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Wenn ein Muslim auf einem Ungläubigen Friedhof beerdigt wurde
#1
Salam_wr_wb

Er hat verheimlicht, dass er Muslim ist, und wurde auf einem Friedhof der Ungläubigen beerdigt. Ist er ein Kāfir?

Frage (Nr. 83471):

Angenommen, dass ein Christ Muslim wurde, es aber seiner Familie nicht erzählte. Nachdem er starb, begrub seine Familie ihn auf christliche Weise. Wie lautet der Rechtsspruch dazu? Starb er als Muslim oder als Kāfir?


Antwort:

Alles Lob gebührt Allah.

Du solltest als Erstes wissen, dass die Fuqaha’ der einstimmigen Meinung sind, dass es einem Muslim nicht erlaubt ist, auf einem Friedhof der Ungläubigen begraben zu werden oder einem Kāfir auf einem muslimischen Friedhof, außer im Notfall. Siehe al-Mawsū’ah al-Fiqhiyyah, 21/20; Ahkām al-Maqābir fi’l-Schari’ah al-Islamiyyah von Dr. ‘Abd-Allāh al-Suhaybāni, S. 231-232.


Falls ein Muslim in einem Land der Ungläubigen stirbt, dann müssen seine Erben – oder wer von den Muslimen ihn sonst kennt – ihn in ein muslimisches Land bringen, damit er dort beerdigt werden kann.

Dies ist abhängig von den vorhandenen Möglichkeiten. Kann es nicht durchgeführt werden, dann darf er im Land der Ungläubigen begraben werden, jedoch nicht auf einem ihrer Friedhöfe. Siehe Ahkām al-Maqābir, S. 225-226.

Scheikh al-Islam ibn Taymiyyah (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte: „Dies ist wichtiger als sich zu Lebzeiten durch das Tragen anderer Kleidung u. Ä. von ihnen zu unterscheiden, denn es liegt eine Barmherzigkeit in den Friedhöfen der Muslime, wohingegen Strafe auf den Friedhöfen der Ungläubigen zu finden ist.“ (Al-Ikhtiyārāt, S. 94).

Die Situation, die du in deiner Frage beschreibst, trifft auf viele Muslime zu, deren Positionen in den Ländern der Ungläubigen schwach sind. Sie können weder in ein Land ausreisen, in dem sie den Islam offen und sicher praktizieren dürfen, noch können sie dies in dem Land tun, in dem sie leben, sei es aus Angst vor der Aggression ihrer eigenen Verwandten, wie im Falle deiner Frage, oder aus anderen Gründen. Diese Menschen werden entsprechend ihren Absichten auferstehen und das Urteil im Jenseits hängt von ihrem Glauben und ihren rechtschaffenen Taten ab und nicht von dem Land, in dem sie gestorben sind, oder von dem Grab, in dem sie begraben wurden. Es wurde von Jābir ibn `Abd-Allah überliefert, der sagte: „Ich hörte den Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagen: `Jeder wird in dem Zustand auferweckt, in dem er starb.“ (Muslim #2878).

Es wurde von Abu Hurayrah (möge Allah mit ihm zufrieden sein) überliefert, der sagte: „Der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) verrichtete das Totengebet und sagte: `Oh Allah, vergib unseren Lebenden und Toten, unseren Jungen und Alten, unseren Männern und Frauen, denjenigen, die anwesend sind und denjenigen, die abwesend sind. Oh Allah, wen von uns du leben lässt, den lasse im Islam leben und wen von uns du sterben lässt, den lasse im Glauben sterben. Oh Allah, verwehre uns nicht seine Belohnung und lasse uns nicht nach ihm in die Irre gehen.“ (Abu Dawud #3201; von al-Albāni in Sahīh Abi Dawud als sahīh eingestuft).

Scheikh Muhammad al-Salih al-`Uthaymīn (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte: „Oh Allah, wen von uns du leben lässt, den lasse im Islam leben und wen von uns du sterben lässt, den lasse im Glauben sterben. – was das Leben anbelangt, so nannte er den Islam und damit ist die äußerliche Unterwerfung gemeint und was das Sterben anbelangt, so nannte der den Glauben (Imān), denn der Glauben ist besser und sein Sitz ist im Herzen und was zum Zeitpunkt des Todes und am Tag der Auferstehung zählt, ist das, was sich im Herzen befindet.“ Scharh Riyad al-Sālihīn (2/1200)

Scheikh al-Islam ibn Taymiyyah (möge Allah ihm barmherzig sein) wurde über das befragt, was einige Leute sagen, nämlich, dass Allah Engel hat, die die Menschen von den muslimischen zu den christlichen und jüdischen Friedhöfen verlegen und andersherum, mit dem Zweck, dass derjenige, der in Allahs Sicht einen schlechten Tod fand, obwohl er äußerlich ein Muslim war als er starb, oder er war ein Kitābi (ein Jude oder Christ), doch er hatte einen guten Tod und starb in Allahs Sicht als Muslim, obwohl er ein Kāfir zu sein schien, von den Engeln umgesetzt wird. Gibt es hierzu eine Überlieferung oder einen Beweis?

Er (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte: „Die Körper werden nicht aus dem Grab fortbewegt, doch wir wissen, dass einige Leute, die, obwohl äußerlich Muslime, tatsächlich Heuchler sind, entweder Juden, Christen oder Apostaten. Wer so ist, wird am Tag der Auferstehung mit Seinesgleichen sein, denn Allah sagt (ungefähre Bedeutung): „… Versammelt (nun) diejenigen, die Unrecht getan haben, ihre Gattinnen und das, dem sie dienten“ (37:22), d. h., mit denen, die wie sie waren und Ihresgleichen.

Es gibt vielleicht einige, die wie Kuffār erschienen als sie starben, doch sie glaubten an Allah bevor das Röcheln des Todes ihre Kehlen erreichte. Es waren aber keine Gläubigen bei ihnen und sie verbargen es vor ihren Familien, entweder wegen des Erbrechts oder aus einem anderen Grund. Doch sie werden bei den Gläubigen sein, auch wenn sie mit den Kuffār begraben wurden.

Was den Bericht über die Engel, die sie verlegen, angeht, so habe ich niemals von so etwas gehört.“ (al-Fatāwa al-Kubra (3/27).

Und Allah weiß es am besten.

Islam Q&A
Wa_salam_wr_wb
  


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