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Wie macht ihr das?
#1
Exclamation 
Selam aleikum,
schon mehrmals habe ich mit meinem vater über den islam diskutiert, eben schon wieder. und irgendwie bin ich es auch satt und dann frage ich mich ob ich meine meinung nicht für mich "verstecken" soll aber das ist ja auch heuchlerisch oder? meine familie bzw. mein vater warnt mich ja immer wieder vor den "salafisten". das paradoxe daran ist das wir selber eine muslimische familie sind... Wie macht ihr das? ihr versucht den islam noch besser zu praktizieren (keine mädchen treffen, kein haram fleisch usw) und da kommt dein vater und sagt: "Na toll, die araber haben dich wohl auch infiziert mit ihrem Gerede". Insallah gibt allah mir Sabr, macht bitte dua für mich
jazakallah khair
#2
Wa Aleykmu Salam wa Rahmatullahi wa Barakatuh Akhi,

sag deinem Vater einfach daß es nicht um die Araber geht. Es gibt auch Araber die Christen sind. Sondern darum daß man Insha'Allah ins Paradies geht.
Aber behandle deinen Vater immer gut und rede mit ihm in einer sanften Sprache. Und dann nach und nach wird Insha'Allah sein Herz mehr erweichen für den Islam.

möge Allah swt dir Sabr geben und dich reichlich für deine Geduld belohnen lieber Bruder. Amin
#3
As salamu alaikum wa Rahmatullahi wa Barakatuhu

Also ich würde dir empfehlen dass du so sanft wie möglich mit deinem Vater redest und du versuchst dass es so wenig wie
möglich zu einer Diskussion kommt. Wenn du mit ihm Diskutierst, dann ist es schwer wieder "mit Ruhe" mit ihm zu reden.

Der Prophet Muhammad, Sas sagte:

WER AN ALLAH UND AN DEN JÜNGSTEN TAG GLAUBT
SOLL GUTES REDEN ODER SCHWEIGEN. (BUKHARI)


Ich kenne dein Problem gut, und versuch mit Wissen und Weisheit zu reden. Wenn du mit ihm über ein Thema redest zum Beispiel ihr
redet über das Verbotene Fleisch, informiere dich darüber wieso es verboten ist und wenn ihr redet sei du der Schlaue und bleib ruhig und
lasse ihn immer ausreden. Wenn er sagt "die Salafisten so und so.." dann frag ihn mal: Papa, was sind denn Salafisten? Kannst du es mir
mal erklären? Ich habe dass mal bei meinem Lehrer gemacht und er konnte nichts dazu sagen und hat geschwiegen.
Wenn du die richtigen Worte benutzt und mit Weisheit redest, wird er weder sauer mit dir reden noch wird er mit dir Diskutieren wollen.
Versuch ihm zu erklären wieso du das auch alles machst.. sag ihm dass du Allah fürchtest und dass du sein Gesetzt nicht ablehnen kannst.
Zeig ihm dass dir diese Religion wichtig ist, und bleib inshaAllah Standhaft! Es ist meist so, dass wenn jemand mit dir über den Islam Diskutiert er
nur auf deine "Fehler" wartet oder dich einfach nur zum schweigen bringen will aber sei nicht leise.

Dein Vater ist ja wie du sagst ein Muslim aber nicht Praktizierend, dann würde ich dir mal empfehlen mit deinem Vater etwas zusammen zu machen
was die Religion betrifft zum Beispiel lerne mit ihm eine kurze Sura oder frag ihn ob er dir etwas beibringen kann.
Eltern wollen immer im Recht sein, und wollen nichts von den Kindern erklärt bekommen, aber wenn sie merken, dass die Kinder im Recht sind
und die Kinder "unschuldig" sind, werden sie nichts weiters machen, als den Islam dann anzunehmen. Es ist vielleicht für dich unvorstellbar mit
deinem Vater eine Sura zu lernen aber es klappt, so Allah will. Wo ein Wille steckt, da steckt auch ein Weg.


Setzte dich auch mal in die Nähe deines Vaters und lese den Quran auf Deutsch und sage zu ihm zum Beispiel:
SubhanaAllah, Papa schau mal in der Sura 3:185 steht, dass jede Seele den Tod kosten wird.. dass ist eine richtige Ermahnung..(...) usw

Bringe ihm den Islam zum ihm Nahe und zeige ihm, dass die Araber nicht
"Salafisten" sind, lerne etwas über die Religion also z.B. sag deinem Vater:
Papa, ich habe von den "Arabern" gelernt, dass man zu seinen Eltern gütig
sein muss... dann können sie doch nicht schlecht sein, oder?

Wenn du das öfters machst, wird er inshaAllah merken, dass die "Araber"
nur Menschen sind, und nicht alles von ihnen abhängt.

Ich hatte genau das gleiche Problem mit meiner Mutter und ich habe
das alles angewendet und meine Mutter weckt mich sogar zum Fadjr, was sie
davor noch nie gemacht hatte. Gebe nach dem 1ten oder 2ten mal nicht auf
zeige ihm, dass dir diese Religion wichtig ist.


InshaAllah konnte ich helfen.

wa alaikum as salam wa Rahmatullahi wa Barakatuhu.
#4
jazakallah khair, danke ja konntet ihr :)
#5
Salam da habe ich es als Blinde gut, da ich wenig rausgehe, mich viel hier in meinem Zimmer aufhhalte und erst gar nicht anfange zu diskutieren. Meinen Besuch suche ich mir shconso aus, dass es Ukhtis sind, die mich samt Familie und Situation(en) akzeptieren. So bleibe ich natürlich auch sanft :hamd:
#6
Bismillahirrahmanirrahim
Assalamu aleikum we rahmatullahi we barakatuhu
Lieber Bruder,
du hast diese Diskussionen mit deinem Vater satt, weil du genau spürst, daß sie zu nichts Gutem führen. Versuche, sie in Zukunft zu vermeiden. Daß das nichts mit Heuchelei zu tun hat, will ich dir erklären.
Ich denke, dein Problem birgt drei Elemente.
1. Du wünschst dir, nur islamisch geschlachtetes Fleisch zu essen, um den Islam besser zu praktizieren. Ich vermute, du lebst bei deinen Eltern oder ißt bei ihnen, wenn du bei ihnen bist, und das Problem ist, daß die halt "normal" beim Metzger einkaufen. Also, wie kriegst du das jetzt hin, halal zu essen? Ich hab grad nochmal nachgeschaut, es ist tatsächlich eindeutig, daß man das Fleisch, das so normal in Deutschland angeboten wird, nicht essen darf. Zwar gibt es Gelehrte, die sagen, man könne das Fleisch der Christen essen, wenn man nicht genau weiß, daß es unislamisch geschlachtet ist. Aber in Deutschland ist das Schächten verboten, also handelt es sich bei diesem Fleisch um das Fleisch toter Tiere, haram. Gut erklärt auf http://www.newmuslim-guide.com/de/your-f...#section-4, auch auf Deutsch.
Ich weiß echt nicht, wie du dieses Problem in deinem Alltag lösen kannst. Von Thunfisch leben? Aber ganz offensichtlich löst es das Problem nicht, indem du versuchst, deinen Vater zu überzeugen. Wie du siehst, führt das nur zu einer Verhärtung der Fronten, dein Vater ist schon ganz allergisch geworden, von wegen Salafisten, Araber, infiziert mit ihrem Gerede und so. Nachgeben und dir wie gewünscht das halal-Fleisch kaufen wird er bestimmt nicht!
2. Du mußt aufpassen, daß du deinem Vater sein Recht gibst. Erinnerst du dich, als das mit dem dschinni passiert ist (ob es nun wirklich einer war oder nicht), wie du da ein schlechtes Gewissen hattest, ob du da vielleicht etwas falsch machst, wenn du so mit deinem Vater diskutierst? Manchmal liegt man mit seinen Gefühlen gar nicht so falsch, und man tut gut an, sie ernst zu nehmen und über sie nachzudenken.
Schau mal, Koran:sure Luqman 31:14)
...daß du Mir dankbar sein sollst, und deinen Eltern...
Das Recht der Eltern über ihre Kinder ist sehr groß. An einigen weiteren Stellen im Koran steht das "Gutsein" zu den Eltern direkt nach dem Befehl, keinen Schirk zu begehen.
Heutzutage fehlt es überall und erst recht in Deutschland an dem Respekt vor den älteren Personen. Und die Haltung gegen die Eltern ist katastrophal: sie werden ja dank Sigmund Freud für alles verantwortlich gemacht. Wenn jemand Schlechtes tut, wird dafür eine Entschuldigung in seinen Kindheitserlebnissen gesucht, also den Eltern die Schuld zugeschoben.
Mir sollst du dankbar sein, und deinen Eltern!
Dankbarkeit, man könnte auch sagen: Anerkennung...
Du bist sauer, weil dich deine Eltern mit Haram-Fleisch ernährt haben und keine ideale muslimische Familie sind. Sieh das mal anders rum: Immerhin haben sie dich überhaupt ernährt, und auch nicht mit Schweinefleisch gefüttert und... Ja, im Ernst, versuch dir mal eine Liste von Sachen zu überlegen, für die du deinen Eltern dankbar sein könntest. Versuche mal, das Positive an ihnen zu sehen, versuch dir mal zu überlegen, was sie eigentlich alles für dich getan haben, in den zwanzig Jahren seit du auf der Welt bist. Verstehst du , worauf ich rauswill? Und wenn du dir das mal so richtig gründlich überlegt hast, vielleicht auch aufgeschrieben hast, dann laß sie diese Dankbarkeit spüren, Anerkennung, Respekt. Ja, auch Liebe, sei sanft zu ihnen, freundlich, tu was für sie, hilf ihnen im Alltag, laß sie fühlen, daß sie auf dich zählen können. Du brauchst nicht dazuzusagen, daß du das wegen Allah machst, das werden sie dann schon von selbst kapieren.
Und vielleicht gibt es dann auch einen Weg dahin, deinen Vater besser zu verstehen. Hast du dir eigentlich mal Gedanken über seinen Lebensweg gemacht? Mal mit ihm über seine Kindheit geredet, wie das war, als er vielleicht aus seiner Heimat nach Deutschland gekommen ist usw. Vielleicht kommt dann auch irgendwann der Tag, an dem er mit dir offen drüber redet, wie es ihm in Deutschland ergeht, vielleicht kann er ja weniger gut Deutsch als du und leidet darunter, daß ihm die gute Ausbildung fehlt, die er dir vielleicht ermöglichen konnte usw. Also, da sind jetzt schrecklich viele vielleichts drin, ich hoffe, ich liege nicht daneben, und falls doch, wirst du trotzdem kapieren, worum es geht: Ich will dir einen Weg aufzeigen dahin, SANFT zu deinem Vater zu sein, wie es dir ja auch die anderen Geschwister ans Herz gelegt haben.
3. Du wünschst dir, daß deine Eltern den Islam richtig bewußt praktizieren, du willst gerne, das Glück, das du da entdeckt hast, mit ihnen teilen.
Mach dir zunächst mal bewußt, daß es grundsätzlich schwierig ist für einen Vater, sich von seinem Sohn leiten zu lassen. Du mußt auch vorsichtig sein, wenn du vielleicht bei anderen Mitgliedern eurer Familie erfolgreicher bist, daß du deinem Vater seine Rolle als Familienoberhaupt trotzdem so weit wie möglich, also überall, wo es nicht um halal haram geht, erhältst.
Außerdem haben sich die Fronten bei euch jetzt schon verhärtet.
Deshalb würde ich dir raten: Warte ein bißchen ab. Mach aber solange ruhig schon viel viel Dua, daß Allah deine ganze Familie rechtleiten möge. Allah schenkt den Bittgebeten der Kinder für ihre Eltern besondere Beachtung!(mustadschab)
Aus dem Leben des Propheten, salla llahu aleihi we selem:
Als der Koranvers offenbart wurde, daß der Prophet seine Angehörigen zum Islam aufrufen sollte, (Die Dichter 26:214), lud der Prophet die wichtigsten Stammesmitglieder zu sich ein. Es waren insgesamt 45 Männer.
Aber Abu Lahab, einer seiner Onkel, kam ihm zuvor und sprach abfällig und gemein. Subhanallah – der Prophet schwieg ganz einfach still!
War das nun feige oder heuchlerisch ?– subhanallah, natürlich nicht!
Es war vielmehr Weisheit – der Prophet lud sie dann noch ein weiteres Mal ein, ergriff als erster das Wort, sagte was er zu sagen hatte, und bekam von seinem Onkel Abu Talib – der ja aber nie Muslim werden sollte -voll die Unterstützung zugesagt. Da blieb Abu Lahab nur noch eine abfällige Bemerkung am Schluß! (Meine Quelle: Ein bekanntes, allgemein anerkanntes moderneres arabisches Sira-Buch, Ar-Rahiq Al Machtum Scheich Safijjurrahman Almubarkafuri)
Und im Koran heißt es auch: (Die Biene An nahl 16:125)
Rufe auf zum Wege deines Herrn in Weisheit und mit einer guten (auch: schönen)
Ermahnung...
Also bitte: Kein Herumgestreite mehr mit deinem Vater, bringt nichts, im Gegenteil, das steht dann nur zwischen euch und verbaut dir den Weg zu seinem Herzen. Du hast es ja nicht nötig, daß er dir recht gibt – du hast recht. Wenn du dir in Einzelfragen unsicher bist, bleiben dir deine Geschwister, dich zu beraten. Geh zunächst mal einfach zielstrebig deinen richtigen, geraden Weg, zu dem auch die Verwirklichung von Punkt 2 gehört. Das braucht erst mal Zeit. Hab Geduld, lieber Bruder. Was lange währt, wird endlich gut – in scha Allah!
Nimm das auch an als Prüfung von Allah, daß Er dich mit deinem Wunsch, islamisch korrekt zu sein, in eine Situation gestellt hat, wo das nicht immer einfach ist und da einige Nüsse zu knacken sind wie jetzt eben das Halal essen...
Möge Allah dir zur Seite stehen und dir die Freude bereiten, daß deine Familie durch dein Vorbild zu einem bewußten Islam findet!
#7
jazakallah khair
  


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