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Woher wissen die Engel, was im Herzen des Menschen ist?
#1
bismillah

Frage:

Gelegentlich sagt man das Dua zum Betreten der Toilette oder vielleicht auch „Bismillah“ nur innerlich, in Gedanken, und nicht laut. Wissen die Engel von diesen Gedanken? Zeichnen sie sie auf und werden wir dafür zur Rechenschaft gezogen?



Antwort:

Alles Lob gebührt Allah.

Bukhari (6491) und Muslim (131) verzeichneten von Ibn Abbas (möge Allah mit ihm zufrieden sein), dass der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm), sich auf seinen Herrn, gepriesen sei Er und erhaben, beziehend, sagte: „Allah bestimmte die guten und die schlechten Taten, dann erläuterte Er dies: ‚Wer etwas Gutes zu tun beabsichtigt und es dann nicht ausführt, für den schreibt es Allah bei Sich als eine volle gute Tat nieder. Und wenn er es beabsichtigt und sodann ausführt, so schreibt es Allah (gepriesen ist Er und erhaben) für ihn bei Sich als zehn gute Taten, bis zum Siebenhundertfachen oder sogar noch mehr, nieder. Wer aber etwas Schlechtes zu tun beabsichtigt und es dann nicht ausführt, für den schreibt es Allah bei Sich als eine volle gute Tat nieder. Und wenn er es beabsichtigt und dann begeht, so schreibt es für ihn Allah bei Sich nur als eine einzige schlechte Tat nieder.‘“

Al-Hafidh Ibn Hajar sagte in Fath al-Bari (11/325): „Dies bestätigt, dass der Engel sehen kann, was im Herzen des Menschen ist, entweder weil Allah ihn darüber informiert oder weil Allah ihm Mittel gegeben hat, durch die er es herausfinden kann.”

Die erste Ansicht wird durch den von Ibn Abi-l-Dunja von Abu Imran al-Jauni überlieferten Bericht unterstützt, in dem es heißt: „Er ruft den Engeln zu: ‚Schreibt dieses und jenes für den So-und-So auf!‘ und er sagt: ‚Oh Herr, er hat es nicht getan.‘ Er sagt: ‚Er beabsichtigte es.‘

Und es wird gesagt, dass der Engel einen üblen Geruch wahrnimmt, wenn der Mensch über das Begehen einer schlechten Tat nachdenkt, und er nimmt einen angenehmen Geruch bei einer guten Tat wahr. Dies wurde von at-Tabarani von Abu Mashar al-Madani berichtet. Ein ähnlicher Bericht wurde von Sufian Ibn Uyayna überliefert.

Shaikh al-Islam Ibn Taymiyya (möge Allah ihm barmherzig sein) wurde über die Worte des Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) befragt: ‚Wer etwas Gutes zu tun beabsichtigt und es dann nicht ausführt, für den schreibt es Allah bei Sich als eine volle gute Tat nieder‘ - wenn seine Gedanken zum Verborgenen gehören und zwischen ihm und seinem Herrn sind, wie können die Engel dann davon wissen?

Er antwortete: „Alles Lob gebührt Allah. Eine Antwort auf diese Frage wurde von Sufian Ibn Uyayna überliefert, der sagte: ‚Wenn er über das Begehen einer guten Tat nachdenkt, nimmt der Engel einen angenehmen Duft wahr, und wenn er über das Begehen einer schlechten Tat nachdenkt, dann nimmt er Engel einen üblen Geruch wahr.‘ Tatsächlich ist Allah in der Lage, den Engeln auf die Art, auf die Er es wünscht, mitzuteilen, was sich im Herzen des Menschen befindet.“ (Majmu al-Fatawa, 4/253)

Und er (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte weiterhin: „Selbst wenn sie den angenehmen Duft oder den üblen Geruch wahrnehmen, ist ihr Wissen nicht abhängig von dem, was sie riechen, sondern sie wissen, was im Herzen des Menschen ist, sie hören es und sie empfangen die Einflüsterungen seines Nafs. Der Shaitan kann Einfluss auf das Herz gewinnen und wenn der Mensch Allahs gedenkt, zieht er sich zurück. Wenn das Herz aber Allahs nicht mehr gedenkt, dann beginnt der Shaitan erneut zu flüstern. Er weiß also, ob der Mensch Allahs gedenkt oder ob er es unterlässt, und er weiß, was das Nafs wünscht oder zu was es hinneigt, sodass er es ihm attraktiv erscheinen lassen kann.

Es ist in as-Sahih durch einen von Safiyya (möge Allah mit ihr zufrieden sein) überlieferten Hadith des Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) bewiesen, dass „Der Shaitan durch den Sohn Adams fließt wie dessen Blut.“

Die Tatsache, dass die Engel und der Schaitan dem Herzen des Menschen nah sind, wird in vielen Berichten, die den Grad von tawattur erreichen, erwähnt – unabhängig davon, ob jener ein Gläubiger ist oder ein Ungläubiger.“ (Majmu al-Fatawa, 5/508)

Der Mensch wird für das, was er in seinem Inneren denkt, ohne dabei seine Zunge zu bewegen und es zu äußern, belohnt, doch es ist nicht die besondere Belohnung, die vom Gesetzgeber demjenigen gewährt wird, der es sagt, denn diese Belohnung wird für das Sprechen bewilligt, welches wiederum nur durch das Äußern der Worte erzielt wird. Es gibt einige Gelehrte, die sagen, dass das Bewegen der Zunge erforderlich ist, selbst wenn kein Laut zu hören ist. Dies ist die Ansicht der Malikis und es ist die von Shaikh al-Islam Ibn Taymiyya favorisierte Meinung, dass das Bewegen der Lippen, selbst wenn keine Worte zu hören sind, erforderlich ist.“

Die Mehrheit der Gelehrten meint, dass es notwendig ist, die Worte so laut auszusprechen, dass man selber sie hören kann. An-Nawawi (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte in Sharh al-Muhadhdhab (3/120): „Wenn er sich selbst nicht hören kann, dann ist es kein Aussprechen und keine Rede.“

Er sagte außerdem: „Es sollte angemerkt werden, dass die im Gebet oder an anderer Stelle empfohlenen Adhkar, seien sie obligatorisch oder mustahabb, nicht zählen, bis sie so geäußert werden, dass man selber sie hören kann, sofern das Gehör gesund ist.“ (Al-Adhkar, 42)

Bezüglich der Rechenschaft des Menschen für das, was er bei sich selbst denkt, siehe Frage Nr. 99324.

Und Allah weiß es am besten.

(Übersetzt von dwr)

Quelle: Islam-QA.com (Frage Nr. 98673)
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#2
:jazak: und barakallahu fiek. Das hab ich mich auch manchmal gefragt, ob die Engel das wissen, was ich Denk3 und wie es sich genau (vor allem der schlechten, aber nicht getanen) Tat verhält. Wasalam
  


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