12-07-2012, 05:08 PM
Frage:
Einige Leute behaupteten, den Neumond des Ramadan gesehen zu haben, während die Astronomen und diejenigen, die Berechnungen folgen, behaupten, dass das nicht möglich war, ihn in jener Nacht zu sehen. Ich bin deswegen nicht verwirrt, denn Berechnungen können falsch sein. Doch was mich durcheinanderbringt ist, dass die Astronomen und diejenigen, die mit Berechnungen arbeiten, behaupten, dass sie in jener Nacht versucht haben, den Mond mit Teleskopen und anderem Equipment zu sehen, doch sie konnten ihn nicht sehen. Wie kann es sein, dass er mit dem bloßen Auge gesehen wurde und nicht mit moderner Ausstattung? Wenn es andersherum wäre und sie ihn mit ihrer Ausrüstung sahen, doch mit dem bloßen Auge war er nicht zu erkennen, dann würde es eine Rechtfertigung für die Meinungsverschiedenheit, ob wir nun fasten sollten oder nicht, geben. Doch das Problem ist: Wie kann man den Mond mit dem bloßen Auge sehen und nicht mit der Ausrüstung? Es wäre schön, wenn ihr dies erklären und meine Verwirrung beseitigen könntet, denn ich denke nicht, dass ich allein damit bin.
Antwort:
Alles Lob gebührt Allah.
Was hinsichtlich der Bestätigung über den Beginn des Monats Ramadan zählt, ist die Sichtung des Neumondes oder die Vervollständigung von 30 Tagen des Shaban, wenn der Mond nicht gesichtet wurde. Dies ist es, was in der sahih Sunna bestätigt wird, und die Gelehrten stimmten darin absolut überein. Al-Bukhari (1909) und Muslim (1081) berichteten, dass Abu Huraira (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: „Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: ‚Fastet, wenn ihr ihn seht, und brecht euer Fasten, wenn ihr ihn seht. Und wenn es wolkig ist, dann berechnet den Monat mit 30.‘“
Astronomische Kalkulationen zählen nicht. Das Grundprinzip in Bezug auf die Sichtung lautet, dass sie mit dem bloßen Auge vollzogen werden sollte, doch wenn die Mondsichel mit moderner Ausrüstung gesehen wird, dann kann entsprechend dieser Sichtung gehandelt werden, wie in der Antwort auf Frage Nr. 106489 bestätigt wurde. Dazu, wie der Neumond mit dem bloßen Auge gesehen werden kann, während er nicht mithilfe von Teleskopen und Equipment zu sehen ist, lässt sich sagen, dass dies von verschiedenen Orten und Zeiten während der Sichtung abhängen kann.
Was auch immer der Fall ist, die Regel beruht auf der Sichtung des Neumondes. Solange er von einem oder zwei vertrauenswürdigen Muslimen gesehen wurde, ist es obligatorisch entsprechend dieser Sichtung zu handeln.
Shaikh Salih Ibn Muhammad al-Lahaidan, Vorsitzender des Hohen Justizrates (möge Allah ihn bewahren) sagte: „Es gibt einen Bruder namens Abd-Allah al-Khudairi, der berühmt für die Mondsichtung ist, und er ist einer derjenigen, die bekannt dafür sind, dass sie den Mond in verschiedenen Phasen sehen, auch zu anderen Zeiten als dem Neumond. Einige Astronomen gingen zu ihm und trafen ihn in der Region von Hauta Sadir. Er berichtete mir, dass sie berechneten, der Mond würde gemäß ihrer Kalkulationen, die sie an ihren Computern erstellt hatten, in der Nacht an einem bestimmten Ort erscheinen. Doch er sagte ihnen, dass er nicht an dem Ort, den sie nannten, erscheinen würde, denn er hatte ihn vor ihnen in der vorangegangenen Nacht gesehen und er kannte die Stationen des Mondes und von wo er jede Nacht aufging. Als dann der Mond erschien, erschien er an dem Ort, den er genannt hatte, und nicht dort, wo sie meinten. Doch er entschuldigte sie, weil ihre Schlussfolgerung nicht auf direkter Mondsichtung basierte, sondern auf Berechnungen mit ihrem Computer.“ (Aus einem Interview mit ihm in der ar-Riyadh Zeitung.)
Und Allah weiß es am besten.
Quelle: Islam-QA.com (Frage Nr. 110350)