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Suizidgedanken, Depressionen und Angststörungen
#7
(24-01-2019, 12:02 PM)YunusD schrieb: Ich glaube jedoch, du hast den Islam als etwas gesehen wie ein Medikament, das man mal kurz so einnimmt und dann ist alles weg. Nein. Nur wenn du wirklich von der Existenz Allahs überzeugt bist und dass der Koran SEIN Wort ist, und du an den Gesandten glaubst etc., wirst du Heilung erhalten[...]
...
Ich kenne selbst Konvertiten, die später wieder in den Unglauben gefallen sind ,beten nicht, machen andere große Sünden, und sie interessieren sich nicht mehr für den Islam. Es ist ihnen egal. Dementsprechend sind sie jetzt auch kaputt. Depressiv, wissen nicht weiter, alles sinnlos... Ja, sie haben Allah in Wahrheit nie richtig kennengelernt und wissen garnicht, was die Süße des Glaubens bedeutet.

Das stimmt, jetzt wo ich darüber nachdenke, habe ich tatsächlich erwartet, dass sich alle Probleme in Luft auflösen. Ich hatte Anfangs auch eine Euphorie an den Glauben, aber jetzt ist es mittlerweile sehr untergegangen.

(24-01-2019, 12:05 PM)YunusD schrieb: Nochmal kurz gefasst:

Betest du?

Glaubst du WIRKLICH an Allah und sein Buch?

Praktizierst du den Glauben?

Oder lebst du im Endeffekt, wenn du ganz ehrlich bist, so wie 98% der Menschen hier, von denen jeder Einzelne genau so komplex beladen ist und mit Krankheit belohnt wurde von Allah.

Ich bete, wenn überhaupt, nur das Nachtgebet und das sehr halbherzig. Und genau das ist es auch, ich glaube nicht wirklich an Gott. Ich habe es mehrmals versucht, habe versucht alle Gebet einzuhalten etc., aber ich habe gemerkt, dass es nicht funktioniert. Es erfüllt mich nicht, ich spüre keine "Nähe" oder sonst etwas in diese Richtung. Ich habe einfach das Gefühl etwas vorzutäuschen wenn ich bete, es kommt nicht aus meinem Herz. Es fühlt sich einfach nicht authentisch an, es fühlt sich verlogen an. Jedesmal wenn ich bete, dann weiß ich schon von vornherein, dass es nichts wird, dass es keinen Effekt hat und das es nichts bringt. Aber dieses Gefühl hatte ich auch am Anfang als ich zur Religion gefunden hatte. Die ersten paar Tage waren "neu" und "mal was anderes", aber danach wusste ich ganz genau, dass ich nicht ehrlich bin und das ich mich selbst belüge, wenn ich sage ich würde an Gott glauben.

Ich bin überzeugt, dass es einen Schöpfer gibt und das der Islam die wahre Religion ist. Ich habe mich auch mit anderen Religionen beschäftigt und bin nach dem "Ausschlussprinzip" gegangen. Ich hatte auch einiges aus dem Buddhismus versucht, habe dann aber gemerkt, dass es mir auch nicht hilft. Ich weiß das alles, aber trotzdem fühle ich nichts mehr.

Ich fühle schon seit Jahren nichts mehr, ich kann keine Reue empfinden, wenn keine da ist. Ich kann keine Beziehung zu Gott aufbauen, wenn ich nicht überzeugt bin. Es fühlt sich für mich falsch an zu beten, jedesmal wenn ich über Gott rede, dann fühlt es sich verlogen an und falsch an. Ich kann es nicht anders beschreiben.

(24-01-2019, 12:07 PM)YunusD schrieb: Niemand der den Islam aufrichtig praktiziert kennt auch nur ansatzweise Sachen wie "Depression".

Ich habe geglaubt meine Depression würde an der ganzen Mobbingphase liegen, vielleicht wäre mir das nicht passiert, wenn ich wirklich an Gott geglaubt hätte. Vielleicht liegt das Problem nicht an meinen Mitmenschen, sondern an meinem Glauben, aber es fühlt sich trotzdem unwahrscheinlich an.

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Die nächsten Zeilen sind sehr verwirrend, auch für mich...

Ich muss ehrlich mit mir selbst sein, denn ich bin hier um Lösungen zu finden. Eigentlich will ich keine Lösungen finden, aber ich zwinge mich einfach dazu, ich gebe vor hier Hilfe zu suchen, obwohl ich insgeheim wieder weiß, dass es nichts bringen wird und das ich nicht wirklich nach einer Lösung suche. Das ist etwas was mir jetzt bewusst wird, ist das eine boshafte Einstellung ? Ich verstehe selbst nicht was ich versuche zu bezwecken.

Ich muss ehrlich sein einfach um voranzukommen und ich möchte niemanden hier verletzen, denn immer wenn es um das Thema Religion geht, dann finde ich das einfach nur unangenehm. Es ist für mich nichts "greifbares" da und obwohl ich weiß, dass es einen Schöpfer gibt, kommt es mir immer so vor als würden die Leute über Märchen und Fabelwesen reden. Wenn jemand über Gott redet, dann muss ich innerlich immer darüber nachdenken was für einen Unsinn die Person redet. Wenn jemand so euphorisch darüber spricht wie er zu seiner Religion gefunden hat und mit lauter "alhamdulillah's" und  "subhanalla's" um sich wirft, kann ich das einfach nicht nachvollziehen, ich kann dieser Person das nicht glauben, es ihr nicht abnehmen, dass sie tatsächlich so glücklich darüber ist zu einer Religion gefunden zu haben. Wenn ich diese Wörter benutze, dann fühlt es sich verdammt falsch an und unglaubwürdig, ich mache mich selbst lächerlich damit. Ich befürchte, dass wenn man einmal diese Gedanken eingepflanzt hat, sie nie wieder aufhören. Deshalb glaube ich, dass der Zug für die "Reue-Empfindung" und "Euphorie" abgefahren ist und ich einen anderen Weg suchen müsste.

Nochmal damit es deutlich wird: ich versuche einfach nur herauszufinden wo das Problem liegt, ich möchte keinen verletzen oder persönlich angreifen/provozieren.

Warum ist das so ? Wieso kommt mir das alles so unglaubwürdig vor ? Weshalb verhalte ich mich so "boshaft" ? Ist es absichtlich ? Sind es vielleicht die ganzen Enttäuschungen ? Vielleicht habe ich einfach kein Vertrauen mehr und bin voreingenommen, aber ich wüsste nicht wie ich dieses Problem behebe. Vor allem weiß ich ja nicht wo das Problem überhaupt liegt, es fühlt sich an wie ein Netz aus vielen Problemen die zusammengewachsen sind.

Wie würde ich denn Reue empfinden ? Wie kann ich das hinbekommen, dass sich Gott "echt" anfühlt ? Das ich wirklich an Gott glaube ?

An dieser Stelle vielen Dank für deinen Beitrag "YunusD".
  


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RE: Suizidgedanken, Depressionen und Angststörungen - von XdynastyX - 24-01-2019, 04:34 PM

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