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Umm Habibah
#1
bismillah

Salam liebe Geschwister,

Hier ist die Geschichte von Umm Habibah, einer Ehefrau des Gesandten Allahs (s.a.s.)

Ramlah bint Abi Sufyan

Abu Sufyan ibn Harb konnte sich niemanden vorstellen unter den Quraisch, der es wagen würde, seine Autorität in Frage zu stellen, oder gegen seine Befehle zu handeln. Immerhin war er das Oberhaupt oder der sayyid von Mekka, welchem Gehorsam geleistet werden musste und dem man folgen musste.

Seine Tochter Ramlah, bekannt als Umm Habibah, jedoch wagte es, seine Autorität in Frage zu stellen, als sie die Gottheiten der Quraisch ablehnte, und ihre götzendienerischen Praktiken. Zusammen mit ihrem Ehemann, Ubaydullah ibn Jahsch, vertraute sie auf ALLAH allein und nahm die Botschaft Seines Propheten (s.a.s.) Muhammed ibn Abdullah an.

Abu Sufyan versuchte mit all seiner Macht und Eindringlichkeit, die er zur Verfügung hatte, seine Tochter und ihren Ehemann zurück zu seiner Religion zu bringen und der Religion ihrer Vorväter. Aber er war nicht erfolgreich. Der Glaube, der in dem Herzen von Ramlah fest verankert war, war zu stark, als dass er von den wirbelsturmartigen Wutausbrüchen des Abu Sufyan entwurzelt werden konnte.

Abu Sufyan blieb tief besorgt und beunruhigt über die Annahme des Islam seiner Tochter. Er wusste nicht, wie er den Quraisch gegenüber treten sollte, nachdem sie sich gegen ihn aufgelehnt hatten, und er war offensichtlich machtlos, sie davon abzuhalten Muhammed (s.a.s.) zu folgen. Als die Quraisch jedoch erfuhren, dass Abu Sufyan sehr aufgebracht über Ramlah und ihren Mann war, fühlten sie sich verpflichtet, das Ehepaar sehr roh zu behandeln. Sie entfesselten ihre volle Wut während ihrer Verfolgung gegen sie, in solch einem Maße, dass das Leben in Mekka unerträglich für sie wurde.

Im fünften Jahr seiner Mission, gab der Prophet (s.a.s.) den Muslimen die Erlaubnis, nach Abessinien auszuwandern. Ramlah, ihre kleine Tochter Habibah, und ihr Ehemann waren unter denen, die auswanderten.

Abu Sufyan und den Führern der Quraisch fiel es schwer zu akzeptieren, dass eine Gruppe der Muslime ihrem Netz der Verfolgung entwischt war und nun die Freiheit besaß, ihren Glauben zu behalten und ihre Religion im Land des Negus zu praktizieren. Sie schickten deshalb Gesandte zu dem Negus, um ihre Auslieferung zu verlangen. Die Gesandten versuchten den Verstand des Negus gegen die Muslime zu vergiften, aber nachdem der Negus den Glauben der Muslime untersucht hatte und der Quràanrezitation gelauscht hatte, schloß er daraus: Was eurem Propheten Muhammed (s.a.s.) offenbart wurde, und was Jesus, der Sohn der Maria predigte, kam von der gleichen Quelle.

Der Negus selber kündigte seinen Glauben an den einen wahren Gott und seine Annahme der Prophetenschaft von Muhammed (s.a.s.). Er kündigte auch seine Entschlossenheit an, die muslimischen muhajirun zu beschützen.

Die lange Reise auf dem Wege von Mühe und schwerer Prüfung führte schließlich zu einer Oase der Gelassenheit. So empfand es Umm Habibah. Aber sie wusste nicht, dass die neugefundene Freiheit und das Gefühl von Frieden später erschüttert werden sollte. Sie wurde einer Prüfung der schlimmsten und erschütterndsten Sorte ausgesetzt.

Eines Nachts, so wurde überliefert, als Umm Habibah schlief, hatte sie eine Vision, in der sie ihren Ehemann inmitten eines unergründlichen Ozeans, sah, bedeckt von einer Welle der Dunkelheit nach der anderen. Er war in einer gefährlichen Situation. Sie wachte ängstlich auf. Aber sie wollte ihrem Mann oder irgendjemand anderem nichts davon erzählen.

Der Tag nach dieser unheilverkündenden Nacht war noch nicht ganz um, als Ubaydullah ibn Jahsch seine Ablehnung des Islam und die Annahme des Christentums verkündete. Was für ein schrecklicher Schlag! Ramlahs Gefühl des Friedens war erschüttert. Sie erwartete dies nicht von ihrem Ehemann, der ihr nun den Vorschlag unterbreitete, sich für die Scheidung oder die Annahme des Christentums zu entscheiden. Umm Habibah hatte drei Möglichkeiten zur Wahl. Sie konnte entweder mit ihrem Ehemann zusammen bleiben und seinen Aufruf zum Christentum annehmen, in dem Falle würde sie sich der Apostasie schuldig machen- Gott verhüte es- und dadurch Schande im Diesseits auf sich laden, und Strafe im Jenseits. Dies war etwas was sie sich schwor, dass sie niemals tun würde, selbst wenn sie dafür unter der schrecklichsten Folter zu leiden hätte. Oder sie könnte zu dem Haus ihres Vaters in Mekka zurückkehren- aber sie wusste, er blieb eine Zitadelle des shirk, und sie wäre gezwungen, unter ihm zu leben, unterdrückt, und ihren Glauben hätte sie verstecken müssen. Oder sie könnte alleine im Land des Negus leben, als ein verschleppter Flüchtling- ohne Heimat und ohne Familie und ohne einen Unterstützer.

Sie entschied sich für den Weg, wo sie meinte, er wäre der Gottgefälligste. Sie entschied sich für Abessinien, bis zu der Zeit, wenn Gott ihr Erleichterung schicken würde. Sie schied sich von ihrem Mann, welcher nur noch eine kurze Zeit lebte, nachdem er Christ wurde. Er hatte sich ganz dem häufigen Besuch von Weinhändlern und dem Konsum von Alkohol hingegeben, der „Mutter des Bösen“. Dies trug ohne Zweifel dazu bei, ihn zu zerstören.

Umm Habibah lebte ungefähr 10 Jahre in Abessinien. Am Ende dieser Zeit kam Erleichterung und Freude. Sie kam aus einer unerwarteten Himmelsrichtung.

Eines hellen und frühen Morgens gab es ein lautes Klopfen an der Tür. Es war Abrahah, die besondere Sklavin des Negus. Abrahah strahlte übers ganze Gesicht vor Freude, als sie Umm Habibah grüßte und sagte: Der Negus schickt seine Grüße und lässt dir ausrichten, dass Muhammed, der Gesandte ALLAHs (s.a.s.) dich heiraten möchte, und er hat den Brief geschickt, in welchem er ihn (den Negus) als seinen wakil ernannte, um die Hochzeit zwischen dir und Muhamed (s.a.s.) zu vollziehen. Wenn du einverstanden bist, sollst du dir einen wakil ernennen, der dich vertritt.
Umm Habibah schwebte in den Wolken vor Glück. Sie rief aus zu sich selber: Gott brachte dir eine frohe Nachricht. Gott brachte dir eine frohe Nachricht. Sie legte ihren Schmuck ab,- ihre Halskette und Armbänder- und gab sie Abrahah. Sie zog auch ihre Ringe aus und gab sie ihr. Und in der Tat, hätte sie alle Schätze dieser Welt besessen, sie hätte sie ihr alle gegeben in dem Moment der Freude. Schließlich sagte sie zu Abrahah: Ich ernenne Khalid ibn Said ibn al-Aas als wakil an meiner Stelle, denn er ist die mir am nächsten stehende Person.

Im Palast des Negus, platziert in Mitten wunderschöner Gärten und luxuriöser Vegetation, in einer der verschwenderisch dekorierten, kostspielig möblierten und hellerleuchteten Hallen, versammelte sich die Gruppe der Muslime, die in Abessinien lebte. Unter ihnen war auch Jafar ibn Abi Talib, Khalid ibn Said, Abdullah ibn Hudhafah as-Sahmi und andere. Sie versammelten sich, um die Beschließung des Heiratsvertrags zwischen Umm Habibah, Tochter des Abu Sufyan, und Muhammed, dem Gesandten ALLAHs (s.a.s.) zu bezeugen. Als die Hochzeit abgeschlossen war, richtete der Negus folgende Worte an die Versammlung: Ich preise Gott, den Heiligen, ich erkläre dass es keinen Gott gibt, außer ALLAH und dass Muhammed (s.a.s.) Sein Diener und Sein Gesandter ist und dass ER Jesus, dem Sohn der Maria, die frohe Botschaft überbrachte.

Der Gesandte Gottes (s.a.s.) bat mich, den Ehevertrag zwischen ihm und Umm Habibah, der Tochter des Abu Sufyan, zu beschließen. Ich war damit einverstanden, und an seiner Stelle gebe ich ihr den mahr, die Brautgabe von vier hundert Golddinaren. Er händigte die Summe dem Khalid ibn Said aus, welcher aufstand und sagte: Aller Preis gebührt ALLAH. Ich preise IHN und such Seine Hilfe und Vergebung und ich wende mich IHM zu in Reue. Ich erkläre, dass Muhammed (s.a.s.) Sein Diener und Gesandter ist, welchen ER mit der Religion der Rechtleitung und Wahrheit schickte, so dass sie über alle anderen Formen der Religion siegen möge, auch wenn es den Ungläubigen verhaßt ist.
Ich habe mich bereit erklärt zu dem, um was der Prophet (s.a.s.) bat, und vertrete Umm Habibah als wakil. Möge Gott Seinen Gesandten (s.a.s.) und seine Frau segnen.
„Gratulation an Umm Habibah, für das Gute, dass Gott für sie bestimmt hat.

Khalid nahm den mahr und gab ihn Umm Habibah. Die Sahabah standen daraufhin auf und wollten schon gehen, als der Negus zu ihnen sagte: Setzt euch, denn es ist die Praxis der Propheten (s.a.s.) an Hochzeiten Essen zu servieren.
Es herrschte allgemeiner Jubel im Gericht des Negus, während die Gäste sich wieder setzten zum Essen und um das frohe Ereignis zu feiern. Umm Habibah besonders konnte kaum ihr großes Glück fassen, und später beschrieb sie, wie sie darauf brannte ihre Freude zu teilen. Sie sagte:
Als ich mein mahrgeld erhielt, schickte ich Abrahah fünfzig mithqals Gold, da sie mir die guten Nachrichten brachte, und ich sagte zu ihr: Ich gab dir, was ich dir gab, denn zu der Zeit hatte ich noch kein Geld, als du mir die frohe Nachricht brachtest.
Kurze Zeit später kam Abrahah zu mir und brachte das Gold zurück. Sie brachte auch ein Kästchen mit der Halskette, die ich ihr gab. Sei gab es mir zurück und sagte: Der König unterwies mich, nichts von dir zu nehmen, und er befahl den Frauen in seinem Haushalt, dir Geschenke mit Parfüm zu machen.
Am nächsten Tag brachte sie mir Bernstein, Safran und Aloe und sagte: Ich möchte dich um einen Gefallen beten.
Was ist es?
Ich habe den Islam angenommen, sagte sie, und folge nun der Religion von Muhammed (s.a.s.). Überbringe ihm meine Friedensgrüße und lasse ihn dann wissen, dass ich an ALLAH und Seinen Propheten (s.a.s.) glaube. Bitte vergiß es nicht.
Sie half mir dann mich, für die Reise zum Propheten (s.a.s.) fertig zu machen. Als ich den Propheten (s.a.s.) traf, erzählte ich ihm alles über die Vorbereitungen, die für meine Hochzeit getroffen wurden, und über meine Beziehung zu Abrahah. Ich erzählte ihm, dass sie Muslim geworden war und überreichte ihm die Friedensgrüße von ihr. Er war mit Freude erfüllt über die Nachrichten und sagte: „Wa alaykas salaam wa rahmatullahi wa barakatuhu.“


Quelle: Companions of the prophet (s.a.s.) -Abdul Wahid Hamid - Muslim Education & Literary Services (MELS), London

Wasalam

saliha66
  


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