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Islam und Sklaverei
#1
Islam und Sklaverei

Frage (Nr. 94840):

Ich höre oftmals christliche Missionare, wie sie den Islam kritisieren und anklagen, weil der Islam die Sklaverei erlaubt. Sie sagen, dass dies die Freiheit der Menschen und ihre Rechte beschneidet. Wie kann man diesen Menschen antworten?

Antwort:

Alles Lob gebührt Allah.

Eine Diskussion über die Sklaverei und darüber Fragen zu stellen, von Seiten derjenigen, die für das Christentum werben, und die versuchen, die Menschen vom Befolgen der islamischen Religion abzuhalten, ist etwas, was den intelligenten Menschen verärgert und was ihn dazu bringt, mit dem Finger der Anschuldigung auf die versteckten Motive zu weisen, die hinter solchen Fragen liegen.

Denn die Sklaverei ist im Juden- und im Christentum fest verankert, wo sie ungerechte Formen angenommen hat. Sie haben viele Bücher, in denen diese Angelegenheit detailliert erörtert und geduldet wird. Daher kann man sich wundern: Wie können diese Kirchenmitglieder die Leute zum Christentum aufrufen, wo doch das Christentum die Sklaverei duldet und legitimiert?

Mit anderen Worten: Wie können sie sich über eine Angelegenheit aufregen, wo sie doch selber bis zum Hals drin stecken?

Die Angelegenheit der Sklaverei erscheint völlig verschieden, je nachdem, ob sie aus der Sicht des Christentums oder aus der Sicht des Islams betrachtet wird, und wenn sie mit der Situation verglichen wird, die zu Beginn des Islams vorherrschte.

Daher müssen wir das Thema in einigen Bereichen dahingehend erörtern, was darüber im Judentum, im Christentum und in zeitgenössischen Kulturen gesagt wird, anschließend werden wir über die Sklaverei im Islam sprechen.

Viele Lügen wurden in dieser Hinsicht über den Islam erfunden, in einer Zeit, in der Kriminelle mit einer langen „Erfolgsgeschichte“ sicher sind und niemand mit dem Finger auf sie zeigt.

Islam und Sklaverei: Der Islam bestätigt, dass Allah, gepriesen ist Er und erhaben, den Menschen voll verantwortlich erschuf, und ihm Pflichten auferlegte, aus denen sich Belohnung oder Strafe ergeben, basierend auf dem freien Willen und der Wahlmöglichkeit des Menschen. Kein Mensch hat das Recht, diese Freiheit einzuschränken oder einfach die Wahlmöglichkeit zu rauben; wer auch immer es wagt, dies zu tun, ist ein Übeltäter und Unterdrücker.

Dies ist eines der Grundprinzipien im Islam. Falls die Frage aufkommt, warum der Islam Sklaverei erlaubt, so antworten wir klar und ohne uns zu schämen, dass Sklaverei im Islam eben gestattet ist, doch wir sollten die Angelegenheit mit Gerechtigkeit und dem Ziel, nach der Wahrheit zu streben, untersuchen und wir sollten die Einzelheiten der Regeln über Sklaverei im Islam hinsichtlich des Ursprungs und der Gründe dafür betrachten und wie man mit dem Sklaven umgehen muss und inwiefern seine Rechte und Pflichten denen freier Männer gleichgestellt sind sowie die Wege, auf denen er seine Freiheit erlangen kann, wovon es viele in der Scharī`ah gibt, wobei ebenfalls die neuen Arten der Sklaverei in dieser Welt, welche vorgibt, zivilisiert, modern und fortschrittlich zu sein, berücksichtigt werden sollten.

Als der Islam kam, gab es viele Gründe für die Sklaverei, wie z. B. Kriege, Schulden (wenn der Schuldner seine Schuld nicht begleichen konnte, wurde er ein Sklave), Entführungen und Raubzüge, Armut und Bedürftigkeit.

Die Sklaverei verbreitete sich nur durch Entführungen auf diese erschreckende Art über alle Kontinente; die Hauptquelle für Sklaven in Europa und Amerika in späteren Jahrhunderten war diese Methode. Die Texte des Islams nehmen eine ablehnende Haltung dagegen ein. Es heißt in einem Hadīth qudsi: „Allah, erhaben ist Er, sagte: `Es gibt Drei, deren Gegner Ich am Tag der Auferstehung sein werde, und wessen Gegner Ich bin, den werde Ich besiegen… Ein Mann, der einen freien Mann verkaufte und seinen Preis aufbrauchte.`“ (al-Bukhāri #2227).

Es ist hervorzuheben, dass man keinen Text im Qur’ān oder der Sunnah finden kann, der dazu aufruft, andere als Sklaven zu nehmen, wohingegen es zig Texte im Qur’ān und den Ahādīth des Gesandten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) gibt, die dazu aufrufen, Sklaven freizulassen und sie zu befreien.

Zu Beginn des Islams gab es viele Bezugsquellen für Sklaven und im Gegenzug waren die Mittel, sie zu befreien, gleich Null. Der Islam änderte die Art, mit der Sklaverei umzugehen; er schuf neue Wege, Sklaven zu befreien, versperrte die Wege, um Menschen zu versklaven, und erließ Richtlinien, welche diese Mittel blockierten. Der Islam beschränkte die Bezugsquellen für Sklaven, die vor dem Beginn der Mission des Propheten (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) existierten, auf nur eine: Die Versklavung durch einen Krieg, welche für kāfir Kriegsgefangene und ihre Frauen und Kinder galt.

Scheikh al-Schanqīti (möge Allah ihm barmherzig sein) sagte: „Der Grund für Sklaverei ist Kufr und der Kampf gegen Allah und Seinen Gesandten. Wenn Allah die muslimischen Mujāhidūn, die ihre Seelen und ihr Vermögen opfern und mit all ihrer Kraft kämpfen sowie mit dem, was Allah ihnen gab, befähigt, das Wort Allahs über die Kuffār siegen zu lassen, dann lässt Er diese durch die Sklaverei in ihren Besitz übergehen, es sei denn, der Herrscher lässt sie – gegen ein Lösegeld oder auch ohne –frei, wenn dies den Interessen der Muslime dient.“ (Adwa’ al-Bayān 3/387).

Er sagte weiterhin: „Wenn es heißt: Falls der Sklave Muslim wird, warum soll er dann als Sklave behalten werden, wo doch der Grund für die Sklaverei Kufr ist und der Kampf gegen Allah und Seinen Gesandten und dieser Grund nicht länger vorhanden ist? Die Antwort lautet, dass es ein wohl bekanntes Prinzip unter den Gelehrten und allen weisen Menschen ist, dass das vorher begründete Recht nicht durch ein Recht ausgelöscht werden kann, welches später begründet wurde, und das, was vorher kam, hat Vorrang.

Wenn die Muslime Kuffār gefangen nehmen, wird ihr Besitzrecht durch das Gesetz des Schöpfers von allem, dem Allweisen und Allwissenden, begründet. Dieses Recht ist also bestätigt und etabliert. Wenn dann der Sklave Muslim wird, ist sein Recht, der Sklaverei zu entkommen, indem er den Islam annimmt, durch das vorherige Recht des Mujāhid, ihn in Besitz zu nehmen bevor er Muslim wurde, aufgehoben und es wäre ungerecht, das vorherige Recht aufgrund eines späteren Rechts zu annullieren, wie jedem intelligenten Menschen bekannt ist.

Ja, es ist für den Besitzer gut, den Sklaven freizulassen, wenn er Muslim wird. Der Gesetzgeber rief dazu auf und ermutigte dazu und Er öffnete viele Türen dafür. Ehre sei dem Weisesten, dem Allwissenden.

„Vollkommen ist das Wort deines Herrn in Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit. Es gibt niemanden, der Seine Worte abändern könnte. Und Er ist der Allhörende und Allwissende.“ (6:115). – „In Wahrhaftigkeit“ bedeutet in dem, was Er uns mitteilt, und „in Gerechtigkeit“ bedeutet in Seinen Gesetzen. Zweifellos bezieht sich diese Gerechtigkeit auf den Besitz von Sklaven und auf andere Regeln des Qur’āns.

Wie viele Menschen kritisieren etwas Gutes, wobei ihr Problem ihr eigenes Missverständnis ist.“ (Adwa’ al-Bayān 3/389).

Die Gefangennahme von Gefangenen während des Krieges war die übliche Art, um Sklaven zu bekommen. Gefangene werden unweigerlich während jedes Krieges gemacht und die vorherrschende Sitte jener Zeit war es, dass sie keinen Schutz oder Rechte besaßen; sie wurden entweder getötet und versklavt. Doch der Islam brachte zwei weitere Möglichkeiten: bedingungslose Freilassung oder Lösegeld. Allah sagt (ungefähre Bedeutung): „… Danach (lasst sie) als Wohltat (d. h. ohne Lösegeld) frei oder gegen Lösegeld (entsprechend dem, was dem Islam nutzt) …“ (47:4).

Während der Schlacht von Badr akzeptierte der Prophet (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) Lösegeld von den muschrik Gefangenen des Krieges und ließ sie gehen. Der Gesandte (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) ließ auch viele Gefangene ohne Lösegeld gehen und setzte sie frei.

Bei der Eroberung Makkahs wurde zu den Einwohnern Makkahs gesagt: „Geht, ihr seid frei.“

Während des Feldzuges von Banu-l-Mustaliq heiratete der Gesandte (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) eine Gefangene des besiegten Stammes, um so ihren Status zu erhöhen, da sie die Tochter eines ihrer Führer war. Dies war die Mutter der Gläubigen Juwayriyah bint al-Hārith (möge Allah mit ihr zufrieden sein). Daraufhin ließen die Muslime alle Gefangenen gehen.

Der Islam ist weder begierig auf das Blut der Gefangenen noch bestrebt, sie zu versklaven.

So können wir die beschränkten Wege, die zur Sklaverei führen, verstehen. Der Islam schaffte sie nicht komplett ab, denn der kāfir Gefangene, der sich der Wahrheit und Gerechtigkeit widersetzt, ist ein Übeltäter oder ein Unterstützer der Übeltaten oder ein ausführendes Werkzeug oder ein Befürworter der Übeltaten. Ihn gehen zu lassen, würde ihm die Möglichkeit geben, Übles und Aggression gegen andere zu verbreiten und sich der Wahrheit weiter entgegenzustellen und sie den Menschen vorzuenthalten.

Freiheit ist ein grundlegendes Recht des Menschen, welches niemandem genommen werden darf, außer es gibt einen Grund dafür. Indem der Islam die Sklaverei in den von uns beschriebenen Grenzen akzeptiert, setzt er Grenzen für den Menschen, der seine Freiheit auf die übelst mögliche Art verschwendet. Wenn er in einem Aggressionskrieg gefangen genommen wird, in dessen Verlauf er unterworfen wurde, dann ist das angemessene Verhalten, ihn unter vernünftigen Bedingungen während seines Aufenthalts zu behalten.

Trotz all dem bietet der Islam Möglichkeiten, ihm und anderen wie ihm die Freiheit wiederzugeben.

Der Umgang mit Sklaven stellt im Islam eine Kombination aus Gerechtigkeit, Freundlichkeit und Mitleid dar.

Eines der Mittel, um Sklaven zu befreien, ist die Bereitstellung eine Anteils der Zakāh zur Befreiung von Sklaven; die Sühne für unabsichtliche Tötung, für Zihār (eine jāhili Form der Scheidung, welche verboten ist), für das Brechen eines Schwurs und für Geschlechtsverkehr während eines Tages im Ramadān ist die Befreiung eines Sklaven. Zusätzlich dazu sind Muslime im Allgemeinen dazu angehalten, Sklaven um Allahs willen zu befreien.

Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung einiger Prinzipien des gerechten und freundlichen Umgangs mit Sklaven:

1. Ihnen Nahrung und Kleidung zu gewährleisten, wie sie auch der Besitzer hat.

Es wurde überliefert, dass Abu Dharr (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: Der Gesandte (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagte: „Sie sind eure Brüder, die Allah unter eure Autorität gestellt hat. Wenn Allah also den Bruder von jemandem unter dessen Autorität gestellt hat, dann soll er ihn von dem speisen, was er isst, und er soll ihn von dem kleiden, was er trägt, und er soll ihn nicht mit Arbeit überlasten und wenn er ihn mit Arbeit überlastet, dann soll er ihm helfen.“ (al-Bukhāri #6050).

2. Ihre Würde bewahren

Es wurde berichtet, dass Abu Hurayrah (möge Allah mit ihm zufrieden sein) sagte: „Ich hörte Abu-l-Qāsim (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagen: `Wer seinen Sklaven beschuldigt, obwohl dieser unschuldig ist hinsichtlich dessen, was er sagt, wird am Tag der Auferstehung ausgepeitscht, es sei denn, er ist wie er sagte.`“ (al-Bukhāri #6858).

Ibn `Umar (möge Allah mit ihm zufrieden sein) ließ einen seiner Sklaven frei, dann hob er einen Stock vom Boden auf und sagte: „Es liegt nicht mehr Belohnung darin als es diesem hier entspricht, doch ich hörte den Gesandten Allahs (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) sagen: `Wer seinen Sklaven schlägt oder prügelt, dessen Sühne ist es, ihn freizulassen.`“ (Muslim #1657).

3. Gerecht zu Sklaven zu sein und sie freundlich zu behandeln

Es wurde berichtet, dass `Uthmān ibn `Affān in das Ohr eines seiner Sklaven kniff, als dieser etwas Falsches tat, danach sagte er zu ihm: „Komm und kneife in mein Ohr als Vergeltung.“ Der Sklave weigerte sich, doch `Uthmān bestand darauf und so begann der Sklave, ihn leicht zu kneifen. `Uthmān sagte zu ihm: „Mach es härter, denn ich kann die Strafe am Tag der Auferstehung nicht ertragen.“ Der Sklave sagte: „So, mein Herr? Der Tag, den du fürchtest, den fürchte ich auch.“

Als `Abd al-Rahmān ibn `Auf (möge Allah mit ihm zufrieden sein) zwischen seinen Sklaven lief, konnte niemand ihn von ihnen unterscheiden, denn er lief nicht vor ihnen und er trug nichts anderes als das, was sie auch trugen.

Eines Tages ging `Umar ibn al-Khattāb seines Weges und er sah einige Sklaven stehen und nicht mit ihrem Besitzer essen. Er wurde wütend und sagte zu ihrem Besitzer: „Was ist los mit Leuten, die egoistisch gegenüber ihren Dienern sind?“ Dann rief er die Sklaven und sie aßen mit ihnen.

4. Es ist nichts Falsches daran, dass Sklaven in einigen Angelegenheiten Vorrang vor freien Männern haben und das hinsichtlich jeder religiösen oder weltlichen Angelegenheit, in der sie sie übertreffen. Beispielsweise ist es gültig, wenn ein Sklave das Gebet leitet. `Ā’ischah, die Mutter der Gläubigen, hatte einen Sklaven, der sie im Gebet anführte. Tatsächlich ist es den Muslimen befohlen worden, zu hören und zu gehorchen, selbst wenn ein Sklave mit ihren Angelegenheiten beauftragt wird.

5. Ein Sklave kann sich selbst von seinem Besitzer kaufen und frei sein

Wenn jemand aus einem Grund versklavt ist, es dann aber offensichtlich wird, dass er seine Übeltaten aufgegeben und seine Vergangenheit hinter sich gelassen hat und dass er zu einem Mann geworden ist, der das Schlechte verurteilt und nach dem Guten strebt, ist es dann erlaubt, seiner Bitte zu entsprechen und ihn freizulassen? Der Islam gestattet dies und es gibt einige Fuqahā’, die sagen, dass dies obligatorisch ist, und einige, die sagen, es ist mustahabb.

Dies wird mukātabah Vertrag genannt oder Vertrag der Freilassung zwischen dem Sklaven und seinem Herrn. Allah sagt (ungefähre Bedeutung): „… Und denjenigen von denen, die eure rechte Hand besitzt, die einen Freibrief begehren, sollt ihr einen Freibrief ausstellen, wenn ihr an ihnen etwas Gutes wisst. Und gebt ihnen (etwas) vom Besitz Allahs, den Er euch gegeben hat. …“ (24:33).

So gerecht und freundlich werden Sklaven im Islam behandelt.

Eines der Resultate dieser Richtlinien ist, dass in vielen Fällen der Sklave ein Freund seines Besitzers wird; manchmal betrachtet der Besitzer ihn wie einen Sohn. Sa`d ibn Hāschim al-Khālidi sagte, einen seiner Sklaven beschreibend: „Er ist kein Sklave, sondern vielmehr ist er ein Sohn, der unter meine Fürsorge gestellt wurde (von Allah). Er unterstützt mich mit seinem guten Dienst; er ist meine Hände und meine Arme.“

Ein weiteres Resultat der Behandlung von Sklaven durch die Muslime auf diese Weise ist, dass die Sklaven Teil der muslimischen Familien werden, als wenn sie Familienangehörige wären.

Gustav le Bon sagt in Hadārat al-`Arab (Arabische Zivilisation) auf S. 459-460: „Was ich aufrichtig glaube, ist, dass die Sklaverei bei den Muslimen besser ist als die Sklaverei bei anderen Leuten und dass die Situation der Sklaven im Osten besser ist als die der Diener in Europa und dass Sklaven im Osten Teil der Familie sind. Sklaven, die freigelassen werden wollen, können die Freiheit erlangen, indem sie ihren Wunsch zum Ausdruck bringen. Doch trotzdem machen sie von diesem Recht keinen Gebrauch.“

Wie behandeln Nicht-Muslime Sklaven?

Die Einstellung der Juden gegenüber Sklaven: Nach Ansicht der Juden ist die Menschheit in zwei Gruppen geteilt – die Israeliten bilden eine Gruppe und die restliche Menschheit die andere.

Was die Israeliten anbelangt, so ist es erlaubt, einige von ihnen zu versklaven, entsprechend den spezifischen Lehren des Alten Testaments.

Was die anderen Menschen als die Israeliten anbelangt, so sind sie nach Ansicht der Juden eine niedere Rasse, die durch Herrschaft und Unterwerfung versklavt werden kann, denn sie sind Menschen, die durch himmlische Bestimmung zur Erniedrigung verdammt sind.

Es heißt in Exodus 21:2-6: „So du einen hebräischen Knecht kaufst, der soll dir sechs Jahre dienen; im siebenten Jahr soll er frei ausgehen umsonst. Ist er ohne Weib gekommen, so soll er auch ohne Weib ausgehen; ist er aber mit Weib gekommen, so soll sein Weib mit ihm ausgehen. Hat ihm aber sein Herr ein Weib gegeben, und er hat Söhne oder Töchter gezeugt, so soll das Weib und die Kinder seines Herrn sein, er aber soll ohne Weib ausgehen. Spricht aber der Knecht: Ich habe meinen Herren lieb und mein Weib und Kind, ich will nicht frei werden, so bringe ihn sein Herr vor die “Götter” und halte ihn an die Tür oder den Pfosten und bohre ihm mit einem Pfriem durch sein Ohr, und er sei sein Knecht ewig.“

Was die Versklavung von Nicht-Hebräern angeht, so erfolgt diese, indem sie gefangen genommen oder überwältigt werden, denn sie glauben, dass ihre Rasse über anderen steht, und sie versuchen in ihrer entstellten Thora eine Rechtfertigung für diese Sklaverei zu finden. Daher sagen sie, dass Ham, der Sohn von Noah, der der Vater von Kanaan war, seinen Vater verärgerte, denn Noah war eines Tages betrunken und wurde entblößt, als er in seinem Zelt schlief, und Ham sah ihn so. Als Noah das herausfand, nachdem er aufwachte, wurde er wütend und verfluchte seine Nachkommenschaft, die Nachfahren von Kanaan, und sagte (gemäß dem Buch Genesis 9:25-26): „Verflucht sei Kanaan und sei ein Knecht aller Knechte unter seinen Brüdern! und sprach weiter: Gelobt sei der HERR, der Gott Sem’s; und Kanaan sei sein Knecht!“ Im gleichen Kapitel (Vers 27) heißt es: „Gott breite Japheth aus, und lasse ihn wohnen in den Hütten des Sem; und Kanaan sei sein Knecht!“

Im Buch Deuteronomium 20:10-14 heißt es: „Wenn du vor eine Stadt ziehst, sie zu bestreiten, so sollst du ihr den Frieden anbieten. Antwortet sie dir friedlich und tut dir auf, so soll das Volk, das darin gefunden wird dir zinsbar und untertan sein. Will sie aber nicht friedlich mit dir handeln und will mit dir kriegen, so belagere sie. Und wenn sie der HERR, dein Gott, dir in die Hand gibt, so sollst du alles, was männlich darin ist, mit des Schwertes Schärfe schlagen. Allein die Weiber, die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt ist, und allen Raub sollst du unter dich austeilen und sollst essen von der Ausbeute deiner Feinde, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat.“

Die Haltung der Christen gegenüber Sklaven: Das Christentum bestätigte die Sklaverei ebenso, wie sie vorher durch das Judentum bestätigt wurde. Es gibt keinen Text in den Evangelien, der die Sklaverei verbietet oder anprangert. Es ist bemerkenswert, dass der Historiker William Muir unseren Propheten Muhammad (Allahs Frieden und Segen seien auf ihm) kritisierte, weil dieser nicht sofort die Sklaverei abgeschafft hatte, während er über die Einstellung der Evangelien bezüglich der Sklaverei hinwegsah, da es zu diesem Thema keinen Bericht vom Messias gab oder von den Jüngern oder von den Kirchen.

Vielmehr ermahnte Paulus in seinen Briefen, dass Sklaven ihren Herren treu ergeben sein sollten, wie in seinem Brief an die Epheser, in dem er die Sklaven anweist, ihren Besitzern gegenüber ebenso zu gehorchen, wie sie dem Messias gehorchen würden: „Ihr Knechte, seid gehorsam euren leiblichen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens, als Christo; nicht mit Dienst allein vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern als die Knechte Christi, daß ihr solchen Willen Gottes tut von Herzen, mit gutem Willen. Lasset euch dünken, daß ihr dem HERRN dienet und nicht den Menschen, und wisset: Was ein jeglicher Gutes tun wird, das wird er von dem HERRN empfangen, er sei ein Knecht oder ein Freier.“ (Epheser 5-8).

In Grand Larousse encyclopèdique heißt es: „Es ist nicht überraschend, dass die Sklaverei bei den Christen bis heute angehalten hat; die offiziellen Repräsentanten des Glaubens haben ihre Gültigkeit bestätigt und ihre Legitimität akzeptiert. … zusammengefasst: die christliche Religion befürwortete die Sklaverei voll und ganz und tut es auch heute noch. Es ist sehr schwierig zu beweisen, dass das Christentum sich darum bemühte, die Sklaverei abzuschaffen.“

Die Heiligen behaupteten, dass die Natur manche Menschen zu Sklaven macht.

Die Leute der Kirche verhinderten die Sklaverei nicht und widersprachen ihr nicht; sondern sie unterstützten sie bis zu dem Ausmaß, dass der Philosophen-Heilige Thomas Aquinas die Ansicht unterstützte, die mit der Meinung der religiösen Führer übereinstimmte, und er wies die Sklaverei nicht zurück, sondern er lobt sie, weil sie – gemäß der Ansicht von Aristoteles – ein Zustand sei, in dem manche Menschen erschaffen werden, und es stehe nicht dem Glauben eines Menschen entgegen, mit der niedrigsten Position im Leben zufrieden zu sein. (Haqā’iq al-Islam von al-`Aqqād, S. 215)

Im Lexikon der Bibel von Dr. George Yousuf heißt es: „Das Christentum hat die Sklaverei aus politischen oder ökonomischen Gründen nicht abgelehnt und es hat die Gläubigen nicht dazu angehalten, sich den Ansichten ihrer Generationen hinsichtlich der Sklaverei zu widersetzen oder auch nur darüber zu diskutieren, und es sagte nichts gegen die Rechte der Sklavenbesitzer oder motivierte die Sklaven dazu, die Unabhängigkeit zu erlangen; es diskutierte nicht über den Schaden oder die Härte der Sklaverei und es rief nicht dazu auf, die Sklaven sofort freizulassen. Es tat nichts, um die Natur der Beziehung zwischen Herren und Sklaven zu ändern; im Gegenteil, es bekräftigte die Rechte und Pflichten beider Parteien.“

Das heutige Europa und die Sklaverei

Es ist das Recht des Lesers, in dieser Ära der Entwicklung und des Fortschritts, Fragen über die Pioniere dieses Fortschritts zu stellen und über die Anzahl der Menschen, die aufgrund der Art, wie sie gejagt wurden, starben, und die auf ihrem Weg zur Küste starben, wo die Schiffe der Engländer und anderer warteten, und die schließlich durch den Klimawandel bedingt starben. Ungefähr 4% starben, als sie auf die Schiffe verladen wurden, und 12% während der Reise, ganz abgesehen von denen, die in den Kolonien dahinschieden.

Der Sklavenhandel wurde durch die Hände der englischen Gesellschaften fortgeführt, die das Monopol mit Erlaubnis der britischen Regierung erworben hatten, dann wurde den britischen Landsleuten freie Bahn gelassen, um die Menschen zu versklaven. Einige Experten schätzen, dass die Anzahl der während der Sklaverei durch die Briten aufgegriffenen und in die Kolonien verfrachteten Menschen zwischen 1680 und 1786 n. Chr. um die 2.130.000 betrug.

Als Europa in Kontakt mit dem Schwarzen Afrika kam, führte dieser Kontakt zu einer menschlichen Misere, in deren Verlauf das schwarze Volk dieses Kontinents mit einem für fünf Jahrhunderte andauernden Unglück konfrontiert wurde. Die europäischen Staaten entführten diese Menschen auf üble Weise und brachten sie in ihre eigenen Länder, wo sie als Brennstoff für ihren Aufschwung verheizt wurden und wo sie mehr Arbeit aufgebürdet bekamen, als sie ertragen konnten. Als Amerika entdeckt wurde, verschlimmerte sich das Leid und sie wurden auf zwei Kontinenten versklavt, statt nur auf einem.

In der Encyclopaedia Britannica heißt es (2/779) zum Thema Sklaverei: „Die Sklavenjagd in Dörfern, die vom Dschungel umgeben waren, wurde durchgeführt, indem Feuer in den Umzäunungen der Dörfer gelegt wurden, sodass die Bewohner aufs offene Land flohen, wo die Briten sie mit allen Mitteln jagten, die ihnen zur Verfügung standen. Während des Zeitraums zwischen 1661 und 1774 starben für jede Million Afrikaner, die Amerika erreichte, weitere neun Millionen durch die Jagd, das Verladen und den Transport. Mit anderen Worten – nur ein Zehntel derjenigen, die gejagt wurden, überlebte und erreichte tatsächlich Amerika, wo sie weder Ruhe noch Erleichterung fanden, sondern sie wurden harter Arbeit und Qual unterworfen.

Zu dieser Zeit gab es Gesetze, für die jeder intelligente Mensch sich schämen muss.

Zu diesen üblen Gesetzen gehören solche, die besagen, dass jeder Sklave, der die Grenzen gegenüber seinem Herrn überschritt, getötet werden konnte, und jedem Sklaven, der davon lief, mussten die Hände und Füße abgeschnitten werden und er wurde mit einem heißen Eisen gebrandmarkt, lief er wieder davon, dann wurde er getötet. Wie konnte er davon laufen, wenn seine Hände und Füße abgeschnitten waren?

Es war einem schwarzen Mann verboten, sich zu bilden, und die Jobs der Weißen waren den Farbigen verboten.

Es wurde als Verbrechen in Amerika betrachtet, wenn sich sieben Farbige versammelten, und wenn ein weißer Mann an ihnen vorbei kam, war es ihm gestattet, sie anzuspucken und ihnen 20 Schläge zu verpassen.

Ein anderes Gesetz besagte, dass die Schwarzen keine Seele hätten, dass sie keinen Verstand, keine Intelligenz oder Willenskraft besäßen und dass Leben nur in ihren Armen existiere.

Zusammengefasst lässt sich hinsichtlich seiner Pflichten und seinem Dienst gegenüber seinem Herren sagen, dass der Sklave als geistig gesund, verantwortlich und im Falle eines Fehlers als strafbar angesehen wurde, doch hinsichtlich seiner Rechte hatte er keine Seele und keine Existenz und er war nicht mehr als ein Paar starker Arme.

Letztendlich, nach vielen Jahrhunderten der Versklavung und Unterdrückung, kam mittels einer Resolution der Vereinten Nationen 1953 n. Chr. die Anweisung zur Abschaffung der Sklaverei und zum Bemühen, dem Ganzen ein Ende zu setzen.
Demzufolge erwachte ihr Gewissen nicht bis zum letzten Jahrhundert, nachdem sie ihre Zivilisation auf den Leichnamen widerrechtlich versklavter Männer aufgebaut hatten. Welcher aufrichtige Mensch kann dies mit den Lehren des Islams vergleichen, welcher 1.400 Jahre zuvor kam?

Und Allah weiß es am besten.

Siehe: Schubahāt Haul al-Islam von Muhammad Qutub; Talbīs Mardūd fi Qadāya Khatīrah von Scheikh Dr. Sālih ibn Humayd, dem Imām von al-Haram in Makkah.

Islam Q&A

  


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