Zitat:kann man das alles noch ausführlicher beschreiben? die zeile wird andauernd angeführt um den islam anzugreifen
Hi,
Kapitel(Sure) 9 Vers 5 wird vorallem von Islamgegnern oft kastriert und ohne seinen so wichtigen Kontext immer wieder als vermeintlichen Beleg dafür präsentiert, dass der Koran einfachso zum töten von allen Ungläubigen aufrufen würde, weil sie Ungläubig seien und nicht den Islam annehmen wollten. Das ist natürlich Falsch und so einen Aufruf gibt es im Koran nicht (Der Koran predigt statt dessen das Recht auf Glaubensfreiheit, also dass jeder selber entscheiden kann an was man glaubt oder nicht. Zwang zum Glauben lehnt der Koran strikt ab). Oft wird die Stelle in Sure 9 Vers 5 sogar von manchen Islamgegner falsch übersetzt zitiert in Form von:
"tötet die Ungläubigen, wo immer ihr sie findet" , was so hier an der Stelle im Koran nicht drinne steht. Wie gesagt zitieren Islamgegner oft nur folgendes:
"...tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet..." - 9:5
Wie man schon an den PUNKTEN sieht, ist dieser Vers schon mal vorne und hinten kastriert worden, wichtige Informationen zum Verständnis wurden also weggelassen/wegkastriert. Was auch ganz wichtig ist, der Vers wird gerne von bekannter Seite nicht nur vorne und hinten kastriert, er wird auch noch aus seinem gesamten Kontext geschmissen, bzw. der so wichtige Kontext zum Verständnis dieses Verses wird auch noch weggelassen, also schauen wir uns doch mal den GANZEN Vers samt GANZEN KONTEXT, (auch Historischer Kontext) an und prüfen mal ob der Koran hier wirklich wie angeblich von manchen Islamkritikern/Islamgegner behauptet, einfach so zu Mord an allen Andersgläubigen aufruft, nur weil diese Andersgläubig wären. Ich habe mir mal dazu Kapitel 9 ab Vers 1 angeschaut + Kontext, also auch dem Offenbarungsgrund, zunächst einmal der Vers:
"Eine Lossagung von Seiten Allahs und Seines Gesandten an diejenigen unter den Götzendienern, mit denen ihr einen Vertrag abgeschlossen habt." (Kapitel 9 ab Vers 1)
Der Offenbarungsgrund für diesen Vers war folgender: Damals hatten die Muslime einen Friedensvertrag mit den Götzendienern gemacht. Manche Götzendiener haben sich nach einer Weile nicht mehr an ihren Vertrag gehalten und ihn mehrfach gebrochen und angefangen die Muslime zu bekämpfen und zu töten, und auch denjenigen Beistand geleistet die die Muslime damals angriffen, sodass dieser Vers herabgesandt wurde, um denjenigen klar zu machen, dass aufgrund des Bruchs/nicht Einhaltens des Vetrags seitens ein Teil dieser Götzendiener, die Muslime den Vertrag gegenüber diesen kündigen, bzw. für die Vertragsbrüchigen nicht mehr in Kraft ist, aufgelöst worden ist.
(In Vers 7, was auch zum Kontext ab Vers 1 zusammen gehört, wird dieser Vertrag nochmal erwähnt: "Wie sollte es denn für die Götzendiener bei Allah und bei Seinem Gesandten einen Vertrag geben, außer (für) diejenigen, mit denen ihr bei der geschützten Gebetsstätte einen Vertrag abgeschlossen habt?"
Genau diesen Vertrag gab es damals, ein Friedensvertrag, welcher dann von manchen Götzendiener gebrochen worden ist, der ganze Bereich ab Vers 1 bis hinzu Vers 8 gehört zusammen behandelt im Kontext diesen Vertrag der damals gebrochen worden war.)
Aber auch in Vers 3 wird auf diese Situation mit dem Vertrag eingegangen, welche ja wie schon gesagt, damals von manchen Götzendiener gebrochen worden ist und sie anfingen Muslime anzugreifen, deshalb wird auch in dem gleichen Vers 3 gesagt, dass es besser wäre, wenn Vertragsbrüchige Götzendiener bereuen:
"Eine Ankündigung von Gott und Seinem Gesandten geht am großen Tag der Pilgerfahrt an alle Menschen, daß Gott den Götzendienern das von ihnen gebrochene Bündnis aufkündigt, dasselbe tut Sein Gesandter. Wenn ihr Reue bezeugt, ist es für euch besser. Wendet ihr euch aber ab, müßt ihr euch dessen bewußt sein, daß ihr Gottes Macht nicht entgehen könnt!" Kündige den Ungläubigen Gottes qualvolle Strafe an!"
Laut Koran sind Muslime dazu verpflichtet ihren Teil der Abmachung oder auch Vertrag, bis zum Ende wie vereinbart einzuhalten, jedenfalls solange der Vertrag von der Gegenseite nicht gebrochen wird. Und wie ich schon eben sagte, ist der Offenbarungsgrund für Kapitel 9 ab Vers 1 - 8 der gewesen, dass Muslime einen Friedensvetrag mit Götzendiener vereinbart hatten und manche Götzendiener ihren Teil der Abmachung/Vertrag gebrochen hatten und anfingen die Muslime zu bekämpfen und zu töten, dem Feind der die Muslime bekämpfte, Beistand zu leisten. Der Beweis dass es so war, steht selber wiederum im Koran unzwar im weiteren Kontext in Kapitel 9, Vers 4:
"Mit Ausnahme derer von den Götzendienern, mit denen ihr einen Vertrag abgeschlossen habt und die (es) euch (in) nichts haben fehlen lassen und niemandem gegen euch beigestanden haben. So erfüllt ihnen gegenüber ihren Vertrag bis zu der ihnen eingeräumten Frist! Gewiß, Allah liebt die Gottesfürchtigen." - (Kapitel 9 ab Vers 4)
Man sieht also von Anfang an ganz klar, dass es sich hier um einen Vertragsbruch + Angriff mancher Götzendienergruppen gegenüber den Muslimen damals handelte und es sich um
SELBSTVERTEIDIGUNG der Muslime damals handelte. Muslime wurden angegriffen, verfolgt und manche Götzendiener leisteten auch noch Beistand zu denjenigen die Krieg gegen die Muslime führten. Manche Stämme und Götzendiener hielten sich jedoch an ihren Vertrag bis zum Ende und leisteten dem Feind keinen Beistand, noch griffen sie die Muslime an und genau für diese Leute/Gruppe von Menschen sieht der Koran keinerlei Maßnahmen oder vorgehen vor, sei es in Form von Strafen oder Selbstverteidigungsmaßnahmen, wie man oben in Vers 4 klar sieht:
"Mit Ausnahme derer von den Götzendienern.." Das heißt, die die kein Unrecht und Krieg gegen die Muslime begangen haben und ihren Friedensvertrag einhielten, gegen die gibt es im Koran keine Beanstandung, noch irgwelche Maßnahmen oder sonstwas.
manche dubiose Quellen/Webisten behaupten aber, dass der Koran in Vers 5 hier dazu Aufrufe
ALLE Ungläubigen einfachso zu töten, was Falsch ist, sonst würde im Koranvers 4 oben nicht eine Ausnahme gemacht werden. Außerdem wird in Vers 4 erklärt, dass es sich um eine Selbstverteidgungssituation handelt, und genau aus diesem Grund wurden damals jene Verse gesandt
(Historischer Kontext).
Kommen wir zu Vers 5 (unkastriert):
"Wenn nun die Schutzmonate abgelaufen sind, dann tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, ergreift sie, belagert sie und lauert ihnen aus jedem Hinterhalt auf! Wenn sie aber bereuen, das Gebet verrichten und die Abgabe entrichten, dann laßt sie ihres Weges ziehen! Gewiß, Allah ist Allvergebend und Barmherzig."
In Vers 5 geht der ganze Kontext der ja ab Vers 1 beginngt, weiter und wird weiter ausgeführt, die Stelle:
"dann tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet, ergreift sie, belagert sie und lauert ihnen aus jedem Hinterhalt auf!" bezieht sich wie man auch im Kontext sehen kann nicht auf alle Götzendiener, sondern auf jene Götzendiener die wie in Vers 4 (aber auch davorige Verse) schon erwähnt, ihren Friedensvertrag gebrochen hatten, gegen die Muslime Krieg führten und dem Feind Beistand leisteten. Man sieht hier also ganz klar, dass NIRGENDS ein Aufruf besteht, ALLE Ungläubigen einfachso zu töten, nur weil sie Ungläubig seien. Nein, die ganze Stelle handelt damals von einer Selbstverteidigungssituation, weil Muslime von manchen Vertragsbrüchigen Götzendienern damals angegriffen und bekämpft worden sind. In Vers 4 wird z.b. die Ausnahme erwähnt, wo keinerlei Vorgehen gegen Götzendiener vorgesehen ist, die sich weiterhin an ihren Vertrag hielten bzw. den Muslimen kein Unrecht (aller Krieg führen oder töten, oder dem feind Beistand leisten) antaten. Eine Ausnahme ist schon mal nicht gleich ALLE. Wo ALLE existiert kann es keine Ausnahme geben, wo eine Ausnahme existiert könne nicht ALLE gemeint sein. Nirgends hier wird gesagt, dass man ALLE Götzendiener töten soll, nirgends. Auch wird hier nirgends im dem Versen gesagt, dass man Götzendiener NUR deshalb töten solle, weil sie nicht den Islam annehmen wollten (wie manche Islamgegner immer wieder gerne behaupten). Nein es handelte sich um eine damalige Selbstverteidigungssituation, also was ganz anderes als behauptet. Wenn man wie zahlreiche Internetseiten/Quellen schön am Vers vorne und hinten was wegschnibbelt, dann noch also ob diese Manipulation nicht ausreichen würde, auch noch den Kontext wegblendet oder nicht mit einbezieht, dann wundert es nicht, was aufeinmal angeblich im Koran alles stehen soll, (was dort aber natürlich nicht drinne steht.)
Fazit: Es handelt sich nicht um einen Aufruf ALLE Andersgläubigen einfachso zu töten, sondern es handelte sich damals um eine Selbstverteidigungssituation gegenüber manchen, (nicht ALLEN, sondern nur manchen) Vertragsbrüchigen Götzendienern, welche angefangen hatten die Muslime zu bekämpfen und dem Feind Beistand zu leisteten. Außerdem räumt Gott in den Versen den Aggressoren jederzeit das Recht auf Reue und/oder Asyl bei den Muslimen ein.
Lg