Abdu rRahman schrieb:
Dass du einfach deine Taten, dem Willen Gottes zuschiebst reicht nicht aus, denn Gott wollte auch dass du eine Intelligenz besitzt und auch einen freien Willen, wo du entscheiden kannst zwischen gut und schlecht. Kein Mensch ist perfekt, jedoch wir folgen nicht den Menschen an sich, sondern den Botschaften, die ihm durch Gott übermittelt wurden, wo diese auch durch Gott geschützt waren, damit dieser Gesandte auch es so rüberbringt, wie es ihm offenbart wurde. Sobald es da etwa einen Fehler gegeben hätte, seitens des Gesandten, würde er von Gott korrigiert werden.
Wie ich das mit meinem Gott regele, so sieht es meine Religion vor, ist allein eine Sache zwischen Gott und mir. Zwischen ihm und mir steht nichts. Mag sein, eines Tages landen wir in einer anderen Welt, aber bis es so weit ist, leben wir in dieser: Nun müsste man nur noch klären, ob es Gottes Wille war, dass sie so ist, wie sie ist, oder ob sie durch Menschenhand so wurde. War es Gott, dann ist alles gut, wie es ist, denn dann entspräche alles seinem Wille; waren es die Menschen, dann sollte man sich einen Kopf machen, ob alles Gut ist, wie es ist. Verstehst du, was ich sagen möchte? Jeder gibt sich seine Erklärung und handelt danach. Meine Meinung muss weder mit der deinen noch mit der eines Gottesmannes, gleich welcher Religion übereinstimmen. Wer immer für meine Existenz verantwortlich ist, der wollte, dass ich einen eigenen Verstand habe, der mir zu einer eigenen Meinung verhilft. Und den nutze ich, ohne immer den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Es ist in allen Religionen so, dass das schlechte immer von Menschen oder dem Teufel ausging, das Gute kam von Gott. Geschieht etwas, was man nicht mit den eigenen Vorstellungen von Gott verbunden bekommt, heißt es, Gottes Wille ist unergründlich. Für mich haben weder Priester noch Prediger göttlichen Status. Irren ist menschlich und sie sind ausnahmslos Menschen. Das ist es, was ich meine, wenn ich schrieb, Religionen werden von Menschen gelebt und deshalb sind Religionen so fehlbar, wie die Menschen, die sie leben. Wer von sich behauptet, er mag fehlbar sein, aber das Wort, welches er verkündet nicht, taugt schon allein deshalb nicht zum Ratgeber für mich und viele andere Menschen mit kritischem Verstand. Weder der Islam noch das Christentum vermag Untaten unter seinen Anhängern zu verhindern. Damit sind Einschränkungen religiöser Macht bereits mehr als gut argumentiert.
Abdu rRhaman schrieb:
Diese Dinge die du jetzt hier erwähnt hast sind bekannt und ich spreche nicht von solchen "Wundern" denn es gibt Dinge, die auch durch Satane hervorgebracht werden können. Solche Erscheinungen sind ein leichtes für Satane, denn diese können sich in Tiere und Menschen umwandeln und erscheinen. Das ist bekannt. Es geht um Dinge, die eindeutig dafür sprechen, dass derjenige Mensch von Gott kommt. Z.B. die präzisen Zukunftsvorraussagen eines Gesandten s.a.w.s. oder Dinge, die eben Satane nicht machen könnten.
Ja, mag sein, dass Satane Tier in Menschen wandeln können, aber erkennt man diese „Tiere“ nicht daran, dass sie weder Vater noch Mutter vorweisen können? Nenne mir eine solche beweiskräftige Weissagung und bedenke, dass diese Gabe auch Nostradamus nachgesagt wird. Ist er etwa ein Prophet? Weissagungen leben von der Interpretation und ab einem gewissen Bildungsstand sollte es mir leicht fallen zu erraten, wie die Welt sich in den nächsten Jahrhunderten verändern wird. Dazu muss ich mich aber auf sie konzentrieren können.
Abdu rRahman schrieb zu den „Beweisen“:
Es gibt sie, man muss nur suchen wie gesagt und dann wird Gott einem sie auch geben. Wenn man sich garnicht die Mühe macht und nicht will, dann soll man auch keine Beweise erwarten, denn diese Beweise werden auch gegen einen sein, wenn man die Wahrheit anschliessend nicht akzeptiert.
Dasselbe könnte ich zurück geben. Akzeptiere nicht ungeprüft, was von Mensch zu Mensch getragen wird, sondern hinterfrage. Das lehrte uns schon Sokrates durch die „drei Siebe“. Nur unkritische Menschen sind willfährige Diener und taugen zur Instrumentalisierung. Beweise gibt es genug, in allen Religionen. Nur suchen muss man sie sich! Jede Religion beansprucht die ungetrübte Wahrheit für sich.
Abdu rRahman schrieb zur täglichen Huldigung Gottes:
Doch, das verlangt dein Schöpfer von dir, der dich erschaffen hat und der am besten weiss, was für dich und deine Seele und Herz gut ist. Sei nicht wie ein Auto, dass dem Autohersteller sagen würde, "Niemand von mir verlangt, dass ich mit Öl fahre" und die Betriebsanleitung die ich in meinem Handschufach habe, daran zweifele ich :)
Nein, mein Schöpfer tut dies nicht. Er ist allgegenwärtig und auch in mir. Dein metaphorischer Vergleich gefällt mir sehr gut! :)
Abdu rRahman schrieb:
Eine kleine Korrektur...lebe nach dem RICHTIGEN GLAUBEN.
Ja, dass sagen sie, die Priester und Prediger aller Religionen. Aber der Glaube kann Wissen nicht ersetzen.
@ Umm Abderrahman schrieb:
bobby bobby bobby
was soll ich dazu noch sagen möge allah swt dich rechtleiten
Nichts sollst du dazu sagen! Ich bin mir und meinem Gott im Reinen. Aber ich danke dir trotzdem für den wohlmeinenden (?) Wunsch.
L.G.
Bob
Muslima90 schrieb:
Warum hat Gott dann eine Botschaft/Buch/Religion offenbart? Wenn Er ja angeblich sowieso nicht von den Menschen verlangt, dass sie sich daran halten?
Ich weiß weder göttliche Handlungen zu erklären noch kann ich beurteilen, wer sich dran hält und wer nicht. Hältst du dich an das Evangelium? Dies beansprucht wie der Islam, der einzig wahrhafte Gottesglaube zu sein. Was nun?
Muslima90 schrieb:
Und Gott verlangt in der Tat keine endlosen Lippenbekenntnisse, sondern Taten. Ohne Taten ist ein Bekenntnis nämlich wertlos. Man kann nicht sagen: Ich bin Muslim, richte mich aber in keiner Weise nach den Regeln Gottes.
Was ich schrieb! Genau als das, verstehe ich unter die Pflicht (?) zum mehrfachen täglichen Gebet. Übrigens in ausdrücklicher Übereinstimmung des für mich zuständigen Priesters. Lippenbekenntnisse zählen nichts! Lebe wie ein Christ.
Muslima90 schrieb:
Was gut ist, entscheidet jeder Mensch anders für sich. Frag mal einen Nazi, was gut ist... Wer also entscheidet, was gut ist? Natürlich unser Schöpfer, der in der Tat das Gute erschaffen hat. Und Er hat den Menschen die Fähigkeit gegeben dem Guten zu folgen und es zu erkennen oder dem Schlechten zu folgen.
Dass jeder Mensch für sich etwas entscheidet, gilt allenfalls für persönliche Dinge. Für die Gesellschaft bedeutsame Entscheidungen sollten kulturelle Umstände berücksichtigen. Es hängt also immer von der Ebene ab, welche Einflüsse auf Entscheidungen einwirken. Die Nazis haben niemanden erlaubt, eigene Entscheidungen zu treffen! Sie forderten absolute Unterwerfung. Alles andere endete in einem der allgemein bekannten Lager. Wo waren da die Schöpfer der Opfer? Was half es ihnen für dieses Leben, wenn sie ins Paradies kommen? Es gibt Situationen, in denen der Mensch sich selbst helfen muss. Das ist eine Frage der Evolution, nicht der Religion. Gut und Schlecht kennen keine Allgemeingültigkeit. Was für den einen Gut ist, kann schon für den nächsten extrem schlecht sein. Egal ob göttlich oder weltlich.
Muslima90 schrieb:
Es ist etwas völlig anderes, wenn man sagt, das Gute im Menschen ist eine Gabe Gottes, als dass man Gott als menschliches Wesen interpretiert, wie du es geschrieben hattest. Wie ich bereits geschrieben hatte, kann ja auch nur die wahre Religion Gottes Frieden und Gerechtigkeit bringen. Und da das Christentum von Menschen verfläscht worden ist, sind Dinge wie die Kreuzzüge ect entstanden.
Wenn du es so auslegen möchtest, kann ich damit leben. Menschen sind Gottes Geschöpfe, warum sollte er ihnen nicht auf etwas mit auf dem Weg gegeben haben? Außerdem, wo ist denn der Unterschied zwischen dieser Aussage und dem Verständnis, dass Muslims offenbar ihrem Iman entgegen bringen? Wenn ein Muslims sagt, der Mensch sei fehlbar und sich gleichzeitig VOLLKOMMEN auf das Wort seines Imane verlässt, als wäre es das Wort Gottes, weil der Iman ja das unverfälschte Wort Gottes verkünde, dann überträgt dieser Muslim die behauptete Unfehlbarkeit des Korans defacto auf die Prediger! Möge sich jeder selbst Beispiele suchen, wo diese Form des Fundamentalismus überall schon vorgekommen ist und was am Ende bei raus gekommen ist. Die Kreuzzüge sind ein gutes Beispiel für die Analogie zwischen Islam und Christentum. Die Kreuzritter waren von der göttlichen Pflicht überzeugt, den wahren Glaube in den Rest der Welt tragen zu müssen. Gleich welche Entwicklungsphase des Christentums man aufgreift, im Islam finden sich die passenden Analogien, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt. Der Rest steht dem Muslims noch bevor.
Wichtig! In der Aussage, der Islam sei die einzig wahre Religion und das Christentum verfälscht, liegt die Wurzel zur Aussage, der Islam sei eine intolerante Religion!
Muslima90 schrieb:
Das Schiitentum ist eine kleine Sekte, die sich vom Islam abgespalten hat und von der eigentlichen Botschaft Muhammads, Frieden und Segen auf ihm. Deren Lehren können weder im Quran noch in der Sunnah begründet werden und werden deshalb von den Muslimen abgelehnt.
Gut, dass du das erwähnst. Bringen Muslime z. B., die Zahl der dem Islam anhängenden Menschen ins Spiel, erliegen sie entweder ihrem Wissensmangel oder neigen zur Übertreibung. Anfang der Woche erst hat eine als aufgeklärt geltende muslimische Journalistin erklärt, es gäbe Ca. 1.6 Milliarden Menschen in der Welt, die dem Islam angehören und dass das in etwa ein Drittel der Weltbevölkerung ausmache. In den als 1.6 Milliarden erfassten Muslimen sind jedoch sämtliche dem Islam zugerechneten Läger enthalten und selbst die müsste dann noch um rund 700 Millionen höher liegen, um auf ein Drittel der Weltbevölkerung zu kommen, da diese nicht knapp 5 Milliarden, sondern ein Hieb mehr als 7 Milliarden beträgt! Wie dem auch sei, religiöse Zensur ist keine Frage der Mehrheiten, welche eh nur in Demokratien gelten, sondern eine Frage der Kultur und des geltenden Rechtssystems. Stimmen deine Aussagen, dann gehört z. B. die Mehrheit der iranischen Bevölkerung nicht dem Islam an, bzw. wären sie keine Muslims.
Muslima90 schrieb:
Der Islam ist so, wie der Prophet Muhammad, Frieden und Segen auf ihm, ihn gebracht und gelebt hat. Das Bild des Islams wird leider oft verzerrt, nicht nur durch die Medien, sondern auch durch Muslime selber, die nicht dem Beispiel des Gesandten folgen und vom rechten Weg abgekommen sind. Der Islam aber ist komplett und perfekt und kann nicht von einzelnen abgeändert werden. Daher ist das authentische Bild des Islam auch nicht der einzelne Muslim.
Nicht alles unterliegt einem Zerrbild, einiges davon entspricht auch der selbst von aufrechten Muslims verbreiteten Lehren.
Sie werden hier allerdings anders aufgefasst. Dass was wir hier Zerrbild nennen, ist mit diesem Begriff leider nicht zutreffend beschrieben. Ich kann nicht wissen, ob die Muslims nicht in der Lage oder nicht Willens sind, zu erkennen, was bereits im Gange war und was jetzt abemrals losgetreten wurde.
Deine Aussage …:
„Der Islam aber ist komplett und perfekt und kann nicht von einzelnen abgeändert werden. Daher ist das authentische Bild des Islam auch nicht der einzelne Muslim.“.
… magst du im frommen und besten Sinne als gläubige Muslima getroffen haben und ähnlich hört man es von Muslimen täglich tausendfach, wenn man hinhört. Für Muslime vermutlich normal und unverfänglich. Für Nichtmuslime klingt das wie: Es gibt nichts zu bereden, weil wir nach den perfekten Gesetzen des Korans handeln!
Für westliches Denken schließt sich eine einfache Kausallkette: Muslime aller Welt fühlen sich einem gesamtislamischen Lager verpflichtet, sie handeln nach dem PERFEKTEM Gottes Wort, dem Koran und sonst nichts! Was bisher geschah, entspricht dem Islam. Denn es waren deren Gelehrte (Imane?), welche die jüngsten Aufstände losgetreten haben! Die Reaktionen wurden in der UN bereits angekündigt und sind in Vorbereitung. Schlimmer geht’s nimmer, denn soo vieles ließe sich einfach aufklären, wenn beide Seiten mal versuchen würden, die jeweils andere Kultur etwas besser zu verstehen.
Muslima90 schrieb:
Zu deiner Frage: Warum wir beim Nennen des Propheten Muhammad, Frieden und Segen auf ihm oder auch auf Arabisch Sallalahu alehy wa salam sagen: Gott sagt in Surah 33: "Wahrlich, Allah sendet Segnungen auf den Propheten, und Seine Engel bitten darum für ihn. O ihr, die ihr glaubt, bittet (auch) ihr für ihn und wünscht ihm Frieden in aller Ehrerbietung."
Der Prophet Muhammad, Frieden und Segen auf ihm, hat gesagt: „Am Jüngsten Tag sind die mir am Nächsten, die auf der Welt, die meisten Segenswünsche gesendet haben.“ Musnad von al-Bazzar)
Muslim berichtet über die Erzählung von Abu Hurayra, dass der Prophet, Frieden und Segen auf ihm, sagte: „Der, der mir einmal Segensgrüße sendet, dem sendet Allah zehn Segen.“
Es gibt es noch viele weitere Aussagen dies bezüglich.
Vielen Dank für die Erklärung. Nun weiß ich damit wenigstens was anzufangen. Für ungeübte Augen und Ohren kommt es ziemlich schräg rüber, wenn ein Schreiber oder Sprecher ständig solche Formeln einschiebt. Hat ein bisschen was von einem Beliebtheitswettbewerb, oder?
:)
L.G.
Bob
Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27-09-2012, 04:18 PM von Bob.