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Umar r.a. die Lehre aus seinem Leben
#1
Umar r.a. die Lehre aus seinem Leben und ein Vergleich mit Abu Jahl


Über Umar r.a., Umar Abul Hakkam alias Abu Jahl und was wir über das Leben beider lernen können. Weil der Beitrag etwas länger wurde, habe ich ihn in kleinere Unterteilt. Vorzugsweise zum ausdrucken und woanders als vor dem Monitor lesen gedacht weil man dann bei der Fülle mehr versteht.

Der Prophet s.a.s. was der gläubigste und rechtschaffenste aller Menschen seiner und aller Zeiten. Keinen edleren Charakter gab es jemals und wird es jemals wieder geben, wie Allah s.w. selbst fi Kitabuhu Al Karim sagt:

„Und wahrlich bist du von gewaltig erhabenem Charakter.“ (68:4)


Von allen Muslimin kam nach ihm Abu Bakr Saddiq r.a., der Wahrhaftigem der dem Propheten s.a.s. stets treu zur Seite stand. Unter den Sahaba hatte er den höchsten Rang. Die Freigiebigkeit von Abu Bakr Saddiq r.a. war legendär, mit beiden Händen spendete er alles was er hatte und galt als der großzügigste von allen, Allah s.w. mehrte daher immer seinen Reichtum, der wer im Namen Allahs gibt, der bekommt mehr von Allah zurück als er herausgab.

Umar Ibn Khattab r.a. war der zweite im Rang der Sahaba. Er war etwas besonderes unter den Sahaba durch seine Eigenschaften und seine Art, stets genau, gerecht und auch hart zu sein, wenn Härte erforderlich war. Über ihn sagte der Prophet salah aleih ua salam einmal:

“Würde es einen Propheten nach mir geben, würde Umar dieser Mann sein, denn niemand vermag derart gerecht zu sein wie er.“

Der Wert dieser Aussage ist enorm hoch, schließlich ist es so gut wie unmöglich als normaler Mensch so rein und rechtschaffen zu leben um den Rang eines Propheten gleich zu sein, aber Umar r.a. war dem am
nahesten.

Nach Abu Huraira sagte der Prophet s.a.s:

“Wahrlich, es gab schon Menschen vor euch, zu denen gesprochen wurde. Wenn sich einer von diesen in meiner Umma befindet, dann ist es Umar.“


Und nach Sa`d sagte der Prophet s.a.s. noch: “Wahrlich, es gab schon vor euch Menschen unter den Kindern Israels, zu denen (von den Engeln) gesprochen wurde, ohne das sie Propheten waren. Wenn sich einer von diesen in meiner Umma befindet, dann ist es Omar.“ (Sahih Bukhari)


Diese Engel erscheinen als Menschen und helfen in dem sie etwas besonderes tun oder einfach nur Rat geben. Sie geben sich aber nicht als Engel zu erkennen. Wenn sie kommen, dann zur rechten Zeit am rechten Ort und nur zu Menschen die eine Rechtschaffenheit erreicht haben die über das Maß normaler Muminun hinausgeht. Ein Mensch muss schon einen gewaltig starken Iman haben, das die Engel ihn im Diesseits bereits ansprechen.

Umar ibn Khattab gehörte zu Adel Mekkas. Er war ein Mann der direkten Worte und der Ehrlichkeit während Angst ihm fremd war. Sein Ehrgefühl war immens, er verhielt sich wie man es damals von einem arabischem Ritter erwartete. Zwar trug er auch feine Kleider und Goldschmuck, wie fast alle reichen Araber es taten, aber gewisse Verhaltensweisen wie sich sinnlos zu betrinken, Geschwätzigkeit und Angeberei waren ihm fremd, denn sie waren entgegen seiner Vorstellung der Würde. Er war eigenwillig und entschlossen in seinen Handlungen. Persönlich sagt man das er streng und hart war zu denen die ihm nicht gefielen. Er war zwar nicht ohne Grund ungerecht, aber wer ihm einmal etwas schlechtes getan hat, hatte von ihm nicht mehr sehr viel gutes zu erwarten. Seine Feinde fürchteten ihn. Außerdem war er bekannt als ein großer Schwertkämpfer. Nur wenige , wie z.B. Hamza der Löwenjäger, konnten ihm im Schwertkampf die Stirn bieten, die meisten konnten normalerweise gleich einpacken. Bevor Umar Ibn Khattab Muslim wurde, war er ein erbitterter Feind der schnell wachsenden Schar der Muslimin. Seine Feindschaft rührte nicht auf der selben Art wie die der anderen Araber, sondern eher auf seiner Ansicht der Ehre. Er empfand den Glauben und die Gemeinschaft Mekkas als rechtmäßig weil sie funktionierte und er damit gut leben konnte. Außerdem hatte er einen gewissen Respekt vor den Ahnen, deren Überlieferung genau dass Vorschrieb was er lebte, und dazu gehörte auch der Glaube an die Götzen Lat, Hubal etc. Er war ein religiöser Mann ohne falsch und hinterhältig zu sein und wusste das die übrigen Araber ihn genau so sahen. Wenn er etwas sagte, hielt er Wort und man war gewohnt das er tat was er sagte was den Menschen in seiner Nähe eine gewisse Sicherheit im Zusammenleben mit ihm gab.

Aber plötzlich sollte seine Lebensweise die falsche sein nur weil der Neffe von Abu Talib den Glauben an die Götzen als Irregeleitet erklärte. Im Gegensatz zu anderen Araber die auch gegen den Islam waren, hat er sich nicht allzu sehr mit dem Glauben des Propheten s.a.s. auseinandergesetzt. Die Art wie die Gesellschaft Mekkas lebte war für ihn in Ordnung und den Status quo wollte er erhalten, denn die Loyalität, eines der höchsten Werte der Araber (damals jedenfalls!) zwang ihn dazu gegen den Islam zu sein und loyal zu seinem Glauben, dem Adel und den Leuten mit denen er befreundet und verwandt war. Die Götter und Göttinnen, die Stammesordnung, die Verschiedenheit der Menschen und die Ethik der Araber zur Zeit der Djahilia (=Unwissenheit) war untrennbar mit seiner Vorstellung von Ordnung verbunden und durfte nicht in Frage gestellt oder angezweifelt werden. Aber die Muslimin taten genau dies. Sein Onkel war Abu al Hakkam (später Abu Jahl genannt). Durch seinen Einfluss war er den Muslimin unter anderem feindlich gesinnt. Ein anderer angesehener Mann der Quraysh war Umar ibn Hischam. Er wurde Abu al Hakkam genannt, der Vater des Rechts. Im Gegensatz zu Umar ibn Khattab war Umar Abu al Hakkam kein Krieger, sonder eher der besonnene Politiker, aber nicht weniger von Stolz erfüllt. Er war ein begnadeter Redner und Denker. Wenn Umar ibn Khattab der war, der an der Spitze vieler Männer in die Schlacht ritt, war Abu al Hakkam derjenige der sie erst dazu aufstachelte und ihre Moral vorher schon hob. Die Sprache war die am meisten entwickelte Kunst bei den Arabern und gute Poeten waren nicht weniger geachtet als mutige Krieger. Und Abu al Hakkam war ein Poet was die Sprache betraf, wenn er redete schwiegen andere, niemand vermochte ihm in einer Diskussion Paroli zu bieten.....niemand bis auf den Propheten s.a.s. , denn durch ihn sprach Allah, der Schöpfer aller Sprachen und der geraden Linie und Eloquenz des Propheten s.a.s. konnte nichts standhalten.

Der Prophet s.a.s betete einmal zu Allah das einer von beiden zum Islam übertritt und sagte dabei: "...derjenige der Dir am liebsten ist."


Jeder von beiden wäre eine große Hilfe für die Moslems, andere würden ihnen folgen denn weil sie so geachtet waren, würde ihre Konvertierung nicht ohne folgen bleiben. Allah entschied sich für Umar ibn Khattab. Abu al Hakkam blieb Kafir und wurde dann nur noch Abu Jahl genannt, was Vater der Irre bedeutet. Er bat lediglich um einen, er hätte auch für beide beten können! Die meisten würden sich fragen warum er nicht für beide betete. Aber man muss noch einmal darüber nachdenken um die Weisheit des Propheten s.a.s zu verstehen, nichts was der Prophet s.a.s. tat geschah ohne Sinn Und der Grund ist folgendermaßen zu erklären:

Umar ibn Khattab genoss sein Ansehen bei den Quraysch. Natürlich! Warum sollte er das auch nicht tun, schließlich war sein Ansehen auf seine edlen Charakterzüge zurückzuführen. Aber ER bestimmte wie sein Charakter zu sein hatte, nicht die Quraysch oder irgendwer. Wenn er mit jemand Meinungsverschiedenheiten hatte, war es ihm absolut egal wer der jemand war, und sei es auch der Statthalter Mekkas oder auch der König der Welt. Wenn Umar überzeugt war das er im Recht sei, hatte er einfach Recht und daran ließ sich nichts ändern. Mit seinem Mut, seiner Entschlossenheit und einem Selbstvertrauen das ohne Grenzen war, ging es ihm allein um seine Ansicht auch wenn er damit allein gestanden hätte. Abu Jahl dagegen war eher wie ein Politiker, hochintelligent, charismatisch, glatt, listig, wortgewaltig und begabt wenn es darum ging die Menge für sich zu gewinnen. Und genauso war er auch abhängig von der Menge. Er konnte nicht nur die Leute für sich gewinnen, er WOLLTE es auch und brauchte es auch, deswegen war ihm sein Ansehen extrem wichtig. Er richtete sich manchmal danach, ganz wie sich oft Politiker nach den Modeströmungen richteten. Einmal fragte ihn ein Vertrauter: "Sag mir Omar, ist der Glaube des Muhammad al Amin richtig? Wie siehst du das?" "Natürlich ist er richtig, schau doch nur was er Predigt! Hör sein Worte! Das kann sich kein Mensch ausgedacht haben. Außerdem hat Al Amin nie ein falsches Wort gesprochen in seinem Leben." "Aber warum folgst du dann nicht seinem Glauben?" "Was glaubst du geschieht dann? Der gesamte Adel der Quraysch und auch die übrigen Araber werden über mich lachen. "Seht, der Gelehrte Abu al Hakkam folgt einem Analphabeten. Wie tief ist er nur gefallen." Mit meinem Ansehen wäre es ein für allemal vorbei. Es würde meine Stolz und meine Ehre zutiefst kränken, nein ich kann seinen Glauben nicht annehmen."

...............was soll man dazu noch sagen? Außer warum jetzt jeder erkennen kann warum sich Allah für Umar ibn Khattab entschied.


Die Quraysh begannen nach einiger Zeit mit Repressalien und Verfolgungen gegen die Muslimin, als sie sagen das der Prophet s.a.s. sich nicht von der Da’wua abbringen lies. Allen voran Abu Jahl und Abu Lahab. Umar wurde von Abu Jahl ebenfalls dazu gebracht mitzumachen. Irgendwann wurde es ihm zuviel und er dachte an eine direkte Lösung des Problems anstatt sinnlos Leute zu verfolgen. Wenn er den Propheten s.a.s. einfach töten würde, wäre es gelöst, dachte er. Nach der Rückkehr der gescheiterten Abgesandten der Qurayh aus Al Habascha (=Abessinien), gürtete er sein Schwert um ging zum Haus des Propheten s.a.s. Auf dem Weg dahin warnte ihn Nu’aym ibn ‘Abd Allah, das dort über 40 Personen, darunter auch der Krieger Hamza waren. Hamza war der größte und stärkste aller Quraysh, ein Kampf gegen ihn wäre selbstmörderisch. Aber Umar ibn Khattab kümmerte diese Übermacht wenig, dies war seine Art und seine Vorstellung wie ein Mann zu sein hatte. Wenn man von etwas überzeugt ist, tut man es, egal welche Hindernisse vor einem standen. Erst als Nu’aym ihm sagte, das seine Schwester den Islam annahm, ließ er ab und ging zu ihr.


Anas ibn Malik erzählt die Konvertierung von Umar r.a. folgendermaßen:

Umar ging eines Tages aus, bewaffnet mit dem Schwerte. Da begegnete ihm ein Mann von den Banu Zuhra und sprach zu ihm: „Wohin o Umar?“ Umar sagte: „Ich will den Muhammed töten.“ Jener sagte: „Wie glaubst du denn, dass du vor den Banu Hasim und en Banu Zuhra deines Lebens sicher sein wirst, wenn du Muhammed tötest?“ Umar sagte darauf: „Du bist auch so ein Überläufer geworden und hast deine alte Religion aufgegeben.“ Jener sagte: „Soll ich dir einmal etwas Merkwürdiges zeigen, o Umar? Siehe dein Schwager und deine Schwester sind auch Überläufer geworden und haben deine Religion aufgegeben.“ Tobend stürzt Umar fort. Als er zu den Seinigen kam, war gerade ein Muhajir (Auswanderer) bei ihnen. Als dieser Umar’s Stimme vernahm, verkroch er sich im Hause. Umar tritt ein und spricht: „Was war das für ein Geflüster, das ich eben hier bei euch hörte?“ Sie lasen nämlich die Sure 20 des Qur’ans. Sein Schwager und seine Schwester antworten: „Nichts. Wir erzählten uns nur eine Geschichte.“ Umar: „Ihr seid wohl auch Überläufer geworden?“ Sein Schwager: „Was würdest du denn sagen, oh Umar, wenn nun die wahre Religion eine andere wäre als die deinige?“ Umar stürzt sich auf seinen Schwager und stößt ihn wild mit den Füssen. Nun eilt seine Schwester herbei und stößt ihn fort von ihrem Gatten. Darauf schlägt Umar mit der Faust auf sie los, so dass ihr Gesicht blutet. Und nun sprach sie, wutentbrannt: „O Umar, wenn es nun einmal so ist (wie es ist), dass eine andere Religion als die deinige die wahre ist, so bezeuge, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und bezeuge, dass Muhammad der Bote Allah ist.“

Da merkte Umar nun, dass nichts mit ihnen zu machen war und sprach: „Gebt mir das, woraus ihr vorgelesen habt, damit ich es lesen kann.“ Umar war einer der des Lesens und schreiben kundig war. Darauf sprach seine Schwester: „Du bist unrein (vom Götzendienst),. Nur wer reinist, darf das Blatt berühren. Darum erheb dich und wasch dich.“ Er erhob sich, wusch sich, nahm das Blatt und las die Sure 20 bis zu der Stelle Vers 14:

"...siehe, ICH bin Allah, es gibt keine Gott außer MIR. Darum bete MICH an und verrichte das Gebet, um MEINER zu gedenken."

Als Umar dies gelesen, sprach er: „Zeigt mir, wo Muhammad ist.“ Als Chabbab (der sich im Haus versteckt hielt) dies hörte, kam er aus seinem Versteck hervor und sprach: „Freue dich, o Umar, denn es wird sich hoffentlich das Gebet erfüllen, das der Gesandte Allahs in der Donnerstagnacht für dich gebetet hat, indem er sprach: O Allah, mach den Islam stark durch Umar ibn Khattab oder durch Amr ibn Hischam.“ Der Gesandte Allahs befand sich damals in dem Haus am Fuße des Berges Alsafa. Umar ging nun hin nach diesem Haus, vor dessen Tür Hamza, Talha und andere Gefährten des Gesandten befanden. Als Hamza die Angst seiner Genossen vor Umar bemerkte, sprach er: „Nun gut, das da ist Umar. Will Allah durch ihn etwas Gutes ins Werks setzen, so wird er Muslim und folgt dem Propheten. Will er aber etwas anders, so wird es uns ein Leichtes sein ihn zu erschlagen.“ Während dessen befand sich der Prophet im Hause und erhielt gerade eine Offenbarung. Da trat der Prophet aus dem Haus und ging auf Umar zu, fasste ihn an der Naht seines Gewandtes und an seinem Schwertgehänge und sprach: „Willst du nicht eher aufhören, o Umar, als bis Allah die Sachmach und die Strafe auf dich herabschickt.“ Darauf sprach Umar: Ich bezeuge, dass du der Gesandte Allahs bist. Er nahm den Islam an und sprach: „Geh hinaus, o Gesandter Allahs (d.h. predigte öffentlich in der Stadt), ich werde dich beschützen. „

Umar r.a. dachte nicht im mindesten daran, wie viele andere Muslimin, seine Glauben aus Angst vor den Quraysh geheim zuhalten (weil er ja keine Angst hatte). Folgende Erzählung ist von ihm überliefert:

“Als ich in jener Nacht den Islam annahm, dachte ich bei mir: Wer ist in Mekka der schlimmste Feind des Gottgesandten, damit ich zu ihm gehe und ihm sage, daß ich Muslim geworden bin? Meine Antwort war: Abu Jahl. Also ging ich am folgenden Morgen zu ihm und klopfte an seiner Tür. Abu Jahl kam heraus und sagte: ‘Den herzlichsten Willkommengruß dem Sohn meiner Schwester! Was führt dich zu mir?` Ich antwortete: ‘Ich bin gekommen, um dir zu sagen daß ich an Gott und an Seinen Gesandten Muhammad glaube und daß ich die Wahrheit dessen bezeuge, was er brachte.’ ‘Gott verfluche dich’, schrie er, ‘und verflucht sei die Nachricht, die du bringst!’ Dann schlug er mir die Tür ins Gesicht.“


Abu Jahl musste sich an dem Morgen schwarz geärgert haben, nun ärgert er sich eingequetscht im Grab zwischen Schlangen Skorpionen und anderen Untieren, und später in der Hölle.


Reden kann jeder, sehr gut reden viele, aber Taten müssen folgen! Vor einer Schlacht konnte Abu Jahl zwar Leute ermutigen, aber Umar ibn Khattab ging selbst ins Feld und schwang das Schwert und fällte seine Feinde so das andere den Erfolg sahen! Als er Muslim wurde, war er einer der frömmsten Moslems überhaupt. Seine feinen Kleider und seinen Schmuck warf er weg, auf Götzen und jede Art von Steinen bekam er geradezu einen fanatischen Hass weil es selbst eine Zeit gab in der er auf diesen Irrglauben reinfiel. Er war einer der gutaussehendsten Männer der Quraisch, aber mit der Zeit zeigten sich Spuren des Fastens und enthaltsamen Lebens anstatt nur darüber zu reden.

Seine Entschlossenheit und Unnachgiebigkeit legte er als Muslim erst richtig frei. Sooft die Muslimin ihre Gebete an der Kaaba verrichten wollten, verjagten sie die kouffar. Aber nachdem Umar r.a. Muslim wurde, setzte er sich gegen die Meute der kouffar an der Kaaba durch damit die Muslimin ihre Gebete dort verrichten konnten. Wer von den kouffar den Muslimin zu nahe kam, sah nur in die Augen eines übellaunigen energischen Omar und machte sofort kehrt.

Eine Eigenschaft weswegen ihn unser geliebter Prophet s.a.s. sehr schätzte ist Umars absoluter und unbeeinflussbarer Gerechtigkeitswille. Von ihm stammen diese Vorraussetzungen zum Urteilen:

-> urteile nie über eine Streitsache wenn du nur eine Seite gehört hast, höre stets die andere auch
-> richte nie am ersten Tag
-> richte nicht wenn du zornig bist
-> Warte drei Tage bis du ein Urteil fällst, bis dahin kann vieles aufgedeckt werden.


Vor der Offenbarung lebte ein armer Junge namens `Amr ibn Às in Arabien und hütete Kamele. Von Kameltreibern sagte man damals das sie ziemlich listig waren. Als er einmal wie immer die Kamele hütete, spielten in seiner Nähe einige Männer ein hockeyähnliches Spiel und schlugen den Ball so das er zufällig in `Amrs Schoß landete. Bei den Arabern war dies ein Vorzeichen, dass derjenige eines Tages Amir (Führer) eines Stammes wird. Bei diesem Vorfall lachten die Spieler aber nur, schließlich war Ibn Às nur ein Kamelhüter. Aber es sollte anders kommen, der Islam kam und Ibn Às nahm in an. Wegen der Gleichheit aller Menschen wurden im Islam unter dem Propheten s.a.s. und den rechtgeleiteten Kalifen die Staatsämter nach Fähigkeiten und Verdiensten verliehen, und nicht nach Familienherkunft. Daher wurde Ibn Às der Amir Ägyptens als Stellvertreter von Umar ibn Khattab der damals Kalif war. Ibn Às hatte einen Sohn der etwas wild war und dem der Umstand dass er der Sohn des mächtigsten Mannes Ägyptens war etwas zu sehr in den Kopf stieg. Bei einem Streit mit einem Kopten (=Christen in Ägypten) auf einem Marktplatz verpasste er dem Mann eine Ohrfeige. Der Kopte war deswegen sehr erzürnt, schließlich wurde er vor aller Leuten Augen beschämt.


Die Kopten lebten in einer friedlichen Koexistenz mit den Moslems und so etwas hatten sie nicht erwartet. Weile eine Beschwerde beim Amir nicht viel bringen würde, reiste der Kopte bis nach Medina zum Wohnsitz des Kalifen (das ein ganz normales unscheinbares Haus war, kein protziger Palast) und beschwerte sich persönlich bei Umar ibn Khattab wegen des Vorfalls. Umar ibn Khattab sandte daraufhin einen Boten nach Ägypten und ließ sowohl den Sohne des Amir als auch den Amir selbst holen. Als klargestellt wurde, das der Sohn von Ibn Às wirklich den Kopten schlug und ein Geständnis unter den strengen Augen des Kalifen herauskam, sagte Umar ibn Khattab nach einigem Nachdenken und Abwägen zum Kopten:

“Schlag ihn, so wie er dich geschlagen hat, bezahl damit was er dir antat. Und danach schlägst du den Amir.“ Obwohl viele Schockiert waren, wagte niemand etwas dazu zu sagen, nicht mal der Amir, denn jeder wusste das Umar ibn Khattabs Richtspruch absolut war und er keinen Widerspruch duldete. Aber der Kopte verstand nicht und sagte: “Warum? Der Amir tat mir doch nichts.“ “Du wirst ihn schlagen.“ “Nein ich kann nicht.“ “Doch, denn er trägt eine Mitschuld daran. Wenn er seinen Sohne besser erzogen hätte, wäre es nicht geschehen. Sein Sohn hätte dich nicht geschlagen wenn er nicht den Schutz und das Ansehen seines Vaters gehabt hätte. Sein Sohn wusste das ganz genau und schlug dich im den Gedanken das seines Vaters Position ihn decken würde. Sein Vater hätte dies bedenken sollen als er Amir wurde.“

Aber der Kopte weigerte sich standhaft den Amir zu schlagen und schlug nur dessen Sohn mit einer solchen Kraft das dieser zu Boden fiel. Dennoch hatte das ganze die Wirkung nicht verfehlt, die Umar ibn Khattab verfolgt hatte. Ein hoch angesehener Araber wurde lächerlich gemacht, weil er sich wegen seiner Herkunft und Beziehungen höher dünkte als die übrigen und jeder sah, das man auch selbst die Verantwortung übernehmen musste für seine Kinder, Untergeben etc. wenn diese mit der Macht ihres Beschützer im Rücken meinten Unsinn machen zu können. Missbrauch der Macht was nicht akzeptabel im Islam!


Und Umar ibn Khattab zeigte das kein Unrecht zu klein sei, um es nicht zu ahnden und kein Aufwand zu groß um Recht und Gesetz Geltung zu verschaffen. Schließlich ließ er einen Amir von Ägypten bis Medina reisen nur wegen einer Ohrfeige. Ungerechtigkeit war ihm zuwider, und auch war es ihm zuwider wenn jemand meinte wegen einer solchen Kleinigkeit eine Klage abzuweisen“ Wer die arabische Kultur kennt, kann sich vorstellen, wie peinlich für Amr ibn Às und vor allem seinem Sohn die ganze Vorstellung war. Jeder der Anwesenden Araber wusste auch, ihm konnte genau dasselbe passieren wenn er seine Macht missbraucht. Ein arabisches Sprichwort sagt: “Die Schande ist größer als der Tod.“ Aber die Hölle brennt heißer als jede Schande! Und keine Schande ist größer als gegen Allahs Willen zu handeln, und das wollte Umar r.a. schon mal gar nicht.

Bei manchen Historikern, die keine Ahnung vom Islam haben (oder haben wollen), ist Omar Ibn Khattab als Frauenverächter bekannt. Das rührt zum Teil daher, das er den Frauen, wenn er sie auf der Strasse sah, sagte sie sollten sich bedecken. Und auch als es zu Meinungsverschiedenheiten kam, ob ein Mann eine sehr widerspenstige Ehefrau die ohne Recht das auf Koran und Sunna gegen ihren Ehemann handelt schlagen dürfe, vertrat er die Meinung ein Mann dürfe es tun, wenn die Frau bei wiederholter Ermahnung nicht einlenkt (Allah gab ihm später durch eine Offenbarung recht, aber unter so strengen Auflagen das es normal gar nicht dazu kommen dürfte). Einmal aber kam einer seiner Freunde zu seinem Haus und bekam vor der Tür mit, wie Umar r.a. von seiner Frau angeschrieen wurde. Nur von Umar r.a. selbst hörte der Freund nichts. Das wunderte ihn, so hätte es kein Mann jemals gewagt Omar r.a. anzuschreien und hier tat es sogar seine Frau. Als er ihn später traf und daraufhin ansprach:

“Ich hörte das deine Frau dich anschrie und nicht deiner Meinung war, weshalb hast du sie nicht zurechtgewiesen? Du hättest das Recht gehabt.“ “Das weiß ich, aber meine Frau kümmert sich um mich. Sie macht das Essen, wäscht die Kleidung und erzieht meine Kinder. Da hat sie auch Recht darauf sich aufzuregen wenn ihr etwas nicht passt.“

In einem anderen Orientforum habe ich mal gelesen, wie ungeniert über Omar r.a. als Frauenverächter etc. hergezogen wurde, und niemand schien es zu stören. Wer über die Sahaba herzieht, begeht üble Nachrede der schlimmsten Art, weil er/sie jemand beleidigt den der Prophet als Bruder/Freund/Nachfolger schätze und liebte. Und wer gegen die Freunde des Propheten s.a.s., also die Sahaba, ist, ist gegen den Gesandten Allahs. Das sollte man für seine Zukunft im Jenseits bedenken.


In Wirklichkeit war Umar ibn Khattab bei Männern nicht weniger streng. Als er eines Tages zur Moschee ging, sah er einige Männer dort, die er irgendwie zu oft dort antraf. Er fragte sie: “Was macht ihr hier? Es ist noch gar keine Gebetszeit und ihr betet schon.“ “Wir beten Nauafil (=freiwilliges Gebet).“ “Und wie oft betet ihr Nauafil?“ “Immer. Vom Sabah gebet bis Duhr, und immer weiter bis in die Nacht hinein.“ “Habt ihr sonst nichts zu tun?“ “Was kann man denn besseres tun als stets Allah anzubeten?“ sagten die Männer und wandte sich zum Gebet. Daraufhin griff Omar ibn Khattab nach seinem Stab, fiel über die Männer her und verprügelte sie kräftig. Bei seiner Kraft nahm er sie ziemlich übel her und jagte sie aus der Moschee heraus. Denn sie sollten nach Hause gehen oder zur Arbeit, der Tag ist dafür da um zu arbeiten und Umar r.a. duldete keine Faulheit! Ein Staat baut sich nicht von alleine auf. Das Gebet hat seine Zeit und das Nauafil darf man erst dann beten wenn man seine Arbeit erledigt hat. Mit anderen Worten: Askese und das Leben als Mönch ist im Islam so ziemlich unerwünscht. Man sollte lieber etwas für das Gemeinwesen tun.


Wie ich schon gesagt habe, gab es etwas ganz besonderes an Umar r.a. was es an anderen Menschen nicht gab. Es gab viele Sahaba die unbeeinflussbar waren von Scheitan und an denen er sich die Zähne ausbiss. Aber Umar fürchtete er! Wenn Umar ibn Khattab nach seinem Stab griff und zu irgendeiner Streitsache ging, flüchtete Scheitan und konnte von der Ferne nur hilflos zusehen wie seine Arbeit zunichte gemacht wurde. In den Räumen in denen er sich befand, verhielten sich andere Muslimin rechtschaffen, weil Scheitan sie nicht beeinflussen konnte. Eines Morgen kam Umar zum Haus des Propheten s.a.s. Als er näher kam, hörte er laute Stimmen von Frauen in einem für ihn ungehörigen Ton gegenüber dem Propheten s.a.s. Die Stimmen gehörten zu Frauen aus Mekka die mit den Muslimin nach Medina gezogen sind und er war der Meinung das sie die selben schlechten Verhaltensweise annehmen wie die Frauen von Medina sie haben, denn die Frauen in Medina waren etwas direkter. Die Frauen forderten vom Propheten s.a.s. ein Fünftel der Kleider, die in einem Kriegszug erbeutet wurden und wussten der Prophet s.a.s. ist großzügig und machten deshalb noch etwas Druck. Etwas was Umar r.a. überhaupt nicht leiden konnte. Als er reinkam, sahen ihn die Frauen und verschwanden schnell hinter einem Vorhang im Zimmer und es wurde still. Umar r.a. sagte:


„Ya Rasulullah, möge Allah dein Leben immer mit Lachen füllen.“


Der Prophet s.a.s. sagte: „Es war schon erstaunlich mit welcher Geschwindigkeit die Frauen, die eben noch hier bei mir saßen, hinter dem Vorhang verschwanden, als sie deine Stimme hörten!“Umar r.a. antwortete dazu: „Es wäre besser, sie fürchteten dich mehr als mich.“ Und dann wandte er sich an die Frauen hinter dem Vorhang: „Oh ihr Feinde eurer selbst Willen, fürchtet ihr mich und nicht den Gesandten Allahs?“ „So ist es“, sagten sie, „denn du bist härter und strenger als der Gesandte Allahs.“ „Das ist wahr, Sohn des Khattab, bei Dem, in dessen Hand meine Seele ist, wenn Scheitan dich den einen Weg gehen sähe, dann würde er selbst den anderen nehmen.“ (Bukhari)

Das kam daher, weil Umar r.a. mit seinem Geist eine Festigkeit erreicht hat, die man erst bei einem wirklich rechtschaffenen Leben erreicht. Jeder Mensch hat die Möglichkeit, diese Stufe zu erreichen, aber nur wenige schaffen es wirklich. Umar Ibn Khattab verkörperte den vollendeten Araber, also jemand den man heute bei den Arabern lange suchen kann. Araber ist man nicht allein durch Abstammung, sondern indem man die arabischen Ideale lebt, wie der Prophet s.a.s. sagte. Den Bilal r.a. war ethnisch kein Araber, lebte aber die Ideale besser als Abu Sufyan, dem Führer Mekkas und obersten Adligen der Quraysh, bis dieser ihn eines Tages als seinen besten Lehrer bezeichnete. Und Allah sandte den Propheten s.a.s. zu den Arabern und diese hatten zu der Zeit sehr edle Ideale im Gegensatz zu anderen Völkern. Der Prophet s.a.s siebte die schlechten Eigenschaften der Araber heraus und ließ nur die guten übrig indem er sie einfach vorlebte sowie weitere Verhaltensweisen und Ideale einführte. So schuf er eine neue arabische Kultur und setze sie für alle Muslimin vor, gleich welchen Volkes, für eine Einheit im Islam. Und Umar ibn Khattab lebte sie in Perfektion die nur der Prophet s.a.s. übertraf. Umar ibn Khattab wünschte sich den Tod als Schahid. Der Prophet s.a.s hatte bereits ihm und Uthman ibn ‘Affan den Tod als Schuhada prophezeit. Denn als der Prophet s.a.s. einmal einen Berg in Uhud mit Abu Bakr r.a., Omar r.a. und Uthman r.a. bestieg, erzitterte der Berg unter einem plötzlich aufkommendem Erdbeben. Daraufhin sprach der Prophet s.a.s. zum Berg:

“Sei still Berg! Auf dir schreitet ein Prophet, ein Wahrhaftiger und zwei Märtyrer.“ Und der Berg gehorchte, nie wandelten edlere Menschen über ihn.


Nur einmal im Leben des Umar r.a. hat man ihn unbeherrscht und unrechtmäßig zornig erlebt. Das war als der Prophet s.a.s. starb. Er hörte so viele Leute sagen das der Prophet s.a.s. sei, das er in der Moschee des Propheten s.a.s. verkündete: “Wenn noch einmal jemand sei der Prophet s.a.s. ist gestorben, den töte ich.“ Und niemand wagte es dann noch dies zu sagen. Der Tod seines meistgeliebten Freundes verlangte auch von ihm seinen Tribut. Während der Herrschaft der rechtgeleiteten Kalifen erblühte Medina zu einer unglaublich reichen Stadt. Das “Beit al Mal“; “Haus des Geldes“ (Staatsbank), füllte sich wie nie zuvor. Die Verhältnisse in Mekka und Medina waren im Vergleich zu Hauptstädten anderer Reiche bemerkenswert. Weil das Kalifat sich zwar stetig ausdehnte, aber noch nicht die Stärke erreicht hatte um andere Großmächte ohne viel Aufhebens zerschlagen zu können, beschloss Umar ibn Khattab unter anderem das keine kouffar nach Mekka und Medina einreisen dürfen, damit sie nicht sehen in welchem Reichtum die Moslems lebten. Unter anderem wurden die juden verjagt, denn sie erdachten stets Intrigen gegen die Muslimin, und Umar r.a. hatte diese Verderbnisbringer langsam satt. Außerdem zog der Reichtum damals mehr Räuber und Kriege an als Bewunderung. Ein Mann namens ibn Lu’lua bekam jedoch die Erlaubnis einzureisen, weil er ein talentierter Zimmermann war und versprach eine Windmühle zu bauen. Er war Perser, Madschussi (=Feueranbeter) und ziemlich hinterhältig und kräftig. In Wirklichkeit wollte er den Kalifen töten. Als eines Abends Umar ibn Khattab als Vorbeter das Nachtgebet in der Dunkelheit der Moschee betete, schlich sich ibn Lulula ungesehen hinein, fiel ihn mit einem Dolch an und stach elf mal in ihn hinein. Als die Sahaba ihn angriffen, tötet er elf von ihnen, erst als er keine Chance sah, brachte er sich selbst um (und Allahs Fluch auf ihn).

Man brachte einen Arzt zu Umar ibn Khattab, der ihm Milch zu trinken gab. Als etwas der Milch aus einer Bauchwunde floss, sagte der Arzt: “Mache dein Testament.“ Denn die Bauchwunde konnte nicht geheilt werden. Der Arzt drehte sich um und lief zur Tür. Umar r.a. sah wie das Gewand am Boden geschleift wurde und sagte dem Arzt: “Hebe dein Gewand hoch beim Laufen, es schleift am Boden und verschmutzt. Du musst auf deine Reinheit achten.“ Denn der Prophet s.a.s. verbot für Männer und Frauen Kleider die am Boden schleifen. Selbst im Sterben war Omar r.a. ein Mann der Rechtleitung.

Die Verletzung führte dazu das er sieben Tage später starb. Als er die Sahaba fragte wer ihn angriff, sagten sie ihm wer der Attentäter war. Umar r.a. sagte dann: “Alhamdulillah, alhamdulillah das mein Mörder ein kafir ist. So brauche ich ihm am Tage des Gerichts nicht zu vergeben, denn er kommt ohnehin in die Hölle. Ich hätte mich sonst vor Allah geschämt jemandem nicht zu vergeben dessen Mund die Worte sprachen: “Lailaha ila Allah, Muhammad Rasulullah.“"


Er sandte dann einen Boten zu Aischa r.a., der Witwe des Propheten s.a.s und Tochter von Abu Bakr Saddiq. Der Bote teilte ihr mit: “Umar ibn Khattab liegt mitten im Sterben. Er bittet darum neben Abu Bakr Saddiq und dem Propheten s.a.s. beerdigt zu werden.“ Denn der Prophet s.a.s. starb im Haus der Aischa r.a. und wurde in ihrem Zimmer beerdigt, das direkt an der großen Moschee gebaut wurde. Aischa r.a. hatte vor selbst dort beerdigt zu werden, aber es gab nur noch für ein Grab Platz. Sie erfüllte aber Umar r.a. den Wunsch wegen seiner Verdienste und seiner Nähe zum Propheten s.a.s. So starb der gerechteste Herrscher der je gelebt hatte und kein Prophet war. Ein Mensch wie wir, ohne die Gabe der Prophetenschaft, dennoch felsenfest in seinem Glauben und gerecht nach dem Wort Allahs. Als Umar r.a. starb wurde der Bote jedoch erneut zu Aischa r.a. gesandt. Denn Umar r.a. hatte es verordnet, weil er befürchtete Aischa r.a. hätte nur aus Respekt vor Omar r.a. zugestimmt, würde aber den Platz lieber behalten. Aber Aischa r.a. machte klar dass sie wirklich nichts dagegen hatte und Umar r.a. wurde dort beerdigt. Aischa r.a. besuchte oft das Grab ihres Ehemannes und ihres Vaters, schließlich war es auch ihr Haus. Nachdem Umar r.a. beigesetzt wurde, ging sie nur noch im Hidschab hinein, nicht mehr mit freigelegten Haaren, obwohl das Grab im Innern ihres Hauses war. Als den Sahaba das zu Ohren kam, fragten sie Aischa r.a. :“Weshalb trägst du den Hidschab wenn du Grabmal betrittst? Umar r.a. ist doch tot, er kann deine Haare sowieso nicht sehen.“

“Nein! Umar r.a. ist nicht tot. Er ist ein Schahid. Und Schuhada sterben niemals.“ Denn wer als Schahid stirbt, gilt nicht im selben Maße tot wie andere Menschen. Das Grab der Schuhada wird von Allah erweitert und von Seinem Licht beleuchtet um es dem, der sein Leben im Dienst Allah gab, bis zum Tage der Auferstehung bequem zu machen.


Gelobt sei Allah und Friede und Heil auf die Seele unseres überaus geliebten Propheten salallahu aleih ua salam. Und Friede über die Khulafa Raschidin (=Rechtgeleiteten Kalifen) und Sahaba. Ihr Leben zeigte uns, wie weit Menschen die Nähe Allahs erlangen können in dem sie kompromisslos und ohne Abweichung die Gebote unseres Herrn befolgen wie sie geschrieben stehen. Allah yarham Umar r.a. und Friede seiner Seele. Er ist ein glänzendes Vorbild für die Muslimin, zu allen Zeiten und an jedem Ort. Während seiner Herrschaft wurde Al Qudz für den Islam befreit und dem Herrschaftsbereich des Islam zugefügt. Würde auch nur einziger Herrscher eines islamischen Staates sein wie er, Filastin würde dem Islam gehören und Frieden wäre dort eingekehrt. Umar r.a. ist im Grab der Nachbar des Propheten s.a.s. und wird es auch im Paradies sein; im Firdaus, dem obersten Paradies. Das Haus des Propheten s.a.s ist das Fundament des Mächtigen Thrones Allahs, Dem Allgewaltigen. Über ihm ist nur noch Allah, Der Schöpfer, Al Karim, Al Hakim, selbst.

Wer die letzten Zeilen begriffen hat, wird verstehen, wie wertvoll ein Leben wie das von Umar r.a. war und wie ratsam es ist es ihm nachzueifern. Niemals darf man denken es sei unmöglich so gläubig leben zu können, denn auch wenn man es nicht schafft; der Weg dahin und die Bereitschaft alles zu geben ist das Ziel. Heute leben wir in einer Zeit und einem Land in dem die Verführung groß und überall ist. Man kann kaum eine Einkaufsstrasse entlang gehen, ohne das in irgendeiner Schaufensterwerbung wenig bis gar nicht bekleidete Frauen zu sehen sind. Die Medien sind voll davon, das menschliche Umfeld ebenfalls. Bei all dem immer noch den geraden Weg des Glaubens zu gehen fällt einem gläubigen Muslim nicht immer leicht. Aber mit genug Willenskraft kann ein Muslim auch inmitten der Sünde leben ohne das sie ihn berührt. Umar r.a. war das beste Beispiel dafür. Seine Willenskraft war so gewaltig das scheitan mit Entsetzen geflohen ist, wenn er ihn sah. Und wenn scheitan nicht da ist, kann die Sünde noch so locken, die Seele folgt ihr nicht. Versucht euren Willen so zu kräftigen das scheitan euch nichts anhaben kann. scheitan greift alle Menschen an, aber am liebsten die Muslimin, und unter denen die gläubigsten. Doch wenn man ein Leben führt das von Koran und Sunna bestimmt ist, mit den islamisch-arabischen Tugenden die Umar r.a. lebte, sieht man die Wahrheit Allahs, welche die Lüge scheitans zerschmettert. So wie Umar r.a., der als er zum Islam übertrat in einem Moment die Wahrheit von der Lüge unterscheiden konnte und scheitans Illusion des Götzenglaubens zerschlug.


Es wird immer Muslimin ähnlich wie Umar r.a. und kafir wie Abu Jahl geben. Die einen, welche die Wahrheit erkennen und sie um ihrer selbst Willen verfolgen. Und die anderen, welche trotz ihrem Wissen und ihrer Intelligenz dem Islam ablehnen, weil für sie der falsche und vergängliche Stolz vor anderen Menschen viel wichtiger ist. Und immer sind es die wie Abu Jahl die mit aller Macht gegen den Islam kämpfen und ihre von Allah geschenkten Talente gegen Ihn, Dem Ewigwährendem, einsetzen.

Doch Allah und Seinem Gesandten kann man nicht schaden. Man kann ihnen noch so viele Argumente für den Islam bringen, darauf kommt es ihnen nicht an, denn das der Islam wahr ist wissen sie ja schon. Deswegen werden sie in einer besonders tiefen Stelle der Hölle brennen. Die islamische Welt heute ist voll von solchen Abu Jahls die lieber vor dem Westen kuschen wegen der mickrigen Anerkennung als zuzugeben das ihr Weg der falsche ist. Dieser Weg führt immer ins Verderben, dem Verderben des Diesseits in dem man scheitert und die folgen trägt, und dem Verderben des Jenseits in dem man in die Hölle geworfen wird für die arrogante Anmaßung Allah abgelehnt zu haben wegen eines falschen Stolzes. Derselbe falsche Stolz der scheitan einst zu Fall brachte, derselbe Stolz der Pharao und Nimrod denken ließ sie seien mächtiger als Allah, der selbe Stolz dem heute massenweise Menschen folgen. Wann immer jemand zu denen gehört, welche die volle Wahrheit kennen aber des falschen Stolzes ablehnen, sei es wegen dem Ansehen vor anderen Menschen oder auch nur vor sich selbst wegen der eigenen Sturheit, gehört dieser jemand zu den niedrigsten Geschöpfen am Tage des Gerichts.
Es wird ihnen gesagt:
“Ihr wusstet was die Wahrheit war und habt sie abgelehnt und verleugnet.“ So hat scheitan gehandelt bei seinem Fall, er wusste das Adam aleih salam der Auserwählte war, allein weil Allah es sagte und der verfluchte scheitan Allahs Macht sah wie kein Mensch es sich heute vorstellen kann. scheitan sah die Ewigkeit, die sieben Himmel, die Engel, den Wunder Allahs und wie Allah aus dem Nichts etwas erschaffen konnte. Aber er widersprach zugunsten des falschen Stolzes und wollte nicht zugeben dass nicht er der Auserwählte ist. So handelte auch Pharao, der sich selbst als Gott sah. Nach den Zeichen die Mussa aleih salam brachte wusste er sehr wohl dass er nichts ist im Vergleich zu Allahs Majestät, dem König der Macht. Aber er wollte nicht vor dem ganzen Reich zeigen das er sich geirrt hat und nur ein Mensch ist und lehnte daher den Glauben ab. Ebenso handelten die Juden, als der Prophet s.a.s kam und ihnen den Islam predigte. Sie erwarteten dass bei ihnen der letzte Prophet erscheint und dachten er wird mit ihnen die übrigen Völker der Welt vernichten und unterwerfen. Sie hatten alle Zeichen und wussten durch die Thora und ihre zahlreichen Gelehrten dass der Prophet Muhammad s.a.s. das Siegel der Propheten ist.


Aber es gefiel ihnen nicht das er Araber war und den Glauben für alle Menschen brachte und nicht nur für sie allein. Keine Vorrangstellung für die Juden, alle Menschen sollen gleich sein. Anstatt zuzugeben das sie sich geirrt hatten, lehnten sie jedoch den Islam ab. Zahlreiche Araber der Adelsschicht bei den Quraisch handelten wie Abu Jahl und die Juden und scheitan und Pharao und viele andere in den Prophetengeschichten. Für sie alle ist die Hölle bereit. Aber der Islam ist wie Allah ihn bestimmt hat und nicht wie die Menschen ihn manchmal haben möchten. Alle diese Gruppen haben eines gemeinsam. Sie alle wollen nur Recht haben, Macht, Reichtum und Anerkennung erlangen. Ihre Gier ist groß und ihr Stolz falsch und krank. Und das obwohl sie hochintelligent und talentiert sind, was das ganze schlimmer macht. Sie würden die ganze Nacht behaupten es gäbe keine Sonne, aber sobald der Tag anbricht schließen sie die Augen und gehen in den Keller oder definieren die Sonne einfach als etwas anderes, so irrsinnig es auch erscheint. Seht euch die Gegner des Islam heute an. Die Masse hat keine Ahnung wie der Islam wirklich ist. Aber die schlimmsten Gegner wissen mehr als der Durchschnittsmuslim und eignen sich ihr Wissen nur an um uns zu bekämpfen. Sie wissen wir haben recht, aber ihre Seele ist dunkel und ihr Herz bösartig. Dem Muslim lächeln sie insGesicht und tun freundlich und verständnisvoll, aber sie blenden und täuschen und verwirren, so wie einst die Juden den Propheten s.a.s. mit ihren blasphemischen und immer wiederholenden Fragen zu verwirren versuchten. Vor allen versuchten sie eines; Zwietracht unter den Muslimin zu verursachen. Sie scheiterten, den der Prophet s.a.s. war klug genug ihre wahre Natur zu erkennen (obwohl er ihnen viele Chancen gab, mehr als sie verdienten). Diese Täuscher gibt es heute immer noch, sie sind klug und wissen viel, geben sich als Freunde aus, aber kaum geht es um Islam und die Wahrheit, packen sie ihre rhetorische Künste heraus und spinnen ihr Netz um die Muslimin zu spalten. Und die ganze Zeit wissen sie selbst, der Islam ist die einzige Wahrheit aber sie hassen alles was vor ihnen Recht hat und wollen sich bloß nie blamieren vor ihresgleichen. Doch wer unbedingt scheitan folgen will wie Abu Jahl, der tue es, bis in die tiefste Grube der Hölle ist immer Platz genug.
Brüder und Schwestern, haltet euch fern von solchen Blendern. Vor allem dann wenn sie euch von euren Brüdern und Schwestern im Islam abwegig machen wollen. Ergreift niemals ihre Partei, gebt ihnen nie Recht, denn sie haben nur einmal Recht und ein Dutzend Mal nicht um euch zu verwirren. Wenn ein Kafir stichhaltige Beweise des Islam ablehnt und nach langen Diskussionen immer noch die selben Frage stellt und vor allem provoziert und spottet, dann könnt ihr erkennen das er gleich scheitan ist. Irrelevant wie gebildet und eloquent er sich gibt. Denn dies sind die schlimmsten unter den Kafirun. Aber auch manche Muslimin sind ähnlich. Sie sprechen von Recht und Gerechtigkeit, bringen Koranverse und Ahadith in Themen bei denen sie passen. Aber treffen sie bei einer Meinungsverschiedenheit auf jemand der überzeugender argumentiert als sie, ziehen sie andere Seiten auf und hetzen ihre Leute auf ihn. So geschah es auch z.B. während der Anfangszeit der Sufis, als orthodoxe Gelehrte ihre Lüge mit der Wahrheit zerschlugen und sie als das enttarnten was sie waren: macht- und geldgierig. Umar r.a. zerschlug jede Lüge mit dem Koran. Unnachgiebig!


Durchdenkt diese unterschiedlichen Lebensweisen von Umar r.a. und Abu Jahl. So gleich erschienen sie vor dem Islam, aber verschiedener konnten sie nicht sein. Der Islam brachte aus vielen Menschen Mekkas das heraus, was sie wirklich waren, manche erschienen edel und erhaben wie Abu Jahl und waren doch das Gegenteil, und andere waren verachtet und gehörten zu den niedrigsten, aber das Paradies wurde ihnen vorbereitet, wie bei Bilal r.a. Und ebenso verschieden werden ihre Wege am Tage der Auferstehung sein. Umar r.a. in die höchsten Höhen des Paradieses zu Allahs ewig währender Barmherzigkeit und der Gesellschaft unseres allseits geliebten und geehrten Propheten s.a.s. Abu Jahl in der Gesellschaft scheitans des verfluchten in Djahanam.


Aber gebt auf eines acht. So sehr ein kafir Abu Jahl gleichen kann, gilt dies nicht für seine Nachfahren. Nachdem einmal der Prophet s.a.s. einer Hetzjagd der Quraysh entkam, bekam der die Erlaubnis dem Engel der Berge befehlen zu dürfen, seine Feinde in Mekka und Ta’if mit einem Steinschlag zu zermalmen. Der Prophet s.a.s. sagte in seiner Gnade und Barmherzigkeit: “Nein, denn aus ihren Lenden könnten später Muslimin kommen die sagen La ilaha ila Allah.“

Und der Sohn von Abu Jahl wurde auch später ein aufrechter Muslim und gehörte zu den Verteidigern der Kaaba in Mekka. Über die Nachfahren von Umar r.a. prophezeite der Prophet s.a.s. das einer von ihnen später herrschen wird.


Allhuma salli ‘ala sajduna ua habibuna Muhammad al Mustafa ua ‘ala alihi, ua ashabihi, u duriatihi ua asuadjihi atahirin, ua ‘ala al Anbya adjma’in

Allah schenke Heil und Segen dem Propheten s.a.s und schenke den islamischen Staaten Herrscher wie Umar r.a. um die Lüge und Sünde zu zerschlagen, die Ordnung wiederherzustellen und dem Islam zu seinem Recht zu verhelfen. Dem Recht des endgültigen Besitzes Filastins ua al Quds.

Amin ya Rab al ‘Alamin

http://www.quran-sunna.de/viewtopic.php?f=69&t=469

Wa_salam_wr_wb
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