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Ein blinder führte zum Ziel - nach wahrer Begebenheit
#1
السلام عليكم ورحمة الله

Dies ist eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit. Sie wurde zusammengefasst und gehalten von Bruder Abu Jamal. Da sie bereits im Internet die Runde
machte, möchte ich sie nun auch mit euch teilen...

[center]Ein Blinder führte zum Ziel[/center]

Ich hatte noch nicht die 30 erreicht, da brachte meine Frau unseren Sohn zur Welt. Und ich kann mich nach wie vor an diese Nacht erinnern, die ich mit
einigen Freunden im Wartezimmer verbrachte. Diese Nacht war voller leeres und unnutzes Gereden und Riba und meistens war ich derjenige, der die Anwesenden
mit Witzen und Riba über die Menschen unterhielt. Und sie haben gelacht. In dieser Nacht haben wir besonders viel gelacht. Ich besaß die Gabe die Menschen
besonders gut nachahmen zu können. So machte ich mich über den ein oder anderen lustig. In jener Nacht, daran kann ich mich noch sehr gut erinnern, spottete
ich über einen Blinden, der durch den Markt ging. Ich stellte ihm ein Bein in den Weg , so dass er hinfiel. Er wusste nicht, was er sagen sollte und bewegte
seinen Kopf nur hin und her. Daraufhin brach ich in schallendes Gelächter aus. So kam ich wie gewohnt spät nach hause und fand meine Frau wartend vor.
Sie war in einem beklagenswerten Zustand und fragte mit zitternder Stimme:

„ Rachid, wo warst du?“

Ich antwortete ironisch :

“ Auf dem Mars! Natürlich bei meinen Freunden!“

Man hat ihr die Erschöpfung angesehen. Die Sprache erstickte sie fast.

„Rachid, mir geht es sehr schlecht. Ich glaube meine Entbindung steht kurz bevor.“

Daraufhin fiel eine leise Träne auf ihrer Wange. Ich spürte, dass ich meine Frau vernachlässigt hatte. Es wäre meine Pflicht gewesen mich um sie zu kümmern
oder zumindest meine langen Nächte zu reduzieren, zumal sie im 9. Monat war!

So brachte ich sie auf dem schnellsten Weg ins Krankenhaus. Sie ging auf die Entbindungsstation, doch die Entbindung zog sich in die Länge und sie litt
unter starken Schmerzen. So wartete ich geduldig auf die Entbindung, die sich als schwierig herausstellte. Ich wartete lange Zeit, bis ich müde wurde.
So ging ich nach hause und hinterließ meine Nummer. Eine Stunde später klingelte das Telefon, und mir wurde die frohe Botschaft über die Geburt meines
Sohnes mitgeteilt. Ich fuhr sofort ins Krankenhaus. Als ich nach dem Zimmer meiner Frau fragte, sagte mir das Pflegepersonal, dass die Frau Doktor mich
erwartete. Ich schrie :

“ Frau Doktor, ich will meinen Sohn sehen.“

„ Sie müssen erst zur Frau Doktor!“

So ging ich zu ihr und sie begann, mir über Unglücke zu berichten und darüber, dass wir Muslime mit der Vorbestimmung zufrieden sein müssen. Daraufhin
sagte sie:

„ Dein Sohn hat eine starke Behinderung an seinen Augen und möglicherweise ist er blind..“

Ich senkte den Kopf und verkniff es mir, bestimmte Ausdrücke auszusprechen. Ich dachte an den blinden Mann, dem ich das Bein gestellt hatte und an die
vielen Menschen, die mit mir gelacht hatten. So sagte ich zu mir:

“ Was du den anderen zufügst, wird auch dir zugefügt!“

Einen Augenblick lang blieb mir die Sprache weg. Nun fiel mir meine Frau wieder ein. Ich bedankte mich bei der Frau Doktor, dass sie sich so freundlich,
liebenswürdig und einfühlsam verhalten hatte. Daraufhin ging ich um nach meiner Frau zu sehen.

Meine Frau war nicht traurig. Überhaupt war ihr Glaube (Iman) sehr stark und sie war mit der Vorherbestimmung Allahs (t) sehr zufrieden. Sie hatte mir
immer den Rat (Nasi7a) gegeben, nicht über andere Menschen zu spotten und über sie zu lästern.

In Wahrheit hatte ich kaum Interesse an ihm. Ich verhielt mich so, als gäbe es ihn gar nicht im Haus. Wenn er weinte, ging ich ins Wohnzimmer, um zu schlafen.
Meine Frau aber liebte ihn und kümmerte sich sehr um ihn. Ich verabscheute ihn nicht, und doch ich konnte ihn nicht lieben. Salim wurde größer und fing
an zu krabbeln, aber sein Krabbeln war komisch. Als er ungefähr ein Jahr alt war, fing er an, Schritte zu machen. Dabei bemerkten wir, dass er dabei humpelte.
So war es sehr schwer für mich ihn zu akzeptieren. Meine Frau gebar noch zwei weitere Söhne, Omar und Khalid. Salim wuchs heran und seine beiden Brüder
ebenso. Ich war nach wie vor derjenige, der nicht zu hause bleiben konnte und immer zu meinen Freunden ging. In Wahrheit war ich für sie wie ein Spielzeug.
Meine Frau warnte mich weiterhin durch Ratschläge (Nasi7as),trotzdem verzweifelte sie nicht an mir. Sie machte immer Bittgebete (Dua) für mich und bat
um Rechtleitung. Sie war nie zornig über mich oder über mein unkontrolliertes Verhalten. Aber sie war sehr traurig , wenn sie sah, wie ich Salim vernachlässigte
und seine beiden Brüder bevorzugte.

Salim wuchs und mein Kummer wuchs mit ihm. Meine Frau wollte, dass Salim in einer besonderen Behindertenschule eingeschult wird. Ich hatte nichts dagegen.

Ich bemerkte kaum, wie die Tage und die Jahre vergingen. Ich war beschäftigt mit meiner Arbeit, mit meinen Freunden, speiste, trank und schlief.

Dann an einem Freitag wurde ich gegen 11 Uhr wach. Es war noch früh für mich zumal ich zu einem feierlichen Anlass eingeladen war. Ich machte mich zurecht,
parfümierte mich und war im Begriff zu gehen. Ich ging durch das Wohnzimmer, als mich plötzlich der Anblick von Salim dazu veranlasste stehen zu bleiben.
Er weinte bitterlich. Zum ersten mal seit seinem Säuglingsalter wurde ich auf sein Weinen aufmerksam. 10 Jahre waren vergangen, ohne das ich nach ihm schaute.
Ich hatte versucht ihn zu ignorieren.

Ich konnte nicht ertragen, wenn er seine Mutter rief, während ich im Zimmer war. So ging ich auf ihn zu und sagte zu ihm :

“ Salim, warum weinst du?“

Als er meine Stimme hörte, hörte er auf zu weinen. Als er meine Nähe spürte, fing er an, mich mit seinen kleinen Fingern abzutasten.

„Was hat er nur bloß?“

Ich bemerkte, wie er versuchte von mir wegzugehen, so als würde er sagen, ´jetzt erst bemerkst du mich, wo warst du die ganzen 10 Jahre?`
Ich folgte ihm, als er in sein Zimmer ging. Er lehnte es zunächst ab mir den Grund seines Weinens zu nennen. Ich versuchte es behutsam und freundlich bis
er anfing mir die Gründe seines Weinens zu nennen. Ich hörte ihm zitternd zu...

Wisst ihr den Grund, warum er weinte? Sein Bruder Omar, der ihn immer die Moschee brachte, hatte sich verspätet. Salim befürchtete keinen Platz in der
ersten Reihe zu bekommen. Er rief nach Omar und er rief nach seiner Mutter, aber niemand antwortete. Deshalb fing er an zu weinen.

Ich sah, wie die Tränen die Wangen herunterliefen. Ich konnte es nicht ertragen wie er weinte, so legte ich meine Hand auf seinen Mund und fragte ihn :

“ Und deswegen weinst du Salim?“

Er sagte: „Ja!“

So vergaß ich meine Freunde und die Feier und sagte zu Salim:

„ Sei nicht traurig. Weißt du wer heute mit dir in die Moschee geht?“

Er antwortete: „ Bestimmt Omar! Aber er kommt immer zu spät“

So sagte ich: “Nein, ich gehe heute mit dir!“

Salim glaubte das nicht, er dachte ich verspottete ihn. Darum weinte er. Ich wischte ihm mit meinen Händen die Tränen weg, nahm seine Hände und wollte
ihn mit dem Auto zur Moschee fahren. Aber Salim lehnte das ab und sagte :

“ Die Moschee ist nah, ich möchte dort hin laufen.“

Ich musste gestehen, ich wusste nicht, wann ich das letzte mal in der Moschee war. Aber zum ersten mal habe ich Furcht gespürt und Reue empfunden für die
lange Zeit, die ich versäumt hatte.

Die Moschee war gefüllt mit Betenden. Aber ich konnte noch für Salim einen Platz in der ersten Reihe bekommen. Wir hörten gemeinsam die Freitagsrede (Al-Khutba
Al-Jumu3a) und er betete an meiner Seite. Doch ich muss gestehen, dass ich derjenige war, der an SEINER Seite war, denn er war doch immer in der Moschee.

Nach dem Gebet verlangte Salim noch einen Qur´an. Ich war erstaunt und fragte mich stilldenkend:

„ Wie will er lesen, er ist doch blind!“

Ich war nah dran seine Bitte zu ignorieren, aber aus Höflichkeit und aus Furcht, seine Gefühle wieder zu verletzen, gab ich ihm einen Qur´an. Er bat mich
im Mushaf die Sure „Al-Kaf“ zu öffnen. So begann ich im Qur´an herumzublättern bis ich ein Inhaltsverzeichnis sah und die Sure fand. Er nahm den Mushaf
und legte ihn vor sich hin und fing an die Sure mit geschlossenen Augen zu rezitieren. Ich dachte :

“Oh Allah! Er kann Surat Al-Kaf auswendig!“

Ich schämte mich und nahm auch einen Qur´an. Ich spürte wie ich anfing zu zittern. Ich rezitierte und bat Allah (t) um Vergebung und Rechtleitung. Ich
konnte es nicht ertragen! Ich fing an zu weinen, wie ein Kind. Plötzlich spürte ich, wie eine kleine Hand mein Gesicht berührte und meine Tränen weg wischte.
Es war Salim! Ich nahm ihn in die Arme und drückte ihn fest. Ich schaute ihn an und sagte :

“ Nicht du bist blind, vielmehr war ich blind, als ich den Sündigern hinterherlief und mich vielleicht mit ins Höllenfeuer gezogen hätte!“

Wir gingen nach Hause. Meine Frau war sehr aufgeregt und unruhig wegen Salim. Doch ihre Aufregung wandelte sich in Tränen um, als sie erfuhr, dass ich
mit Salim beim Freitagsgebet war. Von diesem Tag an versäumte ich kein Gemeinschaftsgebet mehr. Ich trennte mich von der schlechten Gesellschaft. So lernte
ich neue rechtschaffene Menschen aus der Moschee kennen. Durch diese Menschen begann ich den Glauben zu spüren. Ich lernte durch sie viele Dinge, die ich
vorher nicht kannte. Keinen Unterricht, keine Sitzung und keine Gemeinschaftsgebete habe ich mehr verpasst. So habe ich mehrmals den Qur´an durchrezitiert.
Ich verknüpfte meine Zunge mit der häufigen Erwähnung Allahs, in der Hoffnung, dass er mir meine üble Nachrede (Riba) und meine Verspottung andere Menschen
vergeben würde. Ich spürte auch, dass die Nähe meiner Familie gewachsen war. Auch die Blicke meiner Frau, aus Mitleid, waren verschwunden. Das Lächeln
meines Sohne Salim trennte sich nicht mehr von seinem Gesicht. Ich vermehrte die Lobpreisung Allahs (t) für seine Gaben.
Eines Tages beschlossen meine rechtschaffenen Freunde eine Reise zwecks der Dawa anzutreten. Ich war unentschlossen. So machte ich Istikhara und beriet
mich mit meiner Frau. Ich dachte, meine Frau würde diese Reise ablehnen , aber das Gegenteil war der Fall, was mich sehr freute. Sie ermutigte mich sogar
viel mehr dazu. Ich ging zu Salim und unterrichtete ihn darüber. So umarmte er mich und verabschiedete sich von mir.

Eine zeitlang war ich nun außer Haus. In dieser Zeit nutzte ich jede Gelegenheit aus, um mit meiner Familie, die mir sehr fehlte, zu telefonieren. Besonders
fehlte mir Salim. Doch immer wenn ich anrief, war er in der Moschee oder in der Schule. Und immer wenn ich meiner Frau gegenüber meine Gefühle zum Ausdruck
brachte, wie sehr ich Salim vermisste, freute sie sich und lachte. Bis auf das letzte mal...

Als ich anrief, hörte ich sie wiedererwartend nicht lachen und sagte ihr, sie solle Salim einen schönen Gruß ausrichten. Sie sagte, “InschaAllah!“, und
dann war sie ruhig. Ich kehrte nach hause zurück, klopfte an die Tür und wünschte mir, dass Salim mir die Tür aufmacht. Doch ich fand Khalid vor, der noch
keine 4 Jahre alt war. Ich trug ihn, aber er fing an zu schreien und sagte :“ baba, baba „ Ich wusste nicht, warum er mich so fest an meine Brust hielt,
doch ich suchte Zuflucht bei Allah vor dem verfluchten Shaytan. Ich ging auf meine Frau zu. Ihr Gesicht war verändert. Ich betrachtete sie aufmerksam
und fragte sie :

“Was hast du?“

Sie sagte :“ Nichts“

Plötzlich fiel mir Salim ein und ich fragte :

“Wo ist Salim?“

Sie senkte ihren Kopf und gab keine Antwort. Eine Träne fiel ihr aus dem Auge. Ich schrie sie an.

„Wo ist Salim?“

Aber ich hörte nur die Stimme von Khalid, der sagte:

„Salim ist im Paradies bei Allah.“

Meine Frau konnte die Situation nicht ertragen und brach in Weinen aus. Ich verließ das Zimmer. Später habe ich erfahren, dass Salim zwei Wochen bevor
ich nach hause zurückkam Fieber bekam. Meine Frau brachte ihn ins Krankenhaus. Aber das Fieber verließ ihn nicht mehr, bis seine Seele seinen Körper verließ...

Quelle:

www.quran-sunna.de
#2
barakallahu fieki schwester sehr sehr schön
Bitte ZUERST die FORENREGELN lesen und die SUCHFUNKTION benutzen, damit keine Probleme entstehen !!!
#3
Wa feeki... Sah mich (schon damals) selbst teilweise darin und für mich stand fest, diese Geschichte gehört verteilt.
  


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