10-03-2015, 10:51 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 11-03-2015, 05:06 AM von UkhtiTaliba.)
Kopftuch, Khimar, oder Niqab sind in vielen Ländern Europas sinnbild für Terror, Unterdrückung, Gewalt, Ignoranz, Intoleranz, Zwang und Angst. Es wirkt nicht nur befremdlich und "anti-Deutsch", sondern will auch vehement als solches weiterhin Verstanden werden.
Muslime werden überwiegend nur als Vorurteil behandelt und kämpfen täglich, in dieser Gesellschaft bestehen zu dürfen. Der Alltag von Muslimen in Deutschland sieht nicht so rosig aus, wie es die Mehrheitsgesellschaft gerne hätte und immer wieder beschönigt. Wo "Offenheit und Toleranz dem Islam gegenüber" "gepredigt" wird, besteht die Realität jedoch aus täglichen diffarmierungen, körperlichen angegriffen, schamlosen anspucken und blicken voller Hass. Ein "normales" Leben ist kaum möglich. Es entstehen keine Parallelgesellschaften, weil man "nichts mit den deutschen zu tun haben will", sondern weil die Deutschen nichts mit den Ausländern zu tun haben wollen.
Mich nervt es zutiefst, das Alibi-Muslime wie Abdel Samat oder Lamya Kaddor so dreist Lügen und sich im Rampenlicht suhlen. Noch schlimmer, sie werden als "Glaubwürdige Quellen" vermarktet. Sie dienen als Zeugen für den "schlimmen Islam". Doch das einzige was diese Menschen machen ist nicht etwa "aufklären" oder sogar "vermitteln", nein. Sie pushen die Angst und die Ablehnung des Islams als Religion. Und genau wie bei Sarrazin, klingeln auch ihre Kasse. Wie wunderbar sich das doch vermarkten lässt. Auf meine Kosten, danke auch.
Und wenn doch mal praktizierende Muslime zu Wort kommen, haben nicht-muslime unwillkürlich im hinterkopf "der will mich bekehren" oder "der lebt in seiner eigenen welt". Glaubwürdigkeit schon im Vorfeld vernichtet.
Da ich in Deutschland geboren, und aufgewachsen bin, muss ich Deutschland meine Heimat nennen. Als ich noch nicht praktizierte, war das soweit auch kein Problem. Als jedoch anfing zu praktizieren wurde ich Gesellschaftlich verstoßen und verachtet. Es ist egal wie gut ich deutsch spreche oder mich ausdrücken kann, es ist egal was für einen Pass ich habe, oder wie gut ich das deutsche Rechtssystem bzw Geschichte kenne, denn mein Khimar macht mich zu einer Fremden im eigenen Land, in meiner eigenen Familie.
Auch wenn die Realität anders aussieht, aber der Islam GEHÖRT mittlerweile auch zu Deutschland. Ihn als etwas nicht "deutschland-zugehörig" bzw als etwas "Fremdes" zu titulieren ist m.E nach pure arroganz und intoleranz.
"Wer in Deutschland leben will, soll sich anpassen", heißt es immer so gerne. Anpassen... Wie sehr ich diese Wort mittlerweile ablehne. Anpassen bedeutet nichts weiter als vereinheitlichen, angleichen, mich passend machen. In der Theorie meint es: deutsch lernen, deutsche Demokratie lernen, deutsche geschichte kennen, nach der demokratie leben. In der Praxis meint "sich anpassen/integrieren": perfektes deutsch sprechen ohne Akzent, kein Kopftuch, keine Lange bedeckung, kein beten, keine vielen kinder, nicht auf schweinefleisch und alkohol verzichten, du musst Geburtstage und "deutsche" Feiertage wahrnehmen, keine extra behandlungen bei Klassenfahrten oder Ethisch/Moralischen Fragen, die Frau muss eigenständigkeit und karriere bzw Emanzipation wollen, einfach auf alles was "gegen die Deutsche Kultur" ist, muss abgelegt werden.
Selbst wenn du in Deutschland aufgewachsen bist, aber ausländisch aussiehst, wirst du immer ein Ausländer bleiben.
Deutschland hat mich aufgrund meines praktizierenden Glaubens fremd und "nicht-deutsch" gemacht. Es ist sinnlos in Talk-Shows über den Islam zu sprechen, solange nicht die Verknüpfungen von Terror, Gewalt und Unterdrückung gekappt werden.-denn solange wird sich nie eine Basis finden können.
Es wird immer wieder beschönigt wie gut der Islam es doch in Deutschland hätte, und das die Muslime sich doch endlich mal zufrieden geben sollen. Aber wieso sitzen wir in Hamburg in Kellerräumen die in eine Moschee umfunktioniert wurde, ohne Toiletten-Bereich für die Frauen, wieso sind die "Moscheen" in Hamburg meisten nur zwei Angemietete Räume in Bürogebäuden etc? Wieso wird in Deutschland immer noch nicht die Gebetsruf gespielt? Wieso wird ein Muslim, sei es mit Bart oder in Kopftuch, immer noch diskriminiert und wie ein Mensch 2ter klasse behandelt werden? Wieso dürfen Frauen mit Kopftuch nicht ihren Beruf frei Wählen, sondern müssen auf einige Berufe verzichten?
Und diese DUMMEN Argumente a là "christenverfolgung in euren Ländern". Welchen Maßstab nehmen wir denn? Soll Deutschland unser Maßstab sein, oder weltweit? Aber dazu müssten wir dann auch noch die Muslimverfolgung und abschlachtung aufführen (über die es komischerweise keine Artikel in gängigen Print- und Medienproduktionen gibt), die Frauen-verachtenden Inder und die mordenen Buddhisten. Oh und nicht zu vergessen die Juden die immer noch am Genozid an den Palästinensern beschäftigt sind.
Theoretisch könnten wir dann noch die Amerikanern mit ins Boot holen, die mehr als Millionen unschuldige Zivilisten aus reiner Paranoia ermordeten oder das deutsche Versagen bei den NSU-Morden die leider mittlerweile wieder in vergessenheit gerieten. Und wir müssten die Frage klären, ob ein Leben mehr Wert ist, als ein anderes.
An dieser Stelle möchte ich erinnern das es in der Bibel heißt: du sollst nicht töten. Im Quran jedoch heißt es: wer einen Menschen tötet, für den soll es sein, als habe er die ganze Menschheit getötet.
Ah, da fällt mir das allseits begehrte "Suren-Ping Pong" ein. Es ist so sinnlos, sich einzelne Versen rauszusuchen, die ja die angebliche Gewalt oder Intoleranz im Quran bzw im Islam beweisen sollen. Aber oftmals wird gerne vergessen das es ja auch noch einen Vers davor und danach gibt, welche für das Verständnis bzw die Auslegung unumgänglich sind.
Ich frage mich wirklich, wie man das guten Gewissens ernst meinen kann. Diese flappsige Art mit den Islamischen Glaubensinhalten umzugehen ist nicht nur Inkosnequent sondern spricht im Subtext eine klare ablehnende sprache.
Wer wirklich zum Dialog bereit ist, MUSS nicht nur seine Vorurteile ablegen, sondern auch bedigungslos das Gespräch suchen. Egal wie gut oder schlecht jemand deutsch spricht, einen gegenseitigen Kontakt kann ein Mensch immer suchen. Denn meistens ist es nicht das, "was wir sagen", was wir sagen, sondern mit was für einer mimik und gestik und mit was für einen verhalten wir unserem gegenüber begegnen.
Sollte jedoch dies ein Problem darstellen, sind nicht etwa die "Ausländer" Integrationsunwillig, sondern die in Deutschland lebenden Menschen.
Die Liste der Themen und Schlüsselwörter in Bezug auf den Islam könnte man jetzt noch weiterführen. Doch was letztenendes bleibt sind die praktizierenden Muslime, die Friedlich den Islam nach Quran und Sunna leben wollen ohne sich immer wieder anfeidungen aussetzen zu müssen. Die in den Medien und im öffentlichen Raum beleidigt und diffarmiert werden, diese sog. Salafisten. Diese werden auch weiterhin von der Gesellschaft ausgeschlossen werden, müssen Rufmorde in kauf nehmen und sich immer wieder (unbegründet) mit Terror und Unterdrückung verknüpfen lassen. Doch sollte diese Gruppe ungerechtigkeit anklagen, wird diese Kritik sogleich durch "kommt mal aus eurer Opferrolle raus" übertönt.
Die modernen Muslime, die den Quran und die Sunna nicht wirklich kennen, sondern nur nach eigenen Ermessen handeln bekommen das zwar teilweise mit aber weil sie den Islam so leben wie Deutschland das gerne hätte, sind sie nicht wirklich von der Hetze betroffen. Diese Kopftuchlosen Frauen und ihre "angepassten" Männer sind der angebliche Beweis, das "Islam" auch anders geht. Doch das diese "Muslime" keinerlei Glaubensinhalte verkörpern ist den meisten egal.
Irgendwann kommen dann die Menschen die die Medienhetze sehen, verstehen und Handeln. Diese nicht-muslime versuchen sich für toleranz einzusetzen und sehen den Islam wie er ist. Friedlich, Funktionierend und nicht reformbedürftig. Doch ihre anzahl ist so klein und aus der gesellschaft verpönten gruppen, das sie nicht ernst oder wahrgenommen werden.
Und zum "krönenden" abschluss, die rechtspopulisten, welche die realen hassprediger sind, mit ihrer Gefolgsschaft. Bunter MischMasch aus Pegida-Anhängern, Youtube-Stars, ProNRW-Anhängern, AfD Freunden, Neo-Nazis und "Wutbürgern".
Den kann man erzählen was man will. Solange ihre eigenen Vorurteile vom Islam als gewalttätig, unterdrückend, terroristisch, mitterlalterlich, intolerant, wirr, krank, dumm, rückständig, brutal, verachtend und hasserfüllt gefüttert werden. Den kann man erzählen was man will, zahlen und fakten unter die nase reiben, interessiert die nicht. Die sind vollkommen integrationsunwillig.
Diese Gruppe von Islamophoben (auch wenn sie sich nicht selber so sehen) wächst leider immer weiter. Unter merkwürdigen Deckmantel meinen sie im Recht zu sein doch sie selbst Säen den Hass. Sie sind das Sinnbild des Armutszeugnisses von Deutschland.
Man muss bereit sein, sich zu berichtigen sollte man falsch liegen. Das jedoch kann nur funktionieren wenn man dazu auch bereit ist. Und bevor es einen wirklichen Dialog geben kann, der vielleicht auch Früchte trägt müssen einfach diese Verknüpfungen erstmal gekappt werden.
Jeder hat seine eigene Meinung, sein eigenes Empfinden und seine eigene Vorstellung einer Gesellschaft und dem zusammen Leben. Jedoch ist es nicht tragbar und moralisch nicht vertretbar das Kopftuch, den Bart oder ähnliches als Störend, provozierend oder gar widerwertig zutitulieren. Jeder Mensch hat das Recht selbst über sich und seinen körper zu entscheiden, und nieman hat das Recht einzugreifen nur weil es einem persönlich nicht gefällt.
Das Menschen Fehler machen, ist unbestreitbar. Jeder von uns macht sie. Doch wir können nur draus lernen, wenn wir uns korrigieren lassen. Das der Islam keine Werte wie Ehrenmord, Zwangsheirat, Zwang und Terror vertritt wird, und wir nicht zum Kopftuch gezwungen werden können wir noch so oft erzählen uns stellung dazu beziehen. Doch wenn man nicht bereit ist, den Islam so wie er ist, samt den Muslimen so wie sie sind zu aktzeptieren wird es in Deutschland keinen Frieden geben können.
Dann werden Muslime weiter Diskriminierung, Körperlichen angriffen und ausgrenzung ausgesetzt werden. Dann werden weiter Moscheen brennen und Kopftuch Frauen zusammengeschlagen werden, dann wird es immer weitere Parallelgesellschaften geben, dann wird die ablehnung der Gesellschaft und der Menschen um einen herum weiiter zur Isolation führen, dann wird es immer wieder sinnlose Dialoge geben und dann wird die Spucke aus unserem Khimar, Niqab und Kopftuch niemals abgewaschen sein.
Dann wird der Hass, den nicht-muslime füttern eines Tages seinen höhepunkt erreichen. Solange die Islamophobie die Politik und die Gesellschaft noch weiter infiltriert können wir nicht tatenlos zusehen. Egal ob Muslim, Christ, Jude, Atheist, Buddist o.ä