen nichts anderes aus, als das die Möglichkeit besteht, dass ein Mensch in einer Frau, einem Haus und einem Pferd ein schlechtes Vorzeichen sehen könnte, wie eben das von mir genannte Beispiel mit der schwarzen Katze und die Zahl 13, das heißt jedoch nicht, dass eine schwarze Katze verhext oder die Zahl 13 verhext sind.

Einige der Gelehrte interpretierten die Ahadith wortwörtlich und sagten, dass diese Überlieferungen Ausnahmen bilden hinsichtlich des Urteils über Tatayur (an böse Omen zu glauben), also, dass Tatayur allgemein verboten ist, augenommen wenn jemand ein Haus hat, indem er nicht leben möchte, oder eine Ehefrau mit der er keinen Kontakt pflegen möchte, oder ein Pferd usw.

Andere Gelehrte sagten, das ein Haus als schlechtes Omen betrachtet werden kann, wenn es zu klein ist oder wenn man üble Nachbarn hat die Ärger verursachen; eine Frau kann als schlechtes Omen betrachtet werden, wenn sie beispielsweise keine Kinder gebären kann, oder sie eine böse Zunge hat, oder sie ein argwöhnisches Verhalten hat; ein Pferd kann als schlechtes Omen betrachtet werden, wenn es nicht im Jihad verwendet werden kann oder schwer zu kontrollieren ist oder zu aufwendig ist.

Zum Beispiel berichtet Anas ibnu Malik :rah:: Ein Mann sagte: "Oh Gesandter Allahs, wir waren in einem Haus und unser Vermögen war groß, dann zogen wir in ein anderes Haus indem unsere Vermögen sank." Der Gesandte Allahs Sas sagte: "Verlasst es, es ist schlecht." [Abu Dawud - von Sheikh Al-Albani als saheeh klassifiziert]

Ibn Al-Qayyim (rahimahullah) sagte dazu sinngemäß: "Das was die Menschen taten war kein verbotener Aberglaube, der Prophet Sas riet ihnen das Haus zu verlassen aus zwei Gründen: 1. diese Menschen fingen an sich unwohl in dem Haus zu fühlen, der Prophet Sas riet ihnen das Haus zu verlassen, um zu vermeiden, dass sie Shirk begehen, 2. und um sie davor zu schützen, dass ihnen wegen diesem "Aberglaube" etwas zustößen könnte, weil ein solcher "Aberglaube" bekanntlich Auswirkungen auf einen Menschen haben kann, der auch von einem solchen "Aberglaube" überzeugt ist." [Miftah Dar al-Sa´adah 2/258]

Diese Menschen fingen in im Haus ein schlechtes Omen zu sehen, obwohl das Haus keinen Schaden oder Nutzen bringen kann, außer mit der Erlaubnis von Allah.

Er sagte auch: "Andere meinen bezüglich dieser drei Dinge (also Frau, Haus und Pferd und das schlechte Omen daran), dass sie nur Auswirkungen auf denjenigen haben, der auch daran glaubt. Wer auch immer sein Vertrauen in Allah legt und nicht an Omen und Aberglauben glaubt, dieser wird nicht davon beeinflusst davon werden." [Miftah Dar al-Sa´adah 2/258]

Denn schon Ibn Masu´d :rah: sagte: "Jeder von uns fühlt sich manchmal abergläubig, aber Allah lässt es verschwinden, wenn wir unser Vertrauen in Ihn legen."

Daher, nur derjenige der in einer Frau, in einem Haus oder einem Pferd ein schlechtes Omen sieht und daran glaubt, wird auch davon befallen bzw. beeinflusst. Aber derjenige der sein Vertrauen in Allah legt und Ihn alleine fürchtet und nicht an böse Omen glaubt, dann können Pferde, Frauen und Häuser auch kein schlechtes Omen für ihn sein.

Imam An-Nawawi sagt: "Die richtige Ansicht ist, das alle Arten von Glaube an schlechte Omen verworfen sind, und das keine Arten von Frauen, Häuser oder Tiere Schaden verursachen könen oder Nutzen bringen können, außer mit Allahs Erlaubnis. Allah ist der Erschaffer von beidem, vom Guten und Bösen. Eine Person kann geprüft werden mit einer Frau die schlechte Eigenschaften hat, oder einem Haus, das viele Probleme bereitet, in diesen Fällen ist es der Person vorgeschrieben sich von diesen Dingen zu trennen, sie flieht somit von einer Bestimmung Allahs zu der Bestimmung Allahs, um damit zu verhindern, dass sie in Pessimismus/Schwarzseherei verfällt und an schlechte Omen glaubt, was verboten ist." [Sharh Muslim]

wa Allahu a´lam.
Zum Zeichen von Laylat ul-Qadr: es gibt manche Menschen denen Allah subhanahu wa ta´ala dazu verhilft die Zeichen dieser Nacht zu sehen. Die Sahaba mu:rah: erkannten sie an ihren Zeichen. Es gibt eine authentische Überlieferung vom Propheten Sas die besagt, das das Zeichen von Laylat ul-Qadr ist, wenn die Sonne am darauffolgenden Morgen ohne Strahlen aufgeht.

wa Allahu a´lam.
#3
BarakAllahu Feek .. danke für deine ausführliche Antwort.... Weißt du vielleicht wie das ist mit guten Omen? Also z.B. kann man irgendwelche Ereignisse oder Zeichen als gutes Omen deuten.... also denken dass Allah st einem somit ein Zeichen gibt und vielleicht demnach handeln, also etwas tun oder nicht tun?
#4
Itimad schrieb:BarakAllahu Feek .. danke für deine ausführliche Antwort.... Weißt du vielleicht wie das ist mit guten Omen? Also z.B. kann man irgendwelche Ereignisse oder Zeichen als gutes Omen deuten.... also denken dass Allah st einem somit ein Zeichen gibt und vielleicht demnach handeln, also etwas tun oder nicht tun?


Salam

Aus dem Buch von Bilal Philips:

Zitat:4.4. Fa’l (Gutes Omen)
Anas berichtete, dass der Prophet - Friede und Segen seien auf ihm - sagte: „Es gibt weder Ansteckung noch Tiyara, aber ich mag Fa’l.“ Die Gefährten fragten danach: „Was ist Fa’l?“ Er antwortete: „Ein gutes Wort.“106 Die Anerkennung von bösen Omen in Dingen deutet auf schlechte Gedanken über Allah und die Präsenz von Ideen hin, die Schirk enthalten. Obwohl der Glaube an gute Omen eher zu Positivem in der Annäherung an Allah neigt, involviert er immer noch Schirk aufgrund der Zuweisung von göttlicher Macht an erschaffene Dinge. Dies ist der Grund, warum die Sahaba sehr überrascht waren, als der Prophet - Friede und Segen seien auf ihm - eine Zuneigung für Fa’l zeigte, das ein gutes Omen darstellt. Der Prophet - Friede und Segen seien auf ihm - legte jedoch die Grenzen für die Erscheinung des Fa’l, welche islamisch akzeptabel sind. Es ist der Gebrauch von positiven Wörtern. Beispielsweise, wenn man eine kranke Person mit dem Beinamen „Salim“ (gesund) ruft oder jemanden mit „Wadschid“ (Finder) benennt, welcher etwas verloren hat. Der Gebrauch solcher und ähnlicher Wörter lässt Hoffnung und Optimismus in Zeiten von Katastrophen entstehen und schöne Gefühle hervorbringen. Von den Gläubigen wird gefordert, zu allen Zeiten gute Hoffnung auf Allah zu haben.107


106 In einer anderen Überlieferung von Abu Huraira, gesammelt von al-Buchari und Muslim, in welcher der Prophet - Friede und Segen seien auf ihm - die Existenz von Ansteckung leugnet, fragte ein Beduine: „O Gesandter Allahs, wie ist es dann im Falle einer gesunden Herde von Kamelen, die in der Wüste sind, während ein krankes Kamel bei ihnen untergebracht wird und sie alle von diesem erkranken?“ Der Prophet - Friede und Segen seien auf ihm - antwortete: „Wer hat somit das erste Kamel infiziert?“ Khan, Muhammad Muhsin: Sahih Al-Buchari, Bd. 7, S. 411f., Nr. 612. Siddiq, Abdul Hamid: Sahih Muslim, Bd. 4, S. 1206, Nr. 5507. Siehe auch Hasan, Ahmad: Sunan Abu Dawud, Bd. 3, S. 1097, Nr. 3907. Der Prophet - Friede und Segen seien auf ihm - verneint hier jene Ansteckung, welche auf vorislamischen Glaubensvorstellungen basiert, in denen die Ursache Geistern und Göttern neben Allah zugeschrieben wurde.
107 Vgl. Abdul-Wahhab, Sulayman Ibn: Taysir al-’Aziz al-Hamid, S. 434f.
#5
BarakAllahu Feek.... :)
  


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