08-10-2013, 08:06 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08-10-2013, 08:08 PM von JeyDase.)
Es war vor einigen Wochen Bruder Moslem, der einen sehr wichtigen Gedanken hier im Forum verbreitet hatte, dem wir alle ein wenig Aufmerksamkeit schenken sollten (Vielen Dank an ihn an dieser Stelle - :jazak:) Er hatte damals zwar oft die Aussage mitgeteilt, jedoch nie Beweise genannt.
Es geht um die Frage, wie das Urteil über jenen lautet, der anwesend ist, während der Islam beleidigt, oder über ihn gespottet wird - oder wenn die Botschaft von Allah (aza wajal) verleugnet wird. Bruder Moslem schrieb an dieser Stelle (bzgl. dem Beleidigen und Verspotten - bei dem anderen weiß ich es nicht mehr), dass solch eine Person den Raum verlassen muss, oder etwas dazu sagen muss, weil sonst der Kufr auf ihn fällt. An dieser Stelle noch einmal ein Dankeschön für dieses sehr wichtige Thema.
Nun zu den Fatawa zu dem Thema:
Allah (aza wajal) sagt im Qur'an (Sura An'Nisa 140):
"Und Er hat euch schon in dem Buch herabgesandt, daß - wenn ihr hört, daß die Zeichen Allahs geleugnet und verspottet werden - ihr nicht bei ihnen sitzt, bis sie zu einem anderen Gespräch übergehen; ihr wäret sonst wie sie. Wahrlich, Allah wird die Heuchler und die Ungläubigen allesamt in Dschahannam versammeln [...]"
Dieser Vers ist nun der Ausgangspunkt für die Gelehrtenmeinung, die Bruder Moslem an dieser Stelle gehört hatte. Hierzu gibt es auch eine Fatwa. Sie ist zwar nicht direkt zum Thema, enthält aber eine wichtige Aussage dazu:
Frage:
Assalaamu alaykum wa rahmatullaahi wa barakaatuh. Möge Allah euch mit Gutem belohnen und unseren Schaykh (Möge Allah ihn bewahren) segnen.
Was ist das Urteil über das Sitzen an einem Ort, wo ein Götze oder ein Kufr-Spruch aufgehängt ist? – obwohl der Sitzende diese Sache nur mit seinem Herz ablehnt. Und hat das Sitzen wegen einem Bedürfnis einen Einfluss auf das Urteil, während man weiß, dass es nicht die Grenze der Notwendigkeit erreicht hat, aber es etwas ist, womit man einen Nutzen zieht.
Was ich noch der Frage hinzufügen möchte: Was ist das Urteil über das Anschauen von Fernsehsender, dessen Symbol ein Götze oder dessen Name auf eine ungläubige Ideologie hinweist; ihr wisst, dass die Symbole und Namen der Kanäle immer auf dem Bildschirm erscheint.
[…]
Antwort:
Im Namen Allahs, und Frieden und Segen auf den Gesandten Allahs
Die authentischen Beweise sind zahlreich und bestätigen das Verbot bezüglich des Sitzens bei einem Götzen, der neben Allah angebetet wird, wenn man die Qudrah besitzt sich davon zu entfernen und sich zu trennen; und das Sitzenbleiben kann zu Kufr führen, wenn die Bedingungen und Hindernissgründe erfüllt sind, weil es auf die Zufriedenheit mit dem Unglauben hinweist.
Allah, Erhaben ist Er, sagt: {Er hat euch (doch) bereits im Buch offenbart: Wenn ihr hört, dass man Allahs Zeichen verleugnet und sich über sie lustig macht, dann sitzt nicht mit ihnen (zusammen), bis sie auf ein anderes Gespräch eingehen. Sonst seid ihr ihnen gleich. Gewiß, Allah wird die Heuchler und die Ungläubigen alle in der Hölle versammeln} (Surah Al-Nisa‘:140)
Schaykh Sulayman Ibn Abdillah Ibn Muhammad Ibn Abdilwahhab sagte: „Wahrlich, die Ayah wird nach ihrer offensichtlichen Bedeutung verstanden. Wenn der Mann ohne Zwang hört, dass jemand Allahs Zeichen verleugnet und sich über sie lustig macht, und es nicht tadelt oder aufsteht, bis sie auf ein anderes Gespräch eingehen, so ist er ein Kafir wie sie, auch wenn er ihre Tat nicht begeht, weil es die Zufriedenheit mit dem Kufr beinhaltet. Und das Zufriedensein mit dem Kufr ist selbst Kufr. Diese Ayah und ähnliche haben die Gelehrten als Beweis genommen, dass derjenige, der mit der Sünde zufrieden ist genauso wie der Täter selbst ist. Wenn er dann behauptet, dass er diesen Kufr mit seinem Herzen hasst, so wird es von ihm nicht angenommen, weil man nach dem Äußeren urteilt; und diese Person hat den Kufr offensichtlich getan, so ist er ein Kafir.“ [Majmu’ah At-Tauhid] [...]
Quelle: http://www.ahlu-sunnah.com/attachment.ph...1369232604
Hier wird also eindeutig geschrieben, dass eine solche Person Kufr begeht. Nun habe ich mich an dieser Stelle gefragt, ob es noch andere Meinung diesbezüglich gibt.
Hier also die zweite Fatwa (ist auf Englisch, ich versuche sie so gut es geht zu übersetzen):
Frage:
"Asalamualaykum Wa Rahmatullahi wa barakaatu Manche Leute verspotteten mich, in dem sie den Islam verspotteten und ich ignorierte sie und hasste sie in meinem Herzen aber habe den Ort (oder so ähnlich - vllt. auch die Personengruppe) nicht verlassen. Wurde ich ihnen dadurch gleich und beging Kufr, und wenn ja, was mache ich dann jetzt?[...]" (hier kommt dann der zweite Teil der Frage, der bzgl. diesem Sachverhalt aber nicht wirklich relevant ist)
Antwort:
Ein Muslim muss entsprechend seinen Fähigkeiten das Böse verbieten. Abu Sa'eed Al - Khudri, möge Allah mit ihm zufrieden sein, überlieferte, dass er den Propheten Muhammad ( die Klammer kann ich schwer übersetzen) sagen hörte: " Wer von euch auch immer etwas Böses sieht, sollte es mit seiner Hand ändern (also physisch), wenn er nicht dazu fähig ist, so soll er es mit seiner Zunge tun (also verbal) und wenn er dazu unfähig ist, dann soll er es mit seinem Herzen tun (indem er es hasst) und dabei handelt es sich um die schwächste Form des Glaubens. " [Muslim].
Das Böse in seinem Herzen zu verändern macht das Verlassen des Platzes, wo das Böse begangen wird, notwendig. Man darf nicht bei den Leuten bleiben, die es begehen. Das Böse ist noch weit größer wenn es sich dabei um das Verspotten der Religion des Islams handelt, da es sich dabei um Unglaube handelt, wie wir es in Fatwa 6069 geklärt haben. Allah sagt: "Und Er hat euch schon in dem Buch herabgesandt, daß - wenn ihr hört, daß die Zeichen Allahs geleugnet und verspottet werden - ihr nicht bei ihnen sitzt, bis sie zu einem anderen Gespräch übergehen; ihr wäret sonst wie sie. Wahrlich, Allah wird die Heuchler und die Ungläubigen allesamt in Dschahannam versammeln [...]" [Qur'an 4:140]
Jedoch macht das alleinige Sitzen an dem Ort, an dem das Böse begangen wird, einen nicht unbedingt (definitiv - oder ähnlich) zum Ungläubigen. Die Interpretierenden (iterpreters auf Englisch) des Qur'an interpretierten die Gleichheit (Ähnlichkeit), die in dem Vers erwähnt wird, als eine Betonung der Größe jener Sünde [...]"
http://www.islamweb.net/emainpage/index....&Id=196391
Es gibt bezüglich des Themas also eine Meinungsverschiedenheit - doch man sollte versuchen, das Böse in dieser Welt mit seiner Hand oder seiner Zunge zu verändern - oder wenigstens so stark sein und gehen. Allah ist mit einem - und niemand ist größer als er. Versuche den Spott zu ignorieren, der insha Allah über dich kommt und habe das reine Gewissen, dass Allah mit dir zufrieden ist.
Ich wollte euch diese Sache erzählen - denn ich hielt sie für äußerst wichtig. Möge Allah uns auf den rechten Weg bringen und uns helfen, unser Wissen zu mehren. Ameen.