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Normale Version: Bestraft und belohnt Allah willkürlich?
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As salamu alaikum wa rahmatullah, liebe Geschwister im Islam,
ich habe eine wichtige Frage, die mir oft durch den Kopf geht und die mir sogar sehr Angst macht:
Kann es sein, dass man ein sehr guter und tugendhafter Muslim ist, jedes Gebet verrichtet, die Zakah entrichtet, die Gebote hält, fest an die Einzigkeit Allahs glaubt und fest mit dem Jenseits rechnet und dann doch ewig in der Hölle (Dschahannam) bestraft wird, denn laut Koran verzeiht Allah, wem Er will, und bestraft, wen Er will. (Surah 2,284) Außerdem liegt alle Entscheidungsgewalt letztlich bei Allah.
Ich weiß zwar, dass Allah gerecht ist, aber diese Willkür macht mir schon sehr Angst.

@ Dann habe ich noch eine wichtige Frage. Ich wäre dankbar, wenn ihr mir sie beantworten könnt:
Wird man in der Hölle bestraft, wenn man zuviel spendet (z. B. sehr viel Sadaqa zu zu viel Zakat). Es heißt ja im Koran: Und gib dem Verwandten, was ihm gebührt, und ebenso dem Armen und dem Sohn des Weges, aber sei (dabei) nicht ausgesprochen verschwenderisch. Denn die Verschwender sind Brüder der Satane, und Satan war undankbar gegen seinen Herrn. (Koran Sure 17,26-27)

Bitte beantwortet meine Fragen. Das ist mir sehr wichtig! Vielen Dank!
Salamualeykum wa rahmatullahi wa barakatu

Zu deiner Frage fällt mir folgender Vers ein

"Und verzweifelt nicht an Allahs Erbarmen. Wahrlich, an Allahs Erbarmen zweifeln nur die ungläubigen Menschen." (12:87)

UND

"Derjenige, dessen Waagschalen dann schwer sind, dem wird ein Leben der Zufriedenheit beschieden sein. Und der, dessen Waagschalen leicht sind, dessen Heimstätte ist ein Abgrund." (101:6-9)

Wieso sollte man an Allahs barmherzig zweifeln wenn man doch nach seinem Wohlgefallen strebt und versucht sich an seinen geboten zu halten???

kein mensch kann sich zu 100% sicher sein vor dem Höllenfeuer verschont zu bleiben.aber deswegen müssen wir ja auch tagtäglich um Vergebung bitten und Reue für vergangene Sünden zeigen.

Unserem geliebten propheten salallahu alayhi wa sallim wurden seine vergangenen und kommenden Sünden vergeben und trotzdem bat er Allah subhana wa ta'ala jeden tag um Vergebung.



Salamualeykum
Wa alaikum salam wa rahmatullah,
ya Abdullah, du hast einen Fehler in deinem Text.
Ein Mensch der im Iman stirbt, wird niemals für ewig in der Hölle verweilen.
Dieses Schicksal wird ausschließlich den Kufar zuteil.

Sadaqa kannst du so viel geben wie du möchtest und wenn es dein ganzes Vermögen ist wie im Falle Abu Bakr as-siddiq.*
Was die Zakat angeht, so ist dies ein festgesetzter Satz von 2.5% deines Vermögens, wenn es ein bestimmtes Maß erreicht hat, welches du einmal Jährlich bezahlst.
Dieses gilt es einzuhalten. Denn alles andere wäre nicht durch die Religion gedeckt.
Genauso wenig ist es möglich, dass man im Morgengebet 3 Rakaa betet weil man gerade so motiviert ist.

*Omar ibn al-Khatab sagte:
„Eines Tages wies uns der Prophet sallallahu alayhi wa sallam an, Almosen zu geben. Es war nun so, dass ich zu dieser Zeit etwas Geld besaß, und ich sagte: Wenn ich jemals Abû Bakr übertreffen kann, dann werde ich ihn heute übertreffen [im Spenden]. Ünd ich brachte die Hälfte meines Geldes. Da fragte der Gesandte Allâhs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken : »Was hast du für deine Familie behalten« Ich antwortete: »Genauso viel.« Dann brachte Abû Bakr sein ganzes Geld und der Gesandte Allâhs Sallallahu alayhi wa sallam fragte ihn: »Was hast du für deine Familie behalten« Er sagte: »Ich behielt für sie Allâh und Seinen Gesandten.« Da sagte ich: »Ich werde nie wieder mit dir um etwas wetteifern.«“ ( Abû Dawûd und At-Tirmidh)
Aleykum Salam wa rahmatullah wa barakatuh

Allah tut nichts einfach so wie Menschen das tun würden sondern er macht alles mit seiner Allweisheit

Allah lässt seine Gläubigen Diener nicht in die Höllle gehen und gewiss Allah hält sein Versprechen das was du befürchtest ist die normale Angst eines Gläubigen Dieners der Angst hat für die Sünden die er begangen hat bestraft wird man sollte aber nicht seine Barmherzigkeit vergessen.
Einer der die Taten wo du beschrieben hast macht mit der richtigen Absicht ist gewiss Gottesfürchtig.


Gottesfurcht (Taqwa)
Qur'an: Allah, der Erhabene, spricht:
"Oh die ihr glaubt! Fürchtet Allah, so wie man Ihn fürchten sollte." (3:102)

"Fürchtet also Allah, so sehr ihr könnt." (64:16)

"Oh die ihr glaubt! Fürchtet Allah und sprecht ein rechtes Wort..." (33:70)

"Und dem, der Allah furchtet, schafft Er einen Ausweg, und versorgt ihn, von wo er nicht damit rechnet." (65:2-3)

"Oh die ihr glaubt! Wenn ihr Allah furchtet, wird Er euch göttliche Erleuchtung zukommen lassen und eure Sünden vergeben und euch verzeihen. Und Allah ist der Herr übergroßer Huld." (8:29)

@2te Frage:
Sadaqa zählt zu den besten Taten
Da gibts eine schöne Geschichte vom Mann mit dem Brot der Allah 70 Jahre lang angebetet hat und daraufhin 7 Tage Zina gemacht hat und dann hat er Reue gezeigt und hat diesen Ort verlassen und bei Armen Leuten untergekommen dort wurde immer Brot verteilt und es wurde immer nur eine bestimmte Menge verteilt und eine Person war zu viel weil er dazugekommen ist daraufhin hat er sein Brot einem anderen gegeben.
Nach seinem Tot wurde seine Taten gewogen es wurde auf der eine Seite 70 Jahre Ibada und auf der anderen Seite 7 Tage Zina und die Zina wog schwerer als die 70 Jahre Ibada und dann wurde das Brot wo er hergegeben hat gewogen und es war schwerer als die 7 Tage Zina (vielleicht erzählt die nochmal jemand hier genau ist bekannt und nicht erfunden)
Aber die Geschichte macht deutlich was für ein Lohn dahinter steckt.

Man muss auch den Text aus dem Koran verstehen.
Wenn etwas verschwenderisch ist dann z.b zu viel Geld ausgeben für irgendwelche unnötigen Sachen, das teuerste Essen kaufen, zu viel Wasser verschwenden usw

Deine Frau, Kind, Körper, dein Bruder im Glaube, die Armen, Verwandten etc haben alle Rechte
z.b ist der Mann verpflichtet für die Frau zu sorgen aber wenn sie jetzt einen Diamant Ring möchte und 30 paar neue Schuhe ist das verschwenderisch.

"Eine Sadaqa (obliegt) jedem Glied des Menschen, jeden Tag, an dem die Sonne aufgeht. Zwischen Zweien Gerechtigkeit herstellen, ist eine Sadaqa, einem Mann mit seinem Reittier helfen, ihn darauf zu heben, oder sein Gepäck darauf zu heben, ist eine Sadaqa. Das gute Wort ist eine Sadaqa, und jeder Schritt, den du zum Gebet gehst, ist eine Sadaqa, und ein Hindernis aus dem Weg zu räumen ist eine Sadaqa.

"Oh Kind Adams! Wenn du deinen überflüssigen Reichtum spendest, wäre es besser für dich, und wenn du ihn zurückhältst, wird es übel für dich sein. Es wird dir nicht zum Vorwurf gemacht werden, wenn du über Besitz verfügst. Doch nutze ihn zur Versorgung derer, die von dir abhängig sind."
(At-Tirmidhi)

1. Die feste Überzeugung von Abû Bakr möge Allah mit ihm zufrieden sein, sein fester Glaube an Allâh den Gepriesenen und Erhabenen und seine Standhaftigkeit haben ihm bestimmt dieses Handeln erleichtert. Dazu sagt der Gelehrte Al-Chatabî: „Er [der Prophet] hat das Handeln von Abû Bakr As-Siddîq, dessen ganzes Vermögen hergegeben zu haben, nicht kritisiert, weil er die Aufrichtigkeit dessen Absicht und die Stärke dessen Überzeugung kannte und für ihn keine Versuchung fürchtete.“ Und der Gelehrte Ibn Âbidîn sagte: „Wer sein ganzes Vermögen spenden will und von sich weiß, dass er starkes Vertrauen in Allâh hat und die Menschen nicht anbetteln wird, dann darf er das, sonst jedoch nicht. Es ist für diejenigen, die die knappe Lebensführung nicht erdulden können, nicht erwünscht, ihre Ausgaben unter das ausreichende Maß zu kürzen.“

Wer in sich also eine ähnliche Stärke der Überzeugung und der Standhaftigkeit sieht, darf sein ganzes Vermögen ausgeben, wie es Abû Bakr As-Siddîq möge Allah mit ihm zufrieden sein getan hat.

2. Für denjenigen, der so etwas tun will, ist es eine Voraussetzung, dass er für niemand anderen aufkommen muss. Wenn er jedoch für eine Ehefrau und Kinder sorgen muss, dann muss er für sie das zurückbehalten, was ihnen genügt, es sei denn, sie haben ebenso viel Standhaftigkeit und feste Überzeugung wie er, dann darf er das [sein ganzes Vermögen spenden]. At-Tabarî sagte: „Die Mehrheit der Gelehrten sagte: Wer sein ganzes Vermögen spendet, während er im Besitz seiner körperlichen und geistigen Gesundheit ist, keine Schulden hat, das karge Leben ertragen kann, keine Kinder zu versorgen hat – oder er hat welche, die aber wie er standhaft sind –, dann darf er dies. Wenn jedoch eine dieser Bedingungen fehlt, dann ist es unerwünscht, und einige Gelehrten sind sogar der Meinung, dass es nicht von ihm angenommen wird.“


Hier noch eine Seite die darauf eingeht:
http://www.islamweb.net/grn/print.php?id=186556&lang=G
Könntet ihr mir bitte noch folgende Fragen beantworten:
- Ist die Zakah gedeckt, wenn man sie z. B. zweimal im Mondjahr zahlt, weil man sie z. B. früher nicht gezahlt hat, da man da noch kein Muslim war? Oder zählt es nicht mehr, wenn man die Zakat von früher nachbezahlt?

- Wisst ihr, welche muslimische Spendenorganisation besser ist: Muslimehelfen oder Islamicrelief?
Salamulaikum mit dem Glaubensbekenntnis zum Islam werden alle vorigen Sünden vergeben. Alles ist nun aufgehoben und nun muss man das tun was verpflichtend ist.