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Werden Frauen im Paradies ihre Gesichter bedecken? Werden sie den Gesandten sehen?
#1
Frage:
Werden die Frauen im Paradies ihre Gesichter bedecken? Werden sie den Gesandten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sehen und ihn mit dem Salām begrüßen?

Antwort:
Alles Lob gebührt Allah.

Erstens: Es scheint nicht so zu sein, dass die Frauen im Paradies ihre Gesichter bedecken werden, denn Allah wird ihnen außerordentliche Schönheit geben und diese Schönheit wird eine Belohnung für ihren Gehorsam in dieser Welt sein. Das wird zum Wohlgefallen ihrer Ehemänner stattfinden, sodass diese sich an ihnen erfreuen, und ihre Schönheit wird immer weiter ansteigen.

Es wurde von Anas ibn Mālik berichtet, dass der Gesandte Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Im Paradies gibt es einen Markt, zu dem sie jeden Freitag kommen werden. Der Nordwind wird blasen und er wird in ihre Gesichter und Kleider blasen und ihre Schönheit mehren. Dann werden sie schöner als vorher zu ihren Familien zurückkehren und diese werden zu ihnen sagen: `Bei Allah, du bist schöner als zuvor`, und sie werden sagen: `Bei Allah, ihr seid schöner als zuvor.`“ (Muslim #2833).

Im Paradies gibt es keinen schlechten Blick und keine Krankheit des Herzens, sodass es für eine Frau erforderlich sei könnte, ihr Gesicht zu verbergen, und es ist kein Ort des Bemühens oder der Befehle oder Verbote, wie Ali (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: „Das Heute ist für das Bemühen ohne Abrechnung und das Morgen ist für die Abrechnung ohne Bemühen.“ (al-Bayhaqi in Schuab al-Īmān #10614; al-Bukhāri mit einem muallaq Bericht in Bāb al-Aml wa Tūliha in Kitāb al-Riqāq).

Es scheint so, dass die Frauen im Paradies in ihren eigenen Bereichen alle Arten der Freude erleben, ohne sich mit den Männern zu mischen, denn Allah hat al-Hūr al-Iyn beschrieben als „die ihre Blicke zurückhalten“ (55:56), d.h. sie achten auf ihre Blicke und ihre Liebe gilt nur ihre Ehemännern.
Und Er hat sie beschrieben als „Hūris, (die) in den Zelten zurückgezogen (leben)“ (55:72). Das bedeutet nicht, dass sie niemals aus ihren Bereichen herauskommen, sondern sie werden alles haben, was sie begehren, von dem, was Allah für die Bewohner des Paradieses vorbereitet hat. Dasselbe wird über die gläubigen Frauen des Paradieses gesagt.

Scheikh Abd al-Rahmān al-Sadi (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte: „Hūris (schöne, reine Frauen), (die) in den Zelten zurückgezogen (leben)` (55:72) bedeutet: in Zelten aus Perlen, stets bereit für ihre Ehemänner. Es bedeutet nicht, dass sie nicht in die Gärten des Paradieses gehen, wie auch die Töchter der Könige es tun und andere Mädchen, die zurückgezogen leben und solche, die sehr schüchtern sind.“ (Tafsīr al-Sadi, Seite 831).
Er (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte auch: „Die allgemeine Bedeutung davon umfasst al-Hūr al-Iyn und die Frauen dieser Welt. Die Beschreibung - dass sie Jungfrauen sind - gilt für sie in allen Fällen, ebenso wie „liebevoll (ihren Ehemännern gegenüber) und gleichaltrig“ (56:37) auch in allen Fällen gilt.“ (Tafsīr al-Sadi, Seite 833).

Zweitens: Es scheint so zu sein, dass die Frauen des Paradieses nicht davon abgehalten werden, den Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) zu sehen, denn er ist der Prophet der gesamten Ummah und sie sind wie seine Töchter und er ist den Gläubigen näher als sie sich selbst.
Ibn Kathīr (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte in seinem Kommentar zu dem Vers, in dem Allah uns darüber informiert, dass Lūt (Friede sei auf ihm) sagte: `O mein Volk, dies hier sind meine Töchter (d. h. die Frauen des Volkes), sie sind reiner für euch (wenn ihr sie legal heiratet).` (11:78): „Der Prophet eines Volkes ist wie ein Vater für dessen Männer und Frauen. Mujāhid sagte: `Sie sind nicht seine Töchter, doch sie sind Teil seiner Ummah, und jeder Prophet ist der Vater seines Volkes.` Dies wurde von Qatādah und anderen berichtet. Saīd ibn Jubayr sagte: `Das heißt, dass ihre Frauen seine Töchter sind und dass er ein Vater für sie ist.` In einigen Rezitationen wird gesagt, dass der Prophet den Gläubigen näher ist als sie sich selbst und ihre Ehefrauen und ihre Mütter und dass er ein Vater für sie ist.“ (Tafsīr ibn Kathīr 4/337).

In der Sunnah findet sich die frohe Botschaft, dass jeder, der ihn in einem Traum sieht, ihn im Paradies sehen wird. Die gleiche frohe Botschaft trifft auf denjenigen zu, der befürchtet, ihn nicht im Paradies sehen zu dürfen.

Allah sagt (ungefähre Bedeutung): „Wer Allah und dem Gesandten (Muhammad - Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) gehorcht, die werden mit denjenigen von den Propheten, den Wahrheitsliebenden (Siddīqūn - den Anhängern der Propheten, die als erste und am meisten an sie glaubten, wie Abu Bakr al-Siddīq - möge Allah mit ihm zufrieden sein), den Märtyrern und den Rechtschaffenen zusammen sein, denen Allah Gunst erwiesen hat. Welch gute Gefährten jene sind!“ (4:69)
Es wurde berichtet, dass Abu Hurayrah (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: Ich hörte den Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagen: „Wer auch immer mich in einem Traum sieht, wird mich sehen, wenn er wach ist, denn der Schaytān kann mir nicht ähneln.“ Berichtet von Muslim #2266 und al-Bukhāri #6592, der sagte: „Ibn Sirīn sagte: `Wenn er ihn in seiner wahren Gestalt sieht.`“

Es wurde berichtet, dass Ā’ischah sagte: „Ein Mann kam zum Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) und sagte: `Oh Gesandter Allahs, du bist mir lieber als ich selbst und lieber als meine Familie und meine Söhne. Manchmal bin ich im Haus und wenn ich an dich denke, kann ich nicht warten bis ich zu dir gehe und nach dir schaue. Wenn ich daran denke, dass ich sterben muss und dass du sterben musst, dann weiß ich, dass du im Paradies zu den Propheten erhoben wirst, doch falls ich das Paradies betrete, so befürchte ich, dass ich dich nicht sehen werde.`Der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) antwortete nicht, bis der folgende Vers offenbart wurde: `Wer Allah und dem Gesandten (Muhammad – Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) gehorcht, die werden mit denjenigen von den Propheten, den Wahrheitsliebenden (Siddīqūn - den Anhängern der Propheten, die als Erste und am meisten an sie glaubten, wie Abu Bakr al-Siddīq - möge Allah mit ihm zufrieden sein), den Märtyrern und den Rechtschaffenen zusammen sein, denen Allah Gunst erwiesen hat. Welch gute Gefährten jene sind!` (4:69).“
Ibn Kathīr sagte in seinem Tafsīr, nachdem er diesen Bericht mit Isnād mit ibn Mardawayh erwähnt hatte: „So wurde es von al-Hāfiz Abu Abd-Allah al-Maqdisi in seinem Buch Sifat al-Jannah berichtet, über al-Tabarāni von Ahmad ibn Amr ibn Muslim al-Khallāl, von Abd-Allah ibn Imrān al-Ābidi.“ Dann sagte er: „Ich sehe nichts Falsches an seinem Isnād.“ (Tafsīr ibn Kathīr 2/354).

Der Hadīth ist hasan und hat verschiedene Isnād sowie viele unterstützende Beweise, die im Tafsīr ibn Kathīr gefunden werden können. Es ist ausreichend anzumerken, dass al-Hāfiz al-Maqdisi ihn als hasan einstufte.

Ein ähnlicher Bericht wurde von ibn Sad in al-Tabaqāt al-Kubra (8/415) von Umm Amārah Nusaybah bint Kab (möge Allah mit ihr zufrieden sein) berichtet, die zum Gesandten Allahs sagte: „Bete zu Allah, dass wir mit dir im Paradies sein werden.“ Er antwortete: „Oh Allah, mache sie zu meinen Gefährten im Paradies.“ Sie sagte: „Es kümmert mich nicht, was mit mir in dieser Welt geschieht.“

Es ist im Sahīh al-Bukhāri (#2796) durch den Hadīth von Anas ibn Mālik (möge Allah mit ihm zufrieden sein) bewiesen, dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Wenn eine Frau von den Bewohnern des Paradieses auf die Menschen der Erde schauen würde, würde der Raum zwischen ihnen erleuchtet und angefüllt mit einem Duft und das Tuch auf ihrem Kopf ist besser als diese Welt und alles, was darin ist.“

Das Tuch auf ihrem Kopf bezieht sich auf ihr Kopftuch, wie an anderer Stelle durch den Überliefere erklärt wurde. Doch es scheint, dass dieses Tuch Teil ihres Schmucks ist, mit dem sie sich für ihren Ehemann verschönert. Dies wird durch den Kontext des Hadīth angezeigt, welcher von der Schönheit der Frauen des Paradieses handelt. Das wird unterstützt durch den Bericht von al-Tabarāni in al-Ausat (3/281): „Die Krone auf ihrem Kopf ist besser als diese Welt und alles, was darin ist.“

Al-Haythami sagte in al-Majma (10/774): „Der Isnād ist jayyid.“ Er wurde von al-Albāni in Sahīh al-Targhīb als sahīh klassifiziert.

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