06-10-2012, 09:21 PM
Assalamu alaykum wa rahmatullah,
ich bin's wieder. Möge Allah subhana wa ta'ala euch belohnen für eure Bemühungen, und möge Er euch immer standhaft halten. Amin.
Es tut mir extrem weh, das schreiben zu müssen, aber... ich kann einfach nicht mehr.
Ich hatte früher schon Probleme, mein "normales Leben" zu meistern, und in den letzten Monaten ist es nur noch schlimmer geworden.
Es kann einfach nicht sein, dass es immer nur bergab geht...
Wie intensiv erinnere ich mich an den Moment meiner Shahada vor 2 Jahren... Zittern. Herzklopfen. Unendliche, unerklärliche Erleichterung. Hoffnung. Ein kleines bisschen Angst hatte ich auch in jenem Moment, aber als ich am nächsten Morgen aufwachte, war die Angst schon völlig verschwunden gewesen.
Früher habe ich innerlich gelitten unter der typischen Ellbogengesellschaft. Unfreundliche, unmoralische, egoistische oder respektlose Menschen.
Heute leide ich zusätzlich unter Rechtsgesinnten, Intoleranten, Islamfeinden, und... den bestehenden Konflikten innerhalb der muslimischen Gemeinschaft. Als ich noch bei Facebook war, habe ich davon sehr viel mitbekommen, und es hat mich erstaunt bishin zu entsetzt.
Ich klinge naiv? Ein bisschen zu viele Illusionen vielleicht... Es ist menschlich, Zuversicht zu suchen.
Ich klinge, als würde ich zu sehr an der Dunya hängen? - Nein... meine Grenzen an seelischen Erträglichkeiten sind einfach niedriger, als der Durchschnitt.
Obwohl ich Schwierigkeiten habe, ganz alleine unter viele Menschen zu gehen (betrifft weniger das normale rausgehen, sondern das gezielte Kontakte zu suchen), hatte ich mir am 2.Oktober vorgenommen, am folgenden Tag zur nächsten Moschee zu fahren, weil ja am 3. der Tag der offenen Moschee war... Bin davon ausgegangen, dass dies eine gute Gelegenheit wäre, auch Schwestern dort anzutreffen.
Am Nachmittag des 2. hatte ich ein paar alltägliche Dinge zu erledigen, und gerade dann musste es mal wieder passieren... Nicht nur die üblichen bohrenden Blicke, sondern viel Schlimmeres... (zum Glück fast nur rein verbal). Irgendwann kam ich endlich zu Hause an und wollte am liebsten nie mehr da hinaus gehen. Mein Plan für den 3. war hinfällig und ich verkroch mich weinend unter meiner dicksten Decke. Später habe ich versucht, Gebete nachzuholen, und musste erneut fürchterlich weinen. Heute habe ich mich erstmals gezwungen, wieder vor die Tür zu gehen... in Jeans, und mein Kopftuch war bloß ein komisches Gewickel nach hinten, wie es einige "stylishe" Nichtmusliminnen auch manchmal machen. Eine Nachbarin, welche neu eingezogen zu sein scheint, grüßte trotzdem nicht zurück. Naja, über sowas kann ich noch lachen, aber irgendwie belastet es mich schon.
Danke, dass ich mich hier aussprechen durfte. Ich weiß nicht, wohin mein Weg jetzt gehen soll. Oder besser gesagt, wie sich das gestalten wird. Ich wünschte ich würde es schaffen, nur noch für Allah und meine Religion zu leben. Dass mir alles andere egal ist. Zu verinnerlichen, dass alles andere letztendlich sowieso wertlos ist und mir nichts bringt am Tag des Gerichts. Aber wer schafft das schon... Fast jeder Mensch braucht irgendwelche anderen Menschen um sich herum, die es gut mit ihm meinen, ihn unterstützen, stärken, auffangen, einfach nur "da sind", ihn akzeptieren so wie er ist, oder vielleicht sogar mögen & lieben für Allah.
Trotzdem Alhamdulillah für alles, was ich habe.
Ich lese mir öfters noch durch, was ihr geschrieben hattet und versuche, es mir zu Herzen zu nehmen.
Meine Geduld ist aureichend, meine Tatkraft jedoch leider (noch) ungenügend. Alles, was mich hier umgibt, blockiert mich mittlerweile. InshaAllah habe ich irgendwann die Möglichkeit, auch umziehen zu können. Bei allen Schwestern, die ich jemals im Internet getroffen habe und die ebenfalls aus meiner Gegend hier kamen, verlief das folgendermaßen: (erhaltene Antworten) "Ich bin auch aus XXX, aber lebe jetzt in Köln / Hamburg / Ägypten, etc. etc." Mehr als verständlich.
Viele Grüße, alles Liebe für euch inshaAllah, wa alaykum assalam wa rahmatuAllah wa barakatuh
ich bin's wieder. Möge Allah subhana wa ta'ala euch belohnen für eure Bemühungen, und möge Er euch immer standhaft halten. Amin.
Es tut mir extrem weh, das schreiben zu müssen, aber... ich kann einfach nicht mehr.
Ich hatte früher schon Probleme, mein "normales Leben" zu meistern, und in den letzten Monaten ist es nur noch schlimmer geworden.
Es kann einfach nicht sein, dass es immer nur bergab geht...
Wie intensiv erinnere ich mich an den Moment meiner Shahada vor 2 Jahren... Zittern. Herzklopfen. Unendliche, unerklärliche Erleichterung. Hoffnung. Ein kleines bisschen Angst hatte ich auch in jenem Moment, aber als ich am nächsten Morgen aufwachte, war die Angst schon völlig verschwunden gewesen.
Früher habe ich innerlich gelitten unter der typischen Ellbogengesellschaft. Unfreundliche, unmoralische, egoistische oder respektlose Menschen.
Heute leide ich zusätzlich unter Rechtsgesinnten, Intoleranten, Islamfeinden, und... den bestehenden Konflikten innerhalb der muslimischen Gemeinschaft. Als ich noch bei Facebook war, habe ich davon sehr viel mitbekommen, und es hat mich erstaunt bishin zu entsetzt.
Ich klinge naiv? Ein bisschen zu viele Illusionen vielleicht... Es ist menschlich, Zuversicht zu suchen.
Ich klinge, als würde ich zu sehr an der Dunya hängen? - Nein... meine Grenzen an seelischen Erträglichkeiten sind einfach niedriger, als der Durchschnitt.
Obwohl ich Schwierigkeiten habe, ganz alleine unter viele Menschen zu gehen (betrifft weniger das normale rausgehen, sondern das gezielte Kontakte zu suchen), hatte ich mir am 2.Oktober vorgenommen, am folgenden Tag zur nächsten Moschee zu fahren, weil ja am 3. der Tag der offenen Moschee war... Bin davon ausgegangen, dass dies eine gute Gelegenheit wäre, auch Schwestern dort anzutreffen.
Am Nachmittag des 2. hatte ich ein paar alltägliche Dinge zu erledigen, und gerade dann musste es mal wieder passieren... Nicht nur die üblichen bohrenden Blicke, sondern viel Schlimmeres... (zum Glück fast nur rein verbal). Irgendwann kam ich endlich zu Hause an und wollte am liebsten nie mehr da hinaus gehen. Mein Plan für den 3. war hinfällig und ich verkroch mich weinend unter meiner dicksten Decke. Später habe ich versucht, Gebete nachzuholen, und musste erneut fürchterlich weinen. Heute habe ich mich erstmals gezwungen, wieder vor die Tür zu gehen... in Jeans, und mein Kopftuch war bloß ein komisches Gewickel nach hinten, wie es einige "stylishe" Nichtmusliminnen auch manchmal machen. Eine Nachbarin, welche neu eingezogen zu sein scheint, grüßte trotzdem nicht zurück. Naja, über sowas kann ich noch lachen, aber irgendwie belastet es mich schon.
Danke, dass ich mich hier aussprechen durfte. Ich weiß nicht, wohin mein Weg jetzt gehen soll. Oder besser gesagt, wie sich das gestalten wird. Ich wünschte ich würde es schaffen, nur noch für Allah und meine Religion zu leben. Dass mir alles andere egal ist. Zu verinnerlichen, dass alles andere letztendlich sowieso wertlos ist und mir nichts bringt am Tag des Gerichts. Aber wer schafft das schon... Fast jeder Mensch braucht irgendwelche anderen Menschen um sich herum, die es gut mit ihm meinen, ihn unterstützen, stärken, auffangen, einfach nur "da sind", ihn akzeptieren so wie er ist, oder vielleicht sogar mögen & lieben für Allah.
Trotzdem Alhamdulillah für alles, was ich habe.
Ich lese mir öfters noch durch, was ihr geschrieben hattet und versuche, es mir zu Herzen zu nehmen.
Meine Geduld ist aureichend, meine Tatkraft jedoch leider (noch) ungenügend. Alles, was mich hier umgibt, blockiert mich mittlerweile. InshaAllah habe ich irgendwann die Möglichkeit, auch umziehen zu können. Bei allen Schwestern, die ich jemals im Internet getroffen habe und die ebenfalls aus meiner Gegend hier kamen, verlief das folgendermaßen: (erhaltene Antworten) "Ich bin auch aus XXX, aber lebe jetzt in Köln / Hamburg / Ägypten, etc. etc." Mehr als verständlich.
Viele Grüße, alles Liebe für euch inshaAllah, wa alaykum assalam wa rahmatuAllah wa barakatuh