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Normale Version: Turniere Geld bezahlen
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Sa liebe Geschwister 

Ich hab ne Frage bezüglich Glückspiele:

Also zu mir: Ich spiele gerne ein bestimmtes Videospiel und reise auch quer durch Deutschland um an Turnieren teilzunehmen.
Aber da gibt es ein Haken, denn es gibt sowas wie "Pot-Geld" soll heißen man bezahlt einen Betrag um überhaupt teilnehmen zu können und dieser Betrag fließt dann ins "Pot-Geld". Das Geld wird dann aufgeteilt (1.Platz, 2.Platz und 3.Platz)
Und meine Frage ist jetzt, ob es Glückspiel ist.
So weit ich es verstehe: Es ist ein Skill-Spiel, noch dazu ist es competitive. (Nicht viel mit Glück verbunden)
Das sollte eig kein Problem darstellen.
Sonst wären jegliche Olympiaden, Wettbewerbe, und jede Veranstaltung ähnlicher art Haram.

Man "setzt" in dem Sinne kein Geld auf eine Partei, man zahlt lediglich nur zum Teilnehmen.
Und der Gewinner wird dann schließlich belohnt.


Ich stütze mich dabei auf den Hadis von Ibn Hischām, das erzähl wie der ungeschlagene Ringer Rükâne bin Abd-i Yezid von unserem Propheten s.a.v. im Ringen besiegt wurde.
Dabei wurde um die Schaafsherde von ihm gewettet, im gegenzug dazu dass Rükâne bin Abd-i Yezid zum Islam übertritt falls er besiegt wird.


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Wenn dies nun Haram ist, dann sind ebenso alle Sportmeisterschaften haram, weil man bezahlt ja auch - (Geld / Zeit / Training) - und gewinnt als
erstplazierter auch eine hohe Summe (von Sponsoren).


Ebenso nicht - haram sind einseitige Wetten so weit ich weiß:
"Wenn du gewinnst, dann bekommst du ein Bonbon , wenn du verlierst, dann passiert garnichts".
Du bezahlst Geld und kannst Geld gewinnen, also Glücksspiel.

Laut islamqa.info (zusammengefasst):
Es sollte keine Preise geben für Wettbewerbe außer bei Bogenschießen, Kammelrennen und Pferderennen (hadith, abu dawud)
Um den gihad zu unterstützen. Manche Gelehrte erlauben Wettbewerbe wie koranlesen usw. Es ist nicht erlaubt solche Spiele zu spielen, wo man Geld gewinnen kann, auch, wenn man kein Geld einsetzt. Zitat ende.
https://islamqa.info/en/147826
Und was ist wenn ich gar nicht auf das Geld aus bin?
Mich macht das Geld nicht wirklich scharf, eher liebe ich den Wettkampf.
Ich hab damit mit einem Bruder geredet der meinte:
"Eine gute Absicht ändert nichts an einer Sünde" ungefähr.
Zählt das auch dazu?
Wa alaykum assalam, Akhi.

Allahu A'lam.
Wir sollten uns lieber noch intensiver auf das Gebieten des Guten und das Verwerfen des Schlechten konzentrieren - in sha Allah.

Abu Said al-Khudri (radhi Allahu 'anhu) überliefert, dass er den Gesandten Allahs (salla-llahu 'alayhi wa sallam) sagen hörte: "Wer von euch etwas Übles sieht, soll es mit eigener Hand ändern, und wenn er dies nicht vermag, so soll er es mit seiner Zunge verändern, und wenn er dies nicht kann, dann mit seinem Herzen, und dies ist die schwächste Form des Glaubens." (Muslim)

[Riyad us-Salihin Nr. 184]

Wie wollen wir die beste Gemeinschaft werden (3:110), wenn wir nicht in der Lage sind, das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verwerfen?

Und: Eine gute Absicht beim Sündigen ist wie Honig, der im Gift beigemischt wird. Du wirst das Süße nur am Anfang schmecken können..

Wallahu A'lam

Die Sache, und zwar in der Öffentlichkeit zu sündigen, finde ich persönlich verheerender als die Sünde im Privaten.

Barak Allahu feek
Das sowieso.
Die Frage ist hier ob es überhaupt eine Sünde ist.


Wenn wir hier aber schon dabei sind dies in die "Wettspiel-Schublade" zu stecken und somit dies auch wirklich eine Sünde ist, sind alle anderen Wettbewerbe wo man irgendetwas gewinnen kann auch eine Sünde.
Nicht nur Preisgelder, sondern auch Medallien und jeder Papiergutschein verboten im Islam.
Und somit sind nun alle öffentlichen Wettbewerbe haram. Egal um was es geht.
Kein Veranstalter dürfte dann den Sieger belohnen.
Selbst wenn man selber nicht zahlt um mitzumachen, bezahlt man mit seiner Anwesenheit und Zeit.
Die Werbeplakate bringen dem Veranstalter Geld- dessen Teil er an den Sieger abgibt.

Und deshalb ist die Trennlinie ganz klar:

Sinn und Zweck richtiger Glücksspiele ist es dem Gegenspieler sein Geld aus der Tasche zu ziehen.
Wenn aber ein Wettbewerb stattfindet, dessen Sinn es ist sich mit anderen in einer Disziplin zu messen, dann hat das nicht mehr mit dem Glücksspiel verwandt.
Andersrum, wenn man privat nun wettet und sagt:"wenn ich gewinne, gibst du mir 30€, wenn du gewinnst kriegst du 30€ von mir", ist das wieder Haram.
Da geht es ums Geld.
Hier muss man klar unterscheiden: Geht es ums Geld oder geht es darum "erster" zu sein?


"Eine gute Absicht ändert nichts an der Sünde"
Das ist z.b. für:
Ich töte meinen Nachbarn , weil er schadet dem Islam durch seine bloße Existenz, also ist es eine gute Absicht, also darf ich das, also ist das keine Sünde.

oder wenn du sagst:
Das Preisgeld nehme ich und spende es nach Afrika

Aber es geht dir (und allen anderen vermutlich auch) primär ums gewinnen und das Preisgeld ist nur nebensache.
Ein Anreiz sozusagen. Stell dir die Frage: Würdest du es auch ohne Preisgeld tun?
Bei JA kannst du eig mitmachen.